Mikrofonierung Drumkit für Aufnahme

  • Ersteller MrKachen
  • Erstellt am
M
MrKachen
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.11.24
Registriert
27.07.18
Beiträge
66
Kekse
630
Hallo zusammen,

meine Band und ich wollen über Weihnachten Drums für ein paar von unseren Songs recorden. Bisher haben wir immer programmierte Drums verwendet.

Wir rätseln aktuell an der Mikrofonierung. Folgende Mikros haben wir zur Verfügung:
- 1 Shure SM7B
- 1 Shute Beta 52A
- 3 Shure SM58
- 1 Rode NT1A
- 2 Lewitt LCT 040
- 1 Audio Technica Pro 37

Wir haben uns bisher folgendes dazu überlegt:
- Die 2 Lewitt LCT 040 nehmen wir als Stereo-Oberhead Mics
- Das Shure Beta 52A nehmen wir für die Kick-Drum
- 2 Shure SM58 nehmen wir ohne Korb für Snare Top und Bottom
- Das dritte SM58 setzen wir ans Racktom
- Das SM7B setzen wir ans Floortom
- Das Pro 37 nehmen wir für die Hi-Hat
- Das NT1A nehmen wir als Mono Roommic

Zusätzlich würden wir gerne noch das Ride extra abnehmen und evtl. ein zweites Mic für die Kick nehmen.

Was haltet ihr von unserer bisherigen Einteilung? Wäre das NT1A außen an der Kick eine Option? Sollten wir das SM7B lieber für die Hi-Hat oder Snare nehmen und dafür die Hi-Hat oder die Toms mit einem SM58 bestücken?

Schlussendlich ist es vermutlich viel Ausprobieren und Geschmackssache. Trotzdem würden uns eure Meinung und Erfahrungen interessieren.

Gruß
Martin
 
Tipp, wenn ihr ein Mikrofon in die Bass-Drum legen könnt, dann nehmt ein Behringer BA19A alternativ das thomann t.bone BD500 und legt es auf einer Decke mit rein.
Zusammen mit dem Shure Beta52A wird das ausgezeichnet klingen.

Das Shure SM7B halte ich für generell ungeeignet. Es hat einen niedrigen Pegel / geringe Empfinlichkeit und auch der Frequenzgang ab 50 Hz ist für untenrum nicht dolle geeignet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Pauschal, ohne eure Musikrichtung zu kennen:
Kick In - Beta52
Kick Out - NT1
Snare Top - SM58
Snare Bottom - Pro37r
Hihat - LCT 040
Rack Tom - SM58
Floor Tom - SM58
OH Mono - LCT 040
oder noch irgendein Kleinmembran zusätzlich organisieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@ohne titel , warum denn OH in Mono und nicht das dafür geeignete AT Pro 37 für die Hihat?
Die LCT in Stereo OH und das Pro37 für die HH ist doch tiptop?
 
Ich finde, ein dynamisches an der Snare unten bringt es in den meisten Fällen nicht. Daher die Wahl..
 
Mein Tipp (auch ohne die Stilrichtung zu kennen)
Beta 52 an die Bassdrum, so ans Schallloch, falls vorhanden.
Pro37 an die Snare, oben
die beiden Lewitt als Overhead, Glyn-Johns, A-B oder X-Y je nach Gusto.

Room Mike würde ich mir sowieso sparen, wenn der Raum nicht wirklich eine gute Akustik hat, da kommt in der Regel nur Schmutz dazu.
Wenn die Overhead gut positioniert sind und der Drummer die Lautstärken der Toms und vom Blech im Griff hat, dann reichen die Overheads locker. Sonst halt die SM58 an die Toms und fertig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Tipp, wenn ihr ein Mikrofon in die Bass-Drum legen könnt, dann nehmt ein Behringer BA19A alternativ das thomann t.bone BD500 und legt es auf einer Decke mit rein.
Zusammen mit dem Shure Beta52A wird das ausgezeichnet klingen.
Diese Kombi (Beta52a + Behringer B19a) hatte ich unter anderem mit in meinem BD-Mic Shootout - hier gleich zu Beginn zu hören:



Das BA19a klingt auch alleine schon sehr schön (kannst Du in dem Part des Shootouts hören, wo die drei PZMs alleine gegeneinander antreten). Was auch richtig gut geht, ist das BA19a vor das Reso zu legen (das wäre dann die „BD Out“ Position) und ein dynamisches in der Trommel.

Wenn Du den Shootout im Detail nachlesen und -hören willst, dann findest Du ihn im Drummerforum(punkt)de unter dem Suchwort „bassdrum mikrofon vergleichstest 2021“ - dort habe ich die Ergebnisse auch zum Download hinterlegt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mit der Kombi NT1A aussen und dem BA19A in der Kickdrum habe ich neulich auch gute Ergebnisse erzielt.
Dazu hatte ich noch die Lewitt LCT040 als OH in A-B Anordnung. Im Prinzip hat das schon gereicht, bei den ersten Rohmixen habe ich die Stützmikros alle weggelassen und es war gut so. Mit dem BA19 habe ich den Attack gemacht und das NT1A macht das Pfund dazu, je nach Geschmack.

66AE9281-29E1-4403-9C1A-9841996CCA93.jpeg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es braucht ein Wurst Mikro! Spar dir das Snare-Bottom und mach das SM58 zur Wurst.
Wurst Mikro rockt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,

...ohne die Stilrichtung zu kennen, verlinke ich einfach mal eines meiner Lieblingsvideos betreffend Drumrecording, hier der Teil 1, es gibt noch mehr. Einfach mal, um ein paar Anregungen zu bringen:



Viele Grüße
Klaus
 
Es braucht ein Wurst Mikro! Spar dir das Snare-Bottom und mach das SM58 zur Wurst.
Wurst Mikro rockt.

Seh ich ÜBERHAUPT nicht so. Ich mach keine Snare-Aufnahme mehr ohne Bottom-Mic. Zugegebenermaßen: "Wurst" hab ich noch nicht selbst probiert (und der Name hält mich auch davon ab... mein Problem :biggrinB:). Aber dass ein Wurst-Mic sinnvoller sein soll als ein Snare-Bottom? Das dürften viele anders sehen. ...oder zumindest ich. ;)
Was für ein Mikro genau man für Snare-Bottom nimmt, finde ich dagegen nicht sooo entscheidend. Ich hab schon z.B. mit SM57, SM58 und auch Line Audio CM4 Ergebnisse hinbekommen, die ich gut fand. Das Snare-Bottom-Mic ist in der Regel ja nicht wahnsinnig laut im Mix. Aber wenn es fehlt, dann... fehlt es. Sehr.

Glyn Johns ist halt stilabhängig entweder genau das Richtige oder Unbrauchbar... Mr. Kachen, da wäre ein Hinweis sehr gut, was für Musik ihr macht! Eventuell auch eine Referenz, was für einen Sound ihr in etwa anstrebt.

Beim Behringer BA19A kann ich mich meinen Vorrednern anschließen – ich liebe das Ding. Finde es übrigens auch für den Bassbereich hervorragend. Für den Kick-Drum-Sound, den ich häufig mische, find ichs sehr viel geeigneter als das Beta 52, mit dessen Frequenzgang im Bass ich bisher immer nur gekämpft hab. Aber für manche Mixes hat das Beta 52 definitiv einen passenden Frequenzgang, wo das BA19A vielleicht mehr Bearbeitung braucht, bis es passt. So oder so: das BA19A ist dermaßen gut, und das nicht nur für den Preis, dass ich euch empfehlen würde, es euch einfach zu kaufen. Auch für live äußerst praktisch, weil es mit dem Badewannen-Frequenzgang eine gut gestimmte Kick-Drum schon so klingen lässt, dass man im Notfall nichts mehr am Mischpult machen muss, damit es ordentlich rummst (und dabei genug Attack hat). Das gilt so nicht für jedes Kick-Mic.

Wenn ich bedenke, dass ihr zum ersten Mal Schlagzeug aufnehmt, würde ich auch nicht so unbedingt dazu raten, die Kick-Drum mit zwei Mikros abzunehmen. Wenn ihr die Mikros habt – klar, macht es, probiert es aus. Aber es macht den Mix schwieriger, weil man mehr beachten muss bei der Positionierung, und im Mix mit Time-Alignment (oder eben nicht), Phasenauslöschungen durch EQing bzw. Frequenzweiche und und und. Kostet halt Zeit. Mehr Optionen sind dabei nicht immer hilfreich.

Was für eine Raummikrofonierung sinnvoll ist, hängt sehr vom Raum ab, wie schon gesagt wurde. Ein trashiges Mono-Mic find ich ne gute Idee, aber dafür würde ich nehmen, was am Ende übrig bleibt.

Folgende Aufteilung könnte ich mir vorstellen:
Kick Beta 52
Snare Top SM7B (nimm den Schaumstoff-Korb ab, damit du nah genug rankommst)
Snare Bottom SM58
Rack Tom SM58
Floor Tom Pro 37, wenn Bumms wichtig ist, ansonsten SM58
Overeads 2x LCT 040
Raum NT1A

Rack-Tom und Floor-Tom mit unterschiedlichen Mikros abzunehmen, kann in diesem Fall nötig sein, weil das SM58 im Tiefbass ziemlich schwach ist und wahrscheinlich genau den falschen Frequenzbereich überm Tiefbass betont. Falls die Floor-Tom aber nicht bombastisch klingen soll oder muss, würde ich das Pro 37 als Snare Bottom verwenden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Sound sollte idealerweise schon im Raum ziemlich so klingen, wie es nachher auf der Aufnahme erwünscht ist. Dann hoffen wir noch, daß der Raum und die Position im Raum nicht gegen die tiefen Frequenzen arbeitet, die ihr haben wollt. Und letztendlich ist wichtig, wie sich all diese Spuren miteinander kombinieren - eine einfache Methode dazu ist, jeweils zwei Spuren die etwas gemeinsam hören (Kick in/out oder Overheads/Snare, etc.etc.) laufen zu lassen, hören, dann mal die Polarität eines Signals umzuschalten. Welche Variante klingt besser, die mit oder ohne umgekehrte Polarität? (Wirkt so ein bißchen wie beim Fotoapparat scharf stellen) Dann das nächste Signal dazunehmen, Methode wiederholen. Das ist ein bißchen wie ein Zahlenschloß, aber ohne das zu berücksichtigen ist Drumsound ein Glücksspiel.
Wahlweise könnte man auch einen Zeitversatz einbauen, der die Signale in Phase bringt - aber wer nicht genau weiß, was da zu tun und was zu lassen ist, sollte das nur bei SnareTop/Bottom und bei Kick in/out machen. Sind die Signale von der Phase so, daß sie sich gegenseitig stören statt ergänzen, ist es egal welche Mikros man nimmt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich sag's mal ganz pragmatisch als Drummer, der nicht nebenbei versierter Tontechniker ist. Wenn ihr Neuland betretet, macht euch das Leben leicht und mikrofoniert so wenig wie möglich und nur so viel wie absolut nötig. Selbst im professionellen Studio sitzen leider nicht immer Tonleute, die Drums abnehmen können, und sogar da habe ich öfter erlebt, dass man mit viel Aufwand nur viel Mist produziert. Zumindest erreicht man häufig nicht die Klangqualität, die man von Topproduktionen im Ohr hat, egal wie viele Mikros man ans Set schraubt.

Wenn ich dieses Wurst-Video sehe/höre, bin ich im Grunde schon happy über einen "belastbaren" Drumsound. Wer da noch mehr braucht, sollte schon genau wissen, was er womit erreichen kann. Mit nem Pärchen als OV in verschiedenen Positionen (AB, XY, Glyn Johns, Recorderman) plus ner Wurst hat man schon ne Menge zum Ausprobieren und wahrscheinlich am Ende nen Drumsound, der nicht schlechter als Close Miking rüberkommt. Wenn ihr nach ner Stunde schon nen guten Drumsound habt, bleibt mehr Zeit zum Einspielen ;)

Bezüglich Bass Drum bin ich übrigens auch beim BA19A, gnadenlos gut für den Preis, und durch die schaltbare Mittenabsenkung zudem variabel.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke schon mal für euren Input! Ich würde mal behaupten, dass wir uns vom Genre her im Bereich Punk-Rock/Alternative Rock bewegen.
Ich hoffe, dass ist okay, wenn ich hier einen Link zu einem unserer Songs poste: Silent Masses

Zur Info: Den Song haben wir selbst geschrieben, aufgenommen, gemixt und gemastert. Allerdings eben mit programmierten Drums.
Bei den Drums haben wir aber mit einem einzelnen Mic und einer Kamera unsern Drummer aufgenommen und so echt wie möglich "nachprogrammiert".

Zum Thema Mikrofonieren der Drums:
Unser Drummer hat spontan ein Mikro aus der Tasche gezogen, welches wir bis Dato nicht berücksichtig haben: Ein Audio Technica AT871R Grenzflächenmikro.
Zudem können wir uns von einer befreundeten Band ein weiteres paar Lewitt LCT 040 ausleihen.

Bedeutet für uns, wir würden die Drums nun folgendermaßen Mikrofonieren:
- Kick: Beta 52A nahe am Schlegel für den Kick-Sound + AT871R in der Kick-Drum für den Rumms
- Snare: SM58 oben, Pro37 unten (ggf. zusätzlich das SM7B für oben, je nach dem, was uns vom Sound her dann besser gefällt)
- Racktom: SM58
- Floortom: SM58
- OH: Ein paar LCT 040
- Ride: LCT 040
- Hi-Hat: LCT 040
- Room: NT1A + SM58/SM7B (je nach dem was wir final für die Snare Top nehmen)

Bei den Room-Mics kann ich schwer sagen, ob am Ende wirklich was brauchbares rauskommt. Aber lieber mal mitaufnehmen und rumexperimentieren.
Sobald wir mal erste Aufnahmen haben, kann ich diese hier ja mal einstellen!

Danke schon mal an euch alle! :)
 
(ggf. zusätzlich das SM7B für oben, je nach dem, was uns vom Sound her dann besser gefällt)
Das stelle ich mir wegen der Größe des Mikros etwas kompliziert vor. Das kann dann dem Drummer schon wieder im Weg sein.

Generell würde ich beim Mikrofonieren erst mal starkes Augen- bzw. Ohrenmerk auf die Basismikrofonierung also Bassdrum, Snare und Overhead legen. speziell letztere sollten sorgfältig positioniert werden. Denn letztendlich sind die dann die Grundlage für den Drumsound. Man neigt als ungeübter schon dazu erst mal alles abzunehmen und überall ein Mikro hin zu stellen. Wenn das aber falsch positioniert ist, dann kann man das Ergebnis schlicht in die Tonne treten oder man kämpft mit allen möglichen und unmöglichen Tricks darum die Aufnahme zu retten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,
Man neigt als ungeübter schon dazu erst mal alles abzunehmen und überall ein Mikro hin zu stellen.
....dazu etwas aus meiner eigenenen Praxis - der Schlagzeuger der letzten Band, die ich für Demoaufnahmen in meinem "Keller" hatte, war seinem Gesichtsausdruck nach bitter enttäuscht, als er beim Aufbau von mir nur ein "Glyn Johns" mit drei Mics bekam, aber zu wohlerzogen, um damit herauszuplatzen. Da habe ich ihn einfach gefragt, ob er sich denn etwas anderes vorgestellt habe. Die Antwort war mir klar: "Eigentlich 'ne Vollabnahme..." Meine Antwort: "Erstmal mit den dreien probehören, es braucht nicht mehr!"
Zweifelndes Gesicht, aber nach ca. 10 Takten totale Begeisterung: "DEN Sound will ich - kannst Du mir mal genau erklären, wie das geht?" :D :D :D
Ich neige halt immer zum "keep-it-so-simpel-wie-irgend-möglich" ;) - allerdings würde ich mit Sicherheit ein Heavy-Metal-Kit nicht so abnehmen :evil:

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Glyn Johns in allen Ehren, aber das ist beim hier angestrebten Klang nicht die richtige Herangehensweise. Ganz eindeutig nicht. Ich würde auch davon abraten, 16 Kanäle aufzunehmen, nur weil man genügend Mikros rumfliegen und die Kanäle frei hat. Aber ausprobieren ist gut, und wenn man sich am Ende entscheidet, nicht alle aufgenommenen Mikros für den Mix zu verwenden, hat man ja doch was gelernt.

Dazu kommt: Je weniger Mikros man verwendet, desto besser muss das Set schon in Natur klingen. Wenn die Kick und Toms einfach nicht dick klingen und ich keine Nahmikros dafür aufgenommen habe, kann ich hinterher kaum mehr "Bumms" reindrehen, ohne dass der Rest darunter leidet. Andersherum, wenn die Becken störende Tiefmitten-Resonanzen haben, krieg ich die nicht weg, ohne den Toms was zu nehmen. Deswegen ist die Nahmikrofonierung für den Anfang meiner Meinung nach in jedem Fall die Variante, aus der man die besten Ergebnisse bekommt, wenn man bereit ist, ein bisschen Zeit zu investieren. Zumal die Nahmikrofonierung stilistisch hier ohnehin alternativlos ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,
Glyn Johns in allen Ehren, aber das ist beim hier angestrebten Klang nicht die richtige Herangehensweise.
....sollte hier auch nur als Plädoyer für Einfachheit in allgemeinen stehen. Daß man damit nicht jeden gewünschten Sound hinbekommt, ist mir schon klar ;) Für das besagte Projekt paßte es dagegen optimal.

Viele Grüße
Klaus
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben