Sicmaggot08
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Kramer Baretta Special
Einleitung
„The 80s are back“ soll diese Gitarre unweigerlich ausstrahlen: Stratkorpus, (teilweise) grelle Farben, Bananaheadstock, ein schräger Humbucker, ein obligatorisches Tremolo (leider kein Floydrose…dazu später mehr) sowie der Name „Kramer“ machen den 80er Charme dieser Gitarre aus. Die Kramer Baretta Special hat mich aufgrund ihrer Optik und Puristik angesprochen und habe ich gebraucht aber in einem sehr guten Zustand vor einiger Zeit erstanden. Auf YT und diversen Seiten im Netz findet man ja viele Reviews die die günstige Kramer hoch loben und so war auch ich gespannt wie sie mir gefallen würde.
Apropos: Neben den vielen Reviews und Demos gibt es auch enorm viele Mod-Videos. Angesichts des günstigen Preises, verwundert es nicht, dass viele an der Gitarre herumbasteln und Pickups, Mechaniken, Tremolo, etc. tauschen.
Technische Daten
• Mahagonikorpus
• geschraubter Ahornhals
• Ahorngriffbrett mit DOT Griffbretteinlagen
• Halsprofil: modernes C
• Mensur: 25,5“
• Griffbrettradius: 12“
• 22 Bünde
• 1 Alnico Humbucker
• 1 Volume
• Chrom Hardware
• Farbe Candy Blue
Erster Eindruck/Verarbeitung
Da die Gitarre gebraucht war, war sie natürlich nicht 100% neu aber abseits einiger kleiner Spielspuren, ist die Verarbeitung echt super. Die Lackierung ist perfekt und selbst der Headstock ist passend in der Korpusfarbe lackiert. Der Hals sitzt gerade und ordentlich in der Halstasche. Eine mit „Kramer“ geprägte Halsplatte hält den verschraubten Hals fest. Die Bünde sind gut abgerichtet, stehen nicht über und sind auch leicht verrundet was angesichts des Preises echt toll ist. Die Mechaniken arbeiten auch gut, jedoch merkt man eine gewisse Ungenauigkeit und Hakeligkeit beim Stimmen. Teurere Mechaniken fühlen sich doch etwas präziser an. Initiale Saitenlage und Setup kann ich, da die Gitarre gebracht war, leider nicht beurteilen, aber viel Arbeit war das Einstellen ohnehin nicht. Positiv ist, dass die Federn des Tremolos sowie die Saiten durch die Tremoloabdeckung hindurch zugänglich sind und man die Abdeckung nicht abschrauben braucht. Die Saitenlage und Bespielbarkeit lassen sich mit den Madenschrauben des Tremolos bzw. mit dem 2-Wege Trussrod einfach einstellen. Der Sattel aus Kunststoff ist übrigens auch perfekt gekerbt und bedarf keiner Modifikationen.
Bespielbarkeit
Das Halsprofil entspricht einem schlanken „C“, dass gut in der Hand liegt und an eine moderne Strat erinnert. Durch die gute Bundarbeit und das schlanke Halsprofil, ist die Bespielbarkeit wirklich top. Die Bünde könnten, mit rund 1mm Höhe, für mein Empfinden aber etwas höher ausfallen.
Kommen wir zum Tremolo und dem eher negativen Aspekt der Gitarre. Verbaut hat die Kramer ein klassisches Vintage Tremolo, dass man aus der Strat und vielen anderen Strat-ähnlichen Gitarren kennt. Befestigt ist das Tremolo mit 6 Holschrauben, es hat einen schraubbaren Tremolohebel und die klassischen 6 Saitenreiter die man über Madenschrauben in der Höhe verstellen kann. Eingestellt kam das Tremolo mit stark angezogenen Federn, sodass das Tremolo eigentlich auf dem Korpus aufliegen sollte, was es aber um Haaresbreite nicht tat und, um in die Ausgangslage zurückzukehren, immer eine zusätzliche Bewegung am Hebel benötigte. Wahrscheinlich müsste man noch weitere Federn hinzufügen um den Saitenzug entgegenzuwirken. So jedenfalls verstimmte sich die Gitarre jedes Mal, wenn man das Tremolo bewegt was keinen Spaß machte.
Danach habe ich das Tremolo auf „floating“ eingestellt, sprich, dass man es nach oben und unten bewegen kann. Zwar bedarf es etwas Zeit die Balance zwischen Federspannung und Saitenzug herzustellen, aber sobald dies erledigt war, hielt die Gitarre ihre Stimmung wesentlich besser. Fazit: entweder man hat noch zusätzlich Federn und setzt das Tremolo am Korpus fest oder man lässt das Tremolo frei, was etwas Arbeit und Abstimmung bedeutete. Ein Floydrose Tremolo, wenn auch nur ein lizensiertes, würde besser funktionieren und hätte der Gitarre punkto Stimmstabilität besser getan. Bei dem Preis verstehe ich aber auch, dass sich das nicht ausgeht.
Sound
Viele Soundvariationen gibt die Gitarre nicht vor. Ein Humbucker, ein Volumepoti - fertig! Aber ganz ehrlich, mehr braucht diese Gitarre auch nicht. Wie schon in diversen Videos und Reviews angedeutet, klingt der Alnico Humbucker wirklich sehr gut und passt zu 80s Metal perfekt. Mir gefällt der Sound. Es ist präsent und überhaupt nicht dünn. Im Gegensatz zum Tremolo wurde beim Pickup nicht gespart. Leider ist das Volumepoti nicht gerade sehr feinfühlig (wahrscheinlich hat man ein lineares und kein logarithmisches Poti verwendet), daher gibt’s nur volle Kanne oder Stille bzw. muss man sehr vorsichtig drehen will man mal etwas clean(er) spielen.
Hier ein Soundsamples (gespielt über Neural DSP Petrucci) und ein schnelles Rumgedudel:
Fazit
Das Konzept einer günstigen 80s Shreddergitarre ist hier sehr gut gelungen. Coole Optik, super Bespielbarkeit und guter Sound zu einem sehr niedrigen Preis sind sehr gut umgesetzt. Einziger Kritikpunkt ist das Tremolo, dass etwas Arbeit und Einstellung bedürfen. Aber auch damit kommt dann klar.
Pro: Sound, Bespielbarkeit, Verarbeitung
Kontra: Tremolo
Zum Abschluss noch ein paar Fotos:
Einleitung
„The 80s are back“ soll diese Gitarre unweigerlich ausstrahlen: Stratkorpus, (teilweise) grelle Farben, Bananaheadstock, ein schräger Humbucker, ein obligatorisches Tremolo (leider kein Floydrose…dazu später mehr) sowie der Name „Kramer“ machen den 80er Charme dieser Gitarre aus. Die Kramer Baretta Special hat mich aufgrund ihrer Optik und Puristik angesprochen und habe ich gebraucht aber in einem sehr guten Zustand vor einiger Zeit erstanden. Auf YT und diversen Seiten im Netz findet man ja viele Reviews die die günstige Kramer hoch loben und so war auch ich gespannt wie sie mir gefallen würde.
Apropos: Neben den vielen Reviews und Demos gibt es auch enorm viele Mod-Videos. Angesichts des günstigen Preises, verwundert es nicht, dass viele an der Gitarre herumbasteln und Pickups, Mechaniken, Tremolo, etc. tauschen.
Technische Daten
• Mahagonikorpus
• geschraubter Ahornhals
• Ahorngriffbrett mit DOT Griffbretteinlagen
• Halsprofil: modernes C
• Mensur: 25,5“
• Griffbrettradius: 12“
• 22 Bünde
• 1 Alnico Humbucker
• 1 Volume
• Chrom Hardware
• Farbe Candy Blue
Erster Eindruck/Verarbeitung
Da die Gitarre gebraucht war, war sie natürlich nicht 100% neu aber abseits einiger kleiner Spielspuren, ist die Verarbeitung echt super. Die Lackierung ist perfekt und selbst der Headstock ist passend in der Korpusfarbe lackiert. Der Hals sitzt gerade und ordentlich in der Halstasche. Eine mit „Kramer“ geprägte Halsplatte hält den verschraubten Hals fest. Die Bünde sind gut abgerichtet, stehen nicht über und sind auch leicht verrundet was angesichts des Preises echt toll ist. Die Mechaniken arbeiten auch gut, jedoch merkt man eine gewisse Ungenauigkeit und Hakeligkeit beim Stimmen. Teurere Mechaniken fühlen sich doch etwas präziser an. Initiale Saitenlage und Setup kann ich, da die Gitarre gebracht war, leider nicht beurteilen, aber viel Arbeit war das Einstellen ohnehin nicht. Positiv ist, dass die Federn des Tremolos sowie die Saiten durch die Tremoloabdeckung hindurch zugänglich sind und man die Abdeckung nicht abschrauben braucht. Die Saitenlage und Bespielbarkeit lassen sich mit den Madenschrauben des Tremolos bzw. mit dem 2-Wege Trussrod einfach einstellen. Der Sattel aus Kunststoff ist übrigens auch perfekt gekerbt und bedarf keiner Modifikationen.
Bespielbarkeit
Das Halsprofil entspricht einem schlanken „C“, dass gut in der Hand liegt und an eine moderne Strat erinnert. Durch die gute Bundarbeit und das schlanke Halsprofil, ist die Bespielbarkeit wirklich top. Die Bünde könnten, mit rund 1mm Höhe, für mein Empfinden aber etwas höher ausfallen.
Kommen wir zum Tremolo und dem eher negativen Aspekt der Gitarre. Verbaut hat die Kramer ein klassisches Vintage Tremolo, dass man aus der Strat und vielen anderen Strat-ähnlichen Gitarren kennt. Befestigt ist das Tremolo mit 6 Holschrauben, es hat einen schraubbaren Tremolohebel und die klassischen 6 Saitenreiter die man über Madenschrauben in der Höhe verstellen kann. Eingestellt kam das Tremolo mit stark angezogenen Federn, sodass das Tremolo eigentlich auf dem Korpus aufliegen sollte, was es aber um Haaresbreite nicht tat und, um in die Ausgangslage zurückzukehren, immer eine zusätzliche Bewegung am Hebel benötigte. Wahrscheinlich müsste man noch weitere Federn hinzufügen um den Saitenzug entgegenzuwirken. So jedenfalls verstimmte sich die Gitarre jedes Mal, wenn man das Tremolo bewegt was keinen Spaß machte.
Danach habe ich das Tremolo auf „floating“ eingestellt, sprich, dass man es nach oben und unten bewegen kann. Zwar bedarf es etwas Zeit die Balance zwischen Federspannung und Saitenzug herzustellen, aber sobald dies erledigt war, hielt die Gitarre ihre Stimmung wesentlich besser. Fazit: entweder man hat noch zusätzlich Federn und setzt das Tremolo am Korpus fest oder man lässt das Tremolo frei, was etwas Arbeit und Abstimmung bedeutete. Ein Floydrose Tremolo, wenn auch nur ein lizensiertes, würde besser funktionieren und hätte der Gitarre punkto Stimmstabilität besser getan. Bei dem Preis verstehe ich aber auch, dass sich das nicht ausgeht.
Sound
Viele Soundvariationen gibt die Gitarre nicht vor. Ein Humbucker, ein Volumepoti - fertig! Aber ganz ehrlich, mehr braucht diese Gitarre auch nicht. Wie schon in diversen Videos und Reviews angedeutet, klingt der Alnico Humbucker wirklich sehr gut und passt zu 80s Metal perfekt. Mir gefällt der Sound. Es ist präsent und überhaupt nicht dünn. Im Gegensatz zum Tremolo wurde beim Pickup nicht gespart. Leider ist das Volumepoti nicht gerade sehr feinfühlig (wahrscheinlich hat man ein lineares und kein logarithmisches Poti verwendet), daher gibt’s nur volle Kanne oder Stille bzw. muss man sehr vorsichtig drehen will man mal etwas clean(er) spielen.
Hier ein Soundsamples (gespielt über Neural DSP Petrucci) und ein schnelles Rumgedudel:
Fazit
Das Konzept einer günstigen 80s Shreddergitarre ist hier sehr gut gelungen. Coole Optik, super Bespielbarkeit und guter Sound zu einem sehr niedrigen Preis sind sehr gut umgesetzt. Einziger Kritikpunkt ist das Tremolo, dass etwas Arbeit und Einstellung bedürfen. Aber auch damit kommt dann klar.
Pro: Sound, Bespielbarkeit, Verarbeitung
Kontra: Tremolo
Zum Abschluss noch ein paar Fotos: