Für wen schreibt Ihr Songs, Texte, Lyrics?

MS-SPO
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Als Neuling auf diesem Gebiet sehe ich hier erfreulich viele fleißige Texter eigener Songs.

Darf ich einmal fragen:
  • Für wen schreibt Ihr die? (Im Sinne von "wo die Reise hingehen soll, ist ...")
  • Was funktioniert dabei gut, was weniger gut?
Danke + Gruß

~~~ Gegen das Abdriften ~~~~~~~~~~~~~~~
Einige "für wen" Möglichkeiten:
  • nur für mich
  • für meine Freunde/Freundin/Familie
  • für bestimmte festliche Anlässe, alsofür jene familiären/beruflichen Gäste
  • für das Geld
  • für meinen Ruhm
  • einfach nur so (also wohl auch wieder: für mich)
  • usw.
 
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Für wen schreibt Ihr die? (Im Sinne von "wo die Reise hingehen soll, ist ...")
Meinst du, wo bzw. von wem der Song performt wird (eigene Band / andere Bands / Theater etc.)? Oder meinst du, welche Zielgruppe mit dem Song angesprochen werden soll?
 
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Meinst du, wo bzw. von wem der Song performt wird (eigene Band / andere Bands / Theater etc.)? Oder meinst du, welche Zielgruppe mit dem Song angesprochen werden soll?
Guter Punkt.
Das kann man ruhig so offen auffassen, denn es führt ja zum selben Ergebnis:
  • Songs für die Band, wird nur in der Band gesungen: => für diese Band
  • Band führt's im Theater auf: => für das Publikum dort
  • Hörer fühlt sich vom Song angesprochen: => für Hörer
Interessant wäre es dann natürlich, Band, Publikum, Hörer jeweils näher zu beschreiben, soweit das möglich ist.

"Zielgruppe" ist im Vergleich ja doch eher ein aseptischer Fach-Begriff ...
 
Zielgruppe" ist im Vergleich ja doch eher ein aseptischer Fach-Begriff ...
Ja! Nicht nur aseptisch, sondern mE auch unproduktiv! Um es kurz zu machen: wir kennen ja nicht mal uns selber, wie sollten wir eine “ Zielgruppe“ dann besser kennen als uns selber?

Dieses „Schreiben für Zielgruppe“ kommt von Produzenten, die sich an erfolgreichen Hits orientieren. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen deren Autoren und den Produzenten: Autoren von Hits schreiben über IHR Leben! Produzenten labern über DAS Leben.
Das ist für mich ein entscheidender Unterschied. Bis später… :)
 
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Ich werde mal die Frage mit einer (nur scheinbar dreifachen) Frage beantworten: Für wen malt der Maler? Für wen schreibt die Lyrikerin? Denken die wohl beim Malen bzw. Schreiben daran,
"wo die Reise hingehen soll"

Ich will damit nicht sagen, dass es keine Leute gibt, die immer eine Reiseplanung im Kopf haben. Aber das voraussetzen?
 
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Ich will damit nicht sagen, dass es keine Leute gibt, die immer eine Reiseplanung im Kopf haben. Aber das voraussetzen?
Ja, könnte man so verstehen.

Nein, ich setze nichts voraus. Wer keinen (Reise-)Plan hat, weiß das, und kann es auch gerne so sagen. Wer höheres (oder so) im Sinn hat, weiß das auch, und kann es sagen. Wenn man möchte.

In diesem Sinne
 
Für wen schreibt Ihr die? (Im Sinne von "wo die Reise hingehen soll, ist ...")

Für alle, die sie hören wollen.
Natürlich kann ich nicht rumlaufen und vorher fragen. Ich muss Songs so schreiben, dass sie zunächst mir gefallen. Aber in der Hoffnung, dass einige genauso ticken wie ich und dem etwas abgewinnen können. Sonst könnte es mir ja sparen.

Ich schreibe also Songs für eine unbekannte Variable. Für ein Publikum, was meine Songs erst finden muss. Oder umgekehrt.

Gelegentlich habe ich auch schon mal einen Text nicht für mich, sondern für eine Band geschrieben. Oder für einen bestimmten Anlass.

Was funktioniert dabei gut, was weniger gut?

