Mark Harrison, Piano Fitness

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Mark Harrison, Piano Fitness, Hal Leonard 2011, englischsprachige Ausgabe
Das Buch ist auch in einer deutschsprachigen Ausgabe erhältlich:
Mark Harrison, Fit am Klavier
Link zur Notenvorschau bei stretta music:
https://www.stretta-music.com/harrison-piano-fitness-nr-497122.html
https://www.stretta-music.de/harrison-fit-am-klavier-nr-660280.html

harrison_pf.jpg harrison_pf_dt.jpg
Quelle: stretta-music.de

Tonleitern und Akkordbrechungen werden von vielen, vielleicht auch den meisten Klavierspieler/innen als Warmup geschätzt.
  • Informieren kann sich traditionell in den Anhängen verschiedener (gedruckter) Lehrwerke, z.B. in der deutschen Ausgabe Alexander Nikolajew (hrsg. von Julia Suslin), Die Russische Klavierschule Band 2, Sikorski Musikverlag, 2006.
Populäre Ausgaben, die in der Ausbildung zum Spielen der klassischen Klaviermusik bei Unterschieden in den konkreten Übungen ausschließlich Tonleitern und Akkordbrechungen behandeln sind u.a.:
  • ABRSM Piano Scales & Arpeggios Grade 8, Associated Board of the Royal Schools of Music 2009. Die Ausgabe wird alle zwei Jahre neu aufgelegt, bisweilen auch überarbeitet.
  • Willard Palmer, Morton Manus & Amanda Vick Lentho, The Complete Book of Scales, Chords, Arpeggios & Cadences (Alfred's Basic Piano Library), Hal Leonard 1994.
  • The Brown Scale Book, The Frederick Harris Music Company 2002.
Was ich auf Dauer vermisste war eine Erweiterung des Blickwinkels auf Übungen, die in Blues, Rock und Pop nützlich bis unverzichtbar sind, z.B. zur Pentatonik.
Das führte mich zur Veröffentlichung von Mark Harrison, Piano Fitness, das einschließlich der Audio-Aufnahmen sämtlicher Übungen angeboten wird.

Harrison gibt eine kleine Einführung zur Methodik des Übens mit dem Buch und dann geht es los mit den "Scales & Modes", also Tonleitern und Modi.
Modus, Mehrzahl Modi bezeichnet jene Skalen, die auf den verschiedenen Stufen einer Tonleiter aus den Tönen der ersten Stufe gebildet werden können. In deutschsprachigen Veröffentlichungen werden diese Tonleitern auch Kirchentonleitern genannt.
Wer sich dazu interessiert, findet im Musiker-Board im Fachbereich Musiktheorie sowohl einführenden Darstellungen sowie Erläuterungen als auch Diskussionen zu konkreten Fragestellungen.

Zunächst erklärt Harrison die Konstruktion der Durtonleiter. Anschließend wird die Beziehung zum Fingersatz hergestellt. Die Standardfingersätze werden für die Durtonleiter erläutert und in einer gut gestalteten Übersicht gezeigt.

Mit der ersten praktischen Übung zeigt sich anschließend ein Unterschied zur Übungsform im klassischen Klavierspiel. Die Abfolge folgt dem Quintenzirkel, aber in fallenden Quinten (C, F, Bb,...) und über den Noten stehen Akkordsymbole.
In der entsprechenden Audiodatei hört man allerdings keine akkordische Begleitung zum (akustischen) Piano, diese Angaben wie auch die Stilangabe "Pop Ballad" sind für eine Begleitautomatik oder entsprechende Apps gedacht.

Die nun folgende erste Übung zu den "Modes" der Durtonleiter bedeutet, dass man ionisch, dorisch, phrygisch usw. spielt, aber immer ausgehend vom Grundton c. Behandelt werden Modes im popmusikalisch stark überwiegenden Zusammenhang der Funktionsharmonik.
Zum besseren Verständnis folgt ein kleines Beispiel, es gibt auch ein YT-Video von Harrison dazu.
Die Tonleiter c d e f g a h c entspricht dem Modus der ersten Stufe in Dur, der "ionisch" genannt wird. In den meisten Veröffentlichungen folgt der als "dorisch" bekannte Modus der zweiten Stufe dann eben ab dem zweiten Ton. Das ergibt als Tonleiter d dorisch mit den Tönen d e f g a h c d.

Um c dorisch zu erhalten, müsste man sich daher folgende Frage stellen: in welcher Durtonart steht das c auf der zweiten Stufe? Die Antwort wäre natürlich "Bb", dt. B-Dur.
Im Buch sind dem Übungszweck folgend alle Skalen/Modi ausnotiert, Akkordsymbole lassen den Ausgangspunkt zur Konstruktion des Modus erkennen.
Dazu noch ein Beispiel: der letzte Ton einer Durtonleiter steht auf der siebten Stufe und dort einen Halbton unter der Oktave, daher muss sich c lokrisch auf die Tonart "Db", dt. Des-Dur beziehen.

