Praxistest, Fazit
Schauen bzw. hören wir uns CR2-X Bar PRO und CR2-X Cube zunächst einzeln und dann jeweils in Kombination mit dem CR6S-X an:
Ich empfinde es als nervig, dass man jedesmal beim Einschalten von Bar bzw. Satelliten mit der Ansage "Power On. Bluetooth Pairing Mode" begrüßt wird. Beide Sätze sind obsolet, denn ich schalte die Geräte ja gezielt ein, und der Pairing Mode ist ohnehin standardmäßig aktiv
. Das Pairing funktioniert schnell und zuverlässig, und bei den Entfernungen, die man üblicherweise zu Hause zwischen Zuspieler und Box überbrücken muss, gibt es keine Probleme mit der Reichweite
. Die Latenz ist für den angedachten Einsatzzweck OK - wen sie stört, kann eine der beiden kabelgebundenen Verbindungen nutzen.
Der haptische Eindruck beim Bedienen der Touchfläche ist gut, ebenso der der Wahlschalter für die Inputs bzw. den EQ (letztere bei der Bar PRO). Die mattschwarze Beschichtung aller Boxen wirkt edel, aber Fettfinger hinterlassen doch recht schnell Abdrücke, wie man auf einigen der Fotos erkennen kann.
Jetzt aber Ton ab! Mein Teststück, die
Maxi-Version von Global-Kryners Proud Mary, kenne ich seit vielen Jahren in- und auswendig.
CR2-X Bar PRO einzeln: Den
Music Mode empfinde ich wider Erwarten als etwas zu dumpf - speziell fehlen mir einige Mittendetails. Im
Game Mode fühlt man sich an den Loudness-Knopf von HiFi-Anlagen erinnert; hier werden sowohl Bass- als auch Höhenwiedergabe enorm angeschoben - sicher toll, wenn man ganz in einen Ego-Shooter versunken auf Zombie-Jagd (o. ä.) geht
. Klanglich meine erste Wahl ist tatsächlich der
Voice Mode, denn er klingt am wenigsten "topfig" (1. Wahl in Verbindung mit dem Subwoofer). Zum analytischen Hören eignet sich im Stand-Alone-Betrieb meiner Meinung nach aber der der Modi.
Verblüffend ist hingegen die Schallausbreitung
: Die Bar ist mein erster Berührungspunkt mit der BMR Technologie, und ich hätte nicht erwartet, dass die Wiedergabe über einen so großen Abstrahlwinkel homogen klingt. Insbesondere auf kleinen Schreibtischen, die keine ausgeklügelte Aufstellung zweier Satelliten ermöglichen, ist dies ein großer Pluspunkt! Das Stereobild bzw. die Stereobreite ist einigermaßen akzeptabel, wenn man von einer Platzierung unter dem Monitor und damit einer kurzen Hördistanz ausgeht. Der Lichteffekt mag für Gamer interessant sein, ich finde ihn etwas nervig - zum einen, weil man ihn nicht komplett deaktivieren kann, zum anderen, weil auch das Netzteil schon eine blaue LED besitzt.
CR2-X Cube einzeln: Klanglich in einer etwas höheren Liga als die Bar PRO spielen meiner Meinung nach die beiden Cube Satelliten, was auch daran erkennbar ist, dass sie keine Beleuchtung besitzen und keine unterschiedlichen EQ-Modi benötigen - leider verzichtet Mackie im Handbuch auf ein Frequenzdiagramm, daher hier nur meine subjektiven Höreindrücke: Die Mittenwiedergabe ist deutlich besser als bei der Soundbar, und auch Bässe/Höhen werden ordentlich wiedergegeben. Durch die Möglichkeit, beide Boxen flexibel platzieren zu können, ergibt sich ein deutlich besseres Stereobild, so dass man die Cubes tatsächlich schon für Heimstudiozwecke oder zumindest als Zweitabhöre verwenden kann. Vorsicht bei hohen Lautstärken; hier neigen die Cubes leicht zum Übersteuern, wenn man ihnen die Sporen gibt. Einen Tick länger dürfte das Verbindungskabel zwischen beiden Satelliten sein, und die Kopfhörerbuchse wäre für meinen Geschmack an der Vorderkante des Standfußes besser platziert gewesen als an der linken Seite.
CR6S-X einzeln: Die Konstruktion, dass das Chassis an der Unterseite in Richtung Fußboden abstrahlt, ist (für mich) ungewohnt, sorgt aber für eine gute Bodenkopplung. Etwas aufpassen sollte man, wenn der Basslautsprecher in einem Regalboden o. ä. platziert wird, damit nichts klappert, dröhnt oder in die Einflugschneise des Chassis gerät
. Wie bereits oben erwähnt, dürfte das mitgelieferte Verbindungskabel für meinen Geschmack ruhig mindestens 50 cm länger sein; da es sich um ein Standard-TRS-Miniklinkenkabel handelt, lässt es sich aber problemlos durch ein anderes austauschen, falls benötigt. Wie bei der CR2-X Bar PRO fehlt mir auch hier die Möglichkeit, die Beleuchtung komplett zu deaktivieren.
Klanglich ist er selbstverständlich nur sinnvoll gemeinsam mit einer der beiden anderen vorgestellten Komponenten zu beurteilen, deshalb...
CR2-X Bar PRO mit CR6S-X: Klanglich deutlich runder hört sich die Soundbar in Verbindung mit dem Serien-Subwoofer an: Das Bass-Fundament ist gut, und speziell, wenn die Bar im
Voice Mode läuft, ergibt sich eine gute Gesamtakustik, auch wenn die o. g. Schwächen der CR2-X Bar PRO bleiben - nur treten sie durch den nach unten erweiterten Wiedergabebereich dann nicht mehr so deutlich hervor.
CR2-X Cube mit CR6S-X: Für mich DIE Kombination schlechthin
: Klanglich gut aufeinander abgestimmt, ergibt sich über den kompletten Frequenzverlauf ein angenehmes Wiedergabeverhalten. Von "analytisch" sind wir zwar immer noch einen Tick entfernt, aber CR2-X Cube mit CR6S-X sind gemeinsam deutlich mehr als nur fürs gepflegte Musikhören oder Zocken geeignet - ein Zwitter aus einfacher Heimstudio-Abhöre und Wohnzimmer-PA, denn in Verbindung mit der Bassbox verschiebt sich auch der Lautstärke-Grenzbereich der Satelliten etwas weiter nach oben.
Wer mit den kleinen Minuspunkten leben kann, macht mit keinem der drei Geräte etwas falsch. Sofern man sich auf die Bauart einer Soundbar eingeschossen hat, ist die CR2-X Bar PRO eine gute Wahl, die im Vergleich zur StealthBar meiner Meinung nach noch eine kleine Schippe drauflegt und sowohl auf dem Schreibtisch als auch als Herzstück des Entertainment-Centers im Wohnzimmer einen guten Job macht. Das deutlich ausgeklügeltere System stellen die CR2-X Cubes dar; hier sollte man nach meinem Dafürhalten auf jeden Fall auch den Subwoofer CR6S-X dazukaufen, um das Optimum bzw. die höchstmögliche Flexibilität zu erhalten. Insgesamt sind Mackie mit der Mackie CR-X | Desktop Serie gute Consumer Produkte gelungen, die ihren Preis wert sind und sicher einige Anwender finden wird.