[Review] UNiKA PRO 148/Two/USB: Professionelle DI-Boxen

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Einleitung

Nachdem ich vor einiger Zeit bereits die Bluetooth DI-Box BT5 im Musiker-Board vorstellen durfte, erhielt ich erneut ein Testpaket von UNiKA, das drei Vertreter der Pro Serie enthielt - der einkanaligen aktiven DI-Box PRO 148, der zweikanaligen passiven DI-Box PRO Two und der Stereo-USB-DI-Box PRO USB.

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PRO 148 und PRO Two sind momentan leider in keinem deutschen Webshop gelistet, aber lt. Vertrieb auf Anfrage überall erhältlich, wo UNiKA-Produkte angeboten werden - Preis jew. ca. 150 € (Stand Januar 2023). Das dritte getestete Modell gibt's offiziell bei unserem Board-Sponsor:


Zur Vollansicht der eingebundenen Fotos diese bitte einfach anklicken!


Lieferumfang, technische Daten

Alle drei DI-Boxen werden in einem einfachen bedruckten Pappkarton geliefert und enthalten jeweils die entsprechende EU-Konformitätserklärung und eine Garantiekarte.





Handbücher liegen nicht bei, da die Funktionalität der Helferlein kein Hexenwerk ist ;); sie lassen sich jedoch direkt beim Hersteller herunterladen:
PRO 148
PRO Two
PRO USB

Anhand der Farbgebung der einzelnen Modelle lässt sich diese bereits optisch unterscheiden: Rot = Aktiv, Grün = Passiv, Gelb = USB. Die nicht getesteten weiteren Vertreter der Pro Serie sind orange (Splitter PRO 3SP und IS2) und grau (Line Isolator PRO MMD) - der bereits oben verlinkte Bluetoothempfänger PRO BT5 ist blau.



Alle Modelle besitzen das gleiche robuste Stahlblechgehäuse (78 x 124 x 46 mm) mit großer Schaumstoffmatte (ca. 2,5 mm stark) auf der Unterseite und Markenlogo auf der rechten Seitenfläche.



Auf den Oberseiten weisen Beschriftungen den Weg zu den Anschlüssen/Bedienelementen auf den Vorder-/Rückseiten. Soweit die Gemeinsamkeiten - schauen wir uns die einzelnen Modelle jetzt einmal genauer an!


PRO 148

Die aktive einkanalige PRO 148 wiegt etwa 560 Gramm und benötigt zum Betrieb die obligatorischen 48 Volt. Auf der Oberseite signalisiert eine blaue LED anliegende Phantomspeisung.



Eingangsseitig ist nicht nur eine Klinkenbuchse, sondern eine XLR/Klinke Kombibuchse vorhanden :great:. Diese besitzt eine Verriegelungslasche, damit das XLR-Kabel nicht versehentlich herausrutschen kann. Zum Durchschleifen des Eingangssignals hat UNiKA auf der Vorderseite eine symmetrisch beschaltete Klinkenbuchse spendiert; dazwischen sitzt ein PAD-Tastschalter zum Absenken des Eingangspegels von 0 auf -20 dB. Eine gelbe LED zeigt diese Absenkung an. Die Impedanz ändert sich dabei von 260 kΩ (0 dB) auf 50 kΩ (-20dB).



Auf der Rückseite befindet sich der XLR-Signalausgang der DI-Box nebst Ground Lift Tastschalter zum Trennen der Signalmasse (Pin 1). Die Ausgangsimpedanz beträgt 50 Ω.



Mit der PRO 248 ist auch eine zweikanalige Ausführung erhältlich.


PRO Two

Die passive zweikanalige Two bringt etwa 640 Gramm auf die Waage. Mit der One existiert übrigens auch eine einkanalige Variante.



Die beiden Inputs als auch Thrus sind als symmetrische 6,35-mm-Klinkenbuchsen ausgeführt. Ich hätte eine andere Anordnung der Buchsen als logischer empfunden (linker Input links, rechter Input rechts, die Thrus jeweils darunter), aber UNiKA hat sich für die Variante entschieden, beide Inputs links und beide Trust rechts zu platzieren :nix:. Mittig befindet sich der PAD-Tastschalter zum Absenken des Eingangspegels von 0 auf -20 dB (die Eingangsimpedanz beträgt jeweils 1 kΩ).



Die Rückseite beheimatet die beiden XLR-Ausgänge - in der Draufsicht seitenvertauscht, von der Oberseite aus gesehen richtig herum ;) - inkl. des Ground Lift Tastschalters.




PRO USB

Von den konventionellen DI-Boxen hebt sich die 640 g schwere PRO USB deutlich ab. Die blaue LED Source Active signalisiert die hergestellte USB-Verbindung zu einem angeschlossenen Gerät - hier werden nicht nur Rechner mit Windows oder macOS unterstützt, sondern auch mobile Geräte (Smartphones, Tablets) mit Android und iOS :great:.



Der Zuspieler wird an der Vorderseite an der USB-C-Buchse eingestöpselt. Leider liefert UNiKA kein Kabel mit, so dass man sich selbst ein für das vorhandene Gerät passendes besorgen muss. Direkt neben der Buchse befindet sich eine rote LED, die als Signalanzeige fungiert, also bei entsprechendem Pegel mitblinkt.
An der Buchse Monitor Out lässt sich sich ein Kopfhörer mit 3,5-mm-Miniklinkenanschluss (Impedanz 16 - 600 Ω) verwenden, um das Signal unabhängig abzuhören; das Monitor Level Poti dient hierbei zur Lautstärkeregelung. Es steht nicht über den Kragen der Gehäusekante hervor und muss demnach mit spitzen Fingern bedient werden, ist dafür aber angenehm schwergängig und gerastert :cool:.



Ausgangsseitig findet man auf der Rückseite wieder zwei XLR-Buchsen und den Tastschalter für Gnd Lift.



Zum Symmetrieren sind hier übrigens die gleichen Trafos wie in der UNiKA PRO Two verbaut. Die technischen Daten versprechen eine optimale Klangqualität: 32 Bit Auflösung, 192 kHz Samplingrate, 130 dB Dynamikumfang, 110 dB Kanaltrennung :). Es werden Audiodaten im PSM- und DSD-Format unterstützt.


Praxistest, Fazit

Eine DI-Box sollte möglichst nicht den Klang verfälschen, sondern ihre Jobs, Impedanzanpassung und Symmetrierung, unauffällig und zuverlässig erledigen. Dies tun alle drei getesteten Geräte von UNiKA mit Bravour!

Die PRO 148 muss sich gegen meine aktive Standard-DI-Box LD-Systems LDI 02 beweisen, die ich seit Jahren zum Symmetrieren meines Akkordeon-Funksystems (Line6 Relay G50) verwende. Interessanterweise liefert die UNiKA hier einen Tick mehr Output als die LDI 02 :eek:. Bezüglich des Sounds gibt's keine Auffälligkeiten, alles klingt linear wie gewohnt. Dass die PRO 148 nicht mit einer Batterie betrieben werden kann, lässt sich verschmerzen.

Für die PRO Two gab's vor Weihnachten 2022 einen Einsatz bei der Live-Beschallung eines (Gospel-) Chorkonzerts in einer Kirche: Das E-Piano des Begleitmusikers musste an meine Stagebox angeschlossen werden. Zum einen ließ sich leider nicht vermeiden, dass Keyboard und PA an unterschiedlichen Stromkreisen betrieben werden mussten. Zum anderen lieferte das Tasteninstrument einen beachtlichen Signaloutput. Beide Probleme konnten mit Hilfe der PRO Two gelöst werden - PAD und Gnd Lift sei Dank :hail:. Abgesehen davon meine ich, einen etwas brillanteren Sound als mit meinen passiven (und eigentlich neutral klingenden) Standard-DI-Boxen IMG Stageline DIB-100 gehört zu haben.



Die PRO USB schießt meiner Meinung nach den Vogel ab und braucht sich vor manch hochpreisigem USB-Interface nicht zu verstecken: Glasklarer Sound, tolle Kanaltrennung für ein räumliches Stereobild bei der Verwendung an meinem MacBook Pro :great:. Störgeräusche, die bei manchen Laptops entstehen, wenn man sie über den Kopfhörerausgang mit einem einfachen Kabeladapter an eine PA anschließt, gehören damit der Vergangenheit an. Prima ist auch die Möglichkeit des unabhängigen Vorhörens über Kopfhörer, wobei hier auch bei Linksanschlag des Potis leider ein minimales Audiosignal zu hören ist :gruebel:. Das i-Tüpfelchen wäre, wenn es noch die Möglichkeit gäbe, das Stereosignal in der DI-Box zu einem Monomix zu summieren, so wie bei der Mackie MDB-USB - aber das ist Jammern auf hohem Niveau 👼.

UNiKA ist mit den DI-Boxen aus der Pro Serie IMHO ein großer Wurf gelungen. Die Übertragungsqualität aller getesteten Geräte ist nicht nur live-, sondern auch studiotauglich. Wer sich jetzt trotzdem noch fragt, ob man für ein "einfaches" Audiotool über 150 € ausgeben muss, sollte sich vor Augen führen, dass PRO 148, Two und USB auch durch ihre robuste Bauart Anschaffungen fürs Leben sind - nicht billig, aber preiswert!
Übrigens, wer mehrere UNiKAs platzsparend in einem Rack/Case unterbringen möchte, sollte sich den Einbausatz PRO-RA8 anschauen - damit lassen sich bis zu 8 der PRO Audiotools werkzeuglos auf 19" und 2 HE montieren :cool:.
 
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Reaktionen: 4 Benutzer
Die Impedanz ändert sich dabei von 260 kΩ (0 dB) auf 50 kΩ (-20dB).
Das finde ich etwas niedrig. Von einer hochwertigen aktiven DI erwarte ich mindestens 1 MOhm für den Anschluss passiver Gitarren und Bässe.
 
Manul
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Obsolet
Ich würd mit der Impedanz nicht so hart ins Gericht gehen. Kann halt nicht jedes Teil die Lösung für alles sein - in meiner Welt gibt es grob drei Kategorien für D.I. Boxen was die Impedanz angeht: niedrig, mittel, hoch. Wobei hoch dann 10meg Ohm ist für Piezokram und mittel so 1meg Ohm für passive Gitarren/Bass Pickups. Mußt du halt ein paar D.I. Boxen mehr kaufen :cool:
 

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