Für die Meisten mit einem Gefühl von "Neuland" liest es sich wahrscheinlich nicht so, aber diese Übung ist extrem nützlich.
Man tut damit etwas für den längerfristigen Durchblick und erwirbt zügig eine wesentliche Voraussetzung der Improvisation über Akkordsymbole, wie sie in sogenannten "Lead Sheets" und "Fake Books" stehen, aber auch in Improvisationsabschnitten z.B. von Big Band-Arrangements. Das flüssige Spielen von einer Tonart in eine andere wird in der Popmusik und im Jazz recht häufig gebraucht.

Zwei weitere ausnotierte modale Übungen sind ausgesprochen praxisbezogen. Die in dorisch ist dem bekannten Titel Cantaloupe Island entlehnt, die in mixolydisch werden Alle kennen, die schon einmal eine Blues-Session erlebt haben.




Weiter geht es mit den Tonleitern in Moll (natürlich, melodisch, harmonisch) und der Pentatonik. Auch hier zeigt sich wieder der praktische Bezug durch die Erläuterung und Übungen zu Gruppierungen von drei und vier Tönen, was ein weiteres Werkzeug für das Improvisieren zur Verfügung stellt, zusätzlich gibt es tonale Übungen mit pentatonischen Terz- und Quart-Intervallen.
Bekanntlich ist die bekannteste Bluestonleiter eine Erweiterung der (Moll-)Pentatonik, folgerichtig schließen Übungen dazu das Kapitel ab.
Zu den Pentatonik-Übungen gibt es ein YT-Video vom Autor:



Im dritten Kapitel geht es um Dreiklänge und Arpeggios, nach mehreren grundlegenden Übungen auch im musikalischen Zusammenhang von Akkordfolgen. Die Dreiklänge erlauben durch die Erweiterung um einen zugewiesenen Basston auch vierstimmige Akkorde, wie sie im Pop und Jazz üblich sind, z.B. C Dreiklang (c e g) über dem Basston A, der "Slash Chord" ist C/A notiert und meint einen Am7.

Das vierte Kapitel vertieft die vierstimmigen Akkorde wie zuvor mit Erläuterungen und verschiedenen Übungen. Durch die Umkehrungen entstehen bei erweiterten Akkorden verschiedene Möglichkeiten, welche Töne in welcher Schichtung oder Akkordbrechung gespielt werden. Das konkrete Arrangement der zu spielenden Töne eines Akkords wird in der Popularmusik als "Voicing" bezeichnet.

Im fünften Kapitel werden schließlich noch die nützlichen Bud Powell-Voicings samt Varianten eingeführt.

Den Abschluss des Buches bilden Übungen zu Erweiterungen des Dominantseptakkords sowie zu Akkorden, die teilweise in Quartschichtung stehen.


Die Besprechung vermittelt vielleicht schon, dass "Piano Fitness" auf eine häppchenweise Erarbeitung über einen längeren Zeitraum angelegt ist. Beginnen kann man mit dem Buch ab dem Erlernen von Fingerüber- und Untersatz, also relativ bald im ersten Jahr. Dazu passt, dass alle Übungen mit Fingersatz versehen sind.

Ist man dann zumindest bei qualifiziertem Unterricht gegen Ende des zweiten oder im dritten Jahr soweit, ein erstes Bandprojekt zu starten, hat man mit dem Stoff dieses Buchs einige ordentliche Werkzeuge für einfache Improvisationen erworben. Diese wären allein durch "Stücke spielen" und traditionelle Lehrbuchübungen der Art "Tonleiter rauf, Tonleiter runter" nicht verfügar.

Sicher lassen sich vergleichbare Übungen für die praxisbezogene Spieltechnik auch von einer handvoll YT-Kanälen beziehen. Ich mache das gelegentlich und dabei fällt mir auf, welchen Aufwand das bedeutet. Das Spielen zur Bildschirmdarstellung ist anstrengend, zumal wenn man für das Verständnis fortgeschrittener Spieltechniken mehrfach vor- und zurückspringt oder gar eine Ausführung ohne Noten aus den Fingerbewegungen lesen und ggf. genau hinhören muss. Eine einzelne Übung selbst aufschreiben geht noch, aber als ständige Arbeitsmethode kostet es viel wertvolle Übungszeit.
Daher bevorzuge ich ein gelungenes Lehrbuchs zum Durcharbeiten der Kapitel oder dem Üben nach Interessenschwerpunkten.

Gruß Claus
 
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Eine einzelne Übung selbst aufschreiben geht noch, aber als ständige Arbeitsmethode kostet es viel wertvolle Übungszeit.
Daher bevorzuge ich ein gelungenes Lehrbuchs zum Durcharbeiten der Kapitel oder dem Üben nach Interessenschwerpunkten.
Ich bin da eher skeptisch ... früher dachte ich auch, geil, ein Buch mit Technik, musst Du nur alle Übungen durchspielen und danach kannst du alles.

Aber meine persönliche Erfahrung ist eher: erstens lässt die Motivation nach, zweitens ist es fraglich, ob man das, was im Buch steht, auch wirklich anwenden kann, und drittens kann man solche Übungen dutzendweise aus dem Ärmel schütteln. Dann aber spezifisch für das Stück, was man grade spielt. Vielleicht nicht als Schüler im Selbststudium, aber ein Lehrer sollte sowas doch können.

Eine einzelne Übung selbst aufschreiben geht noch, aber als ständige Arbeitsmethode kostet es viel wertvolle Übungszeit.
Für mich fühlt sich das genau andersrum an.
Klar dauert es ein paar Sekunden, bis man raus hat, was man genau üben muss, um in dem Stück / mit der Passage voranzukommen, wo es hakt.
Dafür nützt es aber auch mehr, weil man genau an dem Problem übt, was man hat, und nicht Standardübungen hoch und runterspielt.

Trotzdem danke für die auführliche Rezension. Es gibt bestimmt auch Leute, die mit der Methode gut klarkommen.
Und gewisse Sachen sind natürlich Standard; II-V-I kann man wohl nie genug üben ;)
 
Die Übungen im Buch von Harrison lassen sich bearbeiten, wenn der Fingerunter- und Übersatz gelernt wurde, also je nach Fortschritt bereits nach einigen Wochen oder sonst Monaten im ersten Jahr einer systematischen Ausbildung.

Damit sollte klar sein, dass es um ein Angebot zum Üben spieltechnischer Grundlagen für Klavieranfänger/innen geht.
Es ist keine Klavierschule, allenfalls deren Begleitung und auch kein Improvisationskurs, allenfalls dessen Voraussetzung.
Es ist ein Grundlagentraining wie andere in der Besprechung genannten Alternativen, hier aber mit Orientierung am "popularmusikalischen" Bedarf.

Ich habe nie erlebt, dass Hobbymusiker beim frühen Ausbildungsstand weniger Wochen bis Monate in der Lage sind, sich unverdrossen eigene Übungen aus Musikaufnahmen zu transkribieren und nutzbringend aufbereiten zu können.
Das Buch von Harrsion wendet sich aber auch gar nicht an Wunderkinder und deren kreativ motivierte Lehrer, die alles Nötige aus dem Ärmel schütteln können.

Profitieren können vom Buch durchschnittliche Anfänger/innen - und besonders die Autodidakten unter ihnen - bei Interesse am strukturierten Üben einiger wesentlicher Bausteine der Klavierspieltechnik, nämlich Tonleitern, Akkordbrechungen und (einführenden) Akkordbegleitungen.
Zur angespochenen "Anwendung", es geht dem Buch um Kennenlernen und Üben der Voraussetzungen für alles Weitere, das finde ich schon sehr praxisrelevant.
Es wird nämlich aufwendig bis frustrierend, die in (tonalen) Improvisationen üblichen flüssig bis schnell zu spielenden Skalenfragmente, Akkordbrechungen, Akkordtonumspielungen und chromatischen Ornamente "am lebenden Objekt" eines musikalischen Stücks zu üben, wenn es bereits am Spielen der Akkordskalen und Akkordbrechungen an sich hapert, das Spielen der Techniken in allen Tonarten wäre noch höher gegriffen, aber mit dem Rüstzeug des besprochenen Buchs kein Thema.
Was die Motivation betrifft, so halte ich Erfolgserlebnisse für einen sehr mächtigen Faktor. Die sind m.E: geradezu unvermeidbar, wenn man täglich übt und das Buch Übung für Übung im Warmup spielt. Die Sicherheit hinsichtlich des Materials und die zunehmende Fingerfertigkeit vollziehen sich deutlich schneller als mit Spielstücken, die gerne auch mal zu schwer gewählt werden.

Natürlich sollte niemand dieses Buch oder sonst ein Lehrbuch kaufen, die/der nichts zum persönlichem Nutzen darin vermutet oder andere Quellen bevorzugt. Die in der Besprechung verlinkte Notenvorschau bei Onlinehändlern, die Klangbeispiele und das Video in der Besprechung sollten eine Einschätzung erlauben und ich kann auch weitere konkrete Fragen zum Buch beantworten.

Wer mag, kann bei weniger Erfahrung als Hobbyklavierspieler/in mit Harrisons Buch typische Lücken schließen, die nach meinen Beobachtungen auf Workshops chronisch offen bleiben.
Mit dem rein spieltechnischen Rüstzeug lässt sich dann z.B. bei Interesse an Jazz "locker vom Hocker" mit den bekanntesten Bänden der Aebersold Play-Alongs oder einem Spielbuch aus der Rockmusik weitermachen.
Anders herum betrachtet wird man aus dem Aebersold Vol. 3 Supplement oder der in Jazzstandards einführenden Ausgabe Vol. 54 ohne flüssig spielbare Akkordskalen und Arpeggien deutlich weniger Freude am Üben von Improvisationstechniken anhand der begleitenden Aufnahmen haben.
https://www.thomann.de/de/advance_music_aebersold_ii_v7_i_verbindung.htm
https://www.thomann.de/de/jamey_aebersold_volume_54_maiden_voyage.htm

Gruß Claus
 
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Ich habe nie erlebt, dass Hobbymusiker beim frühen Ausbildungsstand weniger Wochen bis Monate in der Lage sind, sich unverdrossen eigene Übungen aus Musikaufnahmen zu transkribieren und nutzbringend aufbereiten zu können.
Das Buch von Harrsion wendet sich aber auch gar nicht an Wunderkinder und deren kreativ motivierte Lehrer, die alles Nötige aus dem Ärmel schütteln können.
Ich hoffe, Du fühltest Dich nicht irgendwie kritisiert oder angegriffen durch meinen Beitrag. So war es überhaupt nicht gemeint.
Ich kann gern erklären, was ich damit sagen wollte, will den Thread aber auch nicht "missbrauchen". Ich bin noch nicht so lange hier im Forum und weiß nicht, ob das bei Rezensionen hier so üblich ist. Falls dem so ist, kann ein Mod meinen Beitrag gern rausschmeißen und ich entschuldige mich. 🙇‍♂️

Damit sollte klar sein, dass es um ein Angebot zum Üben spieltechnischer Grundlagen für Klavieranfänger/innen geht.
Es ist keine Klavierschule, allenfalls deren Begleitung und auch kein Improvisationskurs, allenfalls dessen Voraussetzung.
War mir vollkommen klar.

Wie gesagt, überhaupt keine Kritik an Dir, danke dass Du Dir die Mühe machst für die Rezension.

Ich halte es nach den Notenbeispielen und Aufnahmen einfach nur für nicht so sinnvoll. Aber das ist meine persönliche Meinung.
ZB eins von den Notenbeispielen
1678732411987.png

ist absolut kein Anfängerniveau und auch - alles wie gesagt meine Meinung - nicht wirklich für die Improvisation sinnvoll. Da könnte man aus dem Stand ein Dutzend pentatonischer Motive aufschreiben, die für ein Impro-Beginner lernen kann und dann auch anwenden.

Und dafür

1678732606153.png

würde ich das Buch auch nicht kaufen. ;)

Aber nochmal, das ist jetzt nur mein Eindruck aus den Noten- und Klangbeispielen. Vielleicht füllt das Buch ja wirklich eine Lücke und ich habe nur ein paar Haare in der Suppe kritisiert, dann nehme ich das gerne zurück.
 
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Das ist absolut kein Anfängerniveau...
Geschrieben habe ich, dass sich Harrisons Buch relativ frühzeitig ins Üben einbeziehen lässt.

Natürlich sind die einzelne Übungen unterschiedlich "schwer" und nicht allesamt direkt spielbar, wenn man auf dem Ausbildungsstand Heftmitte Heumann steckt. Genau das soll sich durch das Üben mit dem Buch neben der Bearbeitung der bevorzugten Klavierschulen natürlich ändern.
Als Zeithorizont ging ich im Review von 2-3 Jahren aus, individuelle Bearbeitungszeiträume können auch anders aussehen.

Da könnte man aus dem Stand ein Dutzend pentatonischer Motive aufschreiben, die für ein Impro-Beginner lernen kann...
Du könntest das, aber Du bist schließlich auch kein Autodidakt auf der Elementarstufe des Klavierspiels.

Wenn man das aber ist bzw. nicht schon ein gutes Stück weiter, dann muss man den Inhalt des Buches wie z.B. Tonleitern inklusive Pentatonik und Akkorde samt Umkehrungen samt den dazugehörigen Fingersatzen erst einmal kennenlernen und durch Üben für das eigene Spielen verfügbar machen.

Noch einmal: das Buch ist keine Improvisationsanleitung, sondern es lässt spieltechnische Voraussetzungen üben.

Gruß Claus
 
Hallo @Claus

ich mag deine Beiträge über Lehrwerke extrem gerne, sehr informativ. Falls du das kennst würde ich mich sehr freuen wenn du auch mal "Total Keyboard Wizardry" von Jordan Rudess unter die Lupe nehmen könntest. Das ist scheinbar sehr angesagt, und die ersten Übungen pro Kapitel sind auch als relativer Anfänger machbar.

Ansonsten finde ich an dem Buch von Harrison sehr gut, dass da auch Modes eine größere Rolle spielen. Für meinen Geschmack werden Modes oft vernachlässigt.
Mit der ersten praktischen Übung zeigt sich anschließend ein Unterschied zur Übungsform im klassischen Klavierspiel. Die Abfolge folgt dem Quintenzirkel, aber in fallenden Quinten (C, F, Bb,...) und über den Noten stehen Akkordsymbole.
Das habe ich bei Schulen oder Übungsbüchern, die sich eher an Blues oder Jazz orientieren schon öfter gesehen. Die folgen dem Quintenzirkel, aber eher in die entgegen gesetzte Bewegung.
 
...wenn du auch mal "Total Keyboard Wizardry" von Jordan Rudess unter die Lupe nehmen könntest.
Schon gesehen? Eine Diskussion zu diesem Lehrwerk gab es im Board schon 2006:
https://www.musiker-board.de/threads/total-keyboard-wizardry-von-jordan-rudess-lehrbuch.142454/
Derzeit kann man auch das einstündige Lehrvideo "Keyboard Wizardry" auf YT anschauen, vermutlich ein VHS Vorläufer der einige Jahre später erschienenen "Total Keyboard Wizardy". Zum Heft selbst gibt es außerdem eine kleine Vorschau im Online-Notenhandel und es gibt auch musikwissenschaftliche Arbeiten sowohl zu Dream Theater als auch Jordan Rudess.
Mit einer Meinung aufgrund von Beschäftigung mit dieser Ausgabe muss ich leider passen - was mir in den Vorschauen gefiel, habe ich vergleichbar in anderen Lehrwerken.

Falls es irgendwie von Interesse ist, mein Übungsplan sieht derzeit so aus:
Einspielen mit den Tonleiterübungen a bis d plus einer Variante aus Emonts, Erstes Klavierspiel, Band 1 von 1958, jeden Tag eine andere Tonart.
Ich hatte die Übungen lange nicht mehr auf dem Schirm und letzte Woche wiederentdeckt.
Darauf folgen die "Major Modes" aus Mark Harrisons Piano Fitness auf den Grundton C, "noch gemütlich" für die Kontrolle einer sauberen Ausführung des parallelen Spiels über zwei Oktaven, statt der einen aus dem Buch.
Philipp Moehrke, Voicing Concepts, genauer gesagt orientiert an Übungen daraus Akkordbegleitung zu sich abwechselnden Jazz Standards. Wenn das irgendwann geschmeidig klappt, soll es mit dem Erarbeiten des Walking Bass in der linken Hand weitergehen.
Den Abschluss des "technischen Teils" bilden (sehr) leichte Etüden, aktuell aus Hello, Mister Gillock! Hello, Carl Czerny (staccato gegen legato) und aus Dorothy Bradley, Von Stufe zu Stufe, Bd. 2 (Repetitionsübung).

Als Hauptaufgabe steht für (mindestens) die nächsten Monate Tim Richards, Improvising Blues Piano (dt. Ausgabe) an.
Zum Ausklingen kommen noch ein paar Wiederholungen, damit mühsam erarbeitete Stücke nicht ganz in der dunklen Erinnerung verschwinden und ich dann bei Bedarf wieder von vorne anfangen kann. Zwar geht die Wiederbelebung solcher Stücke deutlich schneller als die erste Erarbeitung, aber frisch halten ist noch einfacher und es macht mir auch Spaß, etwas zu spielen, was ich schon kann.

So möchte ich das Programm bis in den Herbst durchziehen und dann ab Oktober schauen, wie es mit den Weihnachtsliedern in meiner Notensammlung ausschaut. Letztes Jahr habe ich einschlägig immerhin gelernt, bis Weihnachten wird die Zeit für mich nach dem ersten Advent zu knapp. :D

Gruß Claus
 
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Hallo Claus,
dein Übungsplan hört sich interessant an, ich hätte da mal einige Fragen dazu.
Was meinst du genau mit "Tonleiterübungen a bis d"?

Ich besitze auch die von dir genannte Literatur von Moehrke, Harrison und Richards. Von daher würde mich mal interessieren, welche Abschnitte du da in den Büchern ansprichst:

was ist gemeint mit den Major modes von Harrison? (werden ja explizit im Buch nicht so bezeichnet )

Moehrke: "Orientierung an Übungen, daraus Akkordbegleitung zu einem Jazz Standard". Welche Übungen meinst du da? Eigtl ist ja das ganze Werk als Gesamtheit mehr auf Begleitung ausgelegt (voicing).
Und Basswalk auch von Moehrke oder hast du da was anderes?
 
Ich bin da eher skeptisch ... früher dachte ich auch, geil, ein Buch mit Technik, musst Du nur alle Übungen durchspielen und danach kannst du alles.
Das vorgestellte Buch von Claus kenne ich zwar nicht, aber ich habe auch für meine Instrumente Technikbücher. Diese sind ja nicht dazu gedacht ein Instrument zu lernen, sondern im Nebenbei immer mal die Gelegenheit zu bieten anhand kleiner Übungen seine Fingerfertigkeiten zu verbessern. Man lernt dort meist saubere Fingersätze. Ich kenne es selber, dass ich Stücke erarbeite mit kreativen Fingersätze und dann irgendwann mal eine Möglichkeit finde wie ich es einfacher machen kann.

