Alles über die Ibanez MAXXAS .:. Ein Design-Wagnis der 80er Jahre

  • Ersteller gitarrero!
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Diese Bilder habe ich noch auf meiner Festplatte gefunden - sie stammen aus einer eBay-Auktion vom Februar 2012 von einem Händler in Australien. Sie zeigen nach meinem Dafürhalten einen Prototypen für die MX3. Der Halsrohling ist laut Stempel noch vom Vorgängermodell MX2 mit Klemmsattelfräsung, am Body sieht man aber schon das Layout fürs HQ Tremolo. Die handschriftlichen Notizen in japanischer Sprache kann ich nicht entziffern, aber ich habe zumindest die Unterschrift von Hrn. Imafuku wiedererkannt, die ich auch in meiner MX5 gefunden habe. Am E-Fach gibt es im Gegensatz zum MX3-Serienmodell keine Versenkung für den Deckel.

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Die Beschreibung aus der damaligen Auktion erscheint mir bezüglich der Jahreszahl 1985 und der Stückzahl 1000 sehr fragwürdig, aber ich möchte sie Euch nicht vorenthalten:
Ibanez "Maxxas MX-2 CT3" Prototype (only one in existence)
• This instrument was presented to Mr Owen Ray in 1985. Owen was on the design team for Ibanez & Tama from 1977-1985 & the Maxxas was presented to him by "Hoshino Gakki Ten Inc Japan" for his contributions during that time.
• It is in original condition, as it was presented to him
• Semi Acoustic Mahogany shell
• Maple neck, Rosewood fingerboard, unpainted
• The guitar has no hardware or electronics
• Only 1000 originals ever made of this model of guitar
• Please contact us for price of delivery.
 
Grund: Typo korrigiert
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Sehr schöner und detaillierter Bericht.
Vielen Dank.
 
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Hallo zusammen,

und @gitarrero! riesen Lob und Respekt an dich für diese umfassende Sammlung an Daten zur MAXXAS!

Als ich vor mehr als 15 Jahren selbst auf die Suche nach Infos zu meiner MX3 gegangen bin warf die Google-Suche mir ganze 8 Seiten aus...daran hat sich bis heute nichts geändert...daher gebührt dir für deine Arbeit ein dickes Dankeschön von meiner Seite - das Warten hat sich definitiv gelohnt!

Ein paar Fragezeichen bleiben zwar weiterhin (z.B. Dalbergia latifolia oder - nigra - tendiere zu erstgenanntem....wo ist bei Steves Maxxas die Klinkenbuchse - photoshop?), aber man kann @EMMEXX Aussage nur beipflichten, dass dies die umfassenste und vor allem fundierteste Sammlung an Daten online ist!

Hast du die UVPs damals aus einem bestimmten Grund "extra" ausgelassen - wäre ja sonst vielleicht auch noch von Relevanz?

Falls es an dieser Stelle passen sollte werde ich bei Gelegenheit noch ein bissel von meinen persönlichen Eindrücken zu dieser Gitarre schreiben?

Viele Grüße
 
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wo ist bei Steves Maxxas die Klinkenbuchse - photoshop?)
Die Frage habe ich mir noch nie gestellt, weil mir das so noch nie aufgefallen ist.
Es ist ja so, dass es bei dem blauen Prototyp (a) eine Klinkenbuchse an der Stelle gibt, wo man eigentlich das Tone-Poti vermuten würde, und (b) ein sehr ungewöhnlich geformte kleine Öffnung auf der Rückseite. Meine Vermutung ist, dass sich bei der Öffnung eine spezielle Klinkenbuchsen-Konstruktion befunden hat, die sich dann als untauglich herausgestellt hat, was zur Verlagerung an die Front geführt hat. Falls dem so wäre, dann hätte man das bei der Snakeskin-MX für Steve Vai ebenso gelöst.

Hast du die UVPs damals aus einem bestimmten Grund "extra" ausgelassen - wäre ja sonst vielleicht auch noch von Relevanz?
Nein, war keine Absicht, es sei hiermit nachgeholt!

Mir liegen folgende Angaben vor:

Preisliste USA 1987
  • MX2H in BP und FB für $1,099.-
    (zum Vergleich: Die berühmte JEM777LG Loch Ness Green lag bei $1,590.- inklusive Case)
Preisliste USA 1989
  • MX3 für $1,299.95
    (zum Vergleich: Die teuerste JEM in diesem Jahr, die JEM77FP, lag bei $1,699.95 ohne Case)
Preisliste Deutschland 1989
  • MX2-2H in FB für DM 1900,--
  • MX3 in BK, BH oder MA für DM 2100,--
  • MX4 in BK oder SB für DM 2000,--
  • MX5 in BK oder SB für DM 2200,--
    (zum Vergleich: Die teuerste JEM in diesem Jahr, die JEM77FP, lag bei DM 3100,-- und eine Brot-und-Butter-RG550 in allen möglichen Finishes bei DM 1350,--)
(N.B. eigentlich sollte es 1989 die MX2 gar nicht mehr geben, aber womöglich waren noch einige Exemplare beim Vertrieb auf Lager)

Falls es an dieser Stelle passen sollte werde ich bei Gelegenheit noch ein bissel von meinen persönlichen Eindrücken zu dieser Gitarre schreiben?
Aber gerne doch, lass hören!



 

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super, da bekommt man richtig Lust mal eine Maxxas zu probieren. 😀
 
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Design erinnert mich auch an das:
ocopus.jpg
 
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Klasse Bericht über die Maxxas, die Form hat mich auch an die Gibson M Serie erinnert, und Petrucci hat lange Ibanez gespielt bevor er zu Music Man ging. Als ich die Bilder und die Story gelesen habe, hat es mich in Fingern gejuckt. .., nein ich habe genug Gitarren, nein du schaust nicht in der Electro Bucht.
 
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As a matter of fact!

The Music Man John Petrucci signature "Majesty" also has some MAXXAS genes in it, I think.


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Well, Mr JP recorded "When Dream and day unite" with a Maxxas, it was his workhorse for a while, and after the success of their debut album, Ibanez gave him the endorsement and a signature guitar! :)
 
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Well, Mr JP recorded "When Dream and day unite" with a Maxxas, it was his workhorse for a while, and after the success of their debut album, Ibanez gave him the endorsement and a signature guitar! :)
Interesting! Now I have to find out more about Petruccis use of the MAXXAS...
 
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super, da bekommt man richtig Lust mal eine Maxxas zu probieren. 😀
aber nicht vergessen, das ist der flachste und dünnste Hals, den man aus Holz bauen kann ;)
...
Preisliste Deutschland 1989
  • MX2-2H in FB für DM 1900,--
  • MX3 in BK, BH oder MA für DM 2100,--
  • MX4 in BK oder SB für DM 2000,--
  • MX5 in BK oder SB für DM 2200,--
    (zum Vergleich: Die teuerste JEM in diesem Jahr, die JEM77FP, lag bei DM 3100,-- und eine Brot-und-Butter-RG550 in allen möglichen Finishes bei DM 1350,--)...
Ich habe die erste MAXXAS Ende der 80er in einem hiesigen Gitarrenladen im Schaufenster gesehen, eine MX3 in der Farbe Magma, also rotmetallic mit der dunkleren Korpusmitte. Es gab viele schöne Gitarren in dem Laden zu sehen, aber die MAXXAS stach für mich heraus und ich habe mir jahrelang immer wieder die Nase an der Schaufensterscheibe plattgedrückt...
Meine vorletzte Gehirnzelle meint sich daran erinnern zu können, dass sie mit DM 1490,- ausgezeichnet war. So ca 1994 wurde sie dann auf 990,- herabgesetzt und kurze Zeit später war sie verschwunden, sprich verkauft.
Die nächste MAXXAS, die ich mit eigenen Augen gesehen habe, war dann 2002 meine erste über ebay gekaufte MAXXAS.
 
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Ich bin auch Ende der 80er - Anfang der 90er über die Maxxas "gestolpert" -zuerst im Katalog, später dann in einem Laden (Musikbrunnen Böhmeke) - ich meine auch, dass sie dort eine in Magma und Black Hole hängen hatten - gefordert waren 2100,- DM - also die UVP lt. Liste....glaube bei 990,- DM hätte ich nicht lange überlegt...
 
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Check out this very brief interview, so far it is all that I've found related to John and his Maxxas, for some reason it seems a forgotten part of his Ibanez journey!
tr.jpg
 
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Booh, they spelled Dream Theater wrong right in the first question :rolleyes:
 
das ist der flachste und dünnste Hals, den man aus Holz bauen kann
Die rekordverdächtigen Maße riefen zu der Zeit auch andere Hersteller auf den Plan. Ich rufe mal den Kollegen @dingens2k herbei, der unlängst bei seinem aktuellen Neuzugang - einer Peavey Vandenberg - geäußert hat, dass sich deren Hals noch dünner anfühlt als ein Wizard. o_O
 
Die rekordverdächtigen Maße riefen zu der Zeit auch andere Hersteller auf den Plan. Ich rufe mal den Kollegen @dingens2k herbei, der unlängst bei seinem aktuellen Neuzugang - einer Peavey Vandenberg - geäußert hat, dass sich deren Hals noch dünner anfühlt als ein Wizard. o_O
Wobei der mit nominell 19mm am ersten Bund über den dünnsten Kollegen von Ibanez mit 17mm liegt. Das Profil und die Schultern tragen aber wohl letztlich maßgeblich zur gefühlten Stärke bei, dazu ist der Vandenberg Hals am Sattel nur 41mm schmal.
 
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Wenn ich mir so die Abmessungen ansehe, dann ist da viel gefühlte Stärke dabei. Bei den meisten Ibanez Hälsen habe ich das Gefühl, dass das Profil an der Flanke vergleichsweise steil und die Halsrückseite dafür relativ flach ist. Bei dem Hals an der Vandenberg ist das näher an einem durchgehenden Bogen.

Vielleicht kann man hier ein bisschen erkennen, was ich meine (auch wenn der Blickwinkel etwas anders ist):

20230613_190312.jpg
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Im Jemsite Forum hat ein MAXXAS-Fan aus Hong Kong einen bemerkenswerten Neuzugang präsentiert. Es ist eine MX2FB, bei der ein ungewöhnlich starker "Clear Coat Yellowing Effect" sichtbar ist. Die Gitarre ist komplett grün und sieht dadurch einzigartig aus. Es muss sich außerdem um eine sehr späte MX2 handeln, denn sie hat schon die zweite Generation Beehive Knobs mit Gummiringen und versenkte Schrauben beim Pickup-Wahlschalter.

Die links abgebildete MX3MA weist ebenfalls eine Besonderheit auf - sie scheint nämlich einen modifizierten MX2-Hals zu haben, was man am Sattel erkennt. Der Halsrohling war offenbar für eine Klemmsattelmontage vorbereitet, hat aber stattdessen einen "Conversion Nut"-Spezialsattel erhalten.

MX3+MX2.png
 
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