Ein Kabel hängt raus, Gitarre funktioniert trotzdem?

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neykid
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Hallo,

vorweg, bin absoluter Laie im Gitarren bereich. Beim Saiten-wechsel bemerkte ich, dass hinter der Abdeckung ein Kabel einfach so lose herumhängt (siehe Bild). Gitarre funktioniert aber trotzdem (Yamaha Pacifica). Besteht Grund zur Sorge? oder einfach heiter weiter?

kabel.jpeg
 
Das ist das Erdungskabel und sollte eigentlich am Tremoloblock oder an der Halterung der Federn befestigt sein. Es verhindert das Brummen der Gitarre, wenn die Saiten nicht durch dich selbst (Finger) geerdet sind.
 
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Hallo neykid,

das Kabel gehört an die Federkralle die hinter Deinem Daumen verborgen ist. Vielleicht lässt sich da noch erkennen wo sie angelötet war. Es ist wegen der großen Masse der Federkralle eine schwierige Lötung die Du deswegen vielleicht besser von einem Fachmann ausführen lässt. Wegen nicht fachgerechter Ausführung ist das Kabel abgefallen (kalte Lötstelle).

*
 
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Edit: Angefangen, bevor die erste Antwort kam - und weitergemacht, da die Info hier etwas abweicht.

Das sieht aus, als wäre das das Kabel, mit dem die Erdung mit dem Trem-System (und damit mit den Saiten) verbunden wird. Da war wohl die Lötung an die Kralle, in die die Federn eingehängt werden, nicht wirklich gut und hat sich gelöst.

Die Funktion dieser Erdung ist, Störgeräusche abzuleiten, die auch durch den Körper des Gitarristen aufgefangen und in die Tonabnehmer weitergeleitet werden, wenn dieser nicht geerdet ist. Wird er aber, wenn er die Saiten anfasst.
Bis auf erhöhte Störgeräusche (deren Level natürlich davon abhängt, wie "verseucht" dein Spielplatz ist) funktioniert die Gitarre weiter - wie du ja schon gemerkt hast.

Die professionelle Reparatur ist, das Kabel wieder anzulöten - was man wohl auch recht preiswert machen lassen kann.

Vorläufige unprofessionelle Reparatur: Leitendes Teil des Kabels zwischen Federöse und Federkralle einklemmen - dazu am besten ne Kombizange oder ähnliches verwenden.
 
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Edit: Danke auch an Minor Tom, dein unprofessioneller Reparaturvorschlag klingt nach dem, wonach ich gesucht habe :biggrinB:

Danke für die schnellen Antworten.
das Kabel gehört an die Federkralle die hinter Deinem Daumen verborgen ist. Vielleicht lässt sich da noch erkennen wo sie angelötet war.
Habe mal noch ein Foto aus anderem Winkel gemacht. Wäre es möglich, dass es sich bei dieser Abhebung in der Mitte um die besagte Lötstelle handelt (Obwohl ich kein Restzinn ausmachen kann)? Oder war das Kabel das vielleicht sogar nur darunter eingeklemmt quasi? Ist das n Ding?
Lg
kralle.jpeg
 
Oder war das Kabel das vielleicht sogar nur darunter eingeklemmt quasi?
Glaub' ich nicht (obwohl du das natürlich selber als alternative (nicht ganz so unprofessionelle) Reparatur machen kannst)

Das war wohl wirklich sehr schlecht angelötet und ist recht spurlos abgegangen (vielleicht zwischen den beiden Schrauben oben?)
 
Wäre es möglich, dass es sich bei dieser Abhebung in der Mitte um die besagte Lötstelle handelt (Obwohl ich kein Restzinn ausmachen kann)?

Ja, diese "Abhebung" ist die vorgesehene Lötstelle. Dadurch dass sie nur an einer kurzen Saite mit dem Rest der Kralle verbunden ist wird die Lötung erleichtert, da weniger Wärme an die Umgebung abgegeben werden kann.

Zinn ist darauf nicht sichtbar vorhanden gerade weil die Kralle nicht ausreichend erhitzt wurde. Deswegennennt man es ja "kalte Lötstelle".

