wernerwe
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Moin
auf Nachfrage zeig ich mal mein letztes DIY Gitarrenprojekt. Während die Pandemie wütete und ich als Risikokandidat für lange Zeit das Haus nicht verlassen hab kam mir die Idee endlich mal wieder eine Gitarre zu bauen. Das eigentliche Problem dabei ist nicht meine handwerklichen Begabung, ich hab nur eine kleine Wohnung, keine Werkstatt, begrenztes Werkzeug. Dreck und Krach werden problematisch, vor allem da ich meist nur Abends basteln kann. Da ich mir den Eigenbau eines Halses inkl. Frets hier nicht wirklich vorstellen konnte musste ein Bausatz her. Mir war klar der kommt wahrscheinlich aus Fernost und das wird nicht reibungslos werden. Aber egal... Bausatz bestellt, an die Wand gestellt und überlegt was man jetzt draus machen kann. Großes Grübeln und ein paar Tage überlegen, dann gings los.
Die Form würde ich heute so nicht wieder wählen, aber dazu am Ende mehr. Der Body war recht grob verarbeitet, die Oberflächen aber sauber geschliffen und die Basis war ok zum Weitermachen. Die mitgelieferten Pickups, elektrischen Bauteile, Regler, Switch und Klinkenbuchse sind billigste Chinaware. Aber dazu machte ich mir später Gedanken.
Erstmal fing ich an Palisander und Nussholzfurnier zu brauchbaren "Platten" in mehreren Schichten zu verleimen. Mit einer kleinen CNC Maschine fing ich an einzelne Details zu fräsen. Das Thema an sich sollte nordisch werden. Was genau musste ich nachts noch erträumen, aber kleinere Symbole ließen sich fast fehlerfrei fräsen. Gefiel mir aber trotzdem alles nicht.
Die Halsverschraubung wollte ich unterfüttern mit einer Art Geschnoerkel und 3D. Ich hab eine Mini Bandschleifmaschine, das ließ sich damit in eine erste Grundform schleifen. Der Staubsauger und die Absauganlage von meiner Airbrushstation hielten den Dreck in Grenzen dabei.
Die Ausfräsung hab ich später zugespachtelt, die Messingplatte hab ich nicht benutzt und liegt hier jetzt rum. Ich mag einen durchgehend Body/Hals bauen hab ich entschieden. Dann hab ich mich ans Design an sich gemacht und erstmal alles "grob" zusammengesetzt und vermessen. Das erste was mir auffiel war der Abschluss unten am Hals, der lag nicht auf, da war eine Lücke zum Body hin. Das hab ich erstmal geändert, cm Ahorn angeleimt und in Form geschliffen.
Punkt 2 der mir nicht gefiel, Das vorgefräste Loch für den Switch. Doofe Stelle, mag ich nicht. Also Loch mit Ahorn zugeleimt und den Switch bau ich (nicht schreien!) zwischen die Regler. Dann muss ich nichts fräsen. Rückseitig passts in die Aussparung.
Inzwischen waren auch ein paar Tage vergangen und als Thema für die Gitarre musste Ragnaroek dran glauben. Hati und Skoll, die Nachkommen von Fenryr sollten auf die Front, Mjoelnir auf die Rückseite. Der Hals sollte schwertartig in den Body übergehen und auch 3D mäßig die Parierstange darstellen und somit die eigentliche Verschraubung verstecken soll.
Soweit der Plan. lol.
Als das grobe Design soweit klar war fing ich an die Rückseite zu bearbeiten. Ahornelemente verleimt, verspachtelt, geschliffen usw.
Dann fehlte mir am Hals natürlich der Übergang zum Body... also hab ich ein "ergonomisch" geformtes Stück Ahorn geschliffen, getestet, angebracht, verzapft,verleimt, nachgeschliffen. Alles wieder abgerissen da ich mich übelst vermessen hat und eine Riesenlücke klafft. Also nochmal....
Geil, oder... war echt viel Fummelei. Bei all den Arbeiten darf man nie die Geometrie aus den Augen verlieren. Ich hab ständig überprüft ob der Hals richtig sitzt wenn es final verschraubt wird. Hatte ich die meiste Angst vor das der nachher schief sitzt.
Am Ende klappte es dann doch. Alles passte soweit aber bevor ich alles final verleime und verschraube kümmerte ich mich erst noch um den Kopf. Die Form musste noch festgelegt werden und irgendwas "Besonderes" wollte ich dran haben. Also kam ich wieder zurück zur CNC Fräse.
Der Modellname lautet "Fenryr x".... fix eine Vorlage erstellt und gefräst. Danach hab ich die Halsform rausgeschliffen. Den gleichen Schriftzug wollte ich verkleinert nochmal über der Brücke haben.
Hier sieht man auch schon die anderen Fräsarbeiten an der Vorderseite. Auf der Rückseite wurde noch Thors Hammer eingefräst. Der wird später mit Blattgold verziert werden. Die Halsabdeckung hab ich verzapft und verleimt, sowie mit Holzspachtel etwas nachmodeliert und in grobe Form gebracht.
Fun Fact: Nur ein Idiot wie ich würd ein 2.5Kg Body in eine Mini CNC Fräse spannen. Da es unglaublich schwer ist diesen auf dem Frästisch zu befestigen ohne das es kippt, wackelt, verrutscht ging nicht. Ich hab in den Body zwei 8mm Loecher gebohrt, das war bombenfest aber rächt sich am Ende wieder. (später mehr dazu) Falls sich wer wundert über die beiden Schrauben.
Jetzt kann der Hals ran, dann kann ich die Abdeckung fertig machen.
Nachdem der verschraubt war kam die restliche Abdeckung rauf, es gab viel zu schleifen und zu spachteln und die erste Grundierung hab ich raufgesprüht. Erstmal um Poren zu schließen und optisch eine bessere Kontrolle zu haben.
Das alles mühsam in Handarbeit. Ich stell immer wieder fest das ich sehr gerne mit Holz arbeite. Mit Hand schleifen ist wie Meditieren.
Nachdem die Grundierung nochmal deckend gesprüht wurde sieht man auch die Macken die noch Aufmerksamkeit brauchen.
Die Story geht nachher weiter. Ich brauch ne Pause.
auf Nachfrage zeig ich mal mein letztes DIY Gitarrenprojekt. Während die Pandemie wütete und ich als Risikokandidat für lange Zeit das Haus nicht verlassen hab kam mir die Idee endlich mal wieder eine Gitarre zu bauen. Das eigentliche Problem dabei ist nicht meine handwerklichen Begabung, ich hab nur eine kleine Wohnung, keine Werkstatt, begrenztes Werkzeug. Dreck und Krach werden problematisch, vor allem da ich meist nur Abends basteln kann. Da ich mir den Eigenbau eines Halses inkl. Frets hier nicht wirklich vorstellen konnte musste ein Bausatz her. Mir war klar der kommt wahrscheinlich aus Fernost und das wird nicht reibungslos werden. Aber egal... Bausatz bestellt, an die Wand gestellt und überlegt was man jetzt draus machen kann. Großes Grübeln und ein paar Tage überlegen, dann gings los.
Die Form würde ich heute so nicht wieder wählen, aber dazu am Ende mehr. Der Body war recht grob verarbeitet, die Oberflächen aber sauber geschliffen und die Basis war ok zum Weitermachen. Die mitgelieferten Pickups, elektrischen Bauteile, Regler, Switch und Klinkenbuchse sind billigste Chinaware. Aber dazu machte ich mir später Gedanken.
Erstmal fing ich an Palisander und Nussholzfurnier zu brauchbaren "Platten" in mehreren Schichten zu verleimen. Mit einer kleinen CNC Maschine fing ich an einzelne Details zu fräsen. Das Thema an sich sollte nordisch werden. Was genau musste ich nachts noch erträumen, aber kleinere Symbole ließen sich fast fehlerfrei fräsen. Gefiel mir aber trotzdem alles nicht.
Die Halsverschraubung wollte ich unterfüttern mit einer Art Geschnoerkel und 3D. Ich hab eine Mini Bandschleifmaschine, das ließ sich damit in eine erste Grundform schleifen. Der Staubsauger und die Absauganlage von meiner Airbrushstation hielten den Dreck in Grenzen dabei.
Die Ausfräsung hab ich später zugespachtelt, die Messingplatte hab ich nicht benutzt und liegt hier jetzt rum. Ich mag einen durchgehend Body/Hals bauen hab ich entschieden. Dann hab ich mich ans Design an sich gemacht und erstmal alles "grob" zusammengesetzt und vermessen. Das erste was mir auffiel war der Abschluss unten am Hals, der lag nicht auf, da war eine Lücke zum Body hin. Das hab ich erstmal geändert, cm Ahorn angeleimt und in Form geschliffen.
Punkt 2 der mir nicht gefiel, Das vorgefräste Loch für den Switch. Doofe Stelle, mag ich nicht. Also Loch mit Ahorn zugeleimt und den Switch bau ich (nicht schreien!) zwischen die Regler. Dann muss ich nichts fräsen. Rückseitig passts in die Aussparung.
Inzwischen waren auch ein paar Tage vergangen und als Thema für die Gitarre musste Ragnaroek dran glauben. Hati und Skoll, die Nachkommen von Fenryr sollten auf die Front, Mjoelnir auf die Rückseite. Der Hals sollte schwertartig in den Body übergehen und auch 3D mäßig die Parierstange darstellen und somit die eigentliche Verschraubung verstecken soll.
Soweit der Plan. lol.
Als das grobe Design soweit klar war fing ich an die Rückseite zu bearbeiten. Ahornelemente verleimt, verspachtelt, geschliffen usw.
Dann fehlte mir am Hals natürlich der Übergang zum Body... also hab ich ein "ergonomisch" geformtes Stück Ahorn geschliffen, getestet, angebracht, verzapft,verleimt, nachgeschliffen. Alles wieder abgerissen da ich mich übelst vermessen hat und eine Riesenlücke klafft. Also nochmal....
Geil, oder... war echt viel Fummelei. Bei all den Arbeiten darf man nie die Geometrie aus den Augen verlieren. Ich hab ständig überprüft ob der Hals richtig sitzt wenn es final verschraubt wird. Hatte ich die meiste Angst vor das der nachher schief sitzt.
Am Ende klappte es dann doch. Alles passte soweit aber bevor ich alles final verleime und verschraube kümmerte ich mich erst noch um den Kopf. Die Form musste noch festgelegt werden und irgendwas "Besonderes" wollte ich dran haben. Also kam ich wieder zurück zur CNC Fräse.
Der Modellname lautet "Fenryr x".... fix eine Vorlage erstellt und gefräst. Danach hab ich die Halsform rausgeschliffen. Den gleichen Schriftzug wollte ich verkleinert nochmal über der Brücke haben.
Hier sieht man auch schon die anderen Fräsarbeiten an der Vorderseite. Auf der Rückseite wurde noch Thors Hammer eingefräst. Der wird später mit Blattgold verziert werden. Die Halsabdeckung hab ich verzapft und verleimt, sowie mit Holzspachtel etwas nachmodeliert und in grobe Form gebracht.
Fun Fact: Nur ein Idiot wie ich würd ein 2.5Kg Body in eine Mini CNC Fräse spannen. Da es unglaublich schwer ist diesen auf dem Frästisch zu befestigen ohne das es kippt, wackelt, verrutscht ging nicht. Ich hab in den Body zwei 8mm Loecher gebohrt, das war bombenfest aber rächt sich am Ende wieder. (später mehr dazu) Falls sich wer wundert über die beiden Schrauben.
Jetzt kann der Hals ran, dann kann ich die Abdeckung fertig machen.
Nachdem der verschraubt war kam die restliche Abdeckung rauf, es gab viel zu schleifen und zu spachteln und die erste Grundierung hab ich raufgesprüht. Erstmal um Poren zu schließen und optisch eine bessere Kontrolle zu haben.
Das alles mühsam in Handarbeit. Ich stell immer wieder fest das ich sehr gerne mit Holz arbeite. Mit Hand schleifen ist wie Meditieren.
Nachdem die Grundierung nochmal deckend gesprüht wurde sieht man auch die Macken die noch Aufmerksamkeit brauchen.
Die Story geht nachher weiter. Ich brauch ne Pause.