…oder der Gainregler des Mikropreamps ist zu hoch eingependelt. Je höher der Gain, desto empfindlicher das Mikro.
Um ein bisschen technische Klarheit zu schaffen (und bitte nicht als kleinlich auffassen – etwas mehr Genauigkeit find ich einfach hilfreich, um Missverständnisse zu vermeiden):
1. Die Empfindlichkeit des Mikros bezeichnet, wie laut ein Mikrofon Schall aufnimmt. "Empfindlichkeit" im technischen Sinne hängt
nicht damit zusammen, wie viel ein Mikro von der Umgebung aufnimmt. Das entscheidet die Richtcharakteristik, abzulesen am Polardiagramm.
2. Der Gain beeinflusst die Empfindlichkeit des Mikrofon-Vorverstärkers, also auch die Lautstärke. Damit ändert sich aber nicht das Verhältnis von Nutz- zu Störsignal, also in diesem Falle: E-Gitarrensignal aus der Box vs. akustisches Anschlaggeräusch. Wenn du den Gain lauter oder leiser machst, änderst du die Lautstärke von beiden Signalanteilen in 100% exakt gleichem Maße.
Um konkret auf die Frage zu antworten:
– Probier das SM58, ich nehm das SM57 immer noch sehr gerne für Amps, auch wenn andere ("bessere") Mikros zur Verfügung stehen.
– Dreh den Amp lauter, falls du irgendwie kannst.
– Dreh dich weg vom Amp, sodass das akustische Anschlaggeräusch nicht direkt in Richtung Mikrofon schallt.
– Was auch noch helfen könnte (auch wenns nervig ist): z.B. eine Matratze zwischen dich und Amp stellen. Je näher die Matratze o.ä. an dir dran ist, desto mehr verhindert sie übrigens, dass das Anschlaggeräusch überhaupt in den Raum gelangt. Kannst du dir so vorstellen wie im Fußball, wo der Torwart aus dem Tor rauskommt und möglichst nah am gegnerischen Stürmer ist, weil er so viel besser blocken kann. Ist ein etwas krummer Vergleich, aber so in etwa.