*
 
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Im Grunde kann man das Kabel an einer Lötöse anlöten Lötöse.png
und dann die Lötöse hinter einer der Schrauben befestigen.
Dann braucht auch die Federkralle in der Gitarre nicht solange erhitzt werden. Mit einem ungeregelten Lötkolben wird das nicht zu schaffen sein.
 
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@neykid:
Und? Hast Du Dein Kabel in Deiner Gitarre inzwischen wieder korrekt anschließen können?
 
Grund: font size
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@rolandt
ich habe mir das Bild, das hack_meck in einem alten Thread gefunden hat zu Herzen genommen und möchte das so probieren. Also das Kabel einfach da an diese Abhebung ranlöten. Das traue ich mir zu, werde aber erst am Wochenende dazu kommen. (Zugegeben bin ich auch nicht sicher, ob ich so wirklich den Sinn hinter dieser Lötöse verstanden habe. bzw. warum ich da dieses extra Teil brauche, wo es doch offenbar schon eine dafür vor gesehene Stelle gibt)
Halte euch aber gern auf dem Laufendem
Danke für die Antworten! Klasse Forum hier

LG
 
Hallo neykid.

Nun, der Sinn dieser Lötöse liegt doch eigentlich selbsterklärend auf der Hand.
Das ist ein kleines Stück "Blech", das superschnell auch mit einem Standardlötkolben erhitzt ist und genauso schnell ist der Draht daran befestigt (angelötet).
Jetzt, wo das dann alles mechanisch fest und elektrisch auch dauerhaft leitend ist, kann man bequem und ohne Zeitdruck eine Schraube der Federkralle lösen, die Lötöse dahinter anbringen und die Schraube wieder reindrehen. Und man hat danach noch Gelegenheit, das Kabel, das ja doch etwas dicker zu sein scheint, im Tremolofach so zu verlegen, dass das nicht mit irgendwelchen Spiralfedern im Wege ist.

Wenn Du allerdings das Kabel direkt auf der Federkralle auflöten willst, musst Du schon recht lang dieses Teil erhitzen (bedenke die Masse des Materials) bis dass das Lötzin darauf schmilzt und Du Dein Kabel dort befestigen kannst. Über die Masse fließt die Wärme schneller wieder ab, als dass Du diese mit dem Lötkolben zuführen kannst. Und erfahrungsgemäß ist die Lötverbindung dann auch quasi nur geklebt, was der Fachmann dann als kalte Lötstelle bezeichnet.

ERGO: Du musst da recht lange drauf rumbraten und richtest da noch unnötig Schaden durch die Hitze unter der Kralle an.

Irgendwann wird das Kabel bei der kleinsten Erschütterung wieder abfallen, weil das Lot und die zu verlötenden Teile keine homogene Verbindung eingegangen sind.
Das Resultat aus einer solchen "Tat" hast Du ja jetzt bereits schon vorliegen.

Möchtest Du das gleiche Ergebnis nochmal erzielen?
Dann mach es so wie Du meinst.
Wenn Du aber jetzt sagt, dass Du nicht weißt an welche Seite das Kabel an die Lötöse kommt, und welches Ende an die Schraube,dann sag Bescheid, dann hole ich nochmal etwas weiter aus. ;)
 
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siehe #8 von @Bassturmator

Bei der ausgestanzten Nase (Abhebung) hast Du mit einem 100 Watt Lötkolben -geregelt oder ungeregelt spielt keine Rolle- kein Problem.

Kurz mit Schleifpapier, zur Not auch mit dem Schraubendreher, über die Nase, warten bis das Lot an der Nase schmilzt und löten.

Ich habe an allen Strats das Kabel auch ohne diese Nase angelötet. Hält seit Jahren, wie bei millionen anderer Vibrato-Gitarren auch.
 
Wer nutzt den 100watt Lötkolben? ;)
Hab einen 40er für die Klampfe und Kabel und einen 30er für Pedale.. wenn mich nicht alles täuscht..
 
@rolandt
vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Damit hast du mich jetzt tatsächlich doch überzeugt, haha. Grade als jemand, der wenig Ahnung davon hat, würd ich dann doch den "sichereren" Weg gehen, im zu Vermeiden, dass ich am Ende doch noch durch die Erhitzung irgendeinen Schaden anrichte. Ich schätze mal sone Lötöse bekommt man im Baumarkt für kleines Geld? Das runde Ende unter die Schraube und das eckige zum Löten? Einzige Sorge die mir bleibt, ob ich danach die Feder wieder anständig eingespannt bekomme. Kriegt man das als Laie hin, oder muss man da richtig feinjustieren?

LG
 
Hallo neykid.

Ich gehe mal davon aus, dass Du zumindest eine Feder mittels einer Spitzzange (Radiozange) aus der Kralle ausgehängt bekommst, dann hast Du schon mal etwas Zugentlastung bewirkt. Vorher natürlich die Lötöse an das Kabel löten. Nun ist eine Lötöse nicht unbedingt ein Artikel, den man im Baumarkt bekommt, das ist eigentlich nichts baumarkttypisches. Frag doch mal beim Einzelhändler Radio-TV, ob der nicht so ein Teil für Dich aus seiner Werkstatt entbehren kann. :hail:

Dann löst Du eine Schraube, schiebst die Lötöse mit dem "großen" Loch zwischen Krallenblech und Schraube und drehst die Schraube wieder rein. Fertig.
Falls Du zufällig im Raum Herne wohnst, würde ich Dir das auch machen, falls Du Dich trotz allem nicht traust.
 
Grund: Fontsize
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Wer nutzt den 100watt Lötkolben? ;)
Hab einen 40er für die Klampfe und Kabel und einen 30er für Pedale.. wenn mich nicht alles täuscht..

Mit 40 Watt das Kabel auf die Kralle löten oder mehrere (Masse-)Kabel auf den Poti-Boden?

Die Lötstellen würde ich gerne sehen.

Man kann natürlich mit dem 40er ellenlang den Potiboden, und nicht zu vergessen das Innenleben, erwärmen und braten, man kann aber auch mit 100 Watt in Sekunden eine fachgerechte Lötstelle hinlegen.
 
Breitere Spitze und an die CTS hat das funktioniert.. Aber ich hab mit dem 30er und der kleinen Spitze auch schon ma einen der ersten Pots versaut..

Man kann auch Masse Kabel nebeneinander anlöten und muss nicht 3 auf einen Punkt klatschen ;)

Und eine Kralle habe ich an meinen Paula verschnitten nicht :whistle:
 
Aber ich hab mit dem 30er und der kleinen Spitze auch schon ma einen der ersten Pots versaut..

Ist logisch. Eh' Du mit 30 Watt den Poti-Boden auf Temperatur gebracht hast, ist das gesamte Innenleben mit aufgeheizt und die Kaffepause verstrichen. Selbst die 60 Watt Weller nehme ich für sowas nicht mehr, weil's mir einfach zu lange dauert, sprich das gesamte Poti m.M.n. zu stark erwämt wird.
Das kann aber jeder halten, wie er will.

Man kann auch Masse Kabel nebeneinander anlöten und muss nicht 3 auf einen Punkt klatschen. ;)

Da wär ich nicht drauf' gekommen. Danke für den Profi-Tipp. Außerdem "klatsche" ich nicht, sondern bin bemüht eine anständige Lötverbindung herzustellen.

Und eine Kralle habe ich an meinen Paula verschnitten nicht :whistle:

Aber hier reden wir nicht über Deine "Paula-Verschnitte" ohne Kralle oder was Du noch nicht gemacht hast, sondern wie man ein Kabel sauber an eine Federkralle lötet.


Edit, oder ich wie ich zur 100 Watt-Lötstation kam: Einer meiner Kunden, dort werden manchmal Dutzende Potis verlötet, hält selbst die 100 Watt für Lötungen am Potigehäuse (nicht an den Fahnen) aufgrund der Erwärmung des Innenlebens für Grenzwertig.
 
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