Alles auf Anfang. Neuanfang mit "Meine erste Klavierschule"

  • Ersteller flautino musikus
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Tablet habe ich natürlich auch. Aber nicht das passende Rupp-Ebook dazu. Es dient mir eigentlich auch nicht direkt als Notenquelle. Ich spiele darüber dann z.B. Begleitungen ein, oder verwende es als Rhythmusgeber. Selten mal ein Noten-PDF. Den Klavierlehrer vermisse ich momentan nicht so am Punkt "0". Alle Basics wie Haltung, korrektes Einzählen, Umsetzung von Akzenten usw. sind mir noch geläufig. Jemanden beim Üben aktiv/passiv dabei zu haben, stelle ich mir aber schon als einen positiven Motivationsindikator vor. Lehrer denke ich künftig an, aber dazu muss ich wenigstens mal da angekommen sein, was man so in einem Jahr Unterricht eben lernt.

Czerny hätte ich OP.599 1-100 komplett als PDF, Musescore-Files , mp3 - wenn es jemanden interessieren sollte. Ist ja (c)opyright und DRM frei. Bei Interesse verlinke ich gerne mal ein "Paket".
 
Ja, passt nicht so ganz dazu. Einen Aspekt würde ich trotzdem gerne nochmal in den Vordergrund rücken, weil Du ihn zuvor ja schon angesprochen hattest:

Wenn man jetzt gezielt (im Internet) danach sucht, findet man ein Dutzend Methoden und Kochrezepte wie man Klavierspielen lernt. Ich erinnere mich noch an das Werk "Fundamentals of Piano Practice" von Chuan C. Chang mit fast 400 Seiten. Ebenso viele Seiten hatten die Threads, die dann darüber diskutierten. Kopfnicken, Kopfschütteln, Schulterzucken waren die gängigen Reaktionen... nicht sehr hilfreich.
Ebenso schwierig die Selbst-Analyse warum es einfach nicht klappen möchte. Ich hatte wenigstens 2 Jahre gebraucht, um festzustellen was *meine* Probleme sind, die dann immer in die Sackgasse geführt hatten:
  • Die Stücke, Übungen wurden zu schnell geübt. Es kam deswegen immer wieder an den unterschiedlichsten Stellen zu Fehlern
  • Es wurde nicht durchgeübt bis das Stück wirklich fehlerfrei sitzt
  • Dadurch, dass das vorherige Fundament nur bruchstückhaft gemauert wurde, konnten die darauf aufbauenden Übungen natürlich auch nur lückenhaft gelernt werden
  • Dieses "Es geht mir alles zu langsam" was letztendlich auch zum Stillstand des Lernprozesses und der Motivation führte, waren dann der Showstopper für mich.
Fazit/Erkenntnis: Es wird nicht schneller gehen! Ich muss lernen langsam zu üben. Ich muss lernen gründlich zu üben. Ich muss lernen, dass sich Erfolg nicht jeden Tag einstellen wird.
Da hast du ja auch die gleichen Probleme, wie ich. Ich bin auch immer leicht zu schnell und oberflächlich. Ich will es diesmal anders machen, habe aber schon wieder gemerkt, dass beim Wiederholen der vorherigen Übungen nicht alles sicher sitzt. Also muss ich langsamer und gründlicher zu werden.

*Norbert - Ich wollte jetzt nicht DEINEN Thread kapern. Vielleicht halten wir uns gegenseitig in einer pers. Konversation so bisserl bei Laune? Würde mich freuen.

-> Nachher gehts los. Der Rupp hat schon auf dem Notenständer Platz genommen. Ärgerlich: Keine Ringlochung... grrrr....
Kein Problem, das muss nicht nur "mein" Thread sein. Wahrscheinlich würde der dann auch erstmal ziemlich leer bleiben.
Wir können ja mal versuchen uns gegenseitig Mut zu machen.
Das mit dem Umschlagen der Seiten habe ich mit einer Wäscheklammer gelöst.

Alternative: Tablet. Kein Ärger mehr über fehlende Ringlochung o.ä. Ich benutze schon seit Jahren keine Papiernoten mehr. Ist aber Geschmackssache, ich weiß.

Alles auf Anfang war vor ein paar Monaten auch mein Thema. Für mich war das Entscheidende, eine Klavierlehrerin zu finden. Ich glaube, ohne diese Lehrerin (oder einen entsprechend guten anderen Lehrer) wäre ich nicht weitergekommen. Ich bewundere Leute, die allein Klavierschulen durcharbeiten können und dabei auch tatsächlich was lernen, aber ich scheine zu dumm dazu zu sein.

Ich brauche jemanden, der mir sagt, was ich üben soll. Und ich brauche die Stunde jede Woche, damit das auch abgefragt wird. Obwohl ich nun schon in einem Alter bin, wo man das eigentlich selbständig können sollte. Aber ich habe es nie geschafft, mich allein vor die Noten zu setzen. Jetzt mit meiner Lehrerin läuft es seit Monaten sehr gut, und ich komme Stück für Stück voran.

Es ist aber noch nicht einmal ein Jahr, und da darf man keine großen Ansprüche haben, auch wenn man wie ich schon früher Unterricht hatte. Allerdings nie lange. Ich bin aber jetzt sehr zufrieden, das Bachpräludium aus dem Wohltemperierten Klavier halbwegs spielen zu können und einige andere Kleinigkeiten inkl. Hanon und Czerny. Die aber eher weniger. Ein paar Übungen.

Ich denke, meine Motivation ist einmal, dass ich endlich Klavierspielen lernen will, aber auf der anderen Seite auch tatsächlich die Klavierstunde. Ohne das würde ich sehr mit der Motivation kämpfen, mich vielleicht ab und zu ans Klavier setzen, dann wieder nicht usw. Ich bin sehr froh, dass es jetzt Unterricht übers Internet gibt und ich diese Lehrerin, die das auch macht und die für mich sehr gut ist, gefunden habe.
Hallo Asterixa, ich bin eigentlich auch der Meinung, dass ein Lehrer oder Lehrerin das Beste wäre. Ich hatte zum Beginn einen guten Lehrer gehabt und glaube, mit dem wäre ich bis heute sehr weit gekommen. Aber da gibt es viele Dinge, die für mich im Moment dagegen sprechen. Die festen Termine, die Fahrzeiten zur Musikschule und der Druck, etwas zum nächsten Termin vorweisen zu können, usw.
Aber jemand anderes braucht das, um wirklich zu üben. Ich habe damit kein Problem. Ich habe auch ohne Lehrer fast jeden Tag geübt. Mir macht das Klavierspielen Spaß, auch wenn ich meine eigenen Erwartungen bis jetzt nicht erfüllen konnte. Vielleicht will ich auch zu viel, denn ich bin neben dem Klavierspielen vor ein paar Jahren auch mit der Klarinette und Geige angefangen. Ich habe das Gefühl, ich müsste musikalisch alles nachholen, was ich die letzten 50 Jahre versäumt habe.
Wie läuft das bei dir mit dem Unterricht übers Internet? Hast du eine Webcam, die auf deine Klaviatur ausgerichtet ist? Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass man da alles vermittelt bekommt. Es fehlt die direkte Interaktion zwischen Schüler und Lehrer.

Gruß Norbert
 
Ich hatte auch mal online Unterricht, was ok war. Ich hatte eine Kamera (Notebook) von der Seite und eine zweite (USB) von oben. Die kann man mit Zoom auch parallel zeigen.
Der absolute Vorteil war, dass ich die Stunden sehr flexibel buchen konnte und auch Ferien nicht immer unterrichtsfrei ist.
Ich wollte aber trotzdem gerne "physischen" Unterricht und habe daher nach ein paar Monaten gewechselt. Mit meinem Lehrer habe ich mich super verstanden. Ich hatte alle 2 Wochen 1h Unterricht, was mir gut gepasst hat, da ich (dachte, dass ich) gut allein lerne. Mein Lehrer konnte toll spielen, ist auf meine Wünsche eingegangen aber mir hat der rote Faden gefehlt. Ich übe/spiele auch im Schnitt ca. 1h pro Tag und konnte mir auch z.B. leichtere Preludes von Chopin selbständig erarbeiten aber nur bis zu einem gewissen Grad. Ich hatte nie das Gefühl, wirklich sicher zu sein. Auch der Analyseteil kam mir zu kurz. Ich habe gemerkt, dass ich was anderes brauche. Mehr "Peitsche". Also habe ich nach 1 Jahr Probestunden bei anderen Lehrern genommen und seit September bin ich glaube ich angekommen. Schon nach 5 Minuten in der Probestunde hatte er durchschaut was mein Problem war: ich bin zu schnell, mache/versuche viel intuitiv und denke nicht nach. Das ist an einigen Stellen gut, behindert aber jetzt meinen Fortschritt. Wir gehen jetzt von der Pike auf nochmal mit System und Struktur alles durch. Er bringt mich immer wieder an den "Nachdenk-Punkt" und ich merke, wie gut das für mich ist. Ich habe jetzt auch wöchentlich Unterricht. Ich weiß genau, was ich üben soll und in der Folgestunde gehen wir das durch. Er sitzt teilweise neben mir und zeigt mir Sachen, wir spielen auch schon mal parallel... das meiste kannte ich so bisher nicht aus dem Unterricht. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben und weiß, dass ich diese Disziplin alleine nicht aufbringen würde. Sonst bin ich ein sehr disziplinierter Mensch aber beim Klavier drifte ich doch immer wieder ab, weil alles so toll und spannend ist.
 
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Schon nach 5 Minuten in der Probestunde hatte er durchschaut was mein Problem war: ich bin zu schnell, mache/versuche viel intuitiv und denke nicht nach.
Willkommen im Club! Diese scheint tatsächlich eines, wenn nicht das Hauptproblem der älteren Generation zu sein. Leider hatte mein damaliger Coach das Problem bei mir nicht sofort diagnostiziert.
 
Ein kleiner Tip zum Warmup, das sich der Mechanik der Hände durch Skalen und Arpeggien widmet.
Auf dem YT Kanal von Julian Lambert kann man die technischen Übungen schön synchron spielen und dabei üben, ohne Blick auf die Tasten zu spielen.
ABRSM Grade 1 Scales & Arpeggios
0:32 G major 2:08 F major 3:37 A harmonic minor 5:16 D harmonic minor 6:56 C major contrary-motion 7:38 C major parallel-motion 8:23 Arpeggios 10:08 natural & melodic minors

ABRSM Grade 2 Scales & Arpeggios
0:00 Intro 0:36 D major 2:18 A major 4:11 E harmonic minor 6:12 G harmonic minor 8:23 G major 9:11 F major 10:09 A harmonic minor 11:04 D harmonic minor 11:36 C major contrary-motion 12:36 chromatic 14:40 arpeggios 19:05 natural & melodic minors

Gruß Claus
 
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Es gibt so viele schöne Übungen und auch Methoden, um weiter zu kommen. Zur Zeit bin ich von der Methode von Brad Harrison ganz begeistert (ein Tipp von Exordium). Man spielt die Übung beginnend mit 60 bpm und steigert sich in 10er Schritten auf 120 bpm. Da ich dadurch angehalten werde, die Übung ganz langsam zu beginnen und langsam zu steigern, lerne ich fehlerfrei zu üben. Ausserdem kann ich mich so länger mit einer Übung beschäftigen und nicht so schnell zur nächsten weiter zu gehen.
Gruß Norbert
 
Die "Langsamkeit" des Übens und der Benefit daraus machen sich allmählich bemerkbar. Ohne Metronom versuche ich trotzdem immer wieder "auszubrechen", weil der Kopf der Meinung ist, das muss doch auch schneller gehen... Eine Stunde teilt sich bei mir derzeit in 3 x 20 Minuten Lektionen auf gleichem Schwierigkeitsniveau auf. Entsprechend weniger Lektionen bei weniger Zeit. An einer Übung versuche ich 15-20 Min. dran zu bleiben mit 5 Minuten Pause dazwischen. Das klingt jetzt leichter, als es in Wirklichkeit (für mich) ist! Aber ich hoffe, dass die notwendige Disziplin auch erlernt wird und irgendwann selbstverständlich ist...
 
Ich finde es großartig, dass Leute Ü40 Lust und Motivation haben, Klavier zu lernen.

Man sollte sich dabei bewusst machen, dass gewisse Dinge schneller gehen als bei Kindern - z.B. Erfassen von logischen Zusammenhängen - , andere dagegen länger dauern können, z.B. motorische Dinge oder auswendig lernen.

Erwachsene sollten aber genau die Vorteile davon nutzen, also das analytische Denken und die Zusammenhänge zu anderem Wissen, was wir schon haben.

Vielleicht nützen Euch ja die folgenden Tips etwas:

- immer kleine Abschnitte üben.
Das kann ein Takt sein, oder wenn es sehr schwierig ist, nur ein Akkord oder drei Töne. Dann den nächsten Akkord dazu. Später zusammenbasteln. Die Geduld haben Kinder oft nicht, die wollen irgendwie immer von Anfang bis spielen ;) es hilft aber sehr.

- Immer das spielen was man kann bringt überhaupt nichts.
Immer beim Üben analysieren: Warum klappt die Stelle noch nicht? Welcher Finger, welche motorische Feinheit ist es? genau die wird dann geübt. so gezielt wie möglich.
Nicht sich um die Schwierigkeit drücken, sondern genau die angehen! Das ist üben.

- so langsam üben, dass man ohne Fehler spielen kann
nochmal: kleine Abschnitte.
man kann auch einen Takt spielen, kurze Pause (1 Sekunde oder so) machen, Finger auf den Tasten lassen. Weiterspielen.

- effektiv üben
Das Gehirn lernt besser in kleinen Portionen mit Wiederholung. 20 min an einer Übung sind zuviel.
Besser 5 min, dann was anderes, dann nach 15 .. 20 min nochmal. Am nächsten Tag nochmal. Dann ist es schon etwas gefestigt.
Es gibt Untersuchungen, welche Zeitintervalle besonders effektiv sind, das hängt mit der biochemischen Speicherung im Gehirn zusammen (vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeit). Es lohnt sich, sich hier mal zu belesen. Ich fand dazu "Denken, Lernen, Vergessen" von F. Vester super aufschlussreich.

- gezielt üben
Immer überlegen, was genau muss ich hier üben, damit ich effektiv vorankomme.
Am nächsten Tag wird das Gelernte erstmal wieder weg sein. Das ist normal! Besonders bei Bach. Nach ein paar Tagen wird das dann.

- nochmal, weil es so wichtig ist: Langsam üben.
So langsam und in so kleinen Stückchen, dass es ohne Fehler geht.
Bei technisch schwierigen Stellen auf die Lockerheit achten.
Mein einer Prof sagte: Schnell wird es dann von alleine. Und er hatte recht!! Wenn man die Stelle in langsamem Tempo korrekt und muskulär locker drauf hat, geht es dann manchmal irre schnell, dass man es auch im Tempo spielen kann.
Wenn man merkt, dass es ungenau wird, wieder langsam üben.

- und generell zum Lernen: Nicht zu lange / zu schwere Stücke auswählen. Erfolgserlebnisse!
Ein guter Lehrer kann auch mal Stellen für Euch vereinfachen. Wenn irgendwas noch gar nicht geht, kann man oft ein-zwei Töne weglassen / transponieren und kann das Stück dann erstmal spielen. Ihr spielt ja nicht vor einer Prüfungskomission, die jeden Ton kontrolliert. Musik machen und dabei Freude haben ist wichtig. Das ist für mich effektiv, s.o.

- Geduld haben
Klavierspielen ist sehr komplex. Neben der neu zu erlerndenden Motorik muss man die Musik erfassen, vorausdenken, gleichzeitig kontrollieren und korrigieren.
Das sind viele Vorgänge parallel, die sich automatisieren müssen. Dazu braucht es Zeit und viele korrekte (!) Wiederholungen.
Wie oft üben Turner ihre Bewegungsabläufe ... und die machen noch nicht mal Musik dazu :)

Das sind erstmal die wichtigsten meiner langjährigen Erkenntnisse ;) , die mir für Erwachsene Laien einfallen.
 
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Ich finde es großartig, dass Leute Ü40 Lust und Motivation haben
Das finde ich auch!
Ich bin jetzt gerade mal 3 und hab manchmal nicht mal die Lust und/oder motivation überhaupt aufzustehen:D

Man sollte sich dabei bewusst machen, dass gewisse Dinge schneller gehen als bei Kindern
Das stimmt auch! Mit 18 konnte ich trinken wie ein Stier, heute genügen 2 Bier und ich leg mich hin...

Aber was @opa_albin über das Üben sagt, kann ich nur bestätigen.

Zwei Amerkungen noch von meiner Seite:

1.) "Langsam Üben" bedeutet wirklich langsam üben!
Das fängt nicht bei "Joa egal was da steht 60 bpm auf die Viertel ist schon langsam" an, sondern
kann auch viel weiter drunter liegen.
Ich hab zb gerade Beethoven Op 49 No 1 abgeschlossen (hat übrigens 5 Monate gedauert in dem ich nichts anders gemacht habe :nix:),
im Menuett gibt es eine A Dur 16tel Stelle,
da hab ich die 16tel bei 60 gestartet weil ich sonst gar nicht klar kam....

2.) "kleine Abschnitte" dürfen auch mal nur der Wechsel zwischen zwei Noten sein, wenn die bewegung dafür etwas
komplizierter ist. Die schwierigeren Bewegungen also auch mal soweit reduzieren bis man am Kernproblem ist
und nur diese Bewegung üben. Wenn dir eine Stelle besonders schwer fällt, warum willst du dich durch 1-7 Takte quälen
wenn 2-3 Noten schon genügen?

Das Ihr alle mit Metronom übt finde ich übrigend wunderbar!:heartbeat:
Wenn man das Ding als kleinen Schlagzeuger betrachtet macht es mehr Spaß als wenn man es als Gebieter
über Rythmuss und Zeit betrachtet .
 
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Ich hab zb gerade Beethoven Op 49 No 1 abgeschlossen (hat übrigens 5 Monate gedauert in dem ich nichts anders gemacht habe :nix:),
Respekt, 5 Monate ausschließlich an einem einzigen Stück üben könnte ich nicht.:cheer:

Meine Stücke habe ich in einem "Rotationsverfahren", weil ich alles hintereinander nicht mehr unterbringe. Für die "Übungsstunde" mische ich Übungen aus der Spieltechnik, Wiederholungen gelernter Stücke und bis zu einer handvoll neuer Stücke in meist unterschiedlicher Schwierigkeit und entsprechend ungleichem Übungsstand.

Mit deiner Beethoven Sonate 19 hast Du zum Thema Langzeitmotivation und Frustrationstoleranz beim Üben bestimmt eine Menge Erfahrung gewonnen. :great:

Gruß Claus
 
Das Ihr alle mit Metronom übt finde ich übrigend wunderbar!:heartbeat:
Wenn man das Ding als kleinen Schlagzeuger betrachtet macht es mehr Spaß als wenn man es als Gebieter
über Rythmuss und Zeit betrachtet .
Irgend ein bekannter Musiker hat mal gesagt, das Metronom sei das unmusikalischste Instrument was es gibt. Er hat sicherlich recht, aber mir hilft es im Moment ungemein.
 
Das Problem ist leider auch, es gibt so viele ungemein nützliche Tipps, die auch alle irgendwie funktionieren. Das Metronom kann man ja auch gegen einen anderen Taktgeber tauschen. Mein D-Piano hat zum Glück rund 100 verschiedene Drum-Begleitungen für alle Rhythmen und Stile inside. Das Metronom lenkt den Kopf aber weniger ab. Und der körpereigene Timer will ja auch noch trainiert werden.
Das portitionsweise Üben von schwierigen Passagen ist mir auch nicht fremd. Nachdem ich ja meinen Progresskiller identifiziert habe, hoffe ich dadurch auch wieder zur anfänglichen Motivation zu finden.

Momentan kämpfe ich noch mit einer deutlich "schwächeren" linken Hand. Als Beispiel sei die erste Übung Hanon genannt, wo die eine Taste Abstand zwischen kleiner + Ringfinger die Koordination und den Anschlag meist völlig versemmeln. Die rechte Hand geht hier völlig smooth. Für die linke Hand ist der Lauf momentan (noch) reines Gift...
 
Momentan kämpfe ich noch mit einer deutlich "schwächeren" linken Hand. Als Beispiel sei die erste Übung Hanon genannt, wo die eine Taste Abstand zwischen kleiner + Ringfinger die Koordination und den Anschlag meist völlig versemmeln.
Dass links nicht gleich rechts ist, ist normal.
Sie hat ja in den Stücken auch nicht die gleichen Aufgaben.
Hanon ist als Erwärmung ok, aber bringt finde ich für Stücke nicht wirklich was.
Was übst du denn genau? Wenn es wirklich eine Stelle ist, an der du verzweifelst, dann können wir gern spezifisch was Hanon-artiges, aber für das Problem spezifisches auskaspern.
Ansonsten langsam, locker und Geduld.
 
Als Beispiel sei die erste Übung Hanon genannt,...
Hilfreich fände ich für deine Langzeitmotivation auch, dass Du eine Art Lehrplan zum Abhaken hast, zunächst z.B. für die Übungen des Wamup inklusive Tonleitern in Dur und Moll (nat., harm, mel.) sowie Akkordbrechungen in allen Tonarten. Etüden und Spielstücke kommen bei Beginn mit Datum auf die Liste werden auch bei Abschluss entsprechend markiert. Dadurch werden Fortschritte genauso dokumentiert wie durch das Anfangsdatum und den Haken bei Abschluss zu einem Spielstück in einem deiner Hefte, was man wahrscheinlich aus dem Unterricht kennt.

Bei Hanon macht es Sinn, sich auch mit Ausführungshinweisen zu beschäftigen, die über den Text im Heft hinausgehen, z.B. von YT Jonci Bronson, YT Akira Ikegama oder YT Denis Zhdanov.
Alternativ bis fortgeschrittener als Hanon sind technische Übungen von Dohnanyi (YT Kate Boyd) und Brahms (YT Denis Zhdanov).

Es gibt auch Alternativen, für Grundlagentechnik mit musikalischen Kontext z.B. Burgmüller op. 100, den ich besonders mag. Eine ausführliche Besprechung bei YT Stefan Wyatt, sehr detaillierte Hinweise zu bisher vier der Etüden gibt YT Akira Ikegama.

Gruß Claus
 
Danke für die weiteren Tipps!

Ein kleiner Workout Plan macht vermutlich Sinn. Allerdings habe ich keine Lust meine Übungen so straff zu organisieren wie meinen restlichen Tagesablauf. Mein Hobby soll keinesfalls so starten, wie der Arbeitstag endete.
Den Hanon hatte ich nur aufgeführt um aufzuzeigen wo ich derzeit ein technisches Defizit habe. Dieses betrifft Anschlagstärke und Accuracy im Verschieben- und Wechselspiel zwischen kleiner und Ringfinger der linken Hand.
Allgemeine Tonleiter- und Akkordübungen finde ich natürlich auch sinnvoll und werden im Plan einen Platz finden.
 
Allgemeine Tonleiter- und Akkordübungen finde ich natürlich auch sinnvoll und werden im Plan einen Platz finden.
M.E. ist es das ideale Warmup und die flüssige Beherrschung für fortgechritteneres Spielen ziemlich wichtig.
Natürlich lernt man erst einmal eine nach der anderen dn verschiedenen Tonarten, in Rupp uind der RK I stehen am Heftende die Anfänge. Das Lernen geht eigentlich ziemlich schnell, danach soielt man je nach Tempo erst vielleicht nur zwei oder drei zum Warmup und mit der Routine immer mehr. Auch da spielen Feinheiten der Ausführung ihre Rolle für die Beschwerdefreiheit und die Spieltechnik sowieso, gerade wenn man regelmäßig und "fleißig" übt und spielt.

Ohne Dokumeentation hat man nur eine ungefähre Einschätzung, z.B. aus der Erinnerung an besondere Schwierigkeiten, die inzwischen bewältigt sind.
Eine Orientierung an Lehrplänen oder das Bearbeiten von Sammlungen mit Voranschreiten der Anforderungen ist da recht hilfreich und im Ergebnis auch motivierender als der Versuch, etwas zu spielen, weil man es mag.

Gruß Claus
 
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Mir empfahl ein Kollege das Bach Präludium Nr 21 als Technikübung.

Ich glaube kaum, dass ich sowas jemals hinbekomme.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Spiele Rock, Pop, Jazz, Balladen und eine Handvoll Klassikstücke.
 
Ohne Dokumeentation hat man nur eine ungefähre Einschätzung, z.B. aus der Erinnerung an besondere Schwierigkeiten, die inzwischen bewältigt sind.
Eine Orientierung an Lehrplänen oder das Bearbeiten von Sammlungen mit Voranschreiten der Anforderungen ist da recht hilfreich und im Ergebnis auch motivierender als der Versuch, etwas zu spielen, weil man es mag.

Gruß Claus
Da stimme ich Dir natürlich völlig zu. Ich möchte nur zu Beginn vermeiden, wieder auf zu vielen unterschiedlichen Baustellen gleichzeitig tätig zu werden und an keiner richtig vorwärts zu kommen.
Daher vorerst 2-3 Übungen a 15-20 Minuten langsam, sauber und akkurat geübt. -> Mit Deiner empfohlenen Progressdokumentation

MEIN ca. 1h Übeplan könnte daher wie folgt aussehen. Bei weniger verfügbaren Zeit fällt notfalls oben in der Liste was weg. Und es lässt sich auch ggf. flexibel in 3 x 15-20 Min. aufteilen.

Wie sich das praktisch anfühlt, werde ich gleich nachher "erfahren" :)

0.) Warmup - Tonleiter / Akkordübung
1.) Rupp als fortlaufendes Übewerk
2.) Technische Übung(en) (Geläufigkeit, Akzentuierung, Taktübung, usw.)
3.) Zusätzliches Übestück auf dem Schwierigkeitsniveau wie 1 und wenn möglich Bezug zu 2.
4.) Cooldown - Tonleiter / Akkordübung
 
Mir empfahl ein Kollege das Bach Präludium Nr 21 als Technikübung
Für Anfänger würde das Stück allerdings leicht zur Quälerei am Klavier ausarten, man müsste dafür eine mehrjährige Ausbildung mitbringen.
Das Wohltemperierte Klavier András Schiff BWV 848 Cis-Dur
BWV 848 ist bei Henle mit Grad 6, also "noch mittelschwer" eingestuft. Zum Erwerb der Vorerfahrung für dieses Ziel wäre eine Auswahl in spieltechnisch ansteigender Reihenfolge sinnvoll. Bliebe man allein im Bach-Repertoire, dann wären das Stücke aus "Notenbüchlein für Anna Maria Bach", "Kleine Präludien und Fughetten", "Inventionen und Sinfonien" und den "Französischen Suiten".
Damit und als Normalo einige Jahre später sollte man gerüstet sein. Es könnte aber sein, dass man sich inzwischen doch schon lieber im 19. Jahrhundert und danach mit gutem Stoff versorgt. :D

0.) Warmup - Tonleiter / Akkordübung
...
Genau und wenn das Bedürfnis dazwischen kommt, dann kann das auch bedeuten, ein "noch zu schweres" Stück anzutesten und wieder zur Seite zu legen.

Weil Du Grad I/II angesprochen hast und die RK I besitzt, bieten sich auch Spielstücke daraus an. Die Anforderungen steigen in diesem Band allmählich bis Henle 2 für die Polonaise BWV Anhang 119 nahe dem Heftende.
Im Anhang habe ich ein PDF mit meinen Favoriten aus Band I angehängt. Die Auswahl ist auf rund 30 Stücke begrenzt und Etüden sind bis auf 3 von Gödicke außen vor, es hätten aber leicht noch einige reizvolle Stücke mehr werden können.

Gruß Claus
 

Anhänge

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Präludium B Dur, falls ich die falsche Nummer genannt habe.

Ja, das Notenbüchlein passt zu mir.
 

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