Humbucker massiv lauter, als Single Coils in HSS Gitarre

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So. Nochmal vielen Dank an alle für euren Input. Tatsächlich liegt die Lösung in @Wizzzzard2000 und @bagotrix Antworten. Ich habe bisher die Pickups nur mit meinen Clean Sounds verglichen. Jetzt habe ich mal meine High Gain/Leads Sounds durchprobiert und plötzlich macht der fette Humbucker Sinn! Auch der Lautstärkeunterschied zwischen den unterschiedlichen Schalterstellungen ist dann nicht mehr so gravierend. Habe den Humbucker wieder hoch gedreht und jetzt rockt das Teil. Typischer Fall von falscher Erwartungshaltung meinerseits also. Aber hier wird einem ja geholfen :)
 
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Na dann viel Spaß 😃
 
Ohne Austausch wäre am ehesten noch die Parallelschaltung des HB ein Weg, aber das klingt dann halt auch deutlich anders
Wenn ich da in der Theorie richtig aufgepasst habe, wird der Klang eines Tonabnehmers ja im Wesentlichen durch die Lage und Ausprägung seiner Resonanzfrequenz bestimmt. Die ist bei einem gängigen Single Coil deutlich höher als bei einem Humbucker. Deshalb klingt der SC so viel heller.
Wenn ich den HB mit 14,4 kOhm jetzt splitte hab ich nen SC mit 7,2 kOhm. Schalte ich die beiden Spulen parallel, beträgt der DC-Widerstand mit 3,6 kOhm nur noch 1/4 des HB. Die Resonanzfrequenz müsste dann genau eine Oktave höher liegen als beim HB. Klingt also sehr viel höher.
Ich hab leider kein Oszi um das zu überprüfen, aber ich hab mir die Mühe gemacht einen splitbaren Humbucker ohne weitere Beschaltung nur mit Spulenumschalter in einer Klampfe einzubauen.
Beim Splitten passiert es wie erwartet: Eine Spule klingt deutlich heller und ist auch leiser als der komplette HB und es brummt.
Der Unterschied zwischen SC und Parallelschaltung ist von der Lautstärke und vom Klang sehr gering, aber die Parallelschaltung brummt nicht
 
Der Klangunterschied beruht aber auch darauf, dass ein Humbucker die schwingende Saite an 2 benachbarten Punkten abnimmt ein Singlecoil nur an einer. Dies führt bei höheren Frequenzen zu Frequenzauslöschungen.
 
Richtig. Der Autor der guitar-letters (bei uns als @DerOnkel bekannt) hat das hier mal sehr kenntnisreich dargestellt:

http://www.guitar-letter.de/Knowledge/DasKlangMysteriumderHumbuckerModes.htm

Das mit der Resonanzfrequenz wird ja immer mal wieder als Argument benutzt, dass PUs eh überbewertet seien und man mit zusätzlichen Bauteilen so ziemlich alles hinbiegen könne. Es ist aber halt doch ein bisscher komplexer. Trotzdem lohnt es sich aber oft, auf dem Weg weitere Varianten des PUs "freizuschalten".

Im Ergebnis nehme ich den Parallelbetrieb als weniger scharf gegenüber dem Split wahr, die Höhen gehen weiter rauf, sind aber nicht so "spiky" in bestimmten Frequenzen. Gerade recht heiße PUs profitieren davon, wobei das Ergebnis durchaus sehr unterschiedlich ausfallen kann. Ich habe einen alten Peavey Wolfgang-HB, der klingt parallel tatsächlich eher PAF-mäßig, während ein JB jr. die Strat in Parallel fast schon zur Telecaster mutieren ließ. Muss man ausprobieren.

Eine sehr gute Alternative ist der Partial Split, der mMn am ehesten einen brauchbaren SC-Ton erzeugt, vorzugsweise mit einem zusätzlichen Widerstand parallel zum Volumepoti, der die Resonanzfrequenz etwas bedämpft.

Gruß, bagotrix
 
Das mit der Resonanzfrequenz wird ja immer mal wieder als Argument benutzt, dass PUs eh überbewertet seien und man mit zusätzlichen Bauteilen so ziemlich alles hinbiegen könne. Es ist aber halt doch ein bisscher komplexer. Trotzdem lohnt es sich aber oft, auf dem Weg weitere Varianten des PUs "freizuschalten".
Komplexer IMHO nicht, nur zielführender. Wenn ich erst einmal weiss, welchen Sound ich suche, ist die Lösung mit den paar k langbestimmenden Bauteilen günstiger und vielseitiger, als den ganzen PU zu ersetzen.:great:
 
I beg to differ... Klar, man kann aus einem JB mit externen Bauteilen auch andere Sounds rausholen, aber das wird weder einen Burstbucker noch einen X2N aus ihm machen. Und ich bin ja eh schon einer, der seit Jahr und Tag alles vom passiven Bassregler über den Sweet-Switch und Magnet Swap bis zum Pseudo-Split ausprobieren wollte. Wenn man sich aber überlegt, dass man PUs ja auch ganz gut gebraucht kaufen und verkaufen kann, ist der Tausch für viele vermutlich die stressfreiere Lösung und auch nicht zwingend unwirtschaftlicher. Ehrlich gesagt ist mir meine Zeit irgendwie auch zunehmend mehr wert, das macht sicher viel aus.

Gruß, bagotrix
 
I beg to differ... Klar, man kann aus einem JB mit externen Bauteilen auch andere Sounds rausholen, aber das wird weder einen Burstbucker noch einen X2N aus ihm machen
Abgesehen vom Output eines PUs ist es möglich, jede beliebige Klangfarbe aus einem Durchschnittstonabnehmer zu formen. Singlecoil = Humbucker geht natürlich nicht.
Aber genug - wir sind eh schon OT
 
Auch, wenn es vielleicht OT ist:
@bagotrix hat schon Recht. Es ist nur nicht zwingend unwirtschaftlicher, aber auf jeden Fall für die allermeisten Gitarristen deutlich stressfreier. Einen PU sauber anzulöten bekommen die meisten sicher noch hin, aber für die weiteren Möglichkeiten ist nicht nur „löten können“ wichtig, sondern auch zumindest fundiertes Halbwissen über Elektronik und da wird es schon schwieriger.
 
Der Klangunterschied beruht aber auch darauf, dass ein Humbucker die schwingende Saite an 2 benachbarten Punkten abnimmt ein Singlecoil nur an einer. Dies führt bei höheren Frequenzen zu Frequenzauslöschungen.
Absolut richtig, aber das trifft ja auf die parallel geschalteten Spulen auch zu
Im Ergebnis nehme ich den Parallelbetrieb als weniger scharf gegenüber dem Split wahr, die Höhen gehen weiter rauf, sind aber nicht so "spiky" in bestimmten Frequenzen.
Mag sein, dass der Speaker des VS 100 diese Feinheiten nicht so präzise dargestellt hat und mein Test ist auch nur recht kurz ausgefallen.
 
Absolut richtig, aber das trifft ja auf die parallel geschalteten Spulen auch zu
Wie meinen - mein Gehirn sagt Häh? Spulen seriell oder parallel ist was anderes als Saite an einem Punkt abgenommen oder an 2. Oder verstehe ich hier falsch?
 
Wie meinen - mein Gehirn sagt Häh? Spulen seriell oder parallel ist was anderes als Saite an einem Punkt abgenommen oder an 2. Oder verstehe ich hier falsch?
Ein Single Coil nimmt die Saitenschwingung nur an einer Stelle ab. Ein Humbucker hat 2 nebeneinanderliegende Spulen, die die Saitenschwingung an 2, etwa 20mm auseinanderliegenden Stellen abnehmen.
Wenn jetzt die Saite so schwingt, dass über der einen Spule ein Wellenberg und über der anderen Spule ein Wellental liegt, dann löschen sich die Schwingungen gegenseitig aus und diese Frequenz fehlt im Klangspektrum.
Dabei ist es unerheblich ob die beiden Spulen in Reihe oder parallel geschaltet sind
 
@bagotrix hat schon Recht. Es ist nur nicht zwingend unwirtschaftlicher, aber auf jeden Fall für die allermeisten Gitarristen deutlich stressfreier. Einen PU sauber anzulöten bekommen die meisten sicher noch hin, aber für die weiteren Möglichkeiten ist nicht nur „löten können“ wichtig, sondern auch zumindest fundiertes Halbwissen über Elektronik und da wird es schon schwieriger.
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das PUs keine Raketentechnik sind und bei durchschnittlicher technischer Begabung das Klangtuning eienes PUs nicht besonders kompliziert ist.
Bei einem PU-Wechsel im Gegenzug nimmt man mehr Geld in die Hand und ist mit dem Ergebnis vielleicht auch dann noch nicht 100% zufrieden.
Aber die Entscheidung, ob PU-Tausch oder nicht muss jeder selbst entscheiden.
Ich kaufe mir in der Regel Gitarren, bei denen ich den Sound mag bzw. ich mit ihm leben kann.
Bei den Preisen die die PU-Manufakturen z.T. aufrufen, legt mein Spar-Drüse ein Veto ein und drängt meine Technik-Drüse erst mal die anderen Optionen auszureizen.
Ich habe in 42 Gitarrenjahren auch erst einmal PUs getauscht und das auch nur, weil das cremefarbene Binding nicht zum PU passte. ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ein Single Coil nimmt die Saitenschwingung nur an einer Stelle ab. Ein Humbucker hat 2 nebeneinanderliegende Spulen, die die Saitenschwingung an 2, etwa 20mm auseinanderliegenden Stellen abnehmen.
Wenn jetzt die Saite so schwingt, dass über der einen Spule ein Wellenberg und über der anderen Spule ein Wellental liegt, dann löschen sich die Schwingungen gegenseitig aus und diese Frequenz fehlt im Klangspektrum.
Dabei ist es unerheblich ob die beiden Spulen in Reihe oder parallel geschaltet sind
Dann meinen wir ja beide das Gleiche.(y)
 

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