Meine Spielerfahrung mit Piano ist autodidaktisch und basiert auf Lehrwerken in Papierform. Dabei beziehe ich mich auf "durchschnittlich begabte" Hobbymusiker/innen wie mich selbst, die bevorzugt Pop/Rock/Blues und "easy-unterhaltsame" Jazzstile spielen wollen, nicht wirklich und ernsthaft klassische Musik.
Empfehlen kann ich dann die Reihe, mit der ich vor rund drei Jahren selbst den Neustart gewagt habe, um noch einmal echte Lernfortschritte zu erzeugen. Das war seinerzeit Jens Rupp, meine erste (zweite, dritte, vierte) Klavierschule.
https://www.thomann.de/de/artist_ahead_musikverlag_meine_erste_klavierschule.htm
Das erste Heft hat mich begeistert wie in den 90ern Hans-Günther Heumann, Klavierspielen - mein schönstes Hobby, das auch immer noch seinen Wert hat.
https://www.thomann.de/de/schott_klavierspielen_mein_schoenstes_hobby_klavierschule.htm
Gemeinsam ist beiden Authoren eine gewisse stilistische Flexibität, man schnuppert von Klassik bis Blues/Rock. Rupp benutzt dabei mehr Eigenkompositionen und vermittelt in seinen Stücken sehr bald und fortgesetzt Begleitfiguren/Akkordbrechungen, die man beim Pop-Piano "für immer" gut gebrauchen kann.
Dass Rupp Grundlagen ausführlicher üben lässt und daher anfangs eine flachere Lernkurve hat, finde ich sehr vorteilhaft. Bei Heumann kommt in der Mitte des Hefts ein spürbarer Anstieg mit "Morning Has Broken" und wird für Manche zum harten Brocken.
Am Ende von Heumann Band I steht das C-Dur Präludium BWV 846, das bei Rupp in der Mitte von Heft 3 erscheint. Rupp führt von da und in Band vier also noch etwas weiter im Stoff.
C-Dur Präludium BWV 846
Es gibt noch sehr viel mehr schöne Klavierstücke für sog. Anfänger (erstes Jahr) und die Unterstufe (erstes bis drittes Jahr). Ich habe mir Einiges davon angeschafft und kann bei Interesse Auskunft und meine Einschätzung geben.
Autodidakten bekommen Gelegenheit zu ziemlich vielen Fehlern, der meines Erachtens größte davon ist die Fixierung auf das Ergebnis "ich möchte Klavierspielen
können". Das legt Enttäuschungen nahe, wenn das Ziel trotz (fast) täglichem Üben gerade ohne Präsenzunterricht eben nicht Woche für Woche näher rückt. Deshalb finde ich es wesentlich befriedigender, Freude am Klavierspielen
lernen zu entwickeln, Ende offen.
Gruß Claus