Wie bringe ich mehr Melodie ins Solospiel?

  • Ersteller Ellijah
  • Erstellt am
Ellijah
Ellijah
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.11.24
Registriert
28.06.16
Beiträge
104
Kekse
47
Hallo , hab Fragen zum Solospiel. Würde gern in meine Soloimpros mehr Melodie reinbringen.
Bending, Pulloffs,slides gehen gut.( Spiele ca. 3 J. Egitarre, vorher nur Akustik fürs Lautsingen;)).
Wenn ich die Rhythmik in einem lick verändern will, hapert es manchmal.
Kann man andere Intervalle ausser Sekunden( Quinte, Oktave?) nehmen?
Habt ihr einen Tipp zum Hören von licks mit unterschiedlichen Rhythmen?
Achtel, 16tel ok, aber Wechsel zu anderen fallen mir schwer. Finger sind zu langsam,meine ich dann.
Melodien_Gitarrensoli_4-1024x285.jpg

Sowas in dieser Art....

Danke für Tipps...
 
Kann man andere Intervalle ausser Sekunden( Quinte, Oktave?) nehmen?
vielleicht solltest du ganz anders denken:rolleyes:. Ich finde, Melodien lassen sich eher aus dem harmonischen Klang bilden, als mit musikalischer Mathematik.
Spielst du mit Backingtracks? Verlass dich mehr auf dein Gehör, und mach langsam und nicht zu viele Töne, zumindest am Anfang.
Tempo und Anzahl der Töne kann man dann ja steigern, wenn man erstmal eine Grundidee für eine Melodie hat. Von der Pentatonik z.B. kann man ja durchaus auch abweichen, solange es halt "gut" klingt, ebenso ist es mit gängigen Skalen und Licks. Also ruhig ein bißchen experimentieren und rumspielen, bis was da ist.
 
Danke.
Meine Frage war, wie ich rhythmisch wechselnd besser werde.
Spiele immer zu tracks.
(y)
 
Hoi
Du schreibst, Bendings etc. gehen gut. Aber genau das fehlt in deinem Noten-/Tabulaturbeispiel. Es sind nicht die Anzahl der gespielten Noten, sondern die Phrasierungen der einzelnen Töne, welche die Melodie veredeln. Lass auch mal ruhig einen Ton stehen, über das Taktende hinaus (gebunden), und baue unbedingt die Bendings und Vibratos vermehrt ein.

Gute Melodien setzen ganz viel Erfahrung voraus. Je eher man am Anfang seiner Karriere ist, desto eher ist der Beginner geneigt, die Takte mit möglichst vielen Noten zu füllen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde an Deine Stelle mal einfach 3-5 Songs lernen und die Solo dazu, durch nachspielen lernt man unheimlich viel, gerade bei den Solo.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde mal ein bisschen Musik hören
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was für Musik spielst Du? Genre, Bands?
Geht um Beispiele, mit denen Du etwas anfangen kannst.
 
Würde gern in meine Soloimpros mehr Melodie reinbringen.
Ich kann den Vorschlag von @OliverT nur unterstützen: Songs lernen ist der allereinfachste Weg hierzu. Die Erkenntnisse aus der Praxis kann Dir einerseits niemand nehmen und Du lernst einfach auch "Standards", die sich bewährt haben. Andererseits erhältst Du damit auch Übung im Spiel, denn
Finger sind zu langsam,
wird nur besser, wenn Du Dir auch die nötige Praxis gönnst.

Don't overthink it.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Weniger Töne und mehr Pausen
 
Vielen Dank euch.
Ok, an den Phrasierungen arbeite ich.
Solos höre ich mir an. Nehme immer einen Song zum Nachspielen u auch ein lick zum Nachspielen aus einem Buch( Troy Stetina).

Genre: viel Blues, auch Jazz. Rock ebenfalls.

Grüsse!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hör Dir wenn Du magst mal als Beispiel das Gitarrensolo von Joe Bonamassa/ bei Black Country Communion vom Lied- Song of Yesterday an.

Selbst wenn es nicht gefallen muss...
... Ist es sehr lang und wenn ich Deine Frage denn richtig interpretiert habe, könnten dort viele Beispiele dafür vorhanden sein.

Das Sloe Gin Solo ebenfalls.
Sind Slow- bis Mid- Tempo- Beispiele wo man hören kann was wenige oder gehaltene Noten in Teilen der Solis auswirken können.

Die Tipps der Anderen sind da mit drin
und hörst auch Musik.

Dann wie der Rest schon sagt, viel verschiedenes Hören und viel spielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke, Soundnomad. Hab reingehört grad, trifft Geschmack und genau das, was ich wollte. Super.
Liebe Grüße (y)
 
Kein Ding (y)
Gerne.

LG Dir auch
 
Chris Buck hat einige Sachen auf youtube für lau und man kann auch für kleines Geld Backing Tracks und tabs haben. Ich lerne gerade viel davon.
Hier ein Beispiel.
 
Das Offensichtlichste ist Variationen des gleichen Licks einbauen. Man hört gerne was man bereits kennt.
zB ganz simpel
Unbenannt.jpg


Ansonsten ist ein absoluter Meister in kurzen Licks, Pausen, ... BB King.
Hör dir zB mal The Thrill Is Gone an, also den ganzen Song. Er kommt immer wieder auf ähnliche Licks zurück in verschiedenn Variationen ... oder auch einfach mal nur 1 Ton schön mit Vibrato stehen lassen ...
Es ist als würde er mit dir mit der Gitarre reden. Mein Tip. Lern den ein oder anderen Song von ihm ... absoluter Meister von Licks und Pausen um das ganze wirken zu lassen.



und dann wie man es moderner mit mehr Pep macht ...

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo @Ellijah

Der Eingangspost wirkt auf mich etwas wenig ausdifferenziert, da ist die Frage nach "mehr Melodie":
....Würde gern in meine Soloimpros mehr Melodie reinbringen.
Bending, Pulloffs,slides gehen gut.
(Anm. dazu: Bendings, Pulls, Slides sind Spieltechniken, haben aber mit der Melodie an sich relativ wenig zu tun. Klar hört es sich anders an, wenn man von z.B. von einem D zu einem E bendet oder slidet, aber man spielt nach wie vor ja ein D und ein E)

Gefolgt von Rhythmus verändern:
Wenn ich die Rhythmik in einem lick verändern will, hapert es manchmal.

Wieder gefolgt von Melodie (ich nehme mal an, dass das als Melodiespiel gemeint ist?):
Kann man andere Intervalle ausser Sekunden( Quinte, Oktave?) nehmen?

Wieder gefolgt von einer rhythmischen Thematik:
Achtel, 16tel ok, aber Wechsel zu anderen fallen mir schwer. Finger sind zu langsam,meine ich dann.
😵‍💫😅
(Anm. dazu: Rhythmik besteht nicht primär aus Tempo, sondern dem Aufeinanderfolgen von Schwerpunkten. Um das zu verstehen muss das Tempo nicht hoch sein! Man kann denselben Rhythmus mit 80 und mit 160 bpm spielen)



Ist dir klar, was die Unterschiede zwischen den Begriffen Melodie, Harmonie und Rhythmus sind?

Melodie--> das, was man auch nachsummen kann bzw. das, was du in deinem Notenbeispiel im 1. Post reingestellt hast.

Harmonie--> Wie wirkt das Zusammenwirken der verschiedenen Töne? IdR. klingt ja ein Akkord dazu. Vor allem lange und/oder auf betonte Zählzeiten (in einem 4/4 Takt vor allem auf 1 und 3) erklingende Melodietöne bilden aber eben damit auch Harmonien. Das kann sowohl ein Akkordton sein, also du spielst etwa ein C zu einem Am-Akkord (der aus den Tönen A-C-E besteht), als auch ein akkordfremder Ton. Ist dieses C der primär vorherrschende Ton in der Melodie zu diesem Am Akkord bleibt die Harmonie über diesen Takt schlicht Am. Ist es hingegen ein G würde man von Am7 sprechen - oder A aeolisch.
(Da könnte man jetzt sehr und unendlich weit ausholen, wichtig ist mir aber vorerst mal: Es kann im Kontext jedes Akkordes JEDER Ton auftauchen, vom akkordeigenen Ton bishin zu wirklich dissonanten Intervallen, ob das schlüssig ist hängt aber auch davon ab, welche Funktion der Akkord hat, es gibt nämlich welche, die von sich aus "Spannungsakkorde" in der jeweiligen Tonart sind, die vertragen dann idR. ganz gut noch mehr Dissonanz).
Und, welche der Melodietöne besonderes Gewicht haben entscheidet dann (nebst deren Klangdauer) aber maßgeblich mit der:

Rhythmus--> Da gibt es einmal das Taktmaß (also 4/4, 3/4, 7/8,....), welches Schwerpunkte vorgibt und der Rhythmus ist quasi das Spiel mit und oft genug auch gegen diese Schwerpunkte.


Jetzt mal nur aus deinen Formulierungen geschlossen, das gehört zwar schon alles zusammen, ist aber nicht dasselbe und vor allem, wenn man etwas lernen will macht es idR. sehr viel Sinn, zu portionieren und nicht alles auf einmal zu machen.
Willst du etwa an der Rhythmik arbeiten, dann schau (und vor allem: höre und spiele) Rhythmuspatterns, übe mit Metronom, übe mit- und auszählen usw.. Kannst du nur Achteln und 16tel, dann such dir Beispiele, die aus anderen Rhythmen bestehen, bring diese Melodie zuerst in deinen Kopf und spiel sie dann nach.


LG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kann man andere Intervalle ausser Sekunden( Quinte, Oktave?) nehmen?
Natürlich, und das ist auch einer der Schlüssel zum melodischeren Spiel.

Am Anfang lernt man erst mal Tonleitern, das ist auch völlig normal und gut so. Spielt man die rauf und runter, klingts dann zumindest nicht falsch, und die Finger werden allmählich auch flinker. Sollen Improvisationen interessanter klingen, muss man dann aber auch quasi den "Absprung" schaffen. Ansonsten schaltet das Gehirn irgendwann auf Autopilot, und die Finger bewegen sich nach dem motorischen Gedächtnis statt nach Deiner bewussten Entscheidung. Die von Dir genannten Intervalle sind halt schlicht die Töne, die für den Finger gerade am bequemsten als Folgetöne zu erreichen sind, denn sie entsprechen dem über die Tonleitern eingeübten Bewegungsmuster.

Ich will das auch gar nicht gering schätzen, denn das passt auch an manchen Stellen. Du hast jetzt aber schon selber gemerkt, dass es langweilig wird, an dem Punkt stehen zu bleiben. Ein gutes Solo braucht vor allem auch überraschende Teile, eben eine Melodiefolge, ein paar Double Stops (Mehrklänge statt reiner Singlenotes) und rhythmische "Ausbrecher". Und interessante Melodien bestehen selten nur aus den kleinen Intervallen. Terzen, Sexten und Septimen sind wichtige Töne, um Akkorden Farbe zu geben, und bei Melodien ist das nicht anders.

Deine Frage zielt also genau in die richtige Richtung, um die anfänglichen Muster aufzubrechen. Wenn Du bewusst größere Intervalle einbaust, ergeben sich automatisch auch markantere Melodien - und die Kunst des Musikers ist es dann, die guten rauszusuchen ;).

Es ist sicher richtig, dass man vom Nachspielen melodischer Soli viel lernen kann, aber auch das bringt einem für eigene Ideen erst mal eher Licks, also kleine Melodiefetzen, die man als Bausteine verwenden kann. Die muss man dann auch wieder neu verknüpfen lernen. Bei Angus Young findest Du zB viele Licks von Chuck Berry, speziell in frühen AC/DC-Songs, aber es klingt trotzdem eigen und nach ihm, weil er sie neu verknüpft hat. Kleine, dem Hörer vertraute Fetzen sind also durchaus ein weiteres Mittel zu mehr Melodie, wenn sie aus dem Leiterschema ausbrechen.

Bisher sind wir aber noch sehr beim mechanischen Teil geblieben, sprich die Finger mal anders zu bewegen. Ein ganz wichtiger Punkt ist aber: Singen. Oder Pfeifen, meinetwegen. Nimm Dir die Akkordfolge vor, zu der Du improvisieren willst, und lass die Gitarre mal beiseite, versuche die Hauptmelodie des Songs zu variieren oder nimm ein Backing ohne Gesang und Gitarre und versuche, eine neue Melodie zur selben Akkordfolge zu singen. Und die versuchst Du dann auf der Gitarre nachzuspielen. So bringst Du Dein Gehirn dazu, sich beim Ausdenken des Solos nicht an die Finger anzupassen, sondern umgekehrt die Finger dazu, sich an neue Tonfolgen zu gewöhnen. Rhythmische Variation kann man dabei eigentlich nicht von Melodie trennen - wenn Du zB das berühmte Motiv aus Beethovens Fünfter mit völlig anderen Notenlängen spielst, erkennst Du es kaum wieder. Auch hier kann es ein Weg sein, über das singen neue rhythmische Abfolgen zu finden, wie die Varianten in Deinem ersten Post.

Zu guter Letzt noch etwas, woran man am Anfang zu allerletzt denkt: "Falsche" Töne und Notenwerte einbauen. Das gehört sicher zu den schwierigsten Punkten, aber das ist gerade bei Rock und Blues ein wichtiges "Gewürz". Das ist natürlich auch schwer zu vermitteln, denn hier ist nur das eigene musikalische Gefühl gefragt. Aber manchmal braucht es einfach was, um eine allzu gefällige Tonfolge interessant zu machen, entweder als Durchgangston oder sogar als bewusst betonte Dissonanz, die erst spät wioeder aufgelöst wird.

Ich will nicht behaupten, dass ich meine eigenen Ratschläge alle perfekt umsetzen kann. Wenn ich das könnte, wäre ich sicher schon ein viel besserer Gitarrist :D. Aber es sind Dinge, an denen es sich zu arbeiten lohnt.

Gruß, bagotrix
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Verdammt gute Tipps (y)
Ich hab das melodisch immer so versucht und auch viel hinbekommen Skalen möglichst auf ein oder zwei Saiten beschränkt... längst zu betrachten, übers Griffbrett.
zB Auf einer Saite über die ganze Gitarre spielen.
So fällt es mir auch etwas leichter.

Da wäre ein existierendes Beispiel für wenig ...
Die Hauptmelodie von Satriani- Always with me always with you.

Ist dann aber ein bewusster Akt bei mir und bei Imrovisationen spontan für mich nicht immer so umsetzbar.
Ich verliere mich tatsächlich schneller wieder in ein Pattern als ich will.

Die Tipps werde ich mir so auch mal versuchen regelmäßig anzugewöhnen.

Perfekt (y)
 
Jaa, super Tipps, Bagotrix. Echt hilfreich. Vielen Dank.
Das Ausbrechen aus patterns u Experimentieren mit z.b. größeren Intervallen ist das,was ich auch mache.

Danke auch an die anderen Vorschläge!
Chris Buck- Video ist klasse.
 
...Würde gern in meine Soloimpros mehr Melodie reinbringen.
...

Zum Eingangspost hätte ich auch eine Frage: meinst du mit 'impro' Imrpovisation? Also das erzeugen von Melodien während der Improvisation? Improvisieren heißt ja "etwas ohne Vorbereitung, aus dem Stegreif tun" (Wörterbuch)

Das halte ich für noch schwieriger als das Komponieren von Melodien, wenn man Zeit hat und viele Versuche unternimmt und ein Stück ausarbeitet. Die Tipps, sich vorhandene Stücke anzuhören sind bereits gegeben, aber hast du auch mal Melodien geschrieben, die nicht aus einer Improvisation heraus erzeugt werden?

Alle Vorschläge hier sind ja Stücke, die vom Komponisten ausgearbeitet wurden mit viel Zeit und Muße. Die haben diese Melodien bestimmt nicht während der Aufnahme improvisiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben