Band festgefahren

  • Ersteller Birlie2k
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Geht mir ähnlich wie ''glombi #18''

Konnte mir nach 20 grossartigen Jahren Musizierens (meinem nicht professionellem Erleben nach) auch kein Weiterkommen mehr vorstellen. Grund waren
der Wegzug der beiden Sängerinnen und damit verbunden das neuerliche Erarbeiten der gleichen, alten Setlist.

Wir haben auch darüber/miteinander gesprochen - nur kriegten wir es nur mit Kompromissen gebacken. (Eine Lösung, die meiner Meinung nach nur Verlierer
zurücklässt). Ich habe mich dann verabschiedet.

Nach nunmehr ca. 15 Jahren homerecording würde es mich in letzter Zeit aber schon sehr gelüsten es nