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Epiphone Les Paul Custom Zakk Wylde Camo 2005
Nach dem Review meiner Epiphone Les Paul Custom Classic Antique folgt nun das meiner Epiphone Zakk Wylde Camo aus dem Jahre 2005. Zakk Wylde ist einer der wenigen Gitarristen, die von Gibson ein eigenes Singnaturgitarren erhielt oder besser gesagt gleich mehrere. Mit der Zeit erweiterte man auch das Epiphone-Programm um diese Modelle. Zakk für den kleinen Geldbeutel. Im Einzelnen waren diese folgende drei Modelle:
Hier stelle ich Euch eine Gitarre vor, die ich schon immer in meinem Arsenal sehen wollte, eine Les Paul mit Ahorngriffbrett. Die Modellvielfalt unter den Les Paul ist riesengroß, allerdings finden sich in der Epiphone Historie gerade einmal zwei Modelle mit diesem Feature:
Die Camo lässt sich schon leichter finden, jedoch auch nicht an jeder Ecke. Da es sie natürlich nur noch gebraucht gibt, ist man auf die diversen Anzeigen im Netz angewiesen, in denen ab und an eine auftaucht. So auch in meinem Fall. Just zu diesen Zeitpunkt hatte ich das Spielgeld durch einen Gitarrenkauf an der Hand. Meine Camo stammt aus dem Jahr 2005 und zeigt nur auf der Rückseite ein paar Dings & Dongs in Form von Lackabplatzern, die nur semiamateurhaft repariert (angemalt) wurden. Aber dramatisch ist das Ganze nicht. Immerhin zählt sie auch bereits 17 Lebensjahre. Da passiert so was schon mal.Von ihr gab es auch ein Plus-Modell, das mit aktiven EMG´s bestückt wurde.
Ausstattung
Natürlich sind die Epiphone an Zakk´s Gibson Modellen angelehnt, hier und da jedoch ob der Preisklasse in der Ausstattung oder Güte der Materialien reduziert. Nichts neues für uns. Ich beschäftige mich nie mit der Gibson Camo, preislich zu weit weg für mein Budget (gebrauchte Gibson Zakk Wylde Camo werden gerne einmal ab 3.600 $ angeboten), von daher kann ich hier nicht auf die tatsächlich Unterschiede eingehen. Letztendlich bewegen sie sich aber mit Sicherheit auf die üblichen Bereiche. So dienen z.B. keine aktiven, sondern passive EMG H4 und H4A Humbucker der Tonewandlung. Herr Wylde will es schlicht, da die Cover hüben wie drüben aus schwarzem Kunststoff bestehen. Mit goldenen Cover sähe sie bestimmt auch nicht schlecht aus, bot EMG vielleicht damals nicht an und wenn man sie nur so kennt, gefällt sie einem in der Ausstattung auch am besten.
Die übrige Hardware wurde customlike vergoldet und zeigt sich nach all der Zeit recht resistent gegen Abnutzung. Hat sich hier über die Jahre etwas an der Beschichtungsmethode geändert? Denn bei meiner Bonamassa Custom von 2020 sieht das ganz anders aus. Bereits nach kurzer Zeit erscheint die Hardware an den mechanisch beanspruchten Stellen die unter dem Gold liegende Schicht. Ageing bereits mit der ersten Stunde! Die Gitarre zeigt sich generell routetauglich. So besteht die Jackplate aus Metall und die Tuner stammen von Grover, Rotomactis, wie man sie von vielen anderen Modellen her kennt. Das Halsprofil war für mich eine leicht Überraschung. Hätte ich doch mit dem Slim Taper Profil gerechnet, der Zakk hat wohl große Hände. Es liegt meines Erachtens zwischen diesem und dem Rounded, mit leichtem Überhang zu letztgenanntem. Mit anderen Wort, der Neck liegt satt in meiner Hand. Nicht ganz so fett wie das der Bonamassa Custom, aber weit weg von dem der Standard Custom aus dem aktuellen Epiphone-Programm mit ihrem Slim Taper-Profil.
Plus/Minus-Liste der Camo
Zuerst die Pluspunkte:
Generell zeigt sie sich makellos verarbeitet. Die Bundenden sind bestens verrundet. Das kann man auch bei Epiphone anders erleben. Hier spürt man keinen Grad, der den Spielfluss stört. Ein Übergang zwischen Halsbinding und Hals fühlt man ebenfalls nicht. Vom Gewicht her kann ich nur schätzen, dass man sie in die berühmte >4 kg-Kategorie einordnen kann. Den Paintjob würde ich als vorbildlich bezeichnen. Homogen und glatt geriet dabei die Korpusvorderseite. Es finden sich keine Einschlüsse, Nasen, oder sonstiges im Lack. Die Gitarre wird auf mich wie aus einem Guss. Da passt einfach alles zusammen. Ne Macht ist sie, nicht nur klanglich.
Kleine Modifikationen
Den Austausch der Bridge gegen eine Faber quittierte damals meine Bonamassa wohlwollend. Der Tone wurde damit fokussierter, offener und klarer. Diese Maßnahme sollte doch auch bei der Camo funktionieren. Ich hatte noch eine Duesenberg Steel Saddle Bridge ohne weitere Nutzung. Die sollte für Testzwecke werden, obwohl ich ob dem Stahl und dem vielen Ahorn Bedenken hatte, dass das alles zu höhenlastig werden würde. Dem ist überhaupt nicht der Fall. Meine Camo geizt ein wenig mit den Höhen. Von daher könnte ich mir bei ihr ein Alustoptail zur Anreicherung der Höhen gut funktionierend vorstellen. Die Frage nach einer Faber-Bridge stellt sich allerdings nach mehreren Hörproben nicht mehr, die Duesenberg bleibt. Die Milkbottle-Tunerbuttons tauschte ich ebenfalls nicht nur aus optischen Gründen gegen Keystone. Sehen meiner Meinung nach besser aus und damit lässt sich besser stimmen.
Tone
Die Pickupbestückung besteht wie weiter oben beschrieben aus passiven EMG H4 für die Bridge und dem Pendant H4A für den Neck. Über diese Pickups hört man viel Licht & Schatten, scheinen jedoch in der Community besser, als die H3 wegzukommen (Stichwort mikrofonisch?). Der Bridge wurde mit einem Keramik-, der Neck mit einem Alnicomagneten ausgestattet. Von außen zu erkennen ist das wie üblich bei EMG durch die Farbgebung des Schriftzuges auf dem Cover. Fluch und Segen zugleich, die EMG Humbucker verfügen über keine einstellbaren Polpieces. Zum einen grenzt das natürlich die Suche nach dem Sweet Spot ein, auf der anderen Seite ergeht man sich so nicht unbedingt den tagelangen Versuchen, den aller allerbesten Tone zu finden.Ich wollte und konnte ich den Pickups jedenfalls vorbehaltlos näheren und hören, was mich erwarten würde.
Durch runter- und raufdrehen die Pickups und die Auswirkungen darauf erst einmal verstehen, um sich dann an die finale Einstellarbeit zu begeben. Alle drei Positionen müssen für mich gut klingen, wobei ich in der Mittelstellung schon Kompromisse eingehen kann. Der Bridgehumbucker klingt bissig und angriffslustig, allerdings in etwas tieferen Tonegefielden, als ich das von anderen meiner Les Pauls her kenne. Der Tone bietet jedoch genau diesen Attacke, den ich suchte. Er klingt doch tatsächlich offener, als ich das vermutet hätte. Er überbetont auch nicht die Höhen. Die fügen sie bestens in das gesamte Klangbild ein. Die Bässe bieten einen gewissen Höhentouch, der sie richtig schön beißen lassen und damit sehr markant erscheinen. Gerade die tiefe E-Saite gedämpft einzeln gespielt hat schon was von Abrissbirne (Anmerkung: da der Vorbesitzer den Sattel wohl etwas nachgearbeitet hatte, verwende ich hier eine .060er E-Saite).
Der Neckpickup macht natürlich positionsbedingt auf dicke Hose, sprich, es stellt sich schnell eine Überhöhung der Bässe ein, so auch bei der Camo. Allerdings kann man diese auch durch entsprechende Einstellung soweit reduzieren, dass er sich gut mit dem Bridge-PU zusammenfügt. Hab´s geschafft! Auf diese Weise lässt sich ihm sogar Transparenz entlocken, wenn auch naturbedingt etwas dunkler. Beide liegen bei meiner Camo relativ gesehen auf einer Klangebenen, mit eben den Besonderheiten der jeweiligen Position. In der Zwischenstellung klingt es mittiger und wirkt so ein wenig intransparenter. Einen Lautstärkeänderung ist bei entsprechender Einstellung nur minimal wahrnehmbar und kann nie, vor allen Dingen mit Kopfhörer ausgeschlossen werden. Wie beschrieben, die Kombination aus beiden Pickups steht bei mir nicht wirklich im Fokus. Auch scheinen für mich beide Humbucker mehr „entkoppelt“ zu sein. Soll bedeuten, dass, wenn man die Hohe des Neck-PU´s verstellt nicht gleich den Tone des Bridge-PU verändert.
Die verbauten Humbucker sind mit Sicherheit nicht die Besten der Welt, aber EMG hin, EMG her, man sollte sich zuerst (wie immer) zuerst einmal mit ihnen beschäftigen, bevor man an ein Austausch denkt. Daran dachte ich jedoch keine Minute. In dieser Gitarre bin ich ein Fan der H4-Pickups geworden. Würde ich sie in anderen Gitarren einsetzt? Durchaus, wenn´s passt. Passive EMG´s billiger Abklatsch der aktiven Brüder? Für mich nicht. Eher eigenständig und für Kollegen mit Aktivpickupallergie ein Test werden, können sie doch in jede passiv bestückte Gitarre eingebaut werden. Es gibt sie gebraucht auch noch für kleines Geld.
Fazit
Lange hat es gedauert, bis ich mir diese Gitarre anschaffte. Immer in meinem Kopf präsent, aber dann doch wieder aus den Augen verloren. Vielleicht war ich auch durch das Camouflage abgeschreckt. Doch nun sollte es einfach sein. Die Camo taucht immerhin nicht jeden Tag in den Verkaufsbörsen auf, da heißt es dann sich schnell zu überlegen, ob kaufen oder eben nicht und die Chance vielleicht für lange Zeit verstreichen lasse.
Solche Sonderserien ergeben für mich absolut Sinn, vor allen Dingen wenn sie Features zu Tage fördern, die man normalerweise nicht im Standardprogramm findet. Dazu zählt diese Zakk Wylde mit ihrem Ahorngriffbrett oder die Bonamassa Custom mit drei Humbucker.
Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Custom mit ordentlicher Ausstattung nahe an Zakks Gibson Les Paul Custom und guter Fertigungsqualität ist, sollte diese Custom oder eine der anderen beiden Modelle auf dem Plan haben, auch wenn sie nicht über die Besonderheit des Griffbrettmaterials verfügen.
Nach dem Review meiner Epiphone Les Paul Custom Classic Antique folgt nun das meiner Epiphone Zakk Wylde Camo aus dem Jahre 2005. Zakk Wylde ist einer der wenigen Gitarristen, die von Gibson ein eigenes Singnaturgitarren erhielt oder besser gesagt gleich mehrere. Mit der Zeit erweiterte man auch das Epiphone-Programm um diese Modelle. Zakk für den kleinen Geldbeutel. Im Einzelnen waren diese folgende drei Modelle:
- Les Paul Custom Bullseye
- Les Paul Custom Buzzsaw
- Les Paul Custom Camo
Hier stelle ich Euch eine Gitarre vor, die ich schon immer in meinem Arsenal sehen wollte, eine Les Paul mit Ahorngriffbrett. Die Modellvielfalt unter den Les Paul ist riesengroß, allerdings finden sich in der Epiphone Historie gerade einmal zwei Modelle mit diesem Feature:
- Les Paul Custom LTD
- Les Paul Custom Camo Zakk Wylde
Die Camo lässt sich schon leichter finden, jedoch auch nicht an jeder Ecke. Da es sie natürlich nur noch gebraucht gibt, ist man auf die diversen Anzeigen im Netz angewiesen, in denen ab und an eine auftaucht. So auch in meinem Fall. Just zu diesen Zeitpunkt hatte ich das Spielgeld durch einen Gitarrenkauf an der Hand. Meine Camo stammt aus dem Jahr 2005 und zeigt nur auf der Rückseite ein paar Dings & Dongs in Form von Lackabplatzern, die nur semiamateurhaft repariert (angemalt) wurden. Aber dramatisch ist das Ganze nicht. Immerhin zählt sie auch bereits 17 Lebensjahre. Da passiert so was schon mal.Von ihr gab es auch ein Plus-Modell, das mit aktiven EMG´s bestückt wurde.
Ausstattung
Natürlich sind die Epiphone an Zakk´s Gibson Modellen angelehnt, hier und da jedoch ob der Preisklasse in der Ausstattung oder Güte der Materialien reduziert. Nichts neues für uns. Ich beschäftige mich nie mit der Gibson Camo, preislich zu weit weg für mein Budget (gebrauchte Gibson Zakk Wylde Camo werden gerne einmal ab 3.600 $ angeboten), von daher kann ich hier nicht auf die tatsächlich Unterschiede eingehen. Letztendlich bewegen sie sich aber mit Sicherheit auf die üblichen Bereiche. So dienen z.B. keine aktiven, sondern passive EMG H4 und H4A Humbucker der Tonewandlung. Herr Wylde will es schlicht, da die Cover hüben wie drüben aus schwarzem Kunststoff bestehen. Mit goldenen Cover sähe sie bestimmt auch nicht schlecht aus, bot EMG vielleicht damals nicht an und wenn man sie nur so kennt, gefällt sie einem in der Ausstattung auch am besten.
Die übrige Hardware wurde customlike vergoldet und zeigt sich nach all der Zeit recht resistent gegen Abnutzung. Hat sich hier über die Jahre etwas an der Beschichtungsmethode geändert? Denn bei meiner Bonamassa Custom von 2020 sieht das ganz anders aus. Bereits nach kurzer Zeit erscheint die Hardware an den mechanisch beanspruchten Stellen die unter dem Gold liegende Schicht. Ageing bereits mit der ersten Stunde! Die Gitarre zeigt sich generell routetauglich. So besteht die Jackplate aus Metall und die Tuner stammen von Grover, Rotomactis, wie man sie von vielen anderen Modellen her kennt. Das Halsprofil war für mich eine leicht Überraschung. Hätte ich doch mit dem Slim Taper Profil gerechnet, der Zakk hat wohl große Hände. Es liegt meines Erachtens zwischen diesem und dem Rounded, mit leichtem Überhang zu letztgenanntem. Mit anderen Wort, der Neck liegt satt in meiner Hand. Nicht ganz so fett wie das der Bonamassa Custom, aber weit weg von dem der Standard Custom aus dem aktuellen Epiphone-Programm mit ihrem Slim Taper-Profil.
Plus/Minus-Liste der Camo
Zuerst die Pluspunkte:
- kein Slim Taperhalsprofil, liegt zwischen SL und dem Rounded, wirklich sehr angenehm
- natürlich das Ahorngriffbrett, sowie Ahornhals zur Differenzierung zu meinen anderen Les Pauls
- Potimarker
- ein auch nach 17 Jahren ein immer noch funktionierender Toggleswitch
- OK, das Camo bräuchte ich jetzt nicht, weiß mit den Kringeln hätte mir besser gefallen, Signatur eben
Generell zeigt sie sich makellos verarbeitet. Die Bundenden sind bestens verrundet. Das kann man auch bei Epiphone anders erleben. Hier spürt man keinen Grad, der den Spielfluss stört. Ein Übergang zwischen Halsbinding und Hals fühlt man ebenfalls nicht. Vom Gewicht her kann ich nur schätzen, dass man sie in die berühmte >4 kg-Kategorie einordnen kann. Den Paintjob würde ich als vorbildlich bezeichnen. Homogen und glatt geriet dabei die Korpusvorderseite. Es finden sich keine Einschlüsse, Nasen, oder sonstiges im Lack. Die Gitarre wird auf mich wie aus einem Guss. Da passt einfach alles zusammen. Ne Macht ist sie, nicht nur klanglich.
Kleine Modifikationen
Den Austausch der Bridge gegen eine Faber quittierte damals meine Bonamassa wohlwollend. Der Tone wurde damit fokussierter, offener und klarer. Diese Maßnahme sollte doch auch bei der Camo funktionieren. Ich hatte noch eine Duesenberg Steel Saddle Bridge ohne weitere Nutzung. Die sollte für Testzwecke werden, obwohl ich ob dem Stahl und dem vielen Ahorn Bedenken hatte, dass das alles zu höhenlastig werden würde. Dem ist überhaupt nicht der Fall. Meine Camo geizt ein wenig mit den Höhen. Von daher könnte ich mir bei ihr ein Alustoptail zur Anreicherung der Höhen gut funktionierend vorstellen. Die Frage nach einer Faber-Bridge stellt sich allerdings nach mehreren Hörproben nicht mehr, die Duesenberg bleibt. Die Milkbottle-Tunerbuttons tauschte ich ebenfalls nicht nur aus optischen Gründen gegen Keystone. Sehen meiner Meinung nach besser aus und damit lässt sich besser stimmen.
Tone
Die Pickupbestückung besteht wie weiter oben beschrieben aus passiven EMG H4 für die Bridge und dem Pendant H4A für den Neck. Über diese Pickups hört man viel Licht & Schatten, scheinen jedoch in der Community besser, als die H3 wegzukommen (Stichwort mikrofonisch?). Der Bridge wurde mit einem Keramik-, der Neck mit einem Alnicomagneten ausgestattet. Von außen zu erkennen ist das wie üblich bei EMG durch die Farbgebung des Schriftzuges auf dem Cover. Fluch und Segen zugleich, die EMG Humbucker verfügen über keine einstellbaren Polpieces. Zum einen grenzt das natürlich die Suche nach dem Sweet Spot ein, auf der anderen Seite ergeht man sich so nicht unbedingt den tagelangen Versuchen, den aller allerbesten Tone zu finden.Ich wollte und konnte ich den Pickups jedenfalls vorbehaltlos näheren und hören, was mich erwarten würde.
Durch runter- und raufdrehen die Pickups und die Auswirkungen darauf erst einmal verstehen, um sich dann an die finale Einstellarbeit zu begeben. Alle drei Positionen müssen für mich gut klingen, wobei ich in der Mittelstellung schon Kompromisse eingehen kann. Der Bridgehumbucker klingt bissig und angriffslustig, allerdings in etwas tieferen Tonegefielden, als ich das von anderen meiner Les Pauls her kenne. Der Tone bietet jedoch genau diesen Attacke, den ich suchte. Er klingt doch tatsächlich offener, als ich das vermutet hätte. Er überbetont auch nicht die Höhen. Die fügen sie bestens in das gesamte Klangbild ein. Die Bässe bieten einen gewissen Höhentouch, der sie richtig schön beißen lassen und damit sehr markant erscheinen. Gerade die tiefe E-Saite gedämpft einzeln gespielt hat schon was von Abrissbirne (Anmerkung: da der Vorbesitzer den Sattel wohl etwas nachgearbeitet hatte, verwende ich hier eine .060er E-Saite).
Der Neckpickup macht natürlich positionsbedingt auf dicke Hose, sprich, es stellt sich schnell eine Überhöhung der Bässe ein, so auch bei der Camo. Allerdings kann man diese auch durch entsprechende Einstellung soweit reduzieren, dass er sich gut mit dem Bridge-PU zusammenfügt. Hab´s geschafft! Auf diese Weise lässt sich ihm sogar Transparenz entlocken, wenn auch naturbedingt etwas dunkler. Beide liegen bei meiner Camo relativ gesehen auf einer Klangebenen, mit eben den Besonderheiten der jeweiligen Position. In der Zwischenstellung klingt es mittiger und wirkt so ein wenig intransparenter. Einen Lautstärkeänderung ist bei entsprechender Einstellung nur minimal wahrnehmbar und kann nie, vor allen Dingen mit Kopfhörer ausgeschlossen werden. Wie beschrieben, die Kombination aus beiden Pickups steht bei mir nicht wirklich im Fokus. Auch scheinen für mich beide Humbucker mehr „entkoppelt“ zu sein. Soll bedeuten, dass, wenn man die Hohe des Neck-PU´s verstellt nicht gleich den Tone des Bridge-PU verändert.
Die verbauten Humbucker sind mit Sicherheit nicht die Besten der Welt, aber EMG hin, EMG her, man sollte sich zuerst (wie immer) zuerst einmal mit ihnen beschäftigen, bevor man an ein Austausch denkt. Daran dachte ich jedoch keine Minute. In dieser Gitarre bin ich ein Fan der H4-Pickups geworden. Würde ich sie in anderen Gitarren einsetzt? Durchaus, wenn´s passt. Passive EMG´s billiger Abklatsch der aktiven Brüder? Für mich nicht. Eher eigenständig und für Kollegen mit Aktivpickupallergie ein Test werden, können sie doch in jede passiv bestückte Gitarre eingebaut werden. Es gibt sie gebraucht auch noch für kleines Geld.
Fazit
Lange hat es gedauert, bis ich mir diese Gitarre anschaffte. Immer in meinem Kopf präsent, aber dann doch wieder aus den Augen verloren. Vielleicht war ich auch durch das Camouflage abgeschreckt. Doch nun sollte es einfach sein. Die Camo taucht immerhin nicht jeden Tag in den Verkaufsbörsen auf, da heißt es dann sich schnell zu überlegen, ob kaufen oder eben nicht und die Chance vielleicht für lange Zeit verstreichen lasse.
Solche Sonderserien ergeben für mich absolut Sinn, vor allen Dingen wenn sie Features zu Tage fördern, die man normalerweise nicht im Standardprogramm findet. Dazu zählt diese Zakk Wylde mit ihrem Ahorngriffbrett oder die Bonamassa Custom mit drei Humbucker.
Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Custom mit ordentlicher Ausstattung nahe an Zakks Gibson Les Paul Custom und guter Fertigungsqualität ist, sollte diese Custom oder eine der anderen beiden Modelle auf dem Plan haben, auch wenn sie nicht über die Besonderheit des Griffbrettmaterials verfügen.