Claus
MOD Brass/Keys - HCA Trompete
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Es ist der Grundton plus Struktur aufgrund der verschiedenen Intervallfolge, was anhand der Noten- sowie Klangbeispiele nachvollzogen werden kann.Also was ist der Unterschied zwischen D Dorisch und C-Dur - außer dem Grundton?
Das praktische Üben von Tonleitern wie den Modi auf dem gleichen Grundton erlaubt das Kennenlernen, Erinnern und Wiederkennen in musikalischen Stücken und hat daher praktische Bedeutung.
Die "einzelne" Skala ist eine Definition, die ein Werkzeug schafft, das für den Sachverhalt "Modalität" die Beispielanalysen aus dem Jazz in Jungbluths Lehrwerk ermöglicht.Eine Weiterführungslogik gibt es nicht, aber das ist doch bei einer einzelnen Skala nicht relevant...?
Das meinem Beitrag angehängte Leadsheat zu Impressions sollte das verdeutlichen und eine erste praktische Anwendung erleichtern.
Mir ist klar, dass Du mit Harmonielehre vertraut bist. Der Hintergrund meiner Beiträge im Thread ist allerdings nicht allein elementare Musiklehre "Akkorde, Skalen" und auch nicht die klassische Harmonielehre "...usw.", sondern ausdrücklich die Akkordskalentheorie, deshalb habe einige "amtliche" Veröffentlichungen dazu genannt.
Als rhetorische Analogie würde ich das wie Kölsch (Akkordskalentheorie) gegenüber Deutsch (klass. Harmonielehre) sehen. Man kommt mit Deutsch in Köln zurecht und bestimmt wesentlich weiter als ohne Deutsch, dennoch wird sich Vieles ohne Vertrautheit mit den Regionalsprachen und ihrem kontextuellen Gebrauch nicht erschließen.
Damit meine ich, man kann bei der klassischen Harmonielehre bleiben und sich damit auch Folk, Pop, Rock und Jazz analytisch erschließen. Die Akkordskalentheorie bietet dem gegenüber aber Vorteile der Anpassung auf die genannten Genres durch etliche Vereinfachungen, aber auch die namensgebende Erweiterung.
Bei Fred Harz, Guitar Jazz Harmony lässt sich nachlesen, wie ein deutscher Autor vor bald 50 Jahren sein Thema ohne Kenntnis der Akkordskalentheorie erläutert. In den Beispielanalysen stimmen viele Inhalte überein. Skalen kommen nur als Pentatonik/Bluestonleiter im Einleitungskapitel vor, deshalb geht Harz trotz umfassend erläuterten Erweiterungen auch nicht darauf ein, dass Akkorde eine vertikale und Skalen eine horizontale Darstellung des gleichen Sachverhalts sind.
Wer sich jemals auf Play-Alongs von Jamey Aebersold gestoßen ist, erfährt das unmittelbar, entder druch Üben damit oder zumindest durch das blanke Entsetzen, das legendäre "Scale Syllabus" beim ersten Anblick auslösen kann: "und das soll ich alles üben?"
Das Harz die zwei Seiten der gleichen Medaille gar nicht erkennt, deute ich aus dem ersten Satz des ersten Kapitels, das für seine konzeptuelle Verkürzung spricht, Zitat: "Das im Jazz ursprünglich begrenzte Tonmaterial läßt sich als Fünftonreihe in die Pentatonik einordnen".
Als hätten Musiker wie Scott Joplin und Jelly Roll Morton nie gelebt und wie der musikalisch ebenfalls auch jenseits von Folklore, Worksong und Blues erfahrene W.C. Handy das Genre in der Frühzeit nicht wesentlich geprägt und populär gemacht - ihr Werk widerlegt die Auffassung von Fred Harz eindeutig.
Was "verkopft" betrifft, so bedingt die musiktheoretisch Fragestellung in Beitrag 1 eine Analyse und Deutung aufgrund von Definitionen und dem dazugehörigen konzeptuellen Überbau.
Dem muss man nicht folgen, letztlich bleiben dann die nicht-informierte Wahrnehmung und naives Musizieren, für Erläuterungen oder gar einen argumentativen Austausch in der Diskussion fehlen allerdings Begriffe und Konzepte.
Natürlich kann man auch ohne musiktheoretische Kenntnisse bei genügend persönlichem Einsatz gut musizieren und besondere Begabungen haben auch ohne formale Ausbildung Hervorragendes geschaffen. Der Jazz kennt dazu reichlich Namen, bekannt für ihren intuitiven Zugang zur Musik waren Django Reinhardt, Erroll Garner oder Chet Baker.
Umgekehrt ist ebenso in vielen Biografien belegt, dass sich einflussreiche Innovatoren des Jazz intensiv mit musiktheoretischen Themen beschäftigt haben.
Gruß Claus