socccero
Registrierter Benutzer
Heute gibt’s mal ein kurzes Review zu meinem Mainamp seit ner ganzen Weile:
Suhr Badger 35
Hier in der Version in Vintage Cream mit der passenden Suhr Badger 1x12 Warehouse Veteran 30 Box.
Da es mittlerweile eine etwas neuere Version gibt, die sich MKII nennt, sind wir bei meinem Amp noch beim MKI.
Specs:
Bauart: Röhre
Leistung: 30 W
Klangregelung: Bässe/Mitten/Höhen
Einschleifweg: seriell
Vorstufenröhren: 3x 12AX7
Endstufenröhren: 4x EL 84
Impedanz: 4/8/16 Ohm
Lieferumfang: Cover
Abmessungen (BxHxT): 52,1 x 21,0 x 23,4 cm
Produktionsland: USA
Der Amp hat neben der üblichen Klangregelung einen Regler für Power, Drive und Gain.
Power und Drive funktionieren als Powerscaling, mit welcher sich der Amp auf 1 Watt runter regeln lassen soll.
Das Layout ist soweit simpel und bewährt.
POWER SCALING EXPLAINED
POWER: Power Scaling emulates the tonal response of a high wattage amp on 10, at manageable volumes. Power controls the voltage that feeds the output section and in turn, the wattage. As you lower the voltage of the power section you are reducing the amount of signal it can handle before clipping the output section. To compensate for this we use the “Drive” control so you can easily scale down to 1 watt without losing tone & feel.
DRIVE: Feeds the input to the power section. With Power at 10 it acts as a master volume. As a rule of thumb, when you turn down the Power always set the Drive control within 2 numbers of the Power setting. If you set the drive lower than the power it will sound brighter, like a “master volume” amp.
Das klingt kompliziert…einfach machen ;-) Ich bevorzuge mehr Power, als Drive.
Um es vorweg zu nehmen;
Das Powerscaling macht den Amp tatsächlich sehr gut leise einsetzbar und so kann ich den Amp auch ohne separaten Powersoak oder Lord Box zuhause spielen.
Den Einfluss der Box und des Speakers kann man allerdings nicht ignorieren und sorry, ein Lautsprecher braucht meines Erachtens eben trotzdem einen gewissen Pegel um richtig zu klingen. Der Veteran 30 kann das trotzdem ziemlich gut (übrigens war der Speaker nie so schrill wie ein neuer Vintage 30) und klingt von all meinen Boxen hier leise am besten.
Optik:
Also was soll man da groß sagen? Der „kleine“ sieht schwer nach Marshall aus. Klassisch gut und rock n roll!
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist tadellos.
Der Leder Griff ist absolut super! Schön dick und stabil. Da mache ich mir absolut keine Sorgen und man kann die Kilos gut transportieren.
Die Potis laufen sauber und nicht zu leicht, die Kippschalter sind wertig.
Dazu gibts dann ein Transportcover, dass seinen Zweck erfüllt. Schöner und sicherer geht natürlich und ein Case wäre bei häufigen Transporten allgemein ratsam.
Sound:
Der Amp ist ein Einkanaler und die Optik zeigt durchaus die Richtung, in die es geht: „Classic British Tones“
Wobei der Amp für mich schon seinen eigenen Charakter hat und z.B. nur leichte Anlehnungen an den Plexi zeigt. Insgesamt wärmer und weniger brutal direkt in den Mitten. Man könnte auch sagen gefälliger.
Es muss bewusst sein, dass man ohne Pedals hier live sicher nicht die Eierlegende-Wollmilchsau vor sich hat. Im Studio und Zuhause kann man mit dem Amp allein aber sehr viel abdecken.
Ohne Pedals ist Highgain allerdings nur bedingt drin und weit von den Gain Reserven anderer Amps entfernt.
Der Badger ist mit ordentlich Headroom ein super Clean - Crunch Amp und bietet eben eine super Basis für ein schönes Pedalboard und dann geht eigentlich alles.
Aber Einkanaler heißt nicht One-Trick Pony.
Viel mehr muss man eben mit dem arbeiten was man hat und Single Coils und Humbucker bieten ja an sich einiges an klanglichen Unterschieden.
Als Beispiel mal ein paar Aufnahmen über Captor X und einer Suhr P2x12 Creamback IR:
Singlecoils
mit der Suhr Classic T und ohne Zerren vorm Amp; Power und Drive sehr weit auf, Gain variiert Rechts und Links in der Aufnahme:
Humbucker
Mit Humbuckern der Suhr Alt T und meiner Les Paul geht natürlich noch mehr Gain ohne Pedals:
Dazu muss ich sagen, dass beide wenig Output haben (Alt T mit SSV und die Les Paul mit Thornbuckern). Mit High Output Pickups kann man da sicher mehr rausholen oder eben mit einem Booster vorm Amp.
Also nein, moderne High Gain Sounds kann der Gute nicht ohne Weiteres aus den Röhren schütteln. Was er aber auch nicht muss. Von den Gain-Reserven kann man sehr viel abdecken.
Der Badger ist kein JVM und nicht einfach auf Fußtritt umschaltbar, sondern erfordert vom Spieler, den Einsatz seines Volume-Potis, wenn man ohne Zerrer zwischen Clean und Crunch wechseln will.
Für Metal nur mit Hilfe vorm Amp.
Nennen wir es einen Amp für Puristen.
Pro's
Flexibler Amp, trotz 1-Kanal
Powerscaling
Sounds
Con's
Preis
Fazit:
Der Badger 35 kostet derzeit zwischen 2200 und 2500 € neu
(die 1x12 Box kostet derzeit fast 800€ zusätzlich).
Das ist eine Hausnummer und dürfte für viele ein KO-Kriterium sein, was ich durchaus nachvollziehen kann, bedenkt man, was es noch alles an Konkurrenz in dem Preisbereich gibt. Den Kauf bereue ich aber absolut nicht.
Erschwerend hinzu kommt noch die Tatsache, dass man Suhr Amps nur in wenigen Läden in Deutschland in die Finger bekommt. Antesten ist hier aber durchaus ratsam und der Amp kann beim ersten spielen auch durchaus etwas abschrecken, bis man seine Settings mal gefunden hat.
Der Badger ist für mich im Vergleich deutlich flexibler als mein Marshall Plexi und damit in der Regel Wahl Nr. 1. Er läuft ruhig, hat ein geringes Rauschverhalten und ist mit dem Powerscaling „nachbarfreundlich“ nutzbar.
Für einen Top 40 - Gitarristen und Hochzeitsbands ist der Amp so zwar nutzbar aber nicht unbedingt die beste Wahl. Für straighten Rock, Blues, Singer- Songwriter und Spieler, die mit einem Kanal zurechtkommen ist der Badger ein hervorragende Wahl, wenn man sich etwas von der Masse absetzen will. Marshall, Vox und Fender kann ja jeder ;-)
Den Amp gibt es so auch schon seit einigen Jahren und die Zahl der Boutique Konkurrenten hat natürlich enorm zugenommen.
Suhr Badger 35
Hier in der Version in Vintage Cream mit der passenden Suhr Badger 1x12 Warehouse Veteran 30 Box.
Da es mittlerweile eine etwas neuere Version gibt, die sich MKII nennt, sind wir bei meinem Amp noch beim MKI.
Specs:
Bauart: Röhre
Leistung: 30 W
Klangregelung: Bässe/Mitten/Höhen
Einschleifweg: seriell
Vorstufenröhren: 3x 12AX7
Endstufenröhren: 4x EL 84
Impedanz: 4/8/16 Ohm
Lieferumfang: Cover
Abmessungen (BxHxT): 52,1 x 21,0 x 23,4 cm
Produktionsland: USA
Der Amp hat neben der üblichen Klangregelung einen Regler für Power, Drive und Gain.
Power und Drive funktionieren als Powerscaling, mit welcher sich der Amp auf 1 Watt runter regeln lassen soll.
Das Layout ist soweit simpel und bewährt.
POWER SCALING EXPLAINED
POWER: Power Scaling emulates the tonal response of a high wattage amp on 10, at manageable volumes. Power controls the voltage that feeds the output section and in turn, the wattage. As you lower the voltage of the power section you are reducing the amount of signal it can handle before clipping the output section. To compensate for this we use the “Drive” control so you can easily scale down to 1 watt without losing tone & feel.
DRIVE: Feeds the input to the power section. With Power at 10 it acts as a master volume. As a rule of thumb, when you turn down the Power always set the Drive control within 2 numbers of the Power setting. If you set the drive lower than the power it will sound brighter, like a “master volume” amp.
Das klingt kompliziert…einfach machen ;-) Ich bevorzuge mehr Power, als Drive.
Um es vorweg zu nehmen;
Das Powerscaling macht den Amp tatsächlich sehr gut leise einsetzbar und so kann ich den Amp auch ohne separaten Powersoak oder Lord Box zuhause spielen.
Den Einfluss der Box und des Speakers kann man allerdings nicht ignorieren und sorry, ein Lautsprecher braucht meines Erachtens eben trotzdem einen gewissen Pegel um richtig zu klingen. Der Veteran 30 kann das trotzdem ziemlich gut (übrigens war der Speaker nie so schrill wie ein neuer Vintage 30) und klingt von all meinen Boxen hier leise am besten.