Bislang funktionierte eigentlich alles ganz gut. Wenn ich den Song allerdings selbst performen muss, sollte ich darauf achten, dass ich ihn auch singen kann. Damit meine ich nicht nur den Tonumfang, sondern auch die Haltung dahinter. Wenn ich selbst singe, darf es nicht zu pathetisch oder gefühlsduselig zugehen, dann dafür singe zu schlecht. Die Rolle des Beobachters, der am Fenster sitzt und das merkwürdige Treiben kommentiert, liegt mir mehr.

...
 
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War vorhin unter Zeitdruck. Nun etwas konkreter meine Meinung als gelegentlich viel beschäftigter Texter:

1. Meine besten (und zugleich erfolgreichsten) Texte entsprangen persönlichen Highlights beziehungsweise Umbrüchen zwischen zwei Lebensphasen. Sowas aktiviert viele Gefühle und die wiederum liefern genügend bunte und spannende Bilder, um Erlebnisse oder Metaphern zu beleben oder zu erfinden. Speziell solche Zutaten machen einen Text spannend und gleichzeitig einmalig.

Wenn man aufmerksam beim Schreiben in sich hinein lauscht, erkennt man außerdem automatisch den authentischen Tonfall,., der eine Geschichte am glaubwürdigsten transportiert. Und empfindet automatisch diesen wunderbaren Energieschub, den schöne oder dramatische Erinnerungen auslösen!

2. Schlag-Zeilen-Texte hingegen benutzt Jeder, dem gerade nichts Originelles einfällt. Diese Textform erkennt man als Leser, beziehungsweise Hörer meines Erachtens sofort.

Geschickte Texter können Aufzählungen natürlich als Bühne für gekonnte Wortspiele benutzen.
Aber ein Problem bleibt in all diesen Fällen: Für ein anonymes Publikum zu schreiben ist viel anstrengender, da 100 Menschen = 100 Lebensansichten!!! Mir fallen zu allen pauschalen Beispielen sofort genauso viele Gegenbeispiele ein. Die meist saublöden und nichtssagenden Sprüche auf modernen Wahlplakaten spiegeln derartige Zwickmühlen beschämend wider.

3. Wenn man allerdings schlagfertig oder sonstig wortgewandt ist, ergeben sich natürlich manchmal auch unterhaltsame Reimketten und Wortpaare. - Aber in diesem Falle empfehle ich, den ersten Entwurf erst einmal allein zu schreiben.‘ Viele Köche am Anfang verderben schnell den Brei oder wenigstens die Lust am stundenlangen Kochen. ;-)
 
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Ich schreibe Texte für mich (Soloprojekt) und für meine Band.
Und ja, sie dürfen auch mal plakativ sein!
 
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Interessantes Thema!

Ich schreibe zwar keine Songtexte ... war aber schon immer wieder auch mal kreativ unterwegs, auch in Textform, z. B. kurze Geschichten, Gedichte etc.

Warum?

Es war einfach "in mir" ...
Da wächst manchmal was, entwickelt sich was, und irgendwann will es raus ...

Ein Anlass, ein Zweck, eine Zielgruppe?
Nicht mal ein Gedanke daran.

Manchmal hat sich im Nachhinein irgendwo ein Thema ergeben, wo etwas von meinen Sachen genau passte ... ich habe dann gern etwas dafür zur Verfügung gestellt wenn es sich ergab. Musik, Bilder, Texte ... sowas ist ja doch eigentlich "für Menschen", nicht nur fürs Archiv ...
So kam dann Einzelnes doch an die Öffentlichkeit, kam auch durchaus gut an ... und bisschen Feedback, insbesondere positives, tut schließlich auch gut ;)

Aber jetzt bewusst etwas schreiben, für einen Anlass, für einen Zweck, für eine Zielgruppe?
Völlig unmöglich ...
 
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Spannende Beiträge und Aspekte bisher :love:
Danke.

Macht nur weiter so :)
 
Ich schreibe entweder Texte auf eine Musik, die ich mit einem Text betexten darf. Das kann auch sein, dass vom Komponisten auch ein Thema gewünscht ist (es war zum Beispiel einmal "irgendwas mit Haaren")
Dann schreibe ich auch Texte über etwas, über das ich gern in der Kürze eines Songtextes etwas sagen will und dann liegt's am Komponisten, das zu vertonen.
Und wenn am Ende beide (der Komponist und ich) mit dem Ergbnis gut zufrieden sind, darf der Song auch auf die Welt. Manche Ideen, Skizzen, Zeilen verschwinden dann wieder in der Schublade, andere wandern auch in den Papierkorb.
 
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Lieber @MS-SPO, deine Frage ist vielfältiger, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Was du und vielleicht auch die Anderen bisher nicht einkalkuliert haben, ist die Frage, wie man mit einer positiven oder einer negativen Einstellung zum Thema spielen kann.

Eine negative Einstellung zum Thema hat man scheinbar, wenn man gegen eine Kriegsgefahr anschreiben will und nicht kann.
Achtung: das geht auf eine depressive Verstimmung sein. Etwa die Folge einer Beziehungskrise. Dann wird das alte Kriegslied vermutlich nicht sonderlich gut gelingen. Dann würde die Kreativität und Spannung wesentlich steigen, wenn man auf den Einfall kommt, statt des Kriegsliedes ein Liebeslied schreibt. Das meine ich ganz ernst! Ich
Umgekehrt sollte man kein Liebeslied schreiben, wann man den täglichen Hiobsbotschaften entkommen will. In diesem Falle können deftige Flüche oder ein zynischer, politischer Song wesentlich einfacher Tür zum Herz öffnen.

Und noch ein Tipp: ich beschäftige mich fast täglich mit der Struktur von Songformen. Wenn man die einzelnen Reimschemata täglich etwa 1 Stunde übt, entstehen plötzlich Lied Ideen, so wie bei Tonleiterübungen automatisch Komposition entstehen können.

Das Gleiche trifft auf metrische Formen zu So kann das Üben von Schüttel- Reimen oder Limericks automatisch Song-Ideen im Kopf produzieren. Oder man studiert die Metrik oder man übt automatisch rhythmisch seltene Vers-Füße wie den „Kretikus…,XxX(x). XxX(x)“ :

Beispiel1 / und der Haifisch / der hat Zähne /und die trägt er / im Gesicht
Beispiel 2; / Du hast Glück / bei den Fraun / Bella mia

usw.
 
Zusammenfassung: Bitte, bittööö recherchiert auf YouTube mal unter dem Stichwort: „Rap oder Schlager“…

Da werden in vielen Videos nur Texte ohne Musik eingeblendet und Amateure wie Profis müssen die tatsächliche Zielgruppe erraten.

1. Amüsiert euch mit mir über die unheimlich vielen Fehleinschätzungen. ;)
2. Achtet aber auch mal drauf, wie hilflos:patpat: und teilweise auch dümmlich:bang: speziell einige Profis ihre Fehleinschätzungen nachträglich begründen! (Mit einigen der Gezeigten erlebte ich persönlich solche fragwürdigen Begründungen.)

Und dann denkt an Eiure Streitgespräche im Kopf, in Proberäumen, am Biertisch oder in Büros mit Produzenten….

Ergo: Die beste Zielgruppe ist definitiv das eigene Herz und der eigene Kopf!
 
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Für wen malt der Maler? Für wen schreibt die Lyrikerin?
Ich würde hinzufügen: Warum besteigen manche Leute Berge? Warum laufen manche Leute Marathon?
Vielleicht weil sie es können, und weil es nicht jeder kann, bekommen sie ein gutes Gefühl dabei.
Nicht jeder kann Lieder schreiben, und diejenigen, die es können, haben ein gutes Gefühl, wenn sie es wieder geschafft haben.
Ich muss Songs so schreiben, dass sie zunächst mir gefallen. Aber in der Hoffnung, dass einige genauso ticken wie ich
Klar - beim Erfolg im Liederschreiben spielt der Geschmack eine große Rolle. Und wie ein Koch muss sich der Songschreiber in erster Linie auf seinen eigenen Geschmack verlassen. Die Geschmäcker "da draußen" sind so divers!
Meine besten (und zugleich erfolgreichsten) Texte entsprangen persönlichen Highlights
Auch klar: Texte kommen eher an, wenn die wahrhaftig sind - und wahrhaftig kann man eher über Sachen berichten, die man selbst erlebt hat.

Bei mir spielen alle diese Faktoren mit rein. Was noch fehlt, ist der konkrete Anlass zu einem neuen Lied. Das kann sein, wie bei @Jongleur, ein heftiges Empfinden, dem ich Ausdruck verleihen will; sozusagen eine verbale Aufarbeitung von Liebe, Trauer, Erfolg oder Absturtz. Ich schaffe dann eher einen Liedtext als einen Roman oder ein Gemälde, weil ich eben Sänger bin, und der Gesang halt meine Sprache ist.
Aber auch ein direkter Auftrag kann der Anlass sein. Wie z.B. im Falle meiner Irish Folk Band, wo ich der einzige Ire war. Meine Kumpels meinten, wir müssten ein Lied über meine Geburtsstadt im Repertoire haben - aber Google gab nichts her, wo "Ballymena" in einem Songtitel erscheint. Also habe ich ein Lied geschrieben, in dem ich all meine Kindheitserinerungen an die Gegend verarbeitete. Es wurde zum gern gehörten Stück!
Ein andermal rief mich ein Kunde an und meinte, ich sei neben Übersetzer auch Musiker, und könnte ich einen englischen Songtext für seine Tochter schreiben? Es ging um die Teilnahme in einer nationalen Ausscheidung für das Eurovision Song Contest. Einen Komponisten hätte sie schon. Das Thema sollte "Lampedusa" sein. Ich wimmelte ab, sagte, ich hätte nichts mit Popmusik am Hut, und da wären andere geeigeter als ich. Das nahm der Kunde hin. ... Allerdings fing das Thema "Lampedusa und Migration" an, in mir zu gären, und innerhalb weniger Tage entstanden Text und Musik zu einem ganz netten Lied über ein Problem, das mich bis dahn nur am Rande beschäftigt hatte.
Oder als verliebter Student, der sich darauf freute, am nächsten Tag ein Date mit der Freundin zu genießen, wollte ich nur ausdrücken, wie sehr mich ihre Gegenwart freute und wie sehr die Trennung schmerzte. Es entstanden wieder Text und Melodie.
Einmal war es ein Gemälde, das mich anregte. Es war "The Lament" von Bourne-Jones, und ich griff den Titel auf und schrieb ein Klagelied.
Aber auch spontan einfallende Wortspiele können der Auslöser sein. In einem Fall ergab so ein Wortspiel ein Liebeslied. Ganz abstrakt. Doch viele Jahre später befand ich mich in einer emotionalen Situation, die den Anlass zu diesem Text hätte sein können!
Dann gibt's natürlich die Geburtstagsständchen. Man kennt das Geburtstagskind und flicht seine Charakteristika in Verse, die zu einem bekannten Melodie passen. Einmal bin ich darüber hinausgegangen und habe Text und Musik eines Ständchens geschrieben. Die gehuldigte war meine Schwiegermutter, und der Song wird immer noch von jüngeren Familienmitglieder bei Familientreffen gewünscht!

Kurzum, es gibt vielfältige Anlässe, ein Lied zu schreiben. Genauso wie bei Gesprächsbeiträge: ein Thema kommt auf, und dir fällt eine Aussage dazu ein; einer stellt eine bestimmte Frage, und du antwortest; man hört eine Nachricht, und du reagierst darauf; du sitzt still bei jemandem, und dir fällt plötzlich etwas ein, was ihn vielleicht interessieren könnte; ihr betrachtet zusamen ein Naturschauspiel, und du gerätst ins Schwärmen; u.v.a.m.
Bloß, als Sänger und Lyriker machst du ein Lied daraus!

Cheers,
Jed
 
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ich bleibe mal hartnäckig. Da meine Empfehlung nach „Rap oder Schlager“ zu suchen, scheinbar wenig Resonanz hatte, biete ich mal einen Vorschlag an:


Es mindestens geschätzt mindestens 50 Videos zu diesem Thema. Gefragt werden mal Rapstars, mal Schlagerstars, mal Menschen auf der Straße. Das Ergebnis ist immer das Selbe:

1. Erster Irrtum
2. Zweiter Irrtum
3. Danach völlige Irritation
4. Und plötzlich tippten bei den folgenden Beispielen alle auf das Gegenteil des spontan Gefühlten.

Und was ändert das? Ich weiß es nicht. Nach meinem empfinden denkt jeder nach wie vor er wüsste, wie ein Text für Zielgruppen getextet werden muss!

Deshalb bin ich so hartnäckig: es scheint kein „nachher ist man klüger“ zu Genen. Profit diktiert die vorgegebenen Klischees! Trotz aller Irrtümer machen alle weite: sie reden von Zielgruppen. Wenn die Produktion ein Flop geworden ist, fragt keine Sau mehr nach dem Schuldigen: die gefrusteten Texter und Bands werden ausgetauscht. Die blinden Produzenten bleiben und prahlen weiter mit ihrer Kompetenz. Kein Wunder: Ein Glücksspiel hat immer Höhen und Tiefen….

Allerdings sind die meisten Künstler keine Glücksspieler. Sie lassen sich das Märchen von den Zielgruppen einreden und sich widerspruchslos feiern und feuern… nur wenige haben den Mut, ihren eigenen Gefühlen KONSEQUENT zu folgen. Diese kreieren dann mit etwas Glück die nächsten Hits… Hurra, die Produzenten können wieder wahrsagen… die wankelmütigen dürfen wieder an ihren billigen Nachahmungen arbeiten und ersticken….

…. und auch der gepflegte Meinungsaustausch in den Foren verhungert nicht,,, :unsure:
 
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scheinbar wenig Resonanz heute hatte

Okay: Es ist ganz unterhaltsam, aber auch nicht wirklich überraschend. Es gibt halt auch kitschige Rapzeilen. Und es gibt Schlager, in denen Mehrfach-Reime vorkommen. Und wenn der Kontext fehlt, ist es nicht schwer, auf den Holzweg zu geraten. Andernfalls hätte dieser Spaß auch wenig Sinn.

Ich hätte ebenfalls bei jedem Zitat nur ins Blaue raten können.

---
 
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Lieber @antipasti: Klar sind die Videos unterhaltsam. Weil sie lustig zugleich ungeschminkt unsere eigene Blindheit oder Wankelmütigkeit zeigen. Für die Autoren und Interpreten, die sich von Produzenten versklaven lassen, wird das aber ganz schnell lebensgefährlich!

das Thema lautet doch: Für wen schreibt iihr? Nächstes Beispiel Das ist hier schon Folge. 3… das heißt, die Rentner sind schon vorsichtig geworden…
 
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Weil sie lustig zugleich ungeschminkt unsere eigene Blindheit oder Wankelmütigkeit zeigen.

Deutest du da nicht etwas zuviel hinein?

Für mich zeigen sie etwas, was jeder halbwegs informierte seit langem weiß: Dass Bruchstücke aus dem Kontext gegriffen sehr leicht auf eine falsche Fährte führen. Boulevardjournalismus und soziale Medien nutzen das schon immer für Stimmungsmache, mittlerweile auch vermehrt der ehemals seriöse Journalismus.

Dass dies gefährlich sein kann, da stimme ich zu. Allerdings weniger für Musikautoren und Interpreten.
 
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Dass dies gefährlich sein kann, da stimme ich zu. Allerdings weniger für Musikautoren und Interpreten.

Mir (und hier) geht es doch nicht um Stimmungsmache, sondern um den Einfluss von industrieller und Selbstzensur,

Ich sass vor Chefs der Musikindustrie und musste mir immer wieder von einem mächtigen Konsumenten namens Otto Normalverbraucher erzählen lassen. Solange Otto kaufte, hatte ich gute Kontakte. Wenn Otto aber nicht mehr zahlen wollte , dann auch nicht mehr der Produzentˋˋˋ obwohl der doch den Otto seit Ewigkeiten guuuut kannte,

Interessantes Detail gefällig: Erfahrene Produzenten sichern ihren Ruf ab: Bei riskanten Texten sagt man gern: „Also meine Kinder mögen den Text“… Floppt er anschliessend, heißt es lakonisch: „Man sollte eben nicht auf seine Kinder hörn!“ - Vergleichbar unschuldig reagieren mE auch die überraschten Quizz-Teilnehmer.

Ich habe für viele Interpreten geschrieben. ALLE erzählten ihre Geschichten von den Produzenten und dem Otto. Einige gerade beim Aufstieg, einige gerade beim Abstieg. Einige überlebten das gesundheitlich nicht.

Und um die Eck ging Macki Messer, der von allem nichts gewusst….

Übrigens bin ich mir sicher, dass alle Bands,,die eigene Songs schreiben, diese Geschichte, mal mehr, mal weniger dramatisch, im Proberaum durchleben…
 
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