Hallo
@Ellijah
Der Eingangspost wirkt auf mich etwas wenig ausdifferenziert, da ist die Frage nach "mehr Melodie":
....Würde gern in meine Soloimpros mehr Melodie reinbringen.
Bending, Pulloffs,slides gehen gut.
(Anm. dazu: Bendings, Pulls, Slides sind Spieltechniken, haben aber mit der Melodie an sich relativ wenig zu tun. Klar hört es sich anders an, wenn man von z.B. von einem D zu einem E bendet oder slidet, aber man spielt nach wie vor ja ein D und ein E)
Gefolgt von Rhythmus verändern:
Wenn ich die Rhythmik in einem lick verändern will, hapert es manchmal.
Wieder gefolgt von Melodie (ich nehme mal an, dass das als Melodiespiel gemeint ist?):
Kann man andere Intervalle ausser Sekunden( Quinte, Oktave?) nehmen?
Wieder gefolgt von einer rhythmischen Thematik:
Achtel, 16tel ok, aber Wechsel zu anderen fallen mir schwer. Finger sind zu langsam,meine ich dann.
(Anm. dazu: Rhythmik besteht nicht primär aus Tempo, sondern dem Aufeinanderfolgen von Schwerpunkten. Um das zu verstehen muss das Tempo nicht hoch sein! Man kann denselben Rhythmus mit 80 und mit 160 bpm spielen)
Ist dir klar, was die Unterschiede zwischen den Begriffen
Melodie,
Harmonie und
Rhythmus sind?
Melodie--> das, was man auch nachsummen kann bzw. das, was du in deinem Notenbeispiel im 1. Post reingestellt hast.
Harmonie--> Wie wirkt das Zusammenwirken der verschiedenen Töne? IdR. klingt ja ein Akkord dazu. Vor allem lange und/oder auf betonte Zählzeiten (in einem 4/4 Takt vor allem auf 1 und 3) erklingende
Melodietöne bilden aber eben damit auch
Harmonien. Das kann sowohl ein Akkordton sein, also du spielst etwa ein C zu einem Am-Akkord (der aus den Tönen A-C-E besteht), als auch ein akkordfremder Ton. Ist dieses C der primär vorherrschende Ton in der Melodie zu diesem Am Akkord bleibt die
Harmonie über diesen Takt schlicht Am. Ist es hingegen ein G würde man von Am7 sprechen - oder A aeolisch.
(Da könnte man jetzt sehr und unendlich weit ausholen, wichtig ist mir aber vorerst mal: Es kann im Kontext jedes Akkordes JEDER Ton auftauchen, vom akkordeigenen Ton bishin zu wirklich dissonanten Intervallen, ob das schlüssig ist hängt aber auch davon ab, welche Funktion der Akkord hat, es gibt nämlich welche, die von sich aus "Spannungsakkorde" in der jeweiligen Tonart sind, die vertragen dann idR. ganz gut noch mehr Dissonanz).
Und, welche der
Melodietöne besonderes Gewicht haben entscheidet dann (nebst deren Klangdauer) aber maßgeblich mit der:
Rhythmus--> Da gibt es einmal das Taktmaß (also 4/4, 3/4, 7/8,....), welches Schwerpunkte vorgibt und der Rhythmus ist quasi das Spiel mit und oft genug auch gegen diese Schwerpunkte.
Jetzt mal nur aus deinen Formulierungen geschlossen, das gehört zwar schon alles zusammen, ist aber nicht dasselbe und vor allem, wenn man etwas lernen will macht es idR. sehr viel Sinn, zu portionieren und nicht alles auf einmal zu machen.
Willst du etwa an der Rhythmik arbeiten, dann schau (und vor allem: höre und spiele) Rhythmuspatterns, übe mit Metronom, übe mit- und auszählen usw.. Kannst du nur Achteln und 16tel, dann such dir Beispiele, die aus anderen Rhythmen bestehen, bring diese Melodie zuerst in deinen Kopf und spiel sie dann nach.
LG