Optik:
Also was soll man da groß sagen? Der „kleine“ sieht schwer nach Marshall aus. Klassisch gut und rock n roll!
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist tadellos.
Der Leder Griff ist absolut super! Schön dick und stabil. Da mache ich mir absolut keine Sorgen und man kann die Kilos gut transportieren.
Die Potis laufen sauber und nicht zu leicht, die Kippschalter sind wertig.
Dazu gibts dann ein Transportcover, dass seinen Zweck erfüllt. Schöner und sicherer geht natürlich und ein Case wäre bei häufigen Transporten allgemein ratsam.
Sound:
Der Amp ist ein Einkanaler und die Optik zeigt durchaus die Richtung, in die es geht: „Classic British Tones“
Wobei der Amp für mich schon seinen eigenen Charakter hat und z.B. nur leichte Anlehnungen an den Plexi zeigt. Insgesamt wärmer und weniger brutal direkt in den Mitten. Man könnte auch sagen gefälliger.
Es muss bewusst sein, dass man ohne Pedals hier live sicher nicht die Eierlegende-Wollmilchsau vor sich hat. Im Studio und Zuhause kann man mit dem Amp allein aber sehr viel abdecken.
Ohne Pedals ist Highgain allerdings nur bedingt drin und weit von den Gain Reserven anderer Amps entfernt.
Der Badger ist mit ordentlich Headroom ein super Clean - Crunch Amp und bietet eben eine super Basis für ein schönes Pedalboard und dann geht eigentlich alles.
Aber Einkanaler heißt nicht One-Trick Pony.
Viel mehr muss man eben mit dem arbeiten was man hat und Single Coils und Humbucker bieten ja an sich einiges an klanglichen Unterschieden.
Als Beispiel mal ein paar Aufnahmen über Captor X und einer Suhr P2x12 Creamback IR:
Singlecoils
mit der Suhr Classic T und ohne Zerren vorm Amp; Power und Drive sehr weit auf, Gain variiert Rechts und Links in der Aufnahme:
Humbucker
Mit Humbuckern der Suhr Alt T und meiner Les Paul geht natürlich noch mehr Gain ohne Pedals:
Dazu muss ich sagen, dass beide wenig Output haben (Alt T mit SSV und die Les Paul mit Thornbuckern). Mit High Output Pickups kann man da sicher mehr rausholen oder eben mit einem Booster vorm Amp.
Also nein, moderne High Gain Sounds kann der Gute nicht ohne Weiteres aus den Röhren schütteln. Was er aber auch nicht muss. Von den Gain-Reserven kann man sehr viel abdecken.
Der Badger ist kein JVM und nicht einfach auf Fußtritt umschaltbar, sondern erfordert vom Spieler, den Einsatz seines Volume-Potis, wenn man ohne Zerrer zwischen Clean und Crunch wechseln will.
Für Metal nur mit Hilfe vorm Amp.
Nennen wir es einen Amp für Puristen.
Pro's
Flexibler Amp, trotz 1-Kanal
Powerscaling
Sounds
Con's
Preis
Fazit:
Der Badger 35 kostet derzeit zwischen 2200 und 2500 € neu
(die 1x12 Box kostet derzeit fast 800€ zusätzlich).
Das ist eine Hausnummer und dürfte für viele ein KO-Kriterium sein, was ich durchaus nachvollziehen kann, bedenkt man, was es noch alles an Konkurrenz in dem Preisbereich gibt. Den Kauf bereue ich aber absolut nicht.
Erschwerend hinzu kommt noch die Tatsache, dass man Suhr Amps nur in wenigen Läden in Deutschland in die Finger bekommt. Antesten ist hier aber durchaus ratsam und der Amp kann beim ersten spielen auch durchaus etwas abschrecken, bis man seine Settings mal gefunden hat.
Der Badger ist für mich im Vergleich deutlich flexibler als mein Marshall Plexi und damit in der Regel Wahl Nr. 1. Er läuft ruhig, hat ein geringes Rauschverhalten und ist mit dem Powerscaling „nachbarfreundlich“ nutzbar.
Für einen Top 40 - Gitarristen und Hochzeitsbands ist der Amp so zwar nutzbar aber nicht unbedingt die beste Wahl. Für straighten Rock, Blues, Singer- Songwriter und Spieler, die mit einem Kanal zurechtkommen ist der Badger ein hervorragende Wahl, wenn man sich etwas von der Masse absetzen will. Marshall, Vox und Fender kann ja jeder ;-)
Den Amp gibt es so auch schon seit einigen Jahren und die Zahl der Boutique Konkurrenten hat natürlich enorm zugenommen.
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