Auswirkungen wenn ein Röhrenamp nicht gespielt wird

  • Ersteller jojob38
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Lustiges Thema!

Ich sach ma so, je älter der betreffende Amp, umso höher die Wahrscheinlichkeit, daß dat Dingen noch "innerhalb normaler Parameter" läuft. Auch nach langem Nichtgebrauch.
Weil speziell vor der letzten Jahrtausendwende wurden elektronische Bauteile zumeist noch ohne "geplante Obsolenz" nach Garantieablauf hergestellt. (damals hatten die Ingenieure noch was mitzureden ...)

Mein Tip: besorgt Euch für 30€ einen sogenannten Einschaltstrombegrenzer im Baumarkt Eurer Wahl. Der sorgt dafür, daß der kritische 230V-Einschaltmoment deutlich sanfter abläuft, also weniger stressig für die alten Bauteile, speziell die Kondensatoren mit ihren hohen Einschaltströmen.

Seitdem ich das so mache, hatte ich genau 0 Ausfälle mehr.
Genau genommen seit 2012 ...

Just my 5 cents.

Cheers :)
 
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Ältere Geräte würde ich nach langem Stillstand nie ohne Hochfahren am Trenntrafo (ok, hat nicht jeder) + Strommessung in Betrieb nehmen.

Dass die Dinger früher... ja, früher. Ich habe in einem alten Seibt zwei sogenannte nasse Elkos drin, die schwappern innnen beim Schütteln, die funktionieren seit 1936 problemlos. Schön, manche alte Marshalls können das wohl auch mit normalen Elkos. Es gibt aber eben auch genug gar nicht mal soooo alte Fenders, da waren die Elkos über'n Jordan. Allgemeine Aussagen sind hier nicht ratsam.
 
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wenn alle immer ungefragt Experten glauben,wo kommen da jemals neue Experten her?? :D
In einer Konklave des Forums wird ein neuer Papst gewählt. Keiner darf sich ausloggen, bis der neue Papst gewählt ist.

Noch eine Frage zum Formieren bzw. dem Erhalten der Elkos: Reicht es den Amp für einige Minuten an den Strom zu hängen und kurz zu spielen oder wäre es ratsam ihn zB eine Stunde zu spielen bzw. „auszufahren“? Seit der Kemper hier wohnt ist meine Röhre leider häufig arbeitslos, aber ich möchte sie keinesfalls verwahrlosen lassen.
 
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Zum Gebet in der Foren-Konklave:
Mögen wir unsere mit Elkos-ausgestattete Verstärker alle regelmäßig bespielen.:engel::evil:
Mögen wir erkennen, dass „Ausfallursachen, Elko-Selbstheilung und Anwendungsregeln(auch zum Formieren!)“ je nach Elko-Typ differenziert zu verstehen sind.:opa:
Mögen wir hinnehmen, dass das Leben eines Elkos trotzdem endlich ist und wenn seine Zeit gekommen ist, gibt es einen Austausch.😇
Mögen wir alle in der Forums-Konklave von einer Capacitor-Plague verschont bleiben.:govampire:
Mögen wir stattdessen mit unseren Amps viel Freude haben.:m_git1:

Cheers :prost:
 
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Es herrscht Stille... Wundervoll, kein verhunztes "Stairway to Heaven" oder "Scuttlebuttin'"
 
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Mögen wir stattdessen mit unseren Amps viel Freude haben.:m_git1:
Tu-Be et Orbi ... der Rauch bei der Papstwahl ... die Farbe sacht doch irgendwas über den Abstimmungszustand, oder kann man da nur unterscheiden, was im Amp gerade abgebrannt ist? (ich erinnere mich übelst an den Rauch und wachsigen Gestank eines abbrennenden Trafos ... Rauch weiß ... aber eher ohne Pause im Betriebszyklus)
häufig arbeitslos
... droht Depression, oder haben die andere sinnerfüllende Beschäftigungen? (Ausleihe an player oder sowas?)
 
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macht euch ruhig lustig... :evil:

Mir war diese Problematik vor meinem post #8 noch gar nicht bewusst (!) und meine alten Amps (u.a. SJ 2554 25/50, Bj. 1987, oder ältester Amp aus 1958...) werde ich schnellstens mit entsprechender Formierungs-Hardware wieder fachgerecht fit machen... :cool:

RJJC
 
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Sommerloch. Wird offenbar von den Admins gedudelt. :D

Reicht es den Amp für einige Minuten an den Strom zu hängen und kurz zu spielen oder wäre es ratsam ihn zB eine Stunde zu spielen bzw. „auszufahren“?...

Das ist so ein Thema, da kann man wohl auch vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Das Bespielt-Werden, egal, ob leise oder in voller Wucht, sollte eigentlich egal sein. Weil hier nur mehr oder weniger Last aufgetragen wird: Den Röhren ist es egal, solange sie innert ihrer Kennlinien bleiben und den Elkos auch, da ihre Betriebsspannungen eher sinken. Der "Leerlauf" hat hingegen den zwangsläufigen Vorteil (je nach Amp-Class), dass die Netzteilelkos mit Betriebsspannung in voller Höhe beaufschlagt werden.

Auf der anderen Seite schadet es aber nicht, beim Bespielen mal die Potis durchzudrehen: Die Schleifer laufen dann je nach Bauart wieder sauberer über ihre Schleifbahnen. :gruebel: Gleiches gilt für die Kontakte der Buchsen, was Korrosion angeht. Da lassen sich strenggenommen sicherlich so einige Punkte finden, von Spinnweben, Mäusenestern, Feuchtigkeit/Schimmel, was weiß ich - hängt stark davon ab, wo die Amps stehen...

Gewohnheitsfrage: Alle meine röhrenbetriebenen Rundfunk-, TV- und NF-Prüf- und Messgeräte lasse ich z.B. alle halbe Jahr' eine Stunde vor sich hin köcheln. Egal, ob sie sowieso in Benutzung sind, oder aber zurzeit nur "stehen". OK, viele dieser Geräte haben interne Nacheichmöglichkeiten, so dass man ihren Betriebszustand damit kontrollieren kann. Will schreiben, es ist zur Gewohnheit geworden. Ich nenne das "Formierlauf". Es schadet nicht und im Winter heizt's die Werkstatt mit. Und ja - fällt nach Stillstand etwas aus, so erkennt man das schon beim Formierlauf und kann sich an die Reparatur machen. Weil nichts ist nach Murphys Law blöder, wenn man erst dann merkt, dass ein Gerät ausgefallen ist, wenn man es ausgerechnet genau gerade jetzt dringend braucht. :D
 
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Seit der Kemper hier wohnt ist meine Röhre leider häufig arbeitslos, aber ich möchte sie keinesfalls verwahrlosen lassen.
Als ich mein Brunetti-Profile noch ein bisschen gepimpt und immer A/B verglichen habe, musste ich feststellen dass Amp UND Kemper zusammen im Raum auch ganz cool klingen. ;-) Der läuft oft mit, der kleine Italiener.
 
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Haben Transistoramps auch solche Beschwerden/Smptome, zB aufgeblähte Elkos, oder so, wenn man sie länger nicht spielt?
 
Haben Transistoramps auch solche Beschwerden/Smptome, zB aufgeblähte Elkos, oder so, wenn man sie länger nicht spielt?
Die Effekte, dass sich die Oxidschicht von Elkos bei fehlender Spannung von außen langsam rückbildet oder ein Elko irgendwann austrocknet, sind bauteilbedingt und übergreifend, erst einmal unabhängig von der Anwendung. Also ja, auch Transistoramps können betroffen sind.
 
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@Person
Eindeutig ja!
Deswegen: Auch mein Kemper, jeder andere Amp, jeder Bodentreter oder sonstiges Elektrogerät mit Elkos, ist dem einen oder anderen Alterungsprozess oder möglichen Störungseinflüssen ausgesetzt.
(Siehe auch meine Verweise auf Wikipedia, mit den dort beschriebenen Effekten je nach Elko-Typ).
 
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OMG ... Leutz, macht Euch doch bitte mal bewusst, alle Elektronik dieser Erde obliegt einem unvermeidlichen Alterungsprozess. Ob die ursprünglich angedachten Funktionsparameter heute noch eingehalten werden können, das obliegt findigen Schaltungsverstehern und Reparaturkundigen. Der komplette Rest beruht schlicht auf "Hören-Sagen". Ja klar, auch ich bereue zutiefst, damals einen 50W non master volume Marshall Head verkauft zu haben, der damals den "originalen" Michael Schenker Sound lieferte, sogar ohne vorgeschaltetes Cry-Baby auf Fix-Position - für ein neues 19" Gerät, das Steve Lukather damals plakativ promotete ....
Elko-Typen jetzt ernsthaft? Das ist doch reines Glücksspiel! Hab hier nen 100W Bassman Top rumstehen aus den 70ern, selbst gewartet und immer noch äusserst beeindruckend agil und brachial laut. Incl. original Elkos.
Wäre glaub mal an der Zeit, von "urban legends" runter zu kommen, den paar noch existenten Technikern zu vertrauen, und ansonsten lieber geile Mucke zu machen, als irgendwelchen aktuellen Trends anheim zu fallen?
Ganz im Ernst, ein 50 DMark Tubescreamer von anno dunnemals wird heute für 1200 Öhre angeboten? Weil da ein damaliger Standardbauteil OP drin sitzt, der damals überall verbaut war, weil billigste Variante?
Ähhhmmm ... könnten wir bitte alle mal wieder runterkommen ...? Aber wohl eher nein ... Schimpansen-Dasein macht offenbar weitaus mehr her bei Insta und Co ... SO COUNT ME OUT.

Cheers :)
 
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Irgendwann kommt man in das Alter in dem man sich fragt was länger hält, der Amp oder man selbst.
Meinem Amp sieht man die letzten zehn Jahre nicht an. Ich selbst sehe natürlich immer noch blendend aus , aber halt schon "anders" als vor zehn Jahren.
Um die Frage eines Tages beantworten zu können, muss ich den Amp wohl spielen.

Mein kleiner elektrischer Röhren-Freund (Bruno) war aus gesundheitlichen Gründen übrigens noch nie beim Doc. Das würde ich von mir selbst auch gern behaupten können.
Mein Kemper hatte übrigens schon eine unkomliziert verlaufende OP. Das ist auch mitlerweile völlig ausgeheilt.

Es gab bei "Bruno" bislang nur einmal eine kleine Schönheitsoperation auf der Rückseite. Das hat ihm Mental recht gut getan. Seitdem ist er sehr viel Kontakfreudiger gegenüber Attenuatoren.

@Anfängerfehler!
Du bist sehr, sehr grausam zu deinem kleinen Röhrenfreund.
Das kann ich nicht gutheißen!

Der ernsthafte Teil:
Klar altert das Zeug irgendwann mitunter so sehr, dass sich ggf. auch Bauteile verabschieden. Auch wenn sie nur rumstehen.
Dann vielleicht sogar eher. Dafür hat man halt an ggf. anderer Stelle Verschleiß, wenn man das Zeug viel benutzt. ;-)

Ich hatte mir mal eine Armbanduhr als Ersatz für die von mir immer noch liebevoll getragene (steinalte) Uhr gebraucht geschossen, weil die halt längst nicht mehr produziert wird und das Ding dann ordentlich in einen dunklen Schrank geräumt. Keine gute Idee. Der Kondensator wurde nicht mehr geladen und hat irgendwann völlig unbemerlkt diese Welt verlassen. So zumindest meine wilde Theorie. Das Gegenstück in der getragenen Uhr zickt noch nicht. ;-)

Der Mensch scheint übrigens auch schneller nachzulassen, wenn er zu wenig Bewegung hat.
Angeblich sterben die meisten Menschen im Bett. ;-)
 
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Wer tiefer einsteigen mag, kann sich ja mal YouTube-Kanäle wie z.B. Psionic Audio oder den "Truth About Vintage Amps" Podcast geben, wo solche Problemstellungen immer wieder diskutiert werden, oder auch andere Reparatur-Freaks wie Colleen Fazio (auch auf YT) ... und/oder den hier vertretenen Experten und zitierten Profis ein Stück weit glauben.

