[Workshop] - "Rock'n Roll" zum Anfassen - elektrische Abnahme einer alten Hoyer-Schlaggitarre

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Workshop - "Rock'n Roll" zum Anfassen - elektrische Abnahme einer alten Hoyer-Schlaggitarre​

Vorgeschichte​

Ich bin ja als Musiker und Techniker im CGS-Schwabbach aktiv und hatte die Ehre im Jahr 2020 die Spende einer Gitarrensammlung entgegennehmen zu dürfen. Eine Frau, die unsere Gemeinde schon einige Jahre besuchte, bekam auf's Herz die Gitarrensammlung ihres verstorbenen Lebensgefährten an die Gemeinde zu spenden, damit die Instrumente bei uns im Lobpreis in den Bands wieder gespielt werden und die Musik machen, die ihr so gefällt.
Eine der Gitarren stach deutlich heraus. Um sie geht es in diesem Bericht.
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Arnold Hoyer - Gebaut am 9. Dezember 1961​

Es ist eine akustische "Schlag-"Gitarre mit F-Löchern und "Rock'n-Roll-Design". Man bezeichnet diese Bauform als "Archtop", da sie keine "Flattop", also keine flache, sondern eine gewölbte Decke hat. Auch der Boden ist gewölbt. Der Korpus ist ziemlich groß. Er hat eine Länge von 52 cm und eine Breite von 42 cm. Letzteres entspricht etwa 16,5 Zoll. Die Zarge ist 7,6 cm hoch. Der höhenverstellbare Holzsteg hat verstellbare Kunststoffrollen unter einem Metallbügel und steht frei auf der Decke, während die Saiten zu einem filigranen Saitenhalter aus Metal weiter laufen, welcher am Endklotz befestigt ist. Die Mensur beträgt 630 mm.
Die einteilige Decke hat in etwa eine Dicke von 4 mm und scheint eine Deckschicht aus Ahorn zu haben. Der Boden hat ebenfalls ein zweiteiliges Deckfurnier aus Ahorn. Ich gehe davon aus, dass Decke und Boden auf Furnieren laminiert gepresst wurden. Der Hals ist ebenfalls aus Ahorn. Aus was die Zarge ist, kann ich nicht sagen. Das Griffbrett ist wahrscheinlich aus Palisander und hat große (Zelluloid ?)-Einlagen am .5, 7. und 12. Bund.
Die Archtop stammt wahrscheinlich aus dem Betrieb in Tennelohe bei Erlangen, den Arnold Hoyer, der Sohn von Joseph Hoyer, 1945 nach dem Umzug reorganisierte und sich mit den hochwertigen Instrumenten wohl schnell einen guten Namen verschaffte. (Klick)
Nein, es handelt sich weder um das Model "Solist", oder "Herr im Frack", aber sie hat trotzdem ihren eigenen Reiz! Sie ist in leicht transparentem 3-color-sunburst lackiert und hat schön gleichmäßige Risse im (NC ?)-Lack.
Sie ist damals als reine Akustikgitarre ohne Tonabnehmer gebaut worden.
Arnold Hoyer starb 1967 und erst sein Sohn Walter A. Hoyer verlegte den Schwerpunkt der Firma mehr auf Western- und E-Gitarren.
Warum poste ich das dann im E- und nicht im A-Gitarren-Bereich? Weil ich denke, dass die weitere Modifikation schon sehr stark in diesen Bereich driftet, aber davon später mehr.

Ein Bohrloch in der Zarge, aber kein Abnehmer?​

Ich prüfte die Gitarre und stellte den Steg und die Stegrollen erstmal halbwegs passend ein. Für mich war die starke Wölbung des Griffbretts und des Steges sehr ungewohnt und machte mir am meisten Schwierigkeiten.
Der Klang war eigenwillig aber hatte durchaus seinen Reiz und die Optik versetzte mich zurück in die Filme der 60er Jahre.
Mir fiel relativ schnell auf, dass sie ein Bohrloch in der unteren Zarge auf Höhe des F-Lochs hatte. Da war wohl mal eine Klinkenbuchse eingebaut gewesen? Ich schaute weiter und entdeckte dann auch jeweils zwei Löcher in der Seite am Ende des Griffbretts. Da war wohl mal einer der typischen floating Nachrüst-Jazz-Tonabnehmer montiert gewesen.
Daraufhin schaute ich, ob man solche Tonabnehmer auch bei Thomann bekommen würde und fand dieses "Zoller"-Exemplar von Shadow:
Shadow AZ48

Ob das allerdings den selben Lochabstand an seinen Befestigungshaltern hätte, konnte ich nicht feststellen.
Aber bevor ich ihre Fähigkeiten als elektrische Jazzgitarre prüfen und dafür gleich so viel Geld ausgeben wollte, entschied ich mich erstmal dafür, den, von meinem Geigenumbau damals übrig gebliebenen, K&K-Piezo unter ihren Steg zu klemmen (siehe Review).

Ein K&K-Big Shot zwischen Korpus und Steg​

Um den Piezo halbwegs unsichtbar unter den Steg klemmen zu können, entschied ich mich dazu ihn "von innen" aus dem Bogen heraus auf der Seite der höheren Saiten zwischen Korpus und Steg einzuklemmen und den restlichen Bereich und auch die andere Seite mit 0,5mm Furnier zu unterlegen:
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Der Klang des Piezos war in den Mitten und Höhen nicht schlecht, hatte aber wenig Volumen im Bass-Bereich. Vielleicht wäre es tatsächlich sinnvoll ihn in Kombination mit dem Zoller-Pickup einzusetzen?
Auf jeden Fall gefiel er mir so gut, dass ich das 3mm-Loch unter dem Steg durch die Decke bohrte um den Piezo dann intern zu eine Klinkenbuchse zu führen, welche ich dann in das vorhandenen Loch in der Zarge schraubte. Das funktionierte einwandfrei, insofern hatte die Hoyer nun einen DiY-Piezo unter dem Steg.

Versuche mit Anklemm-Mikrofonen​

Ich testete dann spaßeshalber noch mein Anklemm-Mikrofon mit dem ich bei meiner Geige in der Anfangszeit ganz gute Ergebnisse erreicht hatte (siehe Workshop) und hielt es an verschiedenste Stellen der Decke um eine passend klingende Position zu finden.
Als ich dann Richtung des F-Lochs wanderte, merkte ich, dass ich meinem klanglichen Ziel immer näher kam. Das Mikrofon fing immer mehr den Sound der Gitarre ein und er wurde lauter, und voluminöser, je näher ich dem F-Loch kam.
Direkt über dem F-Loch war das wirklich erstaunlich, aber als ich dann spaßeshalber in das F-Loch eintauchte, war ich total verblüft über den Klang! Er war am lautesten und auch schönsten, wenn ich das Mikro ein kleines Stück in das F-Loch eingetaucht hatte. Also genau auf der Höhe der Decke. Wenn ich tiefer eintauchte, oder das Mikro sogar ein Stück in den Korpus ablies, wurde der Klang wieder ausdrucksloser und leiser.
Das hätte ich nicht gedacht! Den Effekt hatte ich bei meiner Geige damals, bei den Abnahmetests, nicht herausgefunden (allerdings war deren F-Loch dafür auch nicht groß genug). Deshalb kam dort ja als Weiterentwicklung nach dem rückkopplungsanfälligen Anklemmmikrofon das "Lanzenmikrofon" in den Korpus (siehe Workshop) und wurde mittlerweile bei meiner neuen Geige ebenfalls dupliziert, da es sich super bewährt hatte (siehe Workshop)!
Aber zurück zur Hoyer: Ich verkantete das Mikro in der halb eingetauchten Position leicht im F-Loch, fädelte das Kabel im Zickzack unter und über den Saiten am Saitenhalter durch und spielte eine Weile.
Der Sound war klasse, aber das Aussehen natürlich nicht wirklich.
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Ich testete dann noch verschiedene andere Mikrofonkapseln und fand schließlich eine, bei welcher der Sound noch besser klang. Es war eine 10mm-Kondensatorkapsel mit Nierencharakteristik, welche ich mal vor vielen Jahren bei Conrad gekauft und in meinen damaligen Motorradhelm für mein Funkgerät eingebaut hatte.

Das "versteckte" Mikrofon im F-Loch​

Als ich sie so in's F-Loch hielt und mir überlegte wie man sie da vielleicht befestigen könnte, kam direkt die "Inspiration von oben":
Wie wäre es, wenn ich das Kabel verdeckt nach vorne führen und das Mikrofon "falschherum" in den kleinen Gummi-Mikrofonhalter aus meiner Schublade stecken und zwei Kupferkabel direkt an die Buchse anlöten und so biegen würde, dass es "von unten" im F-Loch stecken und trotzdem nach unten zeigen würde?
Ok. Die Idee war bei mir klarer vor Augen, als sie mir jetzt mit Worten als Beschreibung gelungen ist, aber ich war begeistert und gleichermaßen gespannt wie das denn wohl in der Umsetzung gelingen und dann in der Kombination mit dem Piezo unter'm Steg klingen würde?
Also lötete ich ein dünnes Mikrofonkabel möglichst flach an die Kapsel, führte es an der Kapselseite vorbei nach vorne, isolierte und beklebte die Kapsel dann mit selbstklebendem Alu-Band und lackierte die später sichtbare Rückseite mit etwas schwarzem Nagellack.
Dann steckte ich die Kapsel "verkehrt herum" in den Gummi-Halter und konstruierte und bastelte aus zwei 2,5mm²-Kupferdrähten einen Halter, den ich direkt an die zu verbauende Klinkenbuchse an Masse anlötete. Um die Buchse dabei immer wieder zielgenau in das schon vorhandene Loch in der Zarge einführen und Maß nehmen zu können, lötete ich einen anderen Draht an einen Klinkenstecker der mir dabei sehr gute Dienste erwies. Mit diesem Draht konnte ich die Buchse zielgenau in das Loch der Zarge manövrieren. Nach einigen Versuchen hatte ich die Halterlänge und Form soweit eingestellt, dass das Mikrofon mittig im runden Ende des unteren F-Lochs saß und konnte die Buchse festschrauben.
Das Ergebnis war aus der Nähe kaum zu sehen und aus der Ferne quasi unsichtbar!
Der Sound war echt gut und gab der Gitarre unter anderem eine Fülle, die sie rein akustisch so nicht hatte!
Und in Kombination mit dem Piezo konnte man beide Systeme auf der PA etwas rechts/links verteilen und hatte einen wirklich guten Sound!
Angeschlossen wurde nach meinem "Standard": Piezo auf die Spitze und Mikro auf den Ring des Stereo-Klinkensteckers. Am Kabelende ging der Piezo unverändert in einen HighZ-Eingang. Das Mikro kam per 3,5mm-Klinke in einen Phantomspeiseadapter, welcher auf XLR wandelte und natürlich eine Phantomspeisung benötigte. Die gemeinsame Masse lief über den Masseanschluss des Klinkensteckers.
Wenn man ein normales Mono-Gitarrenkabel einsteckt, wird nur der Piezo angeschlossen.
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Der erste Live-Einsatz auf der Bühne im Saal und auch Open Air​

Zu der Corona-Zeit damals spielte ich bei den Streaming-Gottesdiensten meist nicht auf der Bühne, sondern mischte den Sound für unseren Livestream auf YouTube. Also fragte ich einen unserer Gitarristen, ob er nicht mal diese Gitarre spielen möchte, was er dann tatsächlich gleich beim nächsten Gottesdienst im Saal und auch die Woche drauf bei einer "Open-Air-Hochzeit im Grünen" machte.
Beide Male klang die Gitarre echt klasse und passte auch gut zu meiner Geige, die ich damals auf der Hochzeit dann per Funk und "Lanzenmikro"-Abnahme spielte.

Wie ging es weiter?​

Auf Dauer gesehen kamen wir beide leider nicht so gut mit dem starken Griffbrettradius und der ungewohnten Saitenlage klar. Es war irgendwie schwer auf ihr zu spielen.
So gut uns die Gitarre, ihr Flair, ihr Sound und ihr Aussehen auch gefielen, sie passte leider "auf Dauer" weder zu ihm, noch zu mir. Also kam sie kaum aus ihrem Koffer raus.

Zwischenfazit​

Die Hoyer Schlaggitarre war wirklich was besonderes und hatte einen eigenen Flair! Sie klang über die Kombination aus Piezo und Mikro wirklich gut und hätte es durchaus verdient öfter zum Einsatz zu kommen, aber leider kamen wir mit ihrem starken Griffbrettradius und der Saitenlage nicht wirklich zurecht. Das ging beim reinen Fingerpicking zwar noch ganz gut, aber mit dem Plektrum wurde es schon beim Strumming wirklich schwer alle Saiten gleichmäßig anzureißen. Beim Melodiespiel mit dem Plektrum wurde es dann bei größeren Saitensprüngen schwer und wir hatten beide festgestellt, dass es leider keine Gitarre war um sie "mal zwischendurch zu spielen und einzusetzen". Schade eigentlich, aber so war es leider.
Man müsste sie sicherlich deutlich öfters, oder ausschließlich spielen, dann wäre wahrscheinlich auch die Ergänzung mit dem angedachten Humbucker sinnvoll. So blieb sie meistens im Koffer.
Wirklich schade, dass der Griffbrettradius letzten Endes das "Zünglein an der Waage" war.
Keine Ahnung ob das in den 60ern "in" war, oder nur bei dieser Gitarre so umgesetzt wurde?
:nix:

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...aber das war noch nicht das Ende der Geschichte - Fortsetzung folgt! Versprochen! Stay tuned: Thema Abonnieren
 
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Nach einiger Zeit​


Irgendwie ließ mich diese Gitarre in meinen Gedanken nicht mehr los! Immer wieder dachte ich daran, wie sie denn vielleicht mit einem magnetischen Pickup klingen würde?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn man immer wieder an eine Sache denkt und auf diese Weise darüber nachgrübelt, ist da vielleicht doch was dran und man sollte daran weiter machen?

Sollte ich vielleicht doch noch einen Pickup an's Ende des Griffbretts schrauben?​

Als ich im Frühjahr 2022 mal wieder auf den Seiten von "Guitar-Pickups.de" schaute, welche Schaller-Restbestände noch erhältlich wären, stolperte ich über einen Jazz-Tonabnehmer von Schaller, welcher auf die selbe Weise wie der oben erwähnte "Zoller-Pickup" an's Ende des Griffbretts geschraubt wird, aber mit €56 eben deutlich günstiger war!
Und er hatte es mir irgendwie angetan! Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Frage: "Willst du den nicht doch noch an der Hoyer ausprobieren?" wurde in meinem Kopf immer lauter, bis sie schließlich kurz nach Ostern 2022 so mächtig wurde, dass ich per Mail nachfragte, ob dieser Pickup (und noch ein paar andere Teile) noch zu haben wären?
Die Antwort war positiv, also bestellte ich die Teile und bekam sie ein paar Tage später per DHL zugestellt.

[REVIEW] Schaller - Western/Jazz Pickup Nr. 3280​

Unboxing​

Ich öffnete das kleine Päckchen und freute mich über einen original verpackten Pickup!
Er wurde wohl Mitte der 1980er Jahre entwickelt und über viele Jahre mit verschiebbaren Magnetpolen hergestellt. Da der "Effekt" kaum hörbar war, wurde dann ab etwa 2010 darauf verzichtet und die Gehäuseform geschlossen. Er erzeugt wohl einen besonders klaren und transparenten Sound. Die Befestigungswinkel waren verstellbar und er ließ sich mit ihnen auf einfache Weise seitlich an das untere Griffbrettende der Gitarre schrauben. Er war nur 7mm dick und hatte einen Gleichstrom-Widerstand von 10,9 kOhm.
Seine Maße waren: 71x38x7mm
Da die Firma SCHALLER mittlerweile die gesamte Produktion magnetischer Pickup eingestellt und sich hauptsächlich auf hochwertige mechanische Gitarren-Hardware speziallisiert hat, war ich echt froh noch solch einen Pickup ergattert zu haben!
Ich schaute ihn mir genau an und sah, dass er auf seiner Rückseite einen Deckel hatte, welcher mit vier kleinen Schrauben zugeschraubt war.
Neugierig, wie ich nunmal bin, öffnete ich den Deckel und schaute mir an, "was er denn unter der Haube hatte":
Er beinhaltete zwei Spulen, wie ein Humbucker. Allerdings hatte nur eine davon in ihren Löchern auch Magnete. Insofern ist es ein SingleCoil mit einer Blindspule zur Entstörung.
Umso gespannter war ich, wie er denn wohl klingen würde.
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Verzögerung des Projekts​

Doch dann begann meine erste Gitarren-Re-Starter-Kleingruppe und die Gitarre wurde benötigt, da ein Teilnehmer keine Gitarre hatte und gut mit ihr zurecht kam.
Deshalb legte ich das Projekt erstmal auf Eis.

Projektwiederaufnahme nach dem Jahreswechsel​

Nach dem Jahreswechsel 2022/23 hatte ich etwas Zeit und die Gitarre war wieder frei verfügbar, da er mittlerweile eine eigene Gitarre hatte.
Also holte ich sie nach Hause und testete endlich den Schaller-Pickup "am Objekt".
Dafür lötete ich provisorisch eine 6,3mm-Klinkenbuchse an das Kabelende des Pickups, stellte seine zwei Haltewinkel auf die richtige Breite ein und fixierte ssie provisorisch mit Klebeband am Griffbrettende.
Dann schloss ich den Pickup mit einem Klinkenkabel an meinen Marshall AS50D an und testete seinen Sound.
Er klang warm, war laut und ich hatte im ersten Moment den Eindruck, er hätte relativ viele Höhen. Das war jedoch der akustische Klang der Hoyer. Eine erste Aufnahme ließ mich dann seinen tatsächlichen Klang hören: Er klang zwar etwas höhenreicher als ein "normaler" Halspickup, hatte aber doch den typischen Klang eines magnetischen Halstonabnehmers dem die klaren Höhen einer A-Gitarre fehlen.
Ich schloss dann am zweiten Eingang des Marshall AS50D den Piezo an, der genau diese Höhen hinzufügte und heraus kam ein schöner, transparenter, aber mittenreicher Klang, der etwas mehr Bass als der akustische Klang der Hoyer hatte, aber trotzdem ihren charakteristischen etwas eigenen Klang gut rüber brachte.
Ich war echt begeistert, denn der Schaller Western/Jazz Pickup Nr. 3280 ergänzte die Abnahmemöglichkeiten auf geniale Art und Weise!

Die Montage​

Da die vier schon vorhandenen Schraubenlöcher auf der Seite des Griffbrettendes natürlich nicht passten, verschloss ich diese, indem ich einen Tropfen Weißleim in das Loch drückte, dann ein Streichholz reinklopfte und etwas überstehend mit dem Seitenschneider abzwickte. Nach dem Härten des Leims schliff ich den Überstand mit einer Schlüsselfeile zum Griffbrett bündig und brachte dann etwas schwarzen Nagellack auf. Somit waren die alten Löcher fast nicht mehr zu sehen:
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Wohin mit der Bohrung für das Anschlußkabel?​

Wie schon beim Piezo unter dem Steg musste das Anschlußkabel durch eine Bohrung in das Korpusinnere. Sie sollte natürlich ebenfalls nahezu unsichtbar sein, also überlegte ich eine ganze Weile, wo dafür die passendste Stelle wäre und entschied mich schließlich dafür sie soweit als möglich unter das Griffbrett zu positionieren. Ich spannte also wieder meinen langen 3,2mm-Bohrer in meinen Akkuschrauber und bohrte mit ihm schräg unter dem Griffbrett durch die Decke. Anschließend schob ich das Kabel durch dieses Loch in den Korpus und positionierte den magnetischen Abnehmer mit seinen Montagewinkeln an das Ende des Griffbretts. Dabei achtete ich darauf, dass die schwarzen Montagewinkel nur etwas in das weiße Binding ragten und drehte dann die vier beiliegenden Befestigungsschrauben in die Seiten des Griffbrettes und schraubte damit den magnetischen Tonabnehmer fest.
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Festverdrahtung, Umschalter oder Blendpoti?​

Natürlich stellte sich nun für mich die Frage, wie ich den Piezo und den magnetischen Pickup verschalten sollte.
Das Mikro blieb natürlich drin und belegte ja schon eine der beiden Leitungen, also mussten Piezo und magnetischer Pickup auf eine gemeinsame Leitung geschaltet werden. Die Herausforderung bestand für mich eben darin, dass ich keinen Schalter, oder Poti in die Decke bohren wollte. Ich mache so etwas immer so "minimalinvasiv" wie möglich, da jederzeit ein Rückbau möglich sein sollte. Wäre z.B das Loch für die Klinkenbuchse noch nicht in der Zarge gewesen, hätte ich dort keines gebohrt, sondern eine Endpinbuchse eingebaut, so wie ich das bei meiner Lowden gemacht hatte. Diese hat ebenfalls nur die Erweiterung der Endpinbohrung und zwei kleine Bohrungen für die Unterstegpiezos in der Stegnut als Modifikation bekommen. Alles andere ist reversibel.
Thema '[REVIEW] Endpinbuchse Göldo JA00G mit MusicNomad Acousti-Lok MN 270 und Harley Benton Security Locks'
Durch das verbaute Mikro in der Gitarre würde man jedoch jedes Schalten eines Schalters auch als "Klick" hören, deshalb war ich gedanklich dann eher bei einem Überblendregler, da man diesen lautlos bewegen und zusätzlich auch andere Mischverhältnisse einstellen könnte. Da hatte ich ja schon sehr gute Erfahrungen in meinen E-Gitarren gemacht:
Thema '(Zubehör) Göldo - Balance Poti'
Da bei einem solchen Blendpoti in der Mittelstellung zwar beide an, aber nicht voll aufgedreht sind, wollte ich in dieser Gitarre mal eine andere Art von Überblendpoti ausprobieren um auf den hörbar klickenden Mikroschalter ebenfalls verzichten zu können.
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Das Review zu ihm folgt im nächsten Beitrag:
 
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[REVIEW] Göldo - Balance Poti 250 - Ein Balance-Poti bei welchem in der Mittelstellung beide Pickups "voll da" sind​

Göldo Balance Poti 250


Vorgeschichte​

Falls euch die Vorgeschichte interessiert, findet ihr sie einen Beitrag höher.

Unboxing​

Ich bestellte den Göldo Balance Poti 250 zusammen mit meinem Eris Sub 8, dem F-one oil, dem Gigbag und einigen anderen Dingen bereits am 10.06.2022.
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Artikelbeschreibungen​

Thomann: (klick)
Balanceregler für E-Gitarre/E-Bass
2 x 250 kOhm
in der Mittelstellung sind beide Pickups voll da
keinerlei Klang- oder Lautstärkeverlust
kleine Bauform
Gewinde: 10 mm x Ø 7 mm
Gehäuse: Ø 17 mm
glatte Achse
inkl. Mutter und U-Scheibe

Göldo: (klick)
göldo "Mini" True Panorama Poti / 2x 250K log
Art.Nr.: ELPAN250
göldo Panorama Poti
Panorama-Doppel-Potentiometer mit Mittelrasterung - z.B. zum Überblenden von zwei Pickup-Signalen. Im Gegensatz zu vielen anderen Überblend-Potis werden hier in der Mittelstellung beide Signale zu 100% ohne jegliche Klang- und Lautstärkenverluste übertragen. Die kleine Bauform des Poti ermöglicht den Einbau in viele Modelle ohne zusätzliche Holzarbeiten. Die Lötkontakte befinden sich auf einer aufgesetzten Platine, die sich bei Bedarf aber auch entfernen lässt. Kommt inkl. Mutter und Unterlegscheibe.
DC-Widerstand: 2x 250kOhm log.
Gewindemaße: 10 x 7mm Ø
Gehäusemaß: 17mm Ø
Glatte Achse

Erster Eindruck​

Der Blendpoti ist ab Werk schon in eine kleine Platine eingelötet, und hat einen kleinen Schaltplan beiliegen, mit dem es sehr einfach möglich ist die zwei Pickups und den Ausgang passende dort einzulöten.
Er läuft schön gedämpft und hat eine spürbar rastende Mittelstellung.
Die glatte Achse ist für manche Zwecke sicherlich ein K.O.-Kriterium, da viele Potiknöpfe eben für gerändelte Achsen ausgelegt sind, aber da gibt es ja dann immer noch die Möglichkeit den Knopf zu modifizieren. Wie das funktioniert, könnt ihr euch im Baubericht von "Paulus" in diesem Beitrag anschauen: 'Beitrag im Thema "Projekt Paulus" - Die Worship-Gitarre mit dem gewissen Etwas'

Überraschung beim Durchmessen​

Natürlich hatte mich interessiert, ob der Widerstand beider Potiseiten in der Mittelstellung tatsächlich "0 Ohm" ist. Deshalb holte ich mein Multimeter raus und schloss es entsprechend an. Dabei stellte ich fest, dass der Widerstand leider nicht bei 250 Kiloohm, sondern bei 125 Kiloohm startete. Das war nur die Hälfte des erwarteten Wertes und wäre für Humbucker schlecht und für Singlecoils eigentlich auch noch zu niedrig und würde Höhen klauen.
Der Widerstand startete also bei 125 Kiloohm und regelte bis zur Mittelstellung sauber auf 0 Ohm runter. Da blieb er dann konstant bis zur Endstellung.
Die andere Seite verhielt sich genau gegenläufig.
Das war nur zur Hälfte das, was ich erwartet hatte! Bei anderen Pickup-Konstellationen hätte ich den Blendpoti wieder zurückgeschickt. In diesem speziellen Fall war es mir jedoch egal, da der Piezo erstens genügend Höhen hatte und zweitens auf diesen kleineren Widerstandswert eher unkritisch reagiert. Der magnetische Pickup war sowieso am Hals und hatte nicht so viele Höhen. Da würde sich also am Klang nicht so viel ändern.
Eigentlich war es für diese Kombination gar nicht sooo schlimm, da der Piezo durch die direktere Verbindung den Klang des magnetischen Pickups über einen größeren Bereich des Regelweges beeinflussen würde.
Ich hatte mich also dafür entschieden den Poti zu verwenden und nicht zurück zu senden.
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Der Testanschluss​

Bevor ich alles real einbauen würde, wollte ich den Poti im realen Einsatz in diesem speziellen Fall testen. Also lötete ich einseitig einen Klingenstecker mit kurzem Kabel und auf der anderen Seite das Kabel des magnetischen Pickups an. An den Ausgang lötete ich eine Klinkenbuchse mit kurzem Kabel. Dann steckte ich den Stecker in die noch verbaute Buchse in der Zarge der Hoyer und schloss ihn damit am verbauten Piezo an. Die Ausgangsbuchse schloss ich mit einem Gitarrenkabel an meinem Marshall AS50D an. Und was ich hörte gefiel mir! Der Regler blendete sauber von einem Pickup auf den anderen. Dabei war natürlich die Mittelstellung, in welcher beide "voll an" sind, etwas lauter, als die Endstellungen, aber das ist ja auch logisch. Wer das vermeiden und eine nahezu konstante Lautstärke möchte, sollte zum Balance-Poti greifen: Thema '(Zubehör) Göldo - Balance Poti'
Durch das Überblenden konnte man stufenlos vom hellen und bassarmen Piezosound zum warmen magnetischen Pickup überblenden und sich somit den gewünschten Mix erstellen.

Der Einbau - Wie montieren ohne Bohren?​

Nun kam für mich die Herausforderung der Montage dieses Blendpotis. Mir widerstrebte es eine so große Bohrung durch die Decke zu machen um es darin auf "normale und übliche Weise" zu montieren. Das wäre nicht reversibel. Darum überlegte ich erst, ob ich ein Schlagbrett montieren sollte, in welches ich dann den Blendpoti verbauen könnte? Aber auch für dieses Schlagbrett müsste ich Bohrungen an später sichtbarer Stelle machen und das wollte ich nicht.
Was tun, wenn man keine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit schaffen will? Man verwendet die schon vorhandenen und da lag natürlich das F-Loch nahe! Die Gewindelänge reichte sogar dafür aus die nötige Unterlegscheibe und den Poti selbst mit 1mm Gummi zu belegen um Druckstellen zu vermeiden.

Versuchsweise Montage des Blendpotis im Schlitz des F-Loches​

Also suchte ich eine passende Unterlegscheibe und beklebte sie mit dem 1mm dicken Gummi. Dann fädelte ich den Blendpoti durch die breite Stelle des F-Loches und schraubte ihn dann vorsichtig im schmalen Teil weiter unten fest.
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Der Blendpoti klemmt​

Als ich dann den Blendpoti bewegen wollte, stellte ich fest, dass er schon bei leichtem Anziehen anfing zu klemmen. Ich baute ihn wieder aus und er war Gott sei Dank noch absolut in Ordnung. Natürlich wollte ich verstehen warum er durch den Einbau verklemmte und sah dann, dass ich durch die Art der Montage die obere Platine zum Schleifer hin verklemmte. Also musste auch unten eine Unterlegscheibe die Kollision des Poti-Korpusses verhindern. Aufgrund der Gewindelänge verzichtete ich dabei auf das Gummi auf der unteren Unterlegscheibe, positionierte aber eine Hülse über dem Gewinde zwischen den Scheiben um den Blendpoti zwangsweise mittig zu positionieren und damit ein Abrutschen der Unterlegscheiben zu verhindern.

Der Blendpoti läuft wieder sanft und frei​

Durch diese Montage lief der Blendpoti nun wieder sanft und frei und ich war froh, dass mein Plan durch diese Idee nun doch umsetzbar wurde!

Fazit​

Der Göldo Blendpoti läuft schön sanft, hat eine gut spürbare Mittenrastung und in dieser sind beide angeschlossenen Pickups "voll an". Somit gibt es keinen Lautstärkeverlust in der Mittelstellung. Er blendet sauber von Pickup1 auf Pickup1&2 und weiter auf Pickup2.
Nachteil: Er hat nicht die angegebenen 250, sondern nur jeweils 125 Kiloohm.
 
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Abschirmung​

Normalerweise schirme ich ja das E-Fach einer Gitarre ab. Das geht bei solch einer Gitarre natürlich nicht. Da ich geschirmt Kabel verwendet hatte, musste ich mir nur etwas einfallen lassen wie ich die Buchse und den Blendpoti abschirmen könnte.
Ich machte es letztendlich zweiteilig: Ein Schrumpfschlauch isolierte gegen versehentlichen Kontakt und ein selbstklebendes Alu-Band schirmte dann alles ab.
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Saitenerdung​

Eine Möglichkeit der minimalinvasiven Saitenerdung sah ich anfangs nicht. Darum ließ ich sie erstmal weg, aber beim Soundtest mit verzerrten Sounds vermisste ich sie dann doch.
Aber auch da führte mich Gott und zeigte mir eine einfache Möglichkeit!
Ich schraubte eine der drei Befestigungsschrauben des Saitenhalters heraus, bohrte das Kernloch weiter bis in den Korpus, schob dann eine Litze durch das Loch in den Korpus, deren Ende ich abisolierte und mit der Schraube dann durch das Eindrehen kontaktierte und auf den Saitenhalter klemmte. Dann schnitt ich die Litze bündig ab und musste die Litze nur noch an die Masse der Buchse anschließen.
Sie funktionierte einwandfrei und die dafür nötige Korpusbohrung war absolut unsichtbar!
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Hörproben​

Um euch mal einen kleinen Eindruck zu geben, habe ich mehrere Stereo-Aufnahmen gemacht. Ich spiele erst die einzelnen Kanäle Mono ab und dann nochmal zusammen in Stereo:
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1. AT2035 | 2. Piezo | 3. Links AT2035 Rechts Piezo:


1. F-Loch-Mikro | 2. Piezo | 3. Links F-Loch-Mikro Rechts Piezo:


1. F-Loch-Mikro | 2. Schaller | 3. Links F-Loch-Mikro Rechts Schaller:


1. F-Loch-Mikro | 2. Piezo+Schaller | 3. Links F-Loch-Mikro Rechts Piezo+Schaller:


Schrittweises Überblenden von Piezo auf Schaller 1. Plektrum | 2. Nagel | 3. Daumen:
 
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Die etwas anderen Security-Locks​

Da mein Bestand an Security-Locks zu dem Zeitpunkt leider auf null war, holte ich mein altes blaues AXA-Sicherheitsgurt-Band aus den Achzigern aus dem Schrank. Ich hatte es Jahrzehnte lang sehr gerne mit "Nr.2" verwendet und erst 2014 oder 2015 gegen mein "Jesus rocks"-Lederband und die Security Locks getauscht um "Nr.2" als Backup-Gitarre für meine "JTV59" mit einheitlichem Security-System verwenden zu können.
Das AXA war damals etwas ganz besonderes, da es Gurt-Enden aus qualitativ sehr hochwertigem Kunsstoff und ein "Klick-System" mit beiliegenden Gurtpins hatte, welche sehr gut saßen und nicht versehentlich aushängen konnten. Das gefiel mir damals besser als die teuren Security Locks von Schaller die bei entspanntem Gurt auch immer so klapperten wenn man z.B. im Sitzen spielte ohne das Band abzunehmen. Das eine Gurtpin schraubte ich an den Hals am Korpus und das Andere Gurtpin schraubte ich in die vorhandene Endpinbohrung. Aber wie ging das? Das Endpinloch war ja wirklich zu groß für eine normale Schraube nachdem ich den originalen Holz-Endpin herausgezogen hatte.
Ich brauchte ein gut haltendes Gegenstück für eine Schraube.
Vor meinem inneren Auge poppte mit einem Schlag ein simpler Ikea-Griff auf, dessen Dimensionen natürlich zu groß waren, aber die Idee einer Lösung war zum greifen nah! Wirklich cool, wie mich Gott da immer wieder mit eingegebenen Ideen versorgt!
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Ich holte meinen Messschieber, nahm genau Maß und drehte mir am nächsten Tag nach der Arbeit ein passendes Teil aus einem Stück Messing-Abfall.
Wieder zuhause steckte ich das Teil dann auf die andere Seite meines Einführhilfedrahtes und zirkelte es damit durch ein F-Loch von hinten in das Endpinloch. Dann nahm ich die passende M4-Schraube, meinen Endpin und eine gummi-belegte Unterlagsscheibe und schraubte alles vorsichtig in das Gewinde meines eingesetzten Messingteils.
Es ließ sich schön fest anziehen und war damit für mich eine super Lösung!
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Einsatz auf der Bühne​

Da ich beim nächsten Gottesdienst wieder die Lobpreisband leiten würde, nahm ich mir vor die Hoyer mal in der Praxis auf der Bühne zu testen. Also nahm ich sie mit zur Probe am Donnerstag und testete die Gitarre im Bandkontext mit den erstellten Sounds. Sie spielte sich weiterhin schwer, klang aber echt gut!
Also erweiterte ich den Test auf den Sonntag und bereute es nicht.
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Nun wusste ich, dass sich der Umbau gelohnt hatte. Es lag aber noch Arbeit vor mir, denn die schwere Bespielbarkeit war nicht nur ein "nicht zurecht kommen meinerseits ", sondern Vor allem eine zu hohe Saitenlage der höheren Saiten.
Das bestätigten mir auch die anderen Gitarristen, die sie ausprobierten.

...deshalb war das noch nicht das Ende der Geschichte - Fortsetzung folgt!
 
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[Kurz-REVIEW] Daddario -50SB01 Seat Belt Red​

Daddario 50SB01 Seat Belt Red


Austausch des Bandes​

Der Wunsch: Von Blau auf Rot, aber sicher​

Irgendwie fand ich das Blau des AXA-Bandes nicht so passend für diese Gitarre. Also suchte und bestellte ich das rote Sicherheitsgurt-Gitarrenband von Daddario bei Thomann.

Der erste Eindruck​

Stellt euch einen weichen, qualitativ sehr hochwertigen Sicherheitsgurt in rot vor. Genau so fühlt sich der Daddario Gitarrengurt an. Er hat zwei stabile, schwarz gefärbte Lederenden mit geschlitzten Löchern, die auch auf herkömmliche Art und Weise auf Gurtpins gestülpt werden können und dabei ganz gut halten. Man kann sie ebenso mit Security-Locks bestücken um mehr Sicherheit zu bekommen. Die Schnalle und die Verbindungen zu den Lederenden sind aus stabilem, hochwertigen Kunststoff. Seine Breite ist 50mm. Die Länge ist leicht zwischen 89 und 151cm zu verstellen, verrutscht aber nicht von selbst. Die Nähte sind sauber und fest vernäht.
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Fazit​

Ein sehr guter Gitarrengurt der sich gut anschmiegt und mit seiner Breite von 5cm für Akustik-, oder leichtere E-Gitarren sehr gut geeignet ist. Seine Länge ist leicht verstellbar und bleibt gut in Position. Das leuchtende Rot ist schön auffällig und passt gut zur Gitarre.
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Austausch der Lederenden gegen die Enden des AXA-Gurtes​

Um die Lederenden gegen die Kunststoffteile des AXA-Bandes zu tauschen, trennte ich die Naht am nicht verstellbaren Ende auf. Dann fädelte ich statt den Lederenden die Kunststoffteile des AXA-Bandes ein und nähte dann die Naht wieder zu. Die Länge des Bandes war ausreichend einstellbar, die Farbe passte und die Pins saßen sicher in den Kunsstoffteilen ohne zu klappern. So gefiel mir das und ich war zufrieden! Die nun übrigen Lederenden fädelte, bzw. nähte ich an das blaue Band und konnte es später mit Security-Locks für eine der anderen Gitarren verwenden - aber das ist eine andere Geschichte.
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Vom "Fingerschreck" zur Spielbarkeit​

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Das unterlegte Furnier​

Natürlich waren die Höhenverstellungsschrauben des Steges schon lange komplett reingedreht. Aber der Steg war einfach zu hoch.
Als erstes entfernte ich das Furnier, welches ich beidseitig unterlegt hatte (siehe Beitrag #1) auf der Seite des Steges, auf der der Piezo nicht war. Leider war das die falsche Seite, also drehte ich das Unterteil des Steges um, damit die höheren Saiten und nicht die tieferen Saiten abgesenkt wurden. Dadurch wurde die Saitenlage zwar besser, aber noch lange nicht gut.

Der Halsspannstab​

Als nächstes entfernte ich die Abdeckung des Halsspannstabes. Es war eine einteilige, lange Schraube mit einer Mutter in einer engen Fräsung. Diese Art von Spannstab kannte ich noch nicht. Ich fand heraus, dass ich einen schlanken 7er-Ringschlüssel gerade so über Stab und Mutter einfädeln und mit ihm den Stab zumindest etwas stärker anziehen konnte. Leider war nach nicht ganz zwei Umdrehungen Schluss. Damit wurde der Hals zwar etwas gerader, aber noch nicht soweit begradigt, wie ich das gerne geschafft hätte. Schade, aber nicht zu ändern.
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Der Steg​

Beim Steg überlegte ich erst, ob ich die Kunststoffrollen stärker kerben sollte, verwarf den Gedanken dann aber schnell wieder und entschied mich dafür die Verstellschrauben im oberen Stegteil zu versenken. Dafür zerlegte ich den Steg indem ich das Niederhalte-/Führungsblech der Kunststoffrollen abschraubte. Dabei stellte ich fest, dass es irgendwann mal um 180° falsch gedreht zusammengebaut wurde. Ich zeichnete mir dann die Umrisse der Höhenverstellmuttern auf das Holz und fräßte dies auf der Basssaitenseite etwa 1,5mm und auf der Seite der hohen Saiten etwa 3,5mm tief. Da die Muttern nur 3mm dick waren, ebnete ich zusätzlich auf diese 3mm, damit dann das Holz nicht in der Mitte, oder am Rand statt auf den Muttern aufsitzen würde. Durch diese Modifikation kam ich Step by Step schließlich auf die nötige Tiefe um eine ordentliche und gut spielbare Saitenlage zu erreichen.
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Abrichten der Bünde​

Um eine tiefe Saitenlage auch ohne Scheppern einstellen zu können, markierte ich alle Bünde mit einem Edding, richtete sie dann mit der Planungsfeile soweit ab bis alle touchiert wurden, markierte sie erneut mit dem Edding und rundete und glättete sie dann mit der Bundfeile bis die Markierungen verschwunden und die Bünde damit wieder saubere, glatte und runde Kronen hatten.

Der Nullbund​

Der Nullbund war aus deutlich höherem Bunddraht, deshalb feilte ich ihn mit meiner Bundfeile etwas flacher, bis er die üblichen 2 Zehntel "Überflug" der Saiten über dem zweiten Bund ergab.

Der Test​

Nach dem Aufziehen der Saiten kontrollierte ich die Saitenhöhe mit meinem 1,5mm und 2mm-Plektrum und war zufrieden: Das 1,5mm-Plektrum klemmte ab Bund 9 und das 2mm-Plektrum ab Bund 14. Als ich dann die Gitarre wieder spielte, war ich echt krass überrascht, da sie sich nun wirklich viel leichter spielte! Dadurch kam ich auch viel leichter mit der Griffbrettrundung zurecht!
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Der erste Einsatz beim Alphakurs​

Ein paar Tage später machten wir wieder Musik bei einem der Alphakurs-Abende. Da ich meine Geige spielte, fragte ich den Gitarristen, ob er mal die Hoyer nach der Überarbeitung testen wolle. Er probierte sie kurz und spielte sie darauf an diesem Abend. Der Klang war wirklich gut und er kam nun sehr gut mit ihr zurecht. Vor der Überarbeitung war das nicht der Fall und er fand sie damals noch schrecklich.

Nicht nur eine A-Gitarre: Entdecke die Möglichkeiten​

Die Hoyer hatte nun also drei Abnahmesysteme und damit eine Vielzahl an Klangmöglichkeiten. Um diese etwas auszutesten, kopierte ich meine vier Hauptsounds (Akustik / leicht angezerrt (Dual-Amp) / verzerrt (Dual-Amp) / Clean&Angezerrt (Dual-Amp)) in eine eigene Bank meines Line 6 POD HD500 und schloss das "F-Loch-Mikrofon" per Phantomspeiseadapter an den "Mikrofoneingang" und die überblendbare Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination an den "Aux-Eingang" des POD. Dann modifizierte ich die Sounds entsprechend:

A) "Akustik" (Dual-Amp)

-Amp 1 Ampmodell "Acoustic": Cleaner Akustiksound aus dem F-Loch-Mikrofon
-Amp 2 Ampmodell "Acoustic": Cleaner Akustiksound aus der überblendbaren Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination. Der Überblendregler blendet zwischen dem höhenreichen Piezo auf den warmen bassreicheren magnetischen Pickup.
Beide Equalizer sind ensprechend eingestellt. Ein leichtes Panning von jeweils 30% und etwas Hall gibt eine schöne Räumlichkeit dazu. Optional sind Tap-Delay und ein Octo zuschaltbar.
A_Akustik_Dual-Amp.jpg

Aufnahmereihenfolge:
-nur Amp1 F-Loch-Mic
-nur Amp2 Piezo
-nur Amp2 Schaller
-nur Amp2 Piezo+Schaller
-Amp1 F-Loch-Mic + Amp2 Piezo+Schaller (Plek, Finger)

B) "Angezerrt" (Dual-Amp)

-Amp 1 Ampmodell "‘93er Soldano® SLO 100" an "Ampeg SVT 410HLF" über "MD421": Angezerrter Sound aus der überblendbaren Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination (Das F-Loch-Mikro ist deaktiviert)
-Amp 2 Ampmodell "Fender® Champ" an "Marshall® Box, 4x12 Greenback" über "MD409": Angezerrter Sound aus der überblendbaren Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination. Der Überblendregler blendet zwischen dem höhenreichen Piezo auf den warmen bassreicheren magnetischen Pickup.
Beide Equalizer sind ensprechend eingestellt. Ein leichtes Panning von jeweils 30% und etwas Hall gibt eine schöne Räumlichkeit dazu. Optional sind Tap-Delay und ein Octo zuschaltbar.
B_Angezerrt_Dual-Amp.jpg

Aufnahmereihenfolge:
-nur Amp1 F-Loch-Mic-nur Amp1 Piezo-nur Amp1 Schaller
-nur Amp1 Piezo+Schaller
-nur Amp2 Piezo
-nur Amp2 Schaller
-nur Amp2 Piezo+Schaller
-Amp1+Amp2 Piezo+Schaller (Plek, Finger)

C) "Verzerrt" (Dual-Amp)

-Amp 1 Ampmodell "Marshall® JCM-800" an "Dr. Z®, Z Best Box, 2x12" über "SM57": Angezerrter Sound aus der überblendbaren Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination (Das F-Loch-Mikro ist deaktiviert)
-Amp 2 Ampmodell "Marshall® JCM-800" an "Mesa/Boogie® Box, 4x12" über "MD421": Angezerrter Sound aus der überblendbaren Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination. Der Überblendregler blendet zwischen dem höhenreichen Piezo auf den warmen bassreicheren magnetischen Pickup.
Beide Equalizer sind ensprechend eingestellt. Ein leichtes Panning von jeweils 30% und etwas Hall gibt eine schöne Räumlichkeit dazu. Optional sind Tap-Delay, 2x Fuzz und ein Octo zuschaltbar.
C_Verzerrt_Dual-Amp.jpg

Aufnahmereihenfolge:
-nur Amp1 Schaller
-nur Amp1 Schaller+Fuzz1
-nur Amp2 Schaller
-nur Amp2 Schaller+Fuzz2
-Amp1+Amp2 Schaller
-Amp1+Amp2 Schaller+Fuzz1+2

D) "Akustik/Verzerrt" (Dual-Amp)

-Amp 1 Ampmodell "Acoustic": Cleaner Akustiksound aus dem F-Loch-Mikrofon
-Amp 2 Ampmodell "Orange® OR80" an "Marshall® Box, 4x12 Greenback" über "SM57": Angezerrter Sound aus der überblendbaren Piezo-/magnetischer Pickup-Kombination. Der Überblendregler blendet zwischen dem höhenreichen Piezo auf den warmen bassreicheren magnetischen Pickup.
Beide Equalizer sind ensprechend eingestellt. Ein leichtes Panning von jeweils 30% und etwas Hall gibt eine schöne Räumlichkeit dazu. Optional sind Tap-Delay, 2xFuzz und ein Octo zuschaltbar.
D_Akustik_Verzerrt_Dual-Amp.jpg

Aufnahmereihenfolge:
-nur Amp1 F-Loch-Mic
-nur Amp2 Schaller
-Amp1 F-Loch-Mic + Amp2 Schaller
-Amp1 F-Loch-Mic + Amp2 Schaller +Octo
-Amp1 F-Loch-Mic + Amp2 Schaller +Fuzz1
-Amp1 F-Loch-Mic + Amp2 Schaller +Fuzz2
-Amp1 F-Loch-Mic + Amp2 Schaller +Fuzz1+2

E) "One-Track-Looper-Improvisation"​

Und zum Schluss noch eine One-Track-Improvisation mit Looper. Gestartet mit Sound A und späterem Wechsel auf Sound D:

Zur Ergänzung: Die Hoyer ist mit D'Addario ECG24 Chromes XL Flatwound 011 - 050 bezogen. Diese Saiten halten wirklich lange und passen vom Sound echt gut!
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Fazit​

Was lange braucht wird endlich gut! Es hatte eine ganze Weile gebraucht, aber schlussendlich war der Umbau und auch die Überarbeitung der Hoyer am Ende ein voller Erfolg und all die Arbeit hatte sich wirklich gelohnt! Sie sah gut aus, klang über Mikro, Piezo und Schaller-Pickup wirklich gut, war durch die Überarbeitungen viel besser spielbar geworden und hing nun sicher an einem passenden roten Band, welches leicht abnehmbar und klapperfrei zu befestigen war.
Durch die Soundmöglichkeiten ist es eine gute A-Gitarre geworden, die durchaus auch im etwas angezerrten Soundbereich der E-Gitarren mitmachen kann und dadurch gerade im Lobpreis sehr vielseitig einsetzbar geworden ist! Sie macht nun wirklich Spaß und ist auf der Bühne ein echter "Hingucker" geworden!
Somit endet Ihre Geschichte nicht im Koffer und wir können sie immer mal wieder zum Einsatz bringen!
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Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen! Vielen Dank für Euer Interesse! Wenn ihr Fragen habt, dürft ihr sie mir gerne hier im Thread stellen. Ich antworte gerne!
Ich wünsche ich euch weiterhin viel Spaß hier im Musiker-Board!
Seid gesegnet und bis bald! Euer GeiGit

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern. :coffee:
 
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