Neuer Sattel aus Messing - Bearbeiten (ggfs. was, wie?) vor Einbau erforderlich ?

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Das ist eine fertige Arbeit ? Da liegen aber die Saiten nur oben drauf. Wahrscheinlich weil der Sattel auch so flach ist.

Was hälst Du denn dann von diesen Arbeiten ? Da liegen die Saiten satt im Sattel drin

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Bist du etwa anderer Meinung als The-Captain ?
Hast Du auch eine Begründung dafür ?

So, der Sattel sitzt erstmal drin. Habe ihn gerade mit Schleifpaper auf Format gebracht. Morgen kommen die Kerben dran.
 
Hast Du auch eine Begründung dafür ?

Natürlich habe ich für alles was ich hier schreibe eine Begründung.

Bei dem Sattel in der Abbildung laufen die Saiten Gefahr aus der Kerbe zu springen weil diese einfach nicht mehr tief genug ist um die Saite sicher zu halten.

Wer das mal erlebt hat beim Solo am Bühnenrand vor all den Groupies die dann lieber mit dem Schlagzeuger aufs Zimmer gehen, der überlegt sich ob er seine Gitarre demnächst vielleicht woanders zum Service bringt...;-)

Sowohl das Fender-, als auch das Gibsonbeispiel sind da wesentlich vorbildlicher, obwohl das natürlich Seriengitarren aus industrieller Fertigung sind bei denen der Fabrikarbeiter nicht all seine Liebe in die Fertigung des Sattels steckt.

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Das ist eine fertige Arbeit ? Da liegen aber die Saiten nur oben drauf. Wahrscheinlich weil der Sattel auch so flach ist.
Nur oben aufliegen geht natürlich gar nicht. Fotos täuschen manchmal, deswegen hatte ich 3 gezeigt.
Was sagst du zu den anderen beiden?

Ich habe mal den Sattel "deiner" Gibson vergrößert.
Bildschirmfoto vom 2023-02-02 00-52-02.png

Die E sieht auch fast noch wie draufgelegt aus usw. , während die glatten Saiten tiefer drin zu stecken scheinen, was ja auch ok wäre. (Glaube, das hatte ich schon erwähnt.)

Ein Problem mit solchen Fotos: Wenn eine Saite (runder Querschnitt) in einer Kerbe mit parallelen Wänden und einer Tiefe von 50%+ des Saitendurchmessers liegt. sieht man (schräg) von oben ein Stück Seitenwand der Kerbe und glaubt,die Seite liegt tiefer. Tatsächlich steht sie an ihren höchsten Punkt (Mitte der Saite) aber über.
Ein Foto von der Seite aufgenommen, habe ich leider nicht. Eigene Bilder zählen nicht.

Fotos bitte nur zur groben Orientierung heranziehen, sie sind keine Referenz. Immer mehrere Fotos angucken. Fotos von Gitarren, die Werbeagenturen verwenden, immer "real gekauften" oder reparierten Gitarren hintenanstellen.

Wenn du dir vorstellst, dass eine Saite nicht nur hin und her schwingt, sondern auch (zwangsläufig) vor und zurück, erkennt du in der Brücke das feste Lager (Endpin) und im Sattel das Gleitlager, das möglichst 0-Reibung haben soll. Der Sattel ist der definierte Ausgangspunkt für die seitliche Schwingung (dann stimmen die Töne in den Bünden). Für die Ausdehnung in Längsrichtung sollte er am besten gar nicht da sein. Einige kippen da noch Graphitpulver rein. Wenn der Sattel gut gemacht ist, ist das "eigentliche" Gleitlager der Saitenknösel um die Stimmmechanik.

Wenn der Messingsattel mehr Sustain bringt als der Knochen, dann muss dort weniger vom Energieeintrag (Anschlag) in Reibung verschwinden als vorher. Die Kerbe ist dann nur so tief, dass die Saite nicht seitlich weg kann. Wenn du Trem hast, das die Saiten schlappern lassen kann, müssen sie etwas tiefer sein. Sonst hüppen sie raus. Ein bisschen Kerbe muss leider sein.

Ähnlich mit dem Spiel. Saite liegt auf (2. u 3. Stäbchen). Schön, wenn sie genau waagerecht zum Sattel verlaufen würde. Dummerweise liegt sie dann auf Bd.st.1. Weitere Bundstäbchen als zusätzliche Auflager ist nicht gut. Leider brauchen wir doch ein Spiel, aber so wenig wie möglich. Die Seite soll nicht beim Drücken plötzlich "steil" vom Sattel nach unten gehen, sondern bereits dort sein, wo sie hingehört.
Wenn die Stäbchen nicht mehr so ganz neu sind, kann man das "richtige" Spiel nicht aus einer Tabelle herauslesen. Vielmehr muss man gucken, dass die Saite auch neben ihrer Ruhestellung (beim Bending) nicht aufliegt. Dann ist das Spiel für diese Berg-und-Tal-Bundstäbchen richtig. Für deren Nachfolger nicht mehr unbedingt.
 
@Sartre :

Sorry, aber ich mag mich hier nicht länger äußern.

Ich stehe natürlich zu meinem oben gemachten Angebot und bei konkreten Fragen kannst Du mich auch per PN kontakten.

Ich wünsche allen eine gute Nacht die hier noch mitlesen.

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@The-Captain

Ich werde an der Höhe nichts verändern. Ich werde nur noch die Schlitze reinfeilen. Das wars. Gestern hatte ich bereits den Sattel etwas schmaler geschliffen, sodaß er in die Nut reinpasst. Die Höhe fällt nicht besonders ins Auge. Sieht ähnlich aus wie bei der Yngwie Malmsteen Strat.

@Bassturmator

Das Angebot werde ich nicht annehmen können, weil ich jetzt nichts an der Höhe verändern werde. Danke dafür !
Was ist es denn, was dich bewegt, daß du dich nicht mehr hier in diesem Thread äußern magst ?
 
Ich werde sogar den alten Sattel nochmal einbauen und die Saiten nochmal auflegen. Dann werde ich erstmal mit der Fühlerlehre messen, wieviel Spiel zwischen der tiefen E-Saite und der hohen E-Saite sowie 1. Bundstäbchen besteht.
Wenn es jetzt ans Feilen geht:

Welches Spiel hast du denn unter jeder Saite gemessen?
Gemessen auch daneben (mit Bending)?

Mit Abnutzung des 1. Stäbchens erhöht sich das gemessene Spiel zum ursprünglichen. Mit Abnutzung des 2. verringert es sich. Mit Abnutzung der Kerbe verringert es sich ebenfalls.
Auf deinem Foto sind Stäbchen im Ganzen schon flacher geworden. Wo die gedrückte Saiten aufliegen, sind Vertiefungen sichtbar.
Es ist unwahrscheinlich, dass du mit den Messungen eine Art "Sollwert" ermittelst.

Die Saite soll unter keinen auftretenden Bedingungen (außer im 1. Bund gedrückt) Kontakt zum 1. Stäbchen haben. Also auch nicht beim Bending, bei leer angeschlagener Saite oder bei tiefer getimmter Saite (sofern du das gelegentlich tust).
Nicht mit neuen Saiten testen. Die müssen sich erst "legen".
Die Sache mit dem Blatt Papier ist ein Praxiswert, der sich für meine 4 Hälse (jeweils neu bundiert!) immer bestätigt hat. Er ist deswegen nicht absolut!

Wünsche dir viel Freude beim Feilen,Testen und Messen, und lieber zu früh damit aufhören als zu spät. ;)
 
Ich habe mir gerade 3 Videos angeschaut, wo sie einen Sattel wechseln. Da sagt ein Gitarrentechniker, es muß eine Briefmarke unter der Saite am 1. Bund durchpassen. Je geringer das Spiel umso besser. Deswegen werde ich das gar nicht mehr genau ausmessen. Ich werde mit dem Feilen aufhören, wenn gerade noch 2 Seiten durchpassen. Dann bin ich auf der sicheren Seite.

Aber die tiefe E-Saite muß doch eigentlich mehr Spiel haben als die hohe E-Saite. Weil die schwingt ja auch mehr. Was ist denn da dein Praxiswert ? Ein Blatt Papier für alle Saiten ?
 
Jetzt feile erst mal. Wenn es scheppert, dann weißt Du, dass es zu tief ist. ;)

Zum Prüfen der Kerbentiefe .... Drücke die jeweilige Saite zwischen zweitem und dritten Bund.
Miss den Abstand zwischen Saitenunterseite und Bundkrone am ersten Bund.
Da gibt es verschiedene Meinungen ... 0,1....0,3mm. Ich habe meine Sattelkerben auf ca. 0,1mm Abstand gefeilt, das ist etwa die Stärke eines Druckerpapiers A4 mit 120gr/m2.

Und prüfe noch einmal den Boden der Sattelkerbe nach. MIM-Strats haben im Normalfall keinen gewölbten Boden. Der ist topfeben. Wenn Du da 0,2mm Wölbung gemessen hast, könnte das auch von Dreck oder Kleberresten kommen.

Messing polieren .... mit Schleifpapier ab Körnung 1000 und aufwärts kann man Messing hervorragen polieren. Am Schluss dann auf einem Leder mit Polierpaste rubbeln. Da kannst Du Dich drin spiegeln.

Und jetzt frag nicht mehr so viel, sondern mach hinne!!! Sonst kommts Du nie mehr zum Gitarrespielen.
 
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Da sagt ein Gitarrentechniker, es muß eine Briefmarke unter der Saite am 1. Bund durchpassen.
Ja, aber nimm eine ungestempelte, keine plattgekloppte! :)
Wenn alles ok ist, läuft es letzlich auf ein Blatt Papier, eine Briefmake oder 1/10 + mm hinaus. Wenn nicht alles ok ist, habe ich für die dicke E schon 4/10 genannt bekommen, drunter gings nicht. Konnte aber keine Details erfahren.
Papier mit 1/10 geht da natürlich auch durch. Wenn ein Blatt durchgeht und zwei sich etwas "satt" bewegen lassen, - äh, achso, das hatte ich schon irgendwann geschrieben.
Zwei Saiten Spiel heißt um 5/10 herum. Ich glaube, das ist ein guter Wert in Hinblick auf den Zustand der Bundstäbchen. Obwohl ich selbst wahrscheinlich ein bisschen tiefer -nee, vergiss es einfach!

Nimm dir Zeit, immer schön rechtwinklig zum Sattel feilen und dabei den Höhenwinkel der Feile im Auge behalten. Nicht dass da auch noch ein Radius entsteht.:)

Jetzt gehts ans Eingemachte. Bin gespannt.
 
@boisdelac
Zum Prüfen der Kerbentiefe .... Drücke die jeweilige Saite zwischen zweitem und dritten Bund.
Miss den Abstand zwischen Saitenunterseite und Bundkrone am ersten Bund.


@The-Captain
Mein Spiel lege ich so fest: Saite liegt auf 2.und 3. Stäbchen auf, wird aber nicht gedrückt. Zwischen 1. Stäbchen und Saite passt ein Stück Schreibmaschienpapier durch.

In den Videos werden 2 verschiedene Methoden zum Überprüfen der korrekten Kerbentiefe angewendet.




Er benutzt ein Kapodaster, um die korrekte Kerbentiefe zu ermitteln.




Das ist die Methode, die ich anwende. Welche Methode ist die Richtige ?
Er nennt ein Spiel von 18/1000 inch. Das wären 4,5/10 mm. Also 4,5 x ein Blatt Schreibmaschinenpapier.
 
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Was nimmt er sich raus? Wer ist er, dass er mir widerspricht? Weiss er es besser? Dann soll er es halt so machen. Aber er soll endlich machen und hier Ruhe geben. ;)
 
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Ich weiß es nicht besser, sondern versuche die beste Methode herauszufinden. Videos können einem den richtigen Weg zeigen, aber auch nur dann wenn alle die gleiche Methode anwenden. Aber es scheint unter den Gitarrenbauern/Technikern unterschiedliche Herangehensweisen zu existieren. Wüßte ich es besser, hätte ich die Arbeiten schon längst erledigt.

Fragen muß doch auch erlaubt sein. Wir sind ja schließlich nicht in Nordkorea. :)
 
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An beiden Videos wäre einiges zu kritisieren, was aber hier nicht zum Thema gehört.
Die Frage nach dem Spiel beantwortet sich eigentlich von selbst, wenn man weiß, wozu es da ist.

Ein Ventilspiel z.B. fürs Auslassventil soll 1. ständigen Kontakt von Nockenwelle und Stößeltasse auch bei maximaler Wäremausdehnung des Ventilschafts verhindern und 2. zusätzlich "Luft" lassen, damit der Vornocken ("Rampe") sich in den Spalt schieben und erstmal den Kraftschluss herstellen kann, bevor der erste Kreisbogen des Nockens dann "zuschlägt" . Die zulässige Toleranz ist dann so bemessen, dass die Rampe etwas früher oder etwas später Kontakt hat, aber immer noch ihren Job tut, nämlich den Kraftschluss herstellt. Ist das Spiel drunter, steht das heiße Ventil am Grundkreis an und schließt nicht gasdicht, ist es drüber, hämmerts gewaltig.
Die angebenen Spiele befinden sich naturgemäß in der gleichen Größenordnung, sind deswegen aber nicht für alle Motoren identisch.

So ist das mit deiner Gitarre auch. Am besten verläuft die Saite waagerecht und verändert ihren Winkel nicht beim Drücken im 1. Bd..
Dann kratzt es aber beim Bending und die angeschlagene leere Saite scheppert. Also legst du (bildlich) die Saite solange höher, bis das nicht mehr auftritt. Je höher du die Saite legst, desto größer ist aber auch die Veränderung des Winkels beim Drücken. Das Toleranzfeld, in dem du dem optimalen Kompromiss findest, liegt im allgemeinen ( Stäbchen ok, sauber nivelliert usw.) bei 1-2 /10 mm.
Der Job des Spiels ist (ähnlich Auto) Kontakt im Betrieb vermeiden, ohne den Winkel um mehr als nötig von 0 Grad zu erhöhen.
Das Ergebniss kann keine Naturkonstante sein, die immer gilt.

Wie genau ist die Messung mit Blattlehre? Wenn 1/10 leicht durchgehen und sich 2/10 schon etwas satt anfühlen, ist das Spiel rd. 1,5/10 +/- 3 Hundertstel oder so. Vorraussetzung: Du hast das Blatt auch so eingeführt, dass es nur in diesem Zwischenraum berührt und nicht woanders auch noch. Die Fühlerlehre misst nichts. Solange die beiden Teile nicht fixiert sind, passen auch 10/10mm durch. Beim Auto brings du das Blatt nicht rein. Du misst mit dem Gefühl in den Fingern.

Zur Kompromissfindung kann auch folgendes hinzukommen: Hat man das Mindestspiel ganz genau getroffen und freut sich tierisch darüber, bedeutet jeglicher noch so geringer Verschleiß der Sattelkerbe Schnarren/Kratzen.

Jetzt unterstütze ich mal ganz kräftig @boisdelac : Fang einfach an! Es kann nichts schief gehen. Selbst wenn du zu tief gekommen bist, wird der Sattel mit 1/10 unterlegt, und alles passt.
 
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Fertig ! Gestern hatte ich ja schon 3 Kerben gefeilt. Heute kam der Rest dran. Zum Klang kann ich noch nichts sagen, da ich sie noch nicht an den Verstärker angeschlossen habe. Sowiel kann ich aber sagen, es schnarrt nichts, keine Sitarklänge oder sonst irgendwas trüben das Klangbild, wenn gleich ich die angegebenen Abstandswerte eingehalten habe.

001.JPG
 
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tiptop
 
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keine Sitarklänge oder sonst irgendwas trüben das Klangbild
Mit Paint It Black wird es dann wohl nichts. :cry:

Fotos verzerren die3d-Perspektive zwar, aber es sieht so aus, als ob die Saiten versetzt sind. Habe das mal gekennzeichnet.
Bildschirmfoto vom 2023-02-04 02-18-31.png
 
UNglaublich was du hier so abläßt
 
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