Ich versuche mal zusammenzufassen, grob in absteigender Reihenfolge von "hält im Lagerzustand":
- Das Gehäuse ist meistens sicher, wenn nicht zu feucht oder bei Extremtemperaturen gelagert
- An Trafos passiert eigentlich auch nix, wenn sie rumstehen
- Röhren halten potenziell (fast) ewig, wenn sie nicht gebraucht werden - daher heute noch NOS Röhren aus den 1960ern zu hohen Preisen
- Schalter, Potis und Buchsen sowie Röhrenfassungen sind eigentlich robust, hier sind Oxidation und Staub mögliche Probleme, die sich aber oft lösen lassen
- Widerstände werden auch eher im Gebrauch schlecht (Hitze) als durch rumliegen, aber auch hier gibt es Ausnahmen, kann also passieren
- auch Lautsprecher in Combos altern, irgendwann kann die Membran spröde werden
- Bei "normalen" Kondensatoren ist es "mal so mal so" - Keramik/Scheiben/Mica oft gut, Papier/Öl usw. manchmal schlecht ... aber sehr unterschiedlich
- Elkos altern immer, egal ob genutzt oder nicht, hier gibt es aber sehr große Unterschiede mit legendär schlechten (kaputt nach 5-10 Jahren) und legendär guten (noch gut genug nach 40 Jahren).

Empfohlen wird,
- Vor dem Einschalten und ohne Strom: Röhren gerne mal wackeln bzw. rein/rausziehen, Schalter betätigen, Buchsen mit Stecker rein/raus entoxidieren, Potis drehen, checken dass die richtigen Sicherungen drin sind
- Amps regelmäßig mal anzuschalten, und zwar idealerweise mit Trenntrafo über ein paar Minuten langsam "hochfahren" (0 V ... 50 V ... 100V ... 150 V... 200 V... 240 V) gerade um die Elkos zu schonen
- Wenn irgendwas heiß wird oder qualmt - sofort aus!
- ...und wenn irgendwas komisch wirkt oder klingt, dann ab zum Techniker... und selbst wenn nicht, kann ein Check bei einem guten Tech alle 10 Jahre wenig schaden

Amps haben zum Glück Sicherungen, und bei vielen Konstruktionen schmoren dann erstmal ein paar "Opfer"widerstände durch und schützen somit die teuren Komponenten. Wenn diese Mechanismen greifen, passiert auch im Worst Case Szenario oft weniger als man zunächst denkt ... wenn(!) die korrekten Sicherungen verbaut sind und nicht ein Techniker vorher die Widerstände von 0,5W auf 2W "geupgradet" hat, oder irgendwelche seltsamen Mods verbaut sind, oder oder oder

Klar kann man "ist mir wurscht" fahren und schauen wie lange das gut geht, klar kann man "extreme care" fahren und sich einen wöchentlichen Pflegeplan machen, wo man auf dem Spektrum liegt kann man selbst entschieden.
 
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Ich wundere mich da immer über die Gitarrenfraktion
Klar kann man "ist mir wurscht" fahren und schauen wie lange das gut geht, klar kann man "extreme care" fahren und sich einen wöchentlichen Pflegeplan machen, wo man auf dem Spektrum liegt kann man selbst entschieden.
Die Hammond Spieler mit Röhren in der Orgel (VV) und im Leslie (Endstufe) juckt das scheinbar gar nicht. Da wird georgelt bis das Ding nicht mehr geht und DANN erst ausgetauscht... :hat:
 
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