Anfängerfehler!
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Kasleder Vintage King Fuzz/OD
Manchmal verschlägt es mich in Gefilde, in denen ich den Ton gerne etwas dreckiger und schmutziger haben möchte. Allerdings möchte ich das eigentlich nicht durch mehr Gain erreichen, sondern durch einen roheren und durchsetzungsfähigeren Klang. Ich habe diverse gute Overdrive-Pedale ausprobiert und bin am Ende bei eine Ibanez TS-808 und dem Okko Gregor Hilden Signature hängen geblieben. Im Bereich „dreckig Crunch“ (Ibanez) und „sahniger Overdrive“ (Okko) bilden beide exakt das ab, was ich so suche. Manchmal höre ich allerdings fantastische Sounds von Gitarristen, bei denen ich nicht so recht drauf komme, was die da eigentlich machen.
Also bin ich auf die Suche gegangen und habe mich durch verschiedene Gear-Setups gearbeitet, die man online so finden konnte. Und tatsächlich hatten einige (nicht alle) von meinen Sound-Idolen ein Fuzz-Pedal auf dem Board. Meine bisherigen Versuche mit Fuzz-Pedals (Big Muff und Amptweaker Blues Fuzz JR) waren so mittelerfreulich. Einerseits klang das schon gut, aber gleich ziemlich heavy. Drehte man den Fuzz-Anteil herunter bleib meistens nur ein Overdrive übrig. Drehte ich mehr Fuzz rein, hörte der Ton auf geschmeidig zu sein und wurde sofort zur brachialen Säge. Für mein Genre (Blues und Bluesrock) und meine Geschmacksvorlieben war das leider „too much“. Schließlich habe ich weiter geguckt und bin über die spärlichen Reviews zum Kasleder Vintage King Overdrive Fuzz gestoßen. Schonmal gut: Reviewt wurde es unter anderem von einem Blues Channel, der daraus sehr schöne Töne holte (und einen ähnlich coolen Bart wie der Typ auf dem Pedal hat). Am Ende habe ich es mir bestellt und mal ausprobiert. Hier also der Testbericht:
Verarbeitung, Bauteile und Optik:
Dickes Ding. Schwer, wertig und grundsolide Verarbeitung. Die Lackierung ist hellgrau und matt, sieht ziemlich edel aus. Neben einer nicht allzu hellen LED neben dem On/Off-Switch gibt es drei Regler, die alle mit ordentlich Widerstand zu regeln sind. Die Anschlüsse an der Kopfseite sind ein wenig zu schwergängig für meinen Geschmack, aber ich will nicht jammern. Die Optik finde ich ziemlich gelungen. Mittig prangt ein an Gandalf erinnernder Kopf im Stile eines Zauberers. Sonst gibt es neben dem Namen des Pedals nichts. So schlicht mag ich es.
Leider habe ich das Pedal trotz mehrerer Versuche und guter Werkzeuge nicht aufbekommen. Am Ende hatte ich beginnende Spuren in einem Schraubenkopf, so dass ich aufgehört habe. Das ist schade, denn ich hätte gerne einen Gutshot des Pedals hier eingestellt. Aber zerstören für einen Gutshot wollte ich es dann doch nicht. Was man dazu findet ist irgendwo zwischen Boutique-Bauteil und Voodoo. Jedenfalls funktioniert es wohl über zwei Transistoren, wie das halt bei Fuzzboxen so üblich ist. Die beiden sind natürlich NOS und total rar. Ich kann das nicht einschätzen, was davon Werbesprech ist und was wahr bzw. wirklich relevant für den Sound ist. Am Ende habe ich in einem Video von Kris Barocsi noch einen Screenshot für den Gutshot abstauben können, den ich euch nicht vorenthalten will. Mich würde interessieren wie er es aufbekommen hat
Einstellung und Funktionsweise:
Es gibt drei Regler, nämlich „Volume“, „Beard“ und „Fuzz“. Volume ist selbsterklärend und steuert ausschließlich die Lautstärke. Der Regler „Fuzz“ steuert erst ansteigendes Overdrive, das ab ca. 11 Uhr immer mehr in Richtung Fuzz tendiert und schließlich ab 13 Uhr vertraute Fuzz-Klänge produziert. Vorher ist ein Fuzz-Anteil immer irgendwie ganz dezent vorhanden. Man würde aber nicht so ohne weiteres sofort drauf kommen, dass es Fuzz ist. Sehr dezent aber absolut charakteristisch.
Der spannendste der drei Regler ist auf jeden Fall „Beard“. Der ist eine Art Tone-Regler, allerdings ganz anders als gewohnt. Was ich dazu technisch gelesen habe und (vielleicht falsch?) vestanden habe: Der Beard-Poti ist keine Tone-Regelung. Es verändert den Wert des Eingangskondensators und steuert damit, wieviel Low-End überhaupt verarbeitet wird. Auf Linksanschlag wird das Pedal in einen reinrassigen Treblebooster verwandelt. Die Höhen werden nicht nur betont sondern auch die Mitten, während der Bassbereich dezent beschnitten wird. Es entsteht ein klassischer Treblebooster-Sound der extrem durchsetzungsfähig ist und in dem die Höhen trotzdem nicht so richtig nervig sind. Je mehr man nach rechts dreht, desto mehr kommen die Mitten mehr ins Spiel. Es entsteht ein wunderbar warmer Sound, wobei im Bereich von 9 bis 13 Uhr auch ein ordentlicher Schub Gain über den „Beard“-Regler hinzukommt. Ab 13 Uhr ca. werden dann die Bässe präsenter und man bewegt sich etwas mehr in Richtung eines grollenden Fuzz-Sounds mit ganz viel Körper und Druck. Ab 16 Uhr gehen dann die Bässe wieder zurück und recht plötzlich setzt ein unerwarteter Mitten-Boost ein. Auf Rechtsanschlag dröhnt einem ein Mittenbrett entgegen, das einem sofort ein Zurückregeln am Vol-Poti der Gitarre abverlangt.
Praktische Anwendung und Interaktion der Regler:
Das Ding klingt gut, richtig gut. So ein flexibles Pedal hatte ich noch nicht in der Hand. Allerdings muss man den etwas nasal-keuchenden Grundcharakter des Pedals halt mögen, denn der bleibt in fast jeder Einstellung der Potis erhalten. Es liegt immer ein etwas dreckiges Glitzern auf dem Ton, das die Höhen in allen Einstellungen präsent in den Vordergrund rückt. Da ist es egal ob ich es modern-fuzzig oder als OD mit Treblebooster nutze. Spannend ist hierbei besonders der Einfluss der Regler aufeinander. Liebhaber von Fuzzes dürfte das bekannt sein, die Dinger sind weniger einfach einzustellen als reguläre Overdrives. Tone und Fuzz beeinflussen einander massiv. Hier ist das etwas weniger aber schon noch zu merken.
Ganz wie überall empfohlen habe ich das Vintage King Pedal ganz an den Anfang der Signalkette gesetzt und damit experimentiert. Das war cool und klang halt wie das Pedal so klingt, nämlich gut und eigen. Leider waren dahinter geschaltete Pedale dann aber entweder wenig effizient oder haben den schönen Charakter des Pedals verwischt. Also habe ich es mal ganz an das Ende der Signalkette gepackt und da fühlt es sich mit Abstand am wohlsten. Aktuell puste ich es mit einem neutralen Booster (Okko GH) und einem die Tiefmitten und die Bässe überbetonenden Overdrive (MI Audio Super Blues) an und ziehe den Beard-Regler auf ca. 14 Uhr und den Fuzz auf die Grenze zwischen OD und Fuzz (ca. 13 Uhr). Der Sound ist megageil und es reagiert super auf den Tone-Regler von der Gitarre. Deutlich runtergeregelt bekomme ich so einen glitzernden Cleantone mit einer Schüppe Dreck, gehe ich weiter hoch entsteht ein leicht brutzelnder Lead-Tone mit ganz angenehmem Fuzz-Anteil. Das Pedal macht enorm Spaß und hat sich trotz des ganz eigenen Klangcharakters als alway-on etabliert. Mir gefällt es richtig gut und dabei bin ich mir sicher, dass ich längst noch nicht alles ausprobiert habe.
Grundsätzlich habe ich das Pedal auch vor einem cleanen Amp ausprobiert. Das hat ganz ok funktioniert bzw. es klang "ganz gut". Es wirkt aber alles etwas weniger organisch und warm. Leider klingt der Sound dann eher sägend und unnatürlich. Erst ein Amp im Crunchbereich verwischt so angenehm den etwas harschen Effekt des Pedals, so dass es für mich gut klingt.
Soundbeispiele - Und wie klingt es nun?
Und schlussendlich habe ich es das erste Mal in einem Review gewagt ein paar Soundsamples aufzunehmen. Aufgenommen habe ich über den Looper ein Licks mit Singlenotes, eines mit Doublestops und danach eine kurze Akkordfolge. Man sehe mir mein schlechtes Spiel nach
Gespielt habe ich es am Kemper über das Profil eines Divided/13 LDW 17 (mit etwas Delay und Reverb). Die Gitarre ist meine Eigenbau-Tele mit Amber Blues-PUs über den Neck. Hier als erstes das Profil ohne Pedale davor:
Weiter geht es mit dem Kasleder Vintage King Pedal mit den Einstellungen wie ich sie eigentlich ideal finde, nämlich Beard 14, Fuzz 13.
Im nächsten und deutlich längeren Soundsample gehe ich die Einstellungen des Beard-Reglers einmal durch, Fuzz bleibt bei 13 Uhr. Es beginnt bei Linksanschlag und geht über 9, 12 und 15 Uhr bis zum Rechtsanschlag. Man beachte hier den fetten Mittenboost mit (zumindest klanglich) Gainschub ab ca. 16 Uhr.
Hier steht der Beard-Regler wieder auf 14 Uhr und bleibt dort. Ich stelle Fuzz nach jedem Durchgang des Loops von Linksanschlag auf 9, 12, 15 Uhr und schließlich Rechtsanschlag.
Und abschließend meine aktuelle always-on-Variante mit dem Booster und einem OD davor. Das finde ich klanglich ziemlich fein und es reagiert schön auf den Vol-Poti der Gitarre und klart wunderbar auf.
Pro :
Contra:
Nunja, soviel zu dem Pedal. Ich hoffe mit dem Review und den Soundsamples könnt ihr was anfangen. Ansonsten habe ich ja die beiden Videos von dem Mann mit Bart und Kris Barocsi verlinkt. Da kann man einen schönen Eindruck gewinnen. Bei Fragen immer melden.
Viele Grüße
Anfängerfehler!
Manchmal verschlägt es mich in Gefilde, in denen ich den Ton gerne etwas dreckiger und schmutziger haben möchte. Allerdings möchte ich das eigentlich nicht durch mehr Gain erreichen, sondern durch einen roheren und durchsetzungsfähigeren Klang. Ich habe diverse gute Overdrive-Pedale ausprobiert und bin am Ende bei eine Ibanez TS-808 und dem Okko Gregor Hilden Signature hängen geblieben. Im Bereich „dreckig Crunch“ (Ibanez) und „sahniger Overdrive“ (Okko) bilden beide exakt das ab, was ich so suche. Manchmal höre ich allerdings fantastische Sounds von Gitarristen, bei denen ich nicht so recht drauf komme, was die da eigentlich machen.
Also bin ich auf die Suche gegangen und habe mich durch verschiedene Gear-Setups gearbeitet, die man online so finden konnte. Und tatsächlich hatten einige (nicht alle) von meinen Sound-Idolen ein Fuzz-Pedal auf dem Board. Meine bisherigen Versuche mit Fuzz-Pedals (Big Muff und Amptweaker Blues Fuzz JR) waren so mittelerfreulich. Einerseits klang das schon gut, aber gleich ziemlich heavy. Drehte man den Fuzz-Anteil herunter bleib meistens nur ein Overdrive übrig. Drehte ich mehr Fuzz rein, hörte der Ton auf geschmeidig zu sein und wurde sofort zur brachialen Säge. Für mein Genre (Blues und Bluesrock) und meine Geschmacksvorlieben war das leider „too much“. Schließlich habe ich weiter geguckt und bin über die spärlichen Reviews zum Kasleder Vintage King Overdrive Fuzz gestoßen. Schonmal gut: Reviewt wurde es unter anderem von einem Blues Channel, der daraus sehr schöne Töne holte (und einen ähnlich coolen Bart wie der Typ auf dem Pedal hat). Am Ende habe ich es mir bestellt und mal ausprobiert. Hier also der Testbericht:
Verarbeitung, Bauteile und Optik:
Dickes Ding. Schwer, wertig und grundsolide Verarbeitung. Die Lackierung ist hellgrau und matt, sieht ziemlich edel aus. Neben einer nicht allzu hellen LED neben dem On/Off-Switch gibt es drei Regler, die alle mit ordentlich Widerstand zu regeln sind. Die Anschlüsse an der Kopfseite sind ein wenig zu schwergängig für meinen Geschmack, aber ich will nicht jammern. Die Optik finde ich ziemlich gelungen. Mittig prangt ein an Gandalf erinnernder Kopf im Stile eines Zauberers. Sonst gibt es neben dem Namen des Pedals nichts. So schlicht mag ich es.
Leider habe ich das Pedal trotz mehrerer Versuche und guter Werkzeuge nicht aufbekommen. Am Ende hatte ich beginnende Spuren in einem Schraubenkopf, so dass ich aufgehört habe. Das ist schade, denn ich hätte gerne einen Gutshot des Pedals hier eingestellt. Aber zerstören für einen Gutshot wollte ich es dann doch nicht. Was man dazu findet ist irgendwo zwischen Boutique-Bauteil und Voodoo. Jedenfalls funktioniert es wohl über zwei Transistoren, wie das halt bei Fuzzboxen so üblich ist. Die beiden sind natürlich NOS und total rar. Ich kann das nicht einschätzen, was davon Werbesprech ist und was wahr bzw. wirklich relevant für den Sound ist. Am Ende habe ich in einem Video von Kris Barocsi noch einen Screenshot für den Gutshot abstauben können, den ich euch nicht vorenthalten will. Mich würde interessieren wie er es aufbekommen hat
Einstellung und Funktionsweise:
Es gibt drei Regler, nämlich „Volume“, „Beard“ und „Fuzz“. Volume ist selbsterklärend und steuert ausschließlich die Lautstärke. Der Regler „Fuzz“ steuert erst ansteigendes Overdrive, das ab ca. 11 Uhr immer mehr in Richtung Fuzz tendiert und schließlich ab 13 Uhr vertraute Fuzz-Klänge produziert. Vorher ist ein Fuzz-Anteil immer irgendwie ganz dezent vorhanden. Man würde aber nicht so ohne weiteres sofort drauf kommen, dass es Fuzz ist. Sehr dezent aber absolut charakteristisch.
Der spannendste der drei Regler ist auf jeden Fall „Beard“. Der ist eine Art Tone-Regler, allerdings ganz anders als gewohnt. Was ich dazu technisch gelesen habe und (vielleicht falsch?) vestanden habe: Der Beard-Poti ist keine Tone-Regelung. Es verändert den Wert des Eingangskondensators und steuert damit, wieviel Low-End überhaupt verarbeitet wird. Auf Linksanschlag wird das Pedal in einen reinrassigen Treblebooster verwandelt. Die Höhen werden nicht nur betont sondern auch die Mitten, während der Bassbereich dezent beschnitten wird. Es entsteht ein klassischer Treblebooster-Sound der extrem durchsetzungsfähig ist und in dem die Höhen trotzdem nicht so richtig nervig sind. Je mehr man nach rechts dreht, desto mehr kommen die Mitten mehr ins Spiel. Es entsteht ein wunderbar warmer Sound, wobei im Bereich von 9 bis 13 Uhr auch ein ordentlicher Schub Gain über den „Beard“-Regler hinzukommt. Ab 13 Uhr ca. werden dann die Bässe präsenter und man bewegt sich etwas mehr in Richtung eines grollenden Fuzz-Sounds mit ganz viel Körper und Druck. Ab 16 Uhr gehen dann die Bässe wieder zurück und recht plötzlich setzt ein unerwarteter Mitten-Boost ein. Auf Rechtsanschlag dröhnt einem ein Mittenbrett entgegen, das einem sofort ein Zurückregeln am Vol-Poti der Gitarre abverlangt.
Praktische Anwendung und Interaktion der Regler:
Das Ding klingt gut, richtig gut. So ein flexibles Pedal hatte ich noch nicht in der Hand. Allerdings muss man den etwas nasal-keuchenden Grundcharakter des Pedals halt mögen, denn der bleibt in fast jeder Einstellung der Potis erhalten. Es liegt immer ein etwas dreckiges Glitzern auf dem Ton, das die Höhen in allen Einstellungen präsent in den Vordergrund rückt. Da ist es egal ob ich es modern-fuzzig oder als OD mit Treblebooster nutze. Spannend ist hierbei besonders der Einfluss der Regler aufeinander. Liebhaber von Fuzzes dürfte das bekannt sein, die Dinger sind weniger einfach einzustellen als reguläre Overdrives. Tone und Fuzz beeinflussen einander massiv. Hier ist das etwas weniger aber schon noch zu merken.
Ganz wie überall empfohlen habe ich das Vintage King Pedal ganz an den Anfang der Signalkette gesetzt und damit experimentiert. Das war cool und klang halt wie das Pedal so klingt, nämlich gut und eigen. Leider waren dahinter geschaltete Pedale dann aber entweder wenig effizient oder haben den schönen Charakter des Pedals verwischt. Also habe ich es mal ganz an das Ende der Signalkette gepackt und da fühlt es sich mit Abstand am wohlsten. Aktuell puste ich es mit einem neutralen Booster (Okko GH) und einem die Tiefmitten und die Bässe überbetonenden Overdrive (MI Audio Super Blues) an und ziehe den Beard-Regler auf ca. 14 Uhr und den Fuzz auf die Grenze zwischen OD und Fuzz (ca. 13 Uhr). Der Sound ist megageil und es reagiert super auf den Tone-Regler von der Gitarre. Deutlich runtergeregelt bekomme ich so einen glitzernden Cleantone mit einer Schüppe Dreck, gehe ich weiter hoch entsteht ein leicht brutzelnder Lead-Tone mit ganz angenehmem Fuzz-Anteil. Das Pedal macht enorm Spaß und hat sich trotz des ganz eigenen Klangcharakters als alway-on etabliert. Mir gefällt es richtig gut und dabei bin ich mir sicher, dass ich längst noch nicht alles ausprobiert habe.
Grundsätzlich habe ich das Pedal auch vor einem cleanen Amp ausprobiert. Das hat ganz ok funktioniert bzw. es klang "ganz gut". Es wirkt aber alles etwas weniger organisch und warm. Leider klingt der Sound dann eher sägend und unnatürlich. Erst ein Amp im Crunchbereich verwischt so angenehm den etwas harschen Effekt des Pedals, so dass es für mich gut klingt.
Soundbeispiele - Und wie klingt es nun?
Und schlussendlich habe ich es das erste Mal in einem Review gewagt ein paar Soundsamples aufzunehmen. Aufgenommen habe ich über den Looper ein Licks mit Singlenotes, eines mit Doublestops und danach eine kurze Akkordfolge. Man sehe mir mein schlechtes Spiel nach
Gespielt habe ich es am Kemper über das Profil eines Divided/13 LDW 17 (mit etwas Delay und Reverb). Die Gitarre ist meine Eigenbau-Tele mit Amber Blues-PUs über den Neck. Hier als erstes das Profil ohne Pedale davor:
Weiter geht es mit dem Kasleder Vintage King Pedal mit den Einstellungen wie ich sie eigentlich ideal finde, nämlich Beard 14, Fuzz 13.
Im nächsten und deutlich längeren Soundsample gehe ich die Einstellungen des Beard-Reglers einmal durch, Fuzz bleibt bei 13 Uhr. Es beginnt bei Linksanschlag und geht über 9, 12 und 15 Uhr bis zum Rechtsanschlag. Man beachte hier den fetten Mittenboost mit (zumindest klanglich) Gainschub ab ca. 16 Uhr.
Hier steht der Beard-Regler wieder auf 14 Uhr und bleibt dort. Ich stelle Fuzz nach jedem Durchgang des Loops von Linksanschlag auf 9, 12, 15 Uhr und schließlich Rechtsanschlag.
Und abschließend meine aktuelle always-on-Variante mit dem Booster und einem OD davor. Das finde ich klanglich ziemlich fein und es reagiert schön auf den Vol-Poti der Gitarre und klart wunderbar auf.
Pro :
- Sehr flexibles Pedal zwischen Treblebooster, Overdrive und Fuzz
- Solide Verarbeitung und schönes Design
- Flexibel im Signalweg zu platzieren, nicht so zickig wie andere Fuzz-Pedale
- Für wesentlich mehr Sounds zu gebrauchen als klassische Fuzz-Pedale
Contra:
- Der Grundsound bleibt immer bestehen, den muss man mögen
- Mit 219 Euro recht hochpreisig
Nunja, soviel zu dem Pedal. Ich hoffe mit dem Review und den Soundsamples könnt ihr was anfangen. Ansonsten habe ich ja die beiden Videos von dem Mann mit Bart und Kris Barocsi verlinkt. Da kann man einen schönen Eindruck gewinnen. Bei Fragen immer melden.
Viele Grüße
Anfängerfehler!