Möglicherweise entsteht hier der Eindruck das ich die Griffschrift verteufele, dem ist aber, generell gesehen nicht so.
Aus meiner Griffschriftschule ziehe ich mir durchaus hilfreiche- nötige- und brauchbare Informationen, da bleibe ich auch im gewissen Rahmen dran.
Ohne diese Infos wäre es schon aufwändiger, keine Frage. Ich habe auch, zu der Zeit als ich die Steirische bekam, einiges an Griffschriftnoten erworben.
War möglicherweise eine übereilte Aktion, ob ich die jemals wirklich brauche sei erst einmal dahingestellt.
Griffschrift ist eine gewisse Hilfe, allgemein betrachtet ja. Für mich momentan aber noch so, dass diese Hilfe eher eine Hilfe zur Selbsthilfe darstellt.
Sicherlich, eine Steirische ist „anders als all die anderen“, aber kein Buch mit sieben Siegeln für das es zum Erlernen nur den einen „Königsweg“ Griffschrift gibt.
Ich will nun auch nicht ausschließen das ich irgendwann doch klein beigeben muss und zähneknirschend nach Griffschrift spielen lernen muss, wenn, das ist es halt so.
Noch fühle ich mich aber auf den für mich richtigen Weg.
Was mir bei der Griffschrift absolut gegen den Strich geht, dass mir die optische Orientierung der Tonhöhen fehlen. Ist Griffschrifttechnisch sicherlich nicht anders lösbar.
Bislang konnte ich jedes meiner Instrumente nach normalen Noten spielen. Ich spiele chromatische Mundharmonika mit bis zu vier Vorzeichen locker vom Blatt,
wo andere für jede Tonart auf eine entsprechende Mundharmonika wechseln.
Auch in Blaskapellen war es keine Seltenheit, das nicht wenige sich die Griffe unter den Noten notieren mussten, ich ging den anfangs schwierigeren Weg und wusste
irgendwann welche Griffe zu den Noten zu greifen sind.
Ich habe seinerzeit den Umstieg, von einer zweireihigen "Hohner Erika" auf eine "Atlantic IV" geschafft. Auch ohne spezielle Schulen.
Es war ein langer Weg, viele male musste ich die Atlantic stehen lassen und mich mit meiner gewohnten Erika behelfen.
Irgendwann löste sich der Knoten und es ging voran. Auf anfangs einfachen Stücken folgte zeitnah auch anspruchsvolles.
Genauso wie die Finger ihren Weg auf den steirischen Knöpfen finden, finden müssen, so ist es doch auch bei den Tasteninstrumenten.
Ich weiß sicherlich wo jeder einzelne Ton auf den Tasten zu finden ist, beim Spielfluss entwickeln die Finger eine Art Eigenleben egal um welches Instrument es dann geht.
Ich habe auf der Steirischen vier Reihen = vier Tonarten nach 1-3-5- Druck und 2-4-6-7- Zug.
Das Ziel muss sein, das die Finger Intuitiv die Wege / Knöpfe zu gewünschten Tonintervallen & Akkorde finden.
Durch Griffschrift wird dem Spieler optisch deutlich gemacht, wo- und durch welche Griffe was zu finden- und zu greifen ist.
Für den Weg, von der Optik zur Akustik, brauchts aber keine Griffschrift, bzw. hilft auch keine Griffschrift.
Wenn ich den "1-3-5- & 2-4-6-7-" Modus verinnerliche, wäre das a) Stimmungsunabhängig und b) Griffschriftunabhängig.
Den / die Wege, für z. B. (1-3-5- & 6-) auf Druck, als sixth-akkord, werden die Finger auch ohne Griffschrifthilfe zu finden wissen.
Mit Tonleiterübungen allein ist es sicherlich nicht getan, nur unterschätzen sollten Tonleiterübungen generell gesehen nicht werden.
Sind für nahezu alle Instrumente nicht ganz unwichtig.
Abschließend noch gesagt:
Ich sauge all das, was mir weiterhelfen könnte dankbar auf, ob nun auf Griffschriftbasis oder nicht spielt vorerst keine Rolle.
Ich sträube mich momentan aber noch, die Griffschrift als DEN „Königsweg“ zu sehen und auch zu gehen.