Bedienkonzepte von digitalen Mischgeräten, was man bei dem einen Modell mag oder eben gar nicht mag

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Immer wieder kommt es hier im Forum zu Äußerungen bezüglich der Bedienkonzepte von digitalen Mischpulten.
So zum Beispiel hier im Thread über FOH Fotos.
Der eine mag das und mag irgendwas anderes nicht. Da ich es nicht zielführend finde z.B den angeführten Thread mit dem Thema zu kapern will ich mal hier einen neuen aufmachen, in dem ihr herzlichst eingeladen seid, so richtig zo mosern oder lobhudeln wenn es um die einzelnen Bedienkonzepte der digitalen Pulte geht.

Meine Erkenntnis diesbezüglich ist ja dass es hier so ist wie bei vielen anderen Themen, z.B bei Betriebssystemen. Wenn du eines gut kennst, magst du es, wenn nicht dann nervt es nur.
So auch hier bei den digitalen Pulten.
Bespiele gefällig?

An sich kann ich ja ganz gut mit den Modellen vom X/M32 leben, wohl weil ich das hier verwendete Bedienkonzept von älteren Pulten von Yamaha kenne (LS9, 01V96, 02R usw). Das Routing war anfangs etwas zum rein denken, wenn man es aber verstanden hat ist es logisch und man bemerkt auch seine Vorteile. Schade finde ich dass es nie User Layer bekommen hat. als das WING kam, hoffte ich, dass User Layer auch beim X/M32 nachreicht wird, ist aber leider bis dato nicht passiert. Auch ein Neuordnen der Kanäle (Move Channels wie beim LS-9) wäre praktisch. Ansonsten finde ich es schon extrem cool (für alle, die mich hier schon da oder dort gelesen haben ist das ja nichts neues ;) ) . Vieles was man so zum Leben braucht ist an Board und man kann sich auch einiges ganz gut so zurecht legen dass man schnell und flüssig arbeiten kann. Man muss halt, so wie bei anderen Pulten auch, wissen wo man hin greifen soll/muss.

Als ich dann auch auf die A&H Plattform (dLive und SQ) umgestiegen bin, haben mir schon einige Dinge gefehlt, die ich am X32 zu schätzen lernte. Bus EQ mit nur vier Bänder, komische Einschränkungen was die Möglichkeit von Mixbussen betrifft (Aux Busse kann man nicht auf Main Routen, z.B), das Kopieren von Kanälen ist ein echter Murks, finde ich. Du kannst einfach nicht den ganzen Kanal mit Processing, Mixbus Sends und Scribble Script Anzeige kopieren. Klar, durch die Custom Layer kann man sich die Oberfläche nett konfigurieren, aber kein echtes Full Copy von Kanälen?

Dann, bei der dLive finde ich bescheuert, dass man sich vieles mittels Szenen zurecht legen muss. Und das Speicher-Management will auch mal verstanden werden. Ist es beim X32 nicht ganz trivial, so kann man sich dann doch (ich bin Informatiker) einiges aus den gespeicherten Daten, die ja leserlich und mit öffentlich bekanntem Protokoll auch verständlich sind, heraus holen. Bei A&H ist das nicht möglich. Stereo-Kanäle kann man sich zwar konfigurieren, aber halt nur für die Show und auch da geht nix mal eben on the fly. macht man das bei der dLive dann ist halt mal für einige Sekunden Stille angesagt, da der FPGA umprogrammiert werden muss. Mal eben Stereo-Kanäle dazu basteln geht eben nicht in der Festival Situation. Das SQ ist da schneller, aber auch da ist kurz Ruhe angesagt. Überhaupt ist, wenn man mit den teilen arbeiten will, sehr viel Vorarbeit notwendig und spontan auf die aktuelle Situation zu reagieren ist echt nicht so einfach.
Das QU hat mich so nicht interessiert, da es für mich gegenüber dem X32 keinerlei Vorteile bringen würde. Zumal selbst das kleinste QU mit Fadern, das QU-16 um einiges mehr kostet als das X32 Producer, welches aber bereits eine komplette 32er Mix Engine hat. Ich habe hin und wieder damit zu tun, aber brauchen tue ich es nicht.
Selbiges gilt auch für die aktuelle StudioLive Generation. Ich habe derzeit etwas damit zu tun, ein 32SC, aber der Channelstrip ist echt, ähm gewöhnungsbedürftig, und auch andere Dinge sind, gerade bei dem Modell, dämlich für mich. Die Bankumschaltung ist, find eich, blöd weil wenn ich z,B von Mix/FX MAsters auf die Inputs zurück gehe, dann lande ich immer auf Kanal 1-16. dann gehe ich auf 17-32 z.B, muss etwas am Mix machen, hin und zurück, und Bumm, ich bin wieder Input 1-16. Und das Speicermanagement habe ich auch noch nicht durchblickt. Das schnelle Umschalten der Inputs von local auf AVB oder USB ist recht cool wenn ich daheim, im Studio, damit werkle, wenn ich aber quasi zwischen Live und virtuellem Soundcheck springen will, dann habe ich noch keinen schnellen Weg gefunden. Es fehlen mir noch einige Dinge beim Processing, aber sonst ist es wohl das beste Presonus Digitalpult bisher. (wobei da aber die Latte nicht wirklich hoch gelegt wurde von Presonus).

So jetzt habe ich mal etwas angefangen mit dem Mosern und Lobhudeln. Was meint ihr? Wie seht ihr das?
 
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Also ich hab mich mittlerweile einigermaßen an das x/m 32 gewöhnt. Aber es nervt mich immer noch ein wenig. Das ganze routing ist ein Graus! Man hätte einfach einmal das ganze Konzept neu machen sollen statt mit gefühlt 20 workarounds das 8er-Block-routing zu umgehen.
Mitschnitte sind Post-Fader nur über User-ins zu realisieren und dann auch nur 16 Kanäle.
Reingefallen bin ich mal auf das stereodelay, welches in Werkseinstellung (ich glaube) 12ms Delay auf dem linken Kanal hat. Genau im „haas-Effekt“. Wer kommt denn auf so eine dämliche Idee? Und wenn man das Mono schaltet gibts kammfilter… da konnte mir das Forum hier glücklicherweise helfen.
Genug gelästert. Ist eigentlich ein ordentliches Pult. Für den Preis nach wie vor unschlagbar.
 
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Hallo!

Also ich hab ja ein Pesonus 32R und finde das richtig gut.
Hatte auch schon das Presonus 32SX unter den Fingern, weil ein Musikerfreund das hat. Ein phantastisches Pult!

Die Behringer X Pulte sind für mich grausam. Hatte mal ein X18.
Der ganze Workflow, das Routing, einfach grausam.
Behringer tut da auch nichts, des es kommen keine Updates, keine neue Software, ...
Bekommen das ja immer mit, weil mein Bruder noch nen X18 hat und nur am schimpfen ist.
Ich würde nie wieder ein Behringer-Pult kaufen.

Gruß
sven
 
So sind die Geschmäcker verschieden. Ich komme mit dem XR18 bestens klar, schätze die Möglichkeit der Fernbedienung per MIDI mit echten Knöpfen (BCR2000), nutze es problemlos als Audio-Interface. Workflow und Routing finde ich komplett in Ordnung.
Die Software ist inzwischen "mature", das heißt, inzwischen läuft alles und es kommen seltener Updates, was ich eigentlich positiv finde.
Die einzige Schwierigkeit mit dem Pult lag nicht am Pult, sondern am Tablet, das bei meiner Insel -Lösung für Auftritte (natürlich dann ohne Internetzugriff) versucht hat, ein "besseres" WLAN mit Internetanbindung zu finden. War nicht so einfach, dem das abzugewöhnen, aber seitdem tut alles. Das wäre aber bei jedem andern Pult genauso fatal.

Schwierigkeiten habe ich regelmäßig mit dem Soundcraft UI12, weil bei dem Teil der MUTE Button nicht den ganzen Kanal stumm schaltet, sondern nur den Main Pfad. Aux muss man getrennt stumm schalten. Das ist super ärgerlich, denn das ist bei einer open Stage im Einsatz, wo ständig umgestöpselt wird. Wenn man da die nicht benutzten Kanäle einfach mit einem Druck stumm schalten kann, dann kann es passieren, dass es immer noch auf dem Monitor knallt. Ich bin da immer nur kurz aushilfsweise dran und es ist nicht meins, sonst hätt ich sicher schon ein Firmware Update versucht und irgendeinen Workaround gefunden.
Auch schade, dass es am Aux Out keinen Summe EQ gibt (hab zumindest keinen gefunden). Wollte dem Monitor etwas die dröhnenden Bässe raus ziehen - leider Fehlanzeige.
Eigentlich sonst recht nett und die Bedienung des EQ mit den rechts auftauchenden Reglern (Frequenz, Q und Verstärkung) recht schön gelöst. Die 3 recht fest verdrahteten Effekte sind eine Einschränkung gegenüber den 4 freien beim XR18.
 
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Kannst du da etwas genauer sein? Einfach so "Das eine ist phantastisch und das andere grausam" ist mir einfach zu pauschal, mir fehlen da die Begründungen.

Was zum Beispiel genau ist am X18 vom Workflow her grausam? und mit welcher Software (das hat selbst ja keine Bedienelemente) hattest du Probleme?
Behringer tut da auch nichts, des es kommen keine Updates, keine neue Software
Was genau soll denn Behringer da tun? an sich ist das Teil soweit ja ausentwickelt. Ich denke nicht dass es da grandios neue Features geben wird.
...das Presonus 32SX unter den Fingern, weil ein Musikerfreund das hat. Ein phantastisches Pult!
Also was genau macht das Pult für dich zu einem phantastischen Pult? Was kann es das alle anderen nicht können?

Versteh mich bitte nicht falsch. Mich interessiert das einfach weil ich ja bei all dem Zeug, an dem ich so arbeite, halt auch nicht in die Gefahr laufen will, betriebsblind zu werden. Da helfen die Argumente andere für mich, die Welt offener zu sehen und vielleicht auch einen dieser Aha-Momente zu erleben.
 
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Das endgültige für alle Bediener und Gelegenheiten passende Bedienkonzept wird und kann es nicht geben. Daher kann ich hier nur von meinen persönlichen Präferenzen für bestimmte Anwendungen sprechen.
- Für Festivals und andere Gelegenheiten mit vielen wechselnden Nutzern ist Yamaha immer noch weit vorne. Für die meisten Standardsituationen gut und einfach bedienbar, auch, wenn man unvorbereitet bei Null anfängt.
- Für programmierte, automatisierte Shows mit Macros und für Anwendungen mit vielen Matrizen ziehe ich die DiGiCo SD Serie vor. Das hat seine Stärken aber, wenn man vorbereitet zur Show erscheint, wenn man da nicht ganz sattelfest ist, verrennt man sich auch schnell mal. Und die App ist eine Katastrophe.
- Als preiswertes Pult, mit dem man aber schon ernsthaft arbeiten kann, schätze ich die A&H SQ5. Hat irgendwie keine echten Mängel. Zusatzpunkte für die beste iPad App.
- A&H Qu16 ist für Musiker und andere technische Laien am besten zu bedienen. Wenn die eingeschränkte Ausstattung und Routingdinge einen Einsatz nicht vereiteln, nehme ich das auch gerne selber her. Bedienung dann aber ausschließlich über die gute App oder über Mixing Station, mit der Oberfläche will ich nichts zu tun haben.
- XR18 und X32Rack sind nach wie vor konkurrenzlos, wenn es um vernünftigen Klang, kleines Packmaß und günstigen Preis geht. Dank Mixing Station und mit XTouch jetzt auch in bedienbar. X/M32 steht halt überall herum, Liebe wird das nicht mehr, aber man kann ja um die meisten Merkwürdigkeiten herumarbeiten.
- Die Midas Pro Pulte gibt es in meinem Umfeld genau so selten wie die Avids, ich bin da zu wenig drin, um mir eine fundierte Meinung zu erlauben. Zu de Produkten aus dem Hause Samsung/Harman/Soundcraft sage ich lieber nichts, es ist einfach schade, dass das systematisch heruntergeritten wird.
 
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Daher kann ich hier nur von meinen persönlichen Präferenzen für bestimmte Anwendungen sprechen.
Vielleicht sollte ich das nochmal hervorheben.
Meide Idee hinter diesem Thread ist ganz bewusst die persönliche Sichtweise jedes einzelnen, der etwas dazu sagen will. Es gibt da ja, so sehe ich es zumindest, keine objektive Wahrheit zum Thema Bedienkonzepte. also bitte ganz subjektiv berichten was ihr genau mögt und was genau eben nicht.
 
Also beim Behringer FLOW 8 stört mich sehr dass es nicht mit 44,1 kHz Sampelfrequenz umgehen kann.
 
Ich hatte in irgendeiner Diskussion X32 vs. Qu-Serie schon mal geschrieben, warum ich mich damals für das Qu-16 entschieden habe, obwohl ich sogar Betatester des X32 war.

An sich kann ich ja ganz gut mit den Modellen vom X/M32 leben, wohl weil ich das hier verwendete Bedienkonzept von älteren Pulten von Yamaha kenne (LS9, 01V96, 02R usw). Das Routing war anfangs etwas zum rein denken, wenn man es aber verstanden hat ist es logisch und man bemerkt auch seine Vorteile. Schade finde ich dass es nie User Layer bekommen hat. als das WING kam, hoffte ich, dass User Layer auch beim X/M32 nachreicht wird, ist aber leider bis dato nicht passiert.
Wie schlägt sich das Wing ansonsten gegen das X32 bezüglich des Bedienkonzepts? Es ist ja nun schon ein paar Jährchen auf dem Markt, hat es aber offenbar nicht geschafft, die X32-Serie abzulösen (was ich irgendwie vermutet hätte) :gruebel:.

das Kopieren von Kanälen ist ein echter Murks, finde ich.
Volle Zustimmung beim Qu-16 :igitt:.

Ich nutze inzwischen tatsächlich ausschließlich den Custom Layer - das war damals eines der Haupt-KO-Kriterien bei der Entscheidung gegen das X32. Das zweite gravierende war die Möglichkeit von Mehrspurmitschnitten über den integrierten USB-Port auf Stick/Festplatte direkt ab Werk.

mit der Oberfläche will ich nichts zu tun haben.
Die Menüstruktur ist tatsächlich an vielen Stellen unlogisch. Zum Glück muss ich nicht allzu oft in die Tiefe einsteigen ;).

Ich glaube, man lernt mit den (kleinen) Unzulänglichkeiten des Bedienkonzepts zu leben, wenn das Pult ansonsten die persönlichen Anforderungen erfüllt. Und da ich kein Profi bin, macht Qu-16 in meiner "Nische" einen guten Job :great: - alles andere wäre für mich Overkill...
 
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Dass das QU16 leicht bedienbar ist, kann ich bestätigen. Ich hatte es mal kurz in den Fingern, weil mein Bandkollege eine Weile lang eines hatte. Was ich an Funktion gesucht hatte, habe ich in der Regel relativ schnell gefunden.

Ganz leicht bedienbar war auch das Presonus Studiolive 16.0.2 Leider keine Motorfader, leider keine absetzbare digitale Stagebox. Ansonsten ohne Bedienungsanleitung bedienbar. Etwas Abstriche gab es bei den Effekten und deren Routingmöglichkeit zu den Aux Bussen.

Wer weiß, wie ein Mischpult funktioniert, wird mit den meisten Pulten relativ schnell klar kommen. Allerdings muss man sich eher einarbeiten, wenn es viele Routing Möglichkeiten gibt.

Ich habe es schon erlebt, dass ein FOH Tech nichts anderes als sein eigenes Pult akpzeptiert hatte, obwohl er von mir Tablet oder Laptop gestellt bekommen hätte und alles schon vorab eingestellt war, so dass er nur noch die Channel Fader bedienen musste. Er hat sich die Summe geben lassen und sein Pult nur noch als Lautstärkeregler verwendet.
(Der Typ war vermutlich jünger als ich und macht das regelmäßig beruflich)
 
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Mein erstes digitales Pult war das Presonus StudioLive, die erste Serie. Ich fand (und finde immer noch), dass dies ein sehr guter Einstieg in die Digitalwelt war, weil es eigentlich das Bedienkonzept eines analogen Pultes mit ein paar zusätzlichen digitalen Goodies ist. Mit den Goodies meine ich so Sachen wie Kompressor & Gate in jedem Kanal sowie gute EQs in allen Ausgängen - dafür musste ich vorher große Racks herumschleppen, und ich war sehr froh, dass ich mir das sparen konnte. Der warme, musikalische Sound des Pultes tut für mich ein übriges.

Mit den Beschränkungen, die einem das Pult auferlegt, konnte ich damals gut leben (und kann es immer noch - mein neuester Klient nutzt so ein Teil, und ich finde es nach wie vor angenehm, darauf zu mischen). So kann man physikalische Inputs nicht frei irgendwelchen Kanälen zuweisen wie bei den heute üblichen Digipulten, dasselbe mit Bussen und physikalischen Ausgängen. Auch gab es für die frühen Serien (I und II) nie ein wirkliches Ökosystem mit digitalem MultiCore und zugehöriger Stagebox, so dass man einfach ein analoges MuCo mit sich schleppte. Anfangs fand ich das noch ganz okay, aber mein MuCo (30 Meter 16/4) wiegt über 30kg, was mich im Lauf der Jahre immer mehr störte.

Fast forward ins Jahr 2019, als ich mir mein SoundCraft UI24r kaufte. Für mich eine echte Offenbarung. Wieso, weshalb, warum? Als Tontechniker haben wir ja alle einen individuellen Workflow vor und während des Mixes. Und beim UI24r ist es für mich so, dass in jeder Situation der Button, der mich zu meinem nächsten geplanten Arbeitsschritt bringt, direkt vor meiner Nase liegt. Und zurück kommt man mit einem Druck auf denselben Button, wenn man will. Alles supersimpel. Und dann die Views (die heissen bei anderen Herstellern meist Custom Layers), die machen das Pult (für mich) super praktisch in (Yoga)Festivalsituationen, wo ich üblicherweise sechs Gesangskanäle vorbereite, je vier Kanäle für Instrumentalmikros und für DI-Boxen sowie noch ein paar Headsets. Und mit den Views lege ich mir dann die tatsächlich benutzten Kanäle sowie die Effekt-Master und Monitore auf einen Schirm, und los geht's. Es ist fast so, als hätten die SoundCraft-Entwickler mich gefragt, wie ich mein Pult bedienen können will, und das Ergebnis ist die Umsetzung meiner Wünsche.

Ähnlich empfinde ich das bei den größeren Pulten von SoundCraft oder auch A&H QU- und SQ-Serie. Das QU noch mit diversen Einschränkungen, ähnlich dem Presonus, das SQ extrem entgegenkommend und für mich in den Grundzügen sofort und sehr intuitiv bedienbar.

Und nun zu Behringer X32 und Midas M32 sowie den kleineren X-Air 18 u.a. - da habe ich bei Pult und Software immer das Gefühl, dass Softwareingenieure und keine Tontechniker den Workflow designt haben. Auf dem Pult muss ich mir auf dieser Riesenberfläche immer erst irgendwo den Button suchen, der mich dahin bringt, wo ich als nächstes hin will. Und die vielgepriesene 3rd Party-Software dafür (ich vergesse immer den Namen), die kommt ja quasi nackt, man muss die sich erstmal konfigurieren. Okay, das ist super für Leute, die sich da wirklich reinfuchsen wollen, aber für mich sind Pultoberfläche und Software so wenig entgegenkommend, dass ich einfach keine Lust habe, mich da tiefer einarbeiten zu wollen. Beim UI24r ist das für mich persönlich genau andersrum, ich finde das Pult toll und entdecke immer wieder Kleinigkeiten, die es für mich noch besser oder noch einfacher bedienbar machen.

Letztlich ist ein Werkzeug immer nur so gut wie sein Benutzer es beherrscht. Für mich ist das UI24r ein tolles Werkzeug, und es inspiriert mich, mich da immer tiefer einzuarbeiten. Ähnlich bei anderen Pulten von SoundCraft und Allen&Heath. Beim X32/M32/XR18 leider genau entgegengesetzt, ich muss mich da jedesmal zwingen, mich auf so einen Mix vorzubereiten, da mich das (mMn komplizierte und sehr ungelenke) Bedienkonzept einfach Null anspricht. Da diese Pulte technisch einwandfrei, wirklich gut ausgestattet und weit verbreitet sind, würde ich sie gerne mögen, aber irgendwie geht das nicht zusammen. Ich würde mir aber gerne das WING mal aus der Nähe ansehen. Wenn ich jetzt ein neues Pult kaufen würde/müsste, wäre mein Wunschkandidat das AH SQ6 mit zwei 24er Stageboxen.
 
Also... Ich gebe zu, ich bin ausgesprochen A&H-lastig. Erstkontakt war die iLive eines Kollegen, danach eigene GLD und QU, inzwischen Avantis und weiterhin QU.
Tatsächlich genial ist in meinen Augen die Tatsache, dass ich mich auf den Pulten irgendwie sofort Zuhause fühle. Auf den Kühen sowieso und auch GLD war immer sehr intuitiv. Die Avantis topt das in meinen Augen sogar noch - und das war für mich ein Schnellschuss (Tour auf der GLD geprobt und nach der zweiten Show "Upgrade" auf Avantis und dann hat das Ding auch noch zwei ernsthafte Fernsehgeräte...
Ich mag die Verarbeitung an den Dingern - wobei die GLD da noch die am wenigsten solide von allen war - aber selbst da ist nix kaputt gegangen, was ich nicht proaktiv geschreddert hätte.
QU sind solide Arbeitstiere für Every Day Business - keine verzwickten Routings, keine Specials: oben links rein, unten rechts raus. Irgendwie so wie damals analog.
Wer ein bisschen mehr will, nimmt wohl SQ (vom Hörensagen) oder eben Avantis oder drüber.

Ganz schrecklich finde ich dieses Presonus - das ist weder anatal noch digilog - warum baut man sowas? Für einen geschützten Raum, im Studio oder so, mag das gehen - aber alles darüber hinaus ist mehr als ein Kompromiss zu viel. Vor Jahren war das mal Festivalpult, als ich mit einer Krawallkapelle unterwegs war und der Cheftechniker des Festivals hatte Bandpulte kategorisch ausgeschlossen (Ego? Gemächt? Morbus Anum?) - das waren die übelsten 120 Minuten meines Lebens.

M oder X32 werden auch nicht meine Freunde. Ich kann damit arbeiten, aber es fasst sich komisch an und ich finde die Einschränkungen bei der Oberfläche nervig - ich will einfach Kanäle, Busse in alle Richtungen und so weiter auf der Hand haben - und das geht da irgendwie immer nur mit Umwegen.
Und ich hab ein M32 einmal RICHTIG clippen gehört (ok, ich war nicht ganz unschuldig und ist jetzt auch total subjektiv) - dagegen sind die Tore Mordors eine Serviceklappe. Gefühlt klingt mein bevorzugtes Produkt da weniger Kacke
Man muss aber unumwunden zugeben: mehr Pult für weniger Geld gibt es definitiv nicht!

Soundcraft war irgendwie nie richtig gut - wobei die VI-Serie wirklich schön ist, wenn sie einmal gut eingerichtet ist.
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nd ich finde die Einschränkungen bei der Oberfläche nervig - ich will einfach Kanäle, Busse in alle Richtungen und so weiter auf der Hand haben - und das geht da irgendwie immer nur mit Umwegen.
Jupp und mir gehen bei den A&H Pulten Dinge wie Expander ab. Gut das haben siejetzt bei der dLive, nach gefühlt 1000 Jahren nachgereicht, aber die kleineren Modelle müssen wohl noch eine Generation zuwarten. Aber das hat auch was mit meiner Arbeitsweise zu tun, ich bin es einfach gewohnt, dort wo andere vielleicht schon ein Gate einsetzen (ich mag keine Gates!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) reicht im Normalfall ein Expander locker. Nur wenn man den nicht hat, sind mir die Custom Layer gleich gar nicht mehr so wichtig.
Was mir bei den meisten kleineren Pulten abgeht, sind die Channel-Encoder. Da könnten auch gleich zwei, drei Encoder pro Fader bereit stehen. Da würde sich das Mischen deutlich analoger anfühlen.
Ich wiederum werde mit dem Avantis nicht so wirklich warm. Da fehlt mir der für mich intuitive Zugang. Aber ich habe damit auch noch nicht sooo viel zu tun gehabt. Es ist halt irgendwie wie die dLive, nur halt dann doch nicht so. Abgesehen davon, dass da wieder an der Ausstattung gespart wurde.
 
Hallo!

Was genau soll denn Behringer da tun? an sich ist das Teil soweit ja ausentwickelt. Ich denke nicht dass es da grandios neue Features geben wird.

Also was genau macht das Pult für dich zu einem phantastischen Pult? Was kann es das alle anderen nicht können?

Wurde hier beides ja schon von anderen erklärt.
Nur kurz noch dazu:
Die Software ist einfach grausam von der Oberfläche her. Hier würde ich erwarten das mal eine komplett neue Software kommt.
Die eben modern daher kommt. Vergleich mal mit Presonus.


Behringer Wing:
Hatte ich mir auch mal angeschaut. Das kostet 3695 Euro, was viel zu teuer ist.
Das Presonus Studiolive 32SX kostet nur 3177 Euro und bietet viel mehr.
Das Wing hat für das viele Geld nur 8 Eingänge direkt am Pult. D.h. man muss direkt noch nen digitale Stagebox mitkaufen.
Da fühle ich mich vera***
Schaut man sich dann mal das 32SX an. Das hat 32 Eingänge direkt am Pult. Auch die 16 Ausgänge etc. Da hat das Wing auch nur 8.

Ok, jetzt könnt man sagen so ein Pult nutzt eh keiner auf der Bühne und es wird eh mit digitaler Stagebox gearbeitet.
Das wäre so a nciht schlimm, aber dann stimmt der Preis einfach nicht. Für 1000 Euro weniger wie es attraktiv.

Gruß
sven
 
Irgendwo hab ich das schon mal ganz grob abgehandelt bzgl. "was mag ich an diesem Pult, was stört mich an jenem Pult"...wenn ich den Post noch finde, verlinke ich das hier.

Egal. Grob zusammengefasst:


X32 / X-Air
Ganz ehrlich - das X32 ist doch immer noch das "Volks-Digitalpult" schlechthin. Preis-Leistungsverhältnis passt(e). Momentan klettern die Preise sowieso überall. Das X32 "Fullsize" lag zwischenzeitlich irgendwann mal bei 1900€ (oder waren es sogar nur 1700?). Mehr Pult fürs Geld gab es da kaum. Was ich halt schon immer geschätzt habe, war die komplette Remotebarkeit. Es gab meines Wissens nichts, was nur am Pult ging, egal ob das die eigentlichen Mischfunktionen oder irgendwelche tiefergehenden Einstellungen betraf. Keine Ahnung, ob das von Anfang an so war (quasi ab FW1.0), so lange bin ich mit dem Ding noch nicht unterwegs; auf jeden Fall war das aber m.W. zumindest sehr früh möglich. Das war für mich schon immer ein großer Pluspunkt bei Jobs, wo 90% eben zwangsläufig per PC oder Tablet gemacht werden musste. Mixing Station ist ja letztlich damit groß geworden, dass die Software eben genau diese vielfältigen X32-Funktionalitäten sinnvoll und praxisgerecht darstellen konnte, und zwar plattformunabhängig. Das hat mit dem X32 begonnen, die Versionen für alle anderen Pulte kamen meines Wissens erst später. Klar werdet ihr jetzt sagen: Die volle Remotebarkeit ist doch kein Kriterium, das kann doch jeder. Ja - freilich ist das heute so. Aber ich habe halt noch Zeiten erlebt, da hießen die Alternativen im halbwegs bezahlbaren Bereich 01V96, Si Compact oder womöglich sogar Studiolive mit der "furchtbar fortschrittlichen" Firewire-Schnittstelle.
:igitt:
Da war alles, was ohne Gefrickel mit PC dazwischen die Pultoberfläche auf einem Wischgerät abbilden konnte und das dann womöglich noch vollumfänglich natürlich ein Quantensprung.

Noch heute schätze ich halt das Ökosystem. Pulte kaskadieren bzw. gegenseitig als Stagebox verwenden, eine ganze Menge kaskadierbarer Stageboxen in verschiedenen Bauformen, Ultranet fürs Monitoring bzw. zusätzliche Outs und nicht zu vergessen natürlich der X-Touch als native Remote über Ethernet. Das ist schon gut. So, jetzt hab ich aber immer noch kein Wort übers Pult an sich verloren. Was soll ich sagen? Tut, was es soll. Ich kann jetzt nicht großartig behaupten, dass man sich komplett im Menü verläuft oder ewig braucht, um irgendwas zu erreichen. Natürlich, ein bissl hin- und herklicken ist immer dabei. Das Ding kann halt auch einfach viel. Dass der Bildschirm kein Touchscreen ist, hat mich persönlich nie wirklich gestört. Dafür gibts immerhin 6 Encoder unterm Display. Was genau bringt mir z.B. der Touch bei einem TF1 oder einem Qu16, wenn ich damit jeden Parameter nacheinander anwählen muss, um ihn dem einzigen dynamisch belegbaren Encoder zuzuweisen? Für mich ist das mehr Rück- als Fortschritt, daher stehe ich mit diesen Pulten schon immer auf Kriegsfuß...
Was mir auch gut gefällt ist das zielbezogene Routing inkl. Delay pro Ausgang, nicht pro Bus. So kann ich Ausgänge beliebig splitten und bei gleichen Lautsprechertypen könnte man sich für mehrere Delaylines Ausspielwege sparen. Apropos, da geht es ja mit der Matrix noch weiter. Durch die Weichenfunktionalitäten könnte man sich teilweise sogar den Controller sparen. Heißt nicht, dass das immer ratsam ist. Aber was will man im Ernstfall machen, wenn am DSP das Display dunkel bleibt? Irgendwann ist man mal froh drum. Hatte erst letztens eine Location, wo zwar Controlleramps drin waren, die Subs aber offensichtlich Fullrange liefen. Also - Lowpass drauf und fertig, PA tönt vernünftig, alle glücklich.
Das ist halt das schöne. Man kriegt doch alles immer irgendwie gebaut. Egal ob Monitorsplitt über AES50, Recordingsumme ohne EQ über zusätzliche Matrizen Pre-EQ vom LR abgegriffen oder eine aufgeräumte Bühne durch mehrere Stageboxen. Bei allen anderen Herstellern nicht selbstverständlich.

Als ich damals das MR18 gekauft habe, war der Aufpreis zum XR18 gering und das X32 Rack wiederum deutlich teurer. Später hat sich das gedreht. Wenn das damals schon so gewesen wäre, hätte ich das MR18 wohl gar nicht. Zum Glück ist es anders gelaufen, denn das Air ist deutlich öfter unterwegs. Ist halt einfach schön kompakt ("schmeiß' hin und gut is'"), deutlich weniger Parameter zu syncen, was betagter Hardware entgegenkommt und für 90% der Jobs reicht es doch völlig. Da ist man früher mit dem 16ch Pult angerückt, das mit Glück 6 Auxe und einen 4-Band-EQ hatte und daneben ein 10HE Siderack. Ist alles im Air drin und in 5 Minuten auf- und abgebaut, was will man mehr. Über die Bedienung kann ich mich nun wirklich nicht beschweren.


Soundcraft Si Expression
Der eine oder andere wird das jetzt wieder belächeln. Trotzdem ist das für Jobs mit vernünftigem FOH-Platz immer noch meine erste Wahl. Ja, es ist funktionell schon eher puristisch. Wer Angst hat, dass er ohne 4-Band-Vollparametrik und 8 Insert-Effekte mit originalgetreuer Nachbildung des 19"-Kübels von XY nicht mehr mischen kann ohne dass ihn nach der Hälfte des ersten Songs das Publikum kopfschüttelnd anschaut, der wird mit dem Hobel nicht glücklich und wahrscheinlich vom Gig ein Trauma mit nach Hause nehmen. Wir haben die halt anno dazumal im Bürgerhaus in der 3er Version angeschafft (das war damals ein guter Tipp von einem Kollegen, das größere Frame zu nehmen) und ich bin auf dem Ding konkurrenzlos schnell, weil ich da jede Kapelle selbst mit 4 Synths, Samplern, Klampfen in Stereo, 5 Vocals und Drum-Vollabnahme + FX-Returns und Pausenmucke auf den 30 Fadern aufgelegt kriege, ohne den ganzen Abend auch nur 1x den Layer A verlassen zu müssen (ausgenommen SoF natürlich, aber auch da bleibe ich so gesehen im gleichen Layer). Hinzu kommt, dass der grundlegende Mix meist schon während der zwei Minuten "Dudelei" der jungen Wilden während des Aufbaus steht, ohne dass ich bis dahin auch nur einen einzigen Select-Button angefasst habe, weil alle Gains auf den Channel-Encodern liegen. Das ist mir schon viel Wert. Die Kiste hat einen Touchscreen, ich brauche ihn aber gar nicht (außers fürs Routing), weil absolut alles an grundlegenden Mischfunktionen inkl. detaillierter Parameter der Dynamics als Encoder vorhanden ist. Riesen Minuspunkt wie bei allen Soundcrafts ist natürlich die stark limitierte Remoteschnittstelle und die fürchterliche App von Harman selbst (scroll mal von CH1 zu den Stereokanälen...), die zudem nur für iOS erhältlich ist. Nachdem ich die Kiste dann auf die neuste FW gehievt und damit mit Mixing Station kompatibel gemacht habe, geht aber zumindest in der Hinsicht die Sonne auf. Was natürlich als nervige Limitation bleibt sind so Sachen wie der fehlende Zugriff auf die Mutegruppen (die Schnittstelle gibt darüberhinaus auch gar nicht her, dass man zumindest sieht, wenn ein Channel per Gruppe gemutet ist) usw.
Daher wie gesagt der Zusatz: Das ist ein für mich brauchbares Pult, wenn ich am Pult stehen kann. Für "Fernwartung only": Eher nicht.
Bissl schade ist auch das Quellen-bezogene Routing. Ich kann einen Bus maximal zwei Outputs zuweisen. War jetzt in der Praxis nie schlimm (einen Teil machen die 4 Stereomatrizen wieder wett), aber das geht beim Uli einfach schöner mit "was von gefühlt ca. 100 Signalen soll auf diesen Ausgang" anstatt "auf welche zwei erlesenen Ausgänge soll dieses Signal".



Qu16
Hat jetzt ein Kollege gebraucht gekauft, daher hab ich mich im Rahmen einer Theatervorstellung letztens wieder damit beschäftigt, auch mit dem Ziel, evtl. alte Vorbehalte auszuräumen. So richtig warm geworden bin ich mir der Kiste nie, und das ist schon freundlich formuliert. Fazit jetzt: Ja, funktioniert. Wäre aber absolut nie meine erste Wahl, zu dem aufgerufenen Preis sowieso schon gleich 5x nicht. Alles was die Kiste kann, kann wenn man mal ganz ehrlich ist selbst ein X32 Producer besser. Architektur recht starr (wobei ja zumindest bei den Inputs glaube ich ein freier Patch möglich ist?), zu viele Parameter nur über besagten Encoder unterm Display anwählbar. Manche Logiken nicht wirklich nachvollziehbar. Warum kann ich z.B. mit dem "regulären" Encoder für den Q-Faktor nicht bis zum Shelving-Filter durchscrollen, sondern nur wenn ich den Q-Wert anwähle und dann eben wieder den "Display-Encoder" verwende. Hat eine Weile gebraucht, bis ich auf die Idee gekommen bin, wissend, dass das doch irgendwie schon mal hinbekommen hatte.
Und für meinen Geschmack ist SoF nicht plakativ genug. Bei der Expression werden die Fader gelb hinterlegt, beim X32 blinkt der entsprechende Button penetrant, beim Qu wechselt halt rechts die LED unauffällig von LR auf den Mixbus. LED-Kette für den Input-Pegel fällt recht spärlich aus. Szenenverwaltung meiner Erinnerung nach recht einfach gehalten ("ganz oder gar nicht").
Auch beim Qu gilt aber: Mixing Station macht vieles erträglich.
 
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Wie schlägt sich das Wing ansonsten gegen das X32 bezüglich des Bedienkonzepts? Es ist ja nun schon ein paar Jährchen auf dem Markt, hat es aber offenbar nicht geschafft, die X32-Serie abzulösen (was ich irgendwie vermutet hätte) :gruebel:
Die Wing ist sicher prima gemacht aber der Sprung vom M/X32 zur Wing bietet nicht unbedingt mehr was den Preis betrifft.
Deshalb warscheinlich steht diese Kiste weiterhin im Schatten der M/X32.
Grosser Vorteil ist das man bei einem Wechsel nicht seine Stageboxen mit entsorgen muss sonder Sie weiter verwenden kann,sowie alle weitern Bausteine aus dem selben Haus.
Ich war bei der Einführung des X32 damals in Willich und hatte dieser Kiste damals schon vorraus gesagt das Sie ein Knaller im Einsteigerbereich und darüber hinaus wird.
Wie hier schon angemerkt es ist ein Volksmischpult geworden man trifft es überall und es war bezahlbar.
Wenn ich den jetzigen Preis des X32 Rack sehe dann kann ich mich nur beglückwünschen es rechtzeitig gekauft zu haben ebendso wie das M32.
 
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zu x/m32 hab ich ja schon was geschrieben.
Kurz zur ui-Serie:
Die Pulte hassen mich. Ich hab immer Probleme mit der Anbindung. Egal ob internes wlan oder mit Router dran. Die Teile wollen nicht von mir bedient werden. Immer Verbindungsprobleme. Egal was ich mache. Sonst eigentlich ein angenehmes Wisch-Ding. Wenn es denn läuft…
Ich mag Yamaha. Sowohl ql als auch cl. Da fühle ich mich zu Hause. Ich weiß wo ich was finde und der Klang ist steril. Die eq‘s arbeiten hervorragend, die Effekte sind mittlerweile okay. Dante ist mein Freund geworden und ich mag die Flexibilität der Pulte.
Das einzige was das noch bei mir toppt ist die vi-Serie. Auch wenn ich sehr selten damit arbeite finde ich mich sofort zurecht. Alles ist sofort im Zugriff. Ich kenne nach wie vor kein digitalpult mit dem man so schnell so effektiv arbeiten kann. Und seit dem Upgrade auf die x00-Serie braucht das Pult auch keine gefühlte 3 Stunden mehr zum hochfahren :)
 
Wie schlägt sich das Wing ansonsten gegen das X32 bezüglich des Bedienkonzepts? Es ist ja nun schon ein paar Jährchen auf dem Markt, hat es aber offenbar nicht geschafft, die X32-Serie abzulösen (was ich irgendwie vermutet hätte) :gruebel:.
Meiner Meinung nach haben sich die Leute bei Behringer viele der, doch noch vorhandenen, Kritikpunkte angesehen und versucht auszumerzen. Das Routing wurde überarbeitet, es gibt diese 8er Blöcke nicht mehr (finde ich persönlich schade, da ich die recht praktisch fand), alle Layer sind jetzt frei belegbar, inklusive der Möglichkeit mehr Slots zu belegen als aktuell Fader auf der Bank bereit stehen. Dazu kommen noch umfangreiche Custom Encode bzw Button Möglichkeiten und und und. Gar nicht zu reden davon, dass die da echt eine Menge neues Processing und Effekte rein gepackt haben.
des weiteren wurde ja gemosert, dass man sich bei einem Pult wie ein X32 mit digitalen Stageboxen die vielen lokalen Sockets umsonst dazu kauft. Andere Hersteller wie A&H mit dem GLD80 haben ja gezeigt, dass man es auch anders machen kann, auch im unteren bis mittleren Marktsegment. Das hat man jetzt auch für das WING so gemacht. Und prompt wird wieder gemosert.
etwas eigenwillig ist der sog. Fat Channel. Den finde ich nicht so gelungen. Ich nehme ihn für so Dinge wie Gain und Pan her, aber den EQ usw mach ich lieber gleich am Touch.
auch hätte ich mir gewünscht dass die bei den Faderbänken eine ähnlich kompakte Lösung gefunden hätten wie es die SQ Serie vorzeigt. Dann wäre die Kiste etwas kleiner geworden.
Das Hauptproblem vom WING ist wohl, dass es einen extrem schlechten Zeitpunkt der Markteinführung erwischt hat. Es ist ja direkt in den Corona-Wahnsinn rein veröffentlicht worden. Und da hat kaum wen das neue Teil interessiert.
Die gute Nachricht für alle die sich ein kompakteres WING wünschen. Es wird gemunkelt, dass da etwas in der Pipeline darauf wartet, fertig zu werden. Ich bin gespannt. Wenn da was in der Größenordnung eines Producer kommt, bin ich dabei, denke ich.

noch ein genereller Nachsatz zu den Behridas Teilen. Die schaffen es wirklich ein Ökosystem bereit zu stellen, dass Investitionen in dieses System echt nachhaltig macht. Inzwischen kann man wirklich fast alles digitale mit allem anderen kombinieren, egal ob ein betagteres X32 mit einem neuen Wing oder alte P16-M oder DP48. inzwischen kann man selbst ein XR18 auch als Stagebox für das WING anbinden.
genial finde ich ja dass schon das X32 mit zwei AES50 Slots ausgestattet ist, das WING hat inzwischen drei. Damit kann man sich von Beginn an schon recht komplexe Systeme zusammen bauen.
weil alle Gains auf den Channel-Encodern liegen.
Die fehlenden Channel Encoder sind echt ein Nachteil beim Behridas Ansatz. Das hätten sie echt beim WING dazu machen sollen. Da bin ich mit dem X-Touch am X32/X-Air besser dran.
Naja vielleicht erleben wir ja noch das ultimative, bezahlbare Digitalpult.
 
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Hallo,

...darf ich was "Historisches" beitragen? :D Meine erste Digitalkonsole war (...und ist immer noch...) die Tascam DM3200 (mit Meterbridge). Ich bin schon von alten Zeiten her ein Fan von Tascam-Produkten, was ich uneingeschränkt zugebe. Die Dinger sind einfach "built like a tank" (wie die alten Mackies...), und 2010 gab es, ehrlich gesagt, nicht sooo viele Alternativen. Da ich weniger im live- als vielmehr Recording-Bereich unterwegs bin, waren die damals erhältlichen (...und bezahlbaren...) Yamahas keine Alternative, ein befreundeter Verleiher hat mir erzählt und demonstriert, daß bei voller Auslastung mit pro Kanal einem phantomgespeisten Mic der Klang, na ja... zusammenbrach.
Also blieb ich bei Tascam. Bis heute ist das DM3200 bei mir in Betrieb, wobei ich vermutlich nur einen Bruchteil der Möglichkeiten für mich nutze, das, was ich brauche, habe ich mir erarbeitet, denn damals war die Bedienerei im allgemeinen deutlich komplizierter als heute. Ich fluche heute noch über manchen Screen, den ich brauche, aber nur mit mehreren Schritten finde, manches ist auch einfach nicht ganz logisch implementiert. Es zahlt sich sehr aus, sich intensiv mit der Anleitung zu beschäftigen, denn ohne die steht man oft vor der sprichwörtlichen Wand. Die Möglichkeiten an und für sich sind heute noch für mich hinreichend, fürs heimische Recording wandelt die Konsole auch immer noch, da sie in der Art von RME eigentlich nicht bzw. neutral klingt, was ich sehr schätze. Nur ist eigentlich _alles_ zu verschachtelt, auf manchen Seiten benötigt man alle vier Potis unter dem Display und das Enter-Rad, außerdem noch die Cursortasten, um zum gewünschten Ziel zu kommen. Nichts für "live"... aber ich habe mir sagen lassen, daß die großen Yamahas auch nicht soo furchtbar intuitiv waren.

Komischerweise habe ich an die hier oft verfluchte Si-expression Reihe von Soundcraft gar keine so schlechten Erinnerungen... ich bin da mal übelst ins kalte Wasser geworfen worden, als ich eigentlich für den live-Mitschnitt eines Kindermusicals gebucht war und zwei Tage vor dem Generalprobenwochenende des Kinderchores von der Chorleiterin erfuhr, daß ich auch den live-Sound machen sollte, da der Eigentümer des angemieteten Si-1 nur das Bühnenlicht machte (oder machen wollte?) Also gleich schwimmen lernen oder ertrinken - Bedienungsanleitung runtergeladen und die wichtigsten Sachen rausgesucht. So von "null auf gar nix" fand ich die farbig abgesetzten Funktionsbereiche hilfreich und fühlte mich schnell auf der Konsole halbwegs heimisch. In der ersten größeren Pause habe ich schon angefangen, mir einige Sachen abzuspeichern, was relativ logisch ablief, gegenüber meinem alten "Schlachtschiff" hatte halt die Bedienung doch schon gewaltige Fortschritte gemacht. Im Mixing-Einsatz selbst kam ich gut zurecht, obwohl, da Kinderchor mit teilweise Headsets (Hauptrollen) und teilweise weitergereichten Handmikrofonen, da eine ganze Menge zu regeln war, es ging halt von kleinen Rockröhren ;) über glasklare, aber sehr leise "Elfenstimmchen" über die ganze Skala, und auch am EQ war immer mal wieder ein Eingriff nötig. Trotzdem ist mir bei insgesamt vier Shows nur ein einziges Mal ein Fehlgriff passiert, und der lag nicht mal an mir... da wurden auf der Bühne zwei Handmikrofone vertauscht, so daß eine "Röhre" ein "Elfen"-Mikrofon kriegte. Die Rückkopplung war dann allerdings saftig, wurde mir aber trotzdem nachgesehen.

Die aktuellen Digitalpulte hatte ich noch nicht "unter den Fingern", würde aber ganz gerne mal selbst erfahren, welche Fortschritte die Bedienkonzepte heute gemacht haben... wenn ich mal die Zeit hätte. Aber im Bekanntenkreis laufen einige X32, da kann ich mich sicherlich mal einklinken...

Viele Grüße
Klaus
 
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