Akkordanalyse in "After the love has gone"

  • Ersteller UL-Flieger
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Danke, haiiiner. Dann werde ich im Artikel auf andere Beispiele ausweichen, habe gestern Abend noch einige gefunden. Der Artikel soll ja leicht verständlich sein bzw. bleiben und "After the love has gone" ist dann vlt. doch schon ein bisschen zu viel des Guten. Man könnte fast schon einen eigenen Artikel über den Song verfassen, mit der Menge an theoretischen Fakten...

Ich danke euch allen ganz herzlich für den regen Austausch hier. War für mich sehr erhellend!

Beste Grüße
UL-Flieger
 
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"After the love has gone" ist dann vlt. doch schon ein bisschen zu viel des Guten.
War immerhin eine Gelegenheit, mal wieder die fantastische Pop-Musik zu hören, die früher geschrieben wurde.
Ich freue mich schon auf Diskussionen zu den harmonischen Kniffen in der Musik von Stevie Wonder oder Steely Dan.

Gruß Claus
 
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McCoy, wenn ich deine Antwort richtig interpretiere, dann gibt es eigentlich in diesem Song keinen echten Pivot-Akkord. "Pivot" bedeutet ja, dass es ein Akkord ist, der sowohl in der Ausgangs- als auch in der Zieltonart vorkommt (unter Umständen sogar als enharmonische Verwechslung). Aber hier gibt es jede Menge Akkorde, die "um die Ecke" mit der vorherigen bzw. nachfolgenden Tonart zu tun haben, aber keinen eigentlichen Drehpunkt darstellen. Oder sehe ich das falsch?

Und "shotgun" würdest du mit "Hauruck" übersetzen? Wenn dem so ist, dann ist dieser Song ein falsches Beispiel für den Pivot-Akkord.
"By the way, the Airplay version is the original version of the song with the verses in the key of A. The EWF version verses are in the key of F, using a "shotgun pivot chord" halfway through the B section as to get in the proper key for the choruses. Note that the EWF version features the high harmony part in the choruses, which makes the listener think that is the melody! That always bothered me since it is very difficult for one singer to sing the song as the vocal range is much too wide."
Hauruck-Modulation kam doch von Dir, oder? Ich habe das auf diese Stelle angewendet.

Meiner Meinung nach ist das die Stelle, von der Graydon spricht. Hör Dir mal die Airplayversion an, da findet diese Modulation an der Stelle so nicht statt. Außerdem ist sie exakt "halfway through the B section", und sie ist shotgun-mäßig, kommt also wie aus der Pistole geschossen (bzw. mit Hau-Ruck).

Für mich (und wohl für jeden Jazzmusiker) sind Tritonussubstitutionen so allgegenwärtig, daß sie Teil der Tonart sind. Gerade an dieser Stelle erzeugt bei mir der "B9sus" eine klare dominantische Hörerwartung zur Subdominante Bbmaj7. Dieser Hörwerartung wird nicht entsprochen, der Akkord wird zur Dominante der neuen Subdominante Emaj9 umgedeutet. Das würde ich schon als eine Art von Pivot-Chord bezeichnen. Ich kann mir auch vorstellen, daß der Sprachgebrauch der Leute, die im Umfeld der kalifornischen Musikindustrie gearbeitet haben, eher den praktischen Erfordernissen entsprach, als der Anforderungen an das Schreiben einer wasserfesten Harmonielehre.

Viele Grüße,
McCoy
 

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