... ja, die Nomenklatur in der "Klassik", da habe ich mich schon oft geärgert. Mir scheint, dass da nicht wenige ihr eigenes Süppchen kochen bzw. gekocht haben, hauptsache kompliziert und schlecht zu merken, da lässt es sich schön glänzen, wenn man sich als "Eingeweihter" einer "Geheimwissenschaft" präsentieren kann.
Aber genug der Polemik, ich schrieb ja schon, dass ich selber erst mal nachschlagen musste nach dem "hartverminderten". Ich nutze den Begriff nicht, habe es so auch selber nie gelernt, ich finde diese Art Begrifflichkeiten auch nicht sonderlich hilfreich.
"Dur-Akkord mit tiefalterierter/verminderter Quinte" oder "Dominantseptakkord mit tiefalterierter/verminderter Quinte" finde ich wesentlich präziser, eindeutiger und besser zu merken.
Dabei sollte dieser Akkord vornehmlich mit der Septe erscheinen, das macht mehr Sinn, da diese zusätzliche Leitton-Spannung die dominantische Strebe- und Zielwirkung des D7 nochmal verstärkt.
Die Töne lassen sich auch umdeuten, das macht diesen Akkord interessant für Modulationen, er funktioniert dann wie das im Zitat erwähnte "Gelenk". C-E-Gb-Bb kann auch als F#-A#-C-E geschrieben/enharmonisch verwechselt werden. Er ist dann genau derselbe Akkord, jetzt aber mit dem Grundton F# statt C - und ist dann nicht mehr die Dominante von F-Dur, sondern von H-Dur!
Spätestens in der Romantik werden solcherart Umdeutungen immer beliebter.