Ich habe es mir angewöhnt beim üben jeden Tag ein oder zwei Übungen an Technik zu machen und selbst nach vielen Jahren stellen mich da einfache Tonleitern je nach Technik noch vor Herausforderungen und ich lerne da immer noch sicherer zu werden. Technik Bücher fordern in der Regel aber auch Eigeninitiative vom Leser. Also solche Dinge wie die Übungen in allen Tonarten zu wiederholen und abzuwandeln. Auch wenn es oft nicht explizit erwähnt wird. Und selbst ein simples "Alle meine Entchen" mit einfachster Begleitung kann einmal durch alle Tonarten transponiert eine ernste Aufgabe sein.
 
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@Wowang
Zu Fritz Emonts, Erstes Klavierspiel siehe die Notenvorschau beim Verlag, man sieht dort die ersten drei der Tonleiterübungen. Offenbar wird das Lehrwerk immer noch verlegt.
https://www.schott-music.com/de/erstes-klavierspiel-noc34969.html
Die dritte "c" übe ich auch mit getauschten Händen, also die gleichmäßigen Viertelnoten in der rechten Hand und durch die punktierte Viertel plus Achtelnoten "nachhinkender" linker Hand.https://www.alle-noten.de/Klavier-Orgel-Akkordeon/Klavier/Exploring-J
Die Übung "d" spielt die Tonleitern im Terzabstand der Hände, eine genauere Textdarstellung würde lang, verwirrend oder beides.

Mark Harrison, Piano Fitness beschreibt die Übung im Inhaltsverzeichnis als "Modal scales" und im Titel der Übung als "All modes starting on the note C".
Eigentlich geht es dort aber "nur" um die Modi der Durtonleitern, das Konzept der Akkordskalentheorie kennt auch die der Molltonleitern, vollständige Darstellungen gibt es z.B. in Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre oder Andreas Lonardoni et al, Improvisieren.
Ich mag die deutsche Bezeichnung "Kirchentonleitern" für die "Major Modes" bzw. in besserem Englisch "modes of the major scale" noch weniger als die Krücke Denglish, weil der Begriff "Kirchentonleiter" etwas anderes meint als die Verwendung der Modes im Kontext der Akkordskalentheorie.

Walking Bass kommt erst noch, zu Hause habe ich dann bei Bedarf bereits Philipp Moehrke, Jazz Piano Voicing Concepts; Philipp Moehrke, Das Groove Piano Buch; Tim Richards, Exploring Jazz Piano 1 & 2 und Neil Olmstead, Solo Jazz Piano.
Habe ich alles irgendwann angeschafft und dann großenteils doch recht bald zurück ins Regal gestellt, weil es mir an der pianistischen Grundlagentechnik zur Erarbeitung der Inhalte gefehlt hat. Inzwischen bin ich in der Hinsicht etwas weiter und bleibe am Ball.
Mein langfristiges Ziel ist Mittelstufe, für mich am genauesten beschrieben als ABRSM Grade 8, an Beispielen aus der klassischen Musik für viele Stücke vergleichbar mit Henle Schwierigkeitsgrad 5. Das ist aber im wahrsten Sinn des Wortes noch Zukunftsmusik und setzt voraus, dass ich noch Jahre lang recht diszipliniert weiterübe. :opa:

Mit der "Arbeit" für das große Ziel peile ich aber weniger BWV 866 oder die Moments musicaux an als z.B. Nikki Iles, Danny Boy


View: https://www.youtube.com/watch?v=Rnj7fq_6YRs

Gruß Claus
 
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ich habe auch für meine Instrumente Technikbücher. Diese sind ja nicht dazu gedacht ein Instrument zu lernen

Natürlich sind Technikübungen ein Teil des Lernens am Instrument.

Für mich stellen sich aber immer die Fragen:
1. Ist der Gegenstand der Übung Selbstzweck, oder kann ich das auf meinem Level in mein Spiel übertragen?
2. Ist die Übung der effektivste Weg, das zu erreichen, was ich können will?

Man sollte sich halt klar werden, was man mit der Übung bezweckt.

Ich habe selbst Czerny-Etüden in Größenordnungen spielen dürfen. Mit Auswendig lernen natürlich. Spaß gemacht hat's nicht. Sicher lernt man etwas dabei. Aber ich bezweifle im Rückblick, dass das der effektivste Weg war. Klar, als Kind hat man vielleicht die Zeit. Jetzt hab ich sie nicht. Wenn ich z.B. eine Chopin-Etüde spielen will, dann versuche ich immer, die Stellen, die mir schwer fallen, in Technikübungen umzusetzen, und dann übe ich genau das, was ich gerade brauche.

Auch das Spiel in 12 Tonarten würde ich mal etwas ketzerisch betrachten. Klar ist das cool, wenn man es kann, und wer die Herausforderung mag, dann ist das eine wunderbare Übung. Aber wenn die Zeit fürs Üben begrenzt ist, kann man sich auch fragen, wieviele Standards im nächsten Jahr man in E-Dur spielt. Also nicht dass ich grundsätzlich dagegen wäre, sowas zu machen - ich übe auch solche Sachen.

Ich will es also um Gottes Willen niemandem ausreden, Technikübungen zu machen. Es kann ja auch Spaß machen.

Nur wenn ich das lese
Ich habe es mir angewöhnt beim üben jeden Tag ein oder zwei Übungen an Technik zu machen und selbst nach vielen Jahren stellen mich da einfache Tonleitern je nach Technik noch vor Herausforderungen
dann klingt das für mich schon so, dass Dein Üben eben nicht unbedingt dahin führt, dass Du die Übungen auch für das praktische Spiel umsetzen kannst.

Das Isolieren der eigentlichen Schwierigkeit einer schweren Stelle erfordert natürlich auch Erfahrung, die man als Anfänger/Autodidakt nicht hat. Ebenso daraus eine spezifische Technikübung zu machen. Genau das kann aber ein guter Lehrer/Lehrerin.
 
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Ist der Gegenstand der Übung Selbstzweck, oder kann ich das auf meinem Level in mein Spiel übertragen?
In meinem Fall nutze ich diese Übungen nur um mal meinen Horizont zu erweitern. Einfach mal etwas neues entdecken und so wie der Autor es vorgesehen hat umsetzen. Selbst wenn ich dabei nichts finde was ich tatsächlich nutzen werde oder kann, so habe ich trotzdem meine Flexibilität noch einmal verbessert indem ich etwas außerhalb der gewohnten Muster mache.

Auch das Spiel in 12 Tonarten würde ich mal etwas ketzerisch betrachten. Klar ist das cool, wenn man es kann, und wer die Herausforderung mag, dann ist das eine wunderbare Übung.
Es geht da zumindest bei mir darum alle Tonarten einmal gespielt zu haben. In der Regel steckt hinter eine Übung ja eine Idee bzw. eine Logik wie diese aufgebaut ist. Zum Beispiel durch immer gleiche Tonabstände die dann diese Übung ergeben. Diese Muster dahinter zu erkennen und dann in anderen Tonarten umsetzen zu können ist für mich eigentlich der Hauptgrund. Zumindest in meinem Kontext im liturgischen Orgelspiel ist es absolut notwendig diese Fähigkeit zu haben. Da ist es ganz normal dass ein Lied einfach zu hoch für die Gemeinde ist und man ein oder zwei Tonarten tiefer spielen muss. Da muss das dann sitzen :) Im anderen Kontext ist es vielleicht weniger wichtig.

dass Du die Übungen auch für das praktische Spiel umsetzen kannst.
Es ist eben immer das Problem, dass diese Übungen oft wenig Praxisnah sind im Spiel. Wenn ich Literatur spiele, dann werden diese Muster aus den Übungen in der Regel niemals in dieser Art vorkommen oder ausführbar sein. Ich habe aber tatsächlich schon die eine oder andere Technikübung gehabt, welche ich dann etwas erweitert und verändert habe und diese dann gerne mal in einem Zwischenspiel oder Improvisation als Modul nutze. Solche Läufe die immer einen Halbton tiefer enden sind z.B verinnerlicht ganz sinnvoll. Wenn ich bei einer Improvisation plötzlich in einer Tonart lande aus der ich nicht so einfach wieder rauskomme, dann kann man solche Muster einfach so lange automatisiert spielen, bis man dort angekommen ist, wo man weitermachen will/möchte/muss. :) Der Vorteil ist dann ja auch, dass der Zuhörer beeindruckt ist wie man sich Quer über alle Tasten bewegt in einer hohen Geschwindigkeit. Dabei sind es einfach nur simple Muster die man eben lange geübt hat und diese ohne Nachzudenken in wahnsinniger Geschwindigkeit spielen kann.

Das Isolieren der eigentlichen Schwierigkeit einer schweren Stelle erfordert natürlich auch Erfahrung, die man als Anfänger/Autodidakt nicht hat.
Wobei selbst "Profis" haben Probleme damit. Man hört es ja immer wieder wenn jemand eine bestimmte schwere Stelle lange isoliert geübt hat. Dann fällt es auf, wenn jemand eine Literatur grundsätzlich gut spielt, dann aber plötzlich diese eine Stelle kommt, welche heraus sticht und man wirklich heraushört wie einstudiert es klingt und oft mit dem vorherigen Spiel nicht mehr harmoniert. Es sind dann eben diese Stellen die plötzlich wirken wie vom Computer gespielt und diese ganzen vorherigen Ungenauigkeiten sind weggeübt. Im Grunde ja nicht schlimm, nur dann sollte man in dieser Art auch den Rest spielen :)


Aber mal von meiner und deiner Erfahrung abgesehen. Wir alle lernen auf andere Art, der eine profitiert von Technikübungen, ein anderer nicht. Es kann meiner Meinung nach nicht schaden sich mal mit Technikschulen zu befassen (gerne auch mal eine in der Bücherei leihen). Wenn es einen was nützt und Spaß macht, dann okay, wenn nicht, dann nutzt man es eben nicht. Ich persönlich finde man sollte mit allgemeinen Ratschlägen vorsichtig sein. Zumindest Beurteilungen von Richtig oder Falsch können in der Musik ja nur persönliche Meinungen sein. Der eine pocht auf die Harmonielehre und Regelwerke was absolut richtig ist um gut klingende Musik zu machen. Ein anderer pfeift darauf und macht etwas eigenes und atonale Musik welche keinen Regeln folgt. Das ist nicht weniger richtig, so lange es dem der musiziert gefällt. Wobei ich habe auch einige atonale Stücke, klanglich sehr bereichernd, aber als Literaturspiel der Alptraum. Da kommt man sich oft so vor wie die ersten Musikstunden und man schauen muss ob das wirklich so gespielt werden soll :)

BTW Bei täglichen Technikübungen meine ich in meinem Fall 5-10 Minuten. Tendenziell aber auch kürzer.
 
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Das klingt, als hättest Du einen guten Mittelweg gefunden. Mir kam grade dieses Zitat unter:

"Du sollst Tonleitern und andere Fingerübungen fleißig spielen. Es gibt aber viele Leute, die meinen damit Alles zu erreichen, die bis in ihr hohes Alter täglich viele Stunden mit mechanischem Üben hinbringen. Das ist ungefähr ebenso, als bemühe man sich täglich das ABC möglichst schnell und immer schneller auszusprechen. Wende die Zeit besser an." Robert Schumann.
 
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H Dur brauch ich zB nicht.

Mir hat geholfen, in C Dur und F extrem sicher zu sein, sofort die Stufen zu wissen inkl Doppeldominaten usw und das Wissen dann gemütlich songorientiert auf andere Tonarten zu übertragen, vornehmlich B-Tonarten.
 
H Dur brauch ich zB nicht.
Gibt es überhaupt relevante Literatur in H-Dur? Mir fällt jetzt ehrlich gesagt nichts dazu ein, ich behaupte jetzt auch mal, dass mir noch nie etwas in H-Dur über den Weg gelaufen ist in vielen Jahren Praxis...
 
Gibt es überhaupt relevante Literatur in H-Dur?
Es gibt in jeder Tonart immer mindestens schon mal 4 Stücke, 2 Präludien und 2 Fugen jeweils aus dem Wohltemperierten Klavier Bd.1 und Bd.2 von J.S. Bach. Dann fällt mir eine Schubert Sonate ein, bei Skrjabin gibt es u.a. in den Preludes manches Mal H-Dur, 2 Chopin Nocturnes.

Im alten Real Book stehen drei H-Dur Stücke: Miyako von Wayne Shorter, Central Park West und natürlich Giant Steps (beide von von John Coltrane).

Hätte mich auch gewundert, wenn man bei Stevie Wonder nichts fände: You Are The Sunshine Of My Life ist im Original in H-Dur.

Man findet bestimmt noch mehr. H-Dur ist mit nur zwei weiße Tasten im Grunde sehr leicht zu spielen. Gerade für Blinde, die nicht Blattspielen können, ist es sehr naheliegend, mit vielen schwarzen Tasten zu spielen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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H-Dur ist mit nur zwei weiße Tasten im Grunde sehr leicht zu spielen.
Hinzu kommt noch, dass die Tonart H-Dur extrem komfortabel liegt, denn man kann auf den beiden weißen Tasten (Untertasten) H und E den Daumen benutzen und auf den schwarzen Tasten die anderen Finger, so dass das Unter-/Übersetzen viel einfacher geht als beispielsweise in C-Dur.


Gibt es überhaupt relevante Literatur in H-Dur?
Für Dich als ausgewiesenen Harmonium-Fan wären da noch die "Kompositionen für Kunstharmonium, No. 4 Adoration" von Sigfrid Karg-Elert. :)

Ich habe mir gerade mal bei IMSLP die Kategorie "H-Dur" anzeigen lassen mit 447 Treffern.
Wenn man noch as-Moll bzw. gis-Moll (56 + 136 Treffer).

Und da wäre dann auch namhafte Komponisten wie Franz Liszt, Louis Vierne, Gabriel Fauré oder César Franck und viele andere dabei.

Viele Grüße
Torsten
 
Grund: Verschreiber-Bemerkung entfernt und Zitat angepasst, weil mittlerweile korrigiert.
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Sigfrid Karg-Elert
Oh je, die Königsdisziplin am Harmonium. Ich schätze die Stücke von ihm sehr, die sind einfach fantastisch. Selbst spielen möchte ich die meisten davon jedoch nicht. Auch wenn sie im Grunde nicht so anspruchsvoll sind, sie werden sich sehr flott gespielt und sind technisch sehr schwer sauber umzusetzen. Ich kenne meine Grenzen 😅
 
Hmm, ja, ok, dann würde ich je nach Interessenlage auch was in H üben, aber nicht extra die Tonleiter jeden Tag.

Danke für den Blindenaspekt.

Ich durfte auch lernen, dass Des und Ges im Gospel beliebt sind und sich irgendwie besser greifen lassen als gedacht.

"chasing after you" spielte ich dann in Des statt wie früher C mit Transpose plus 1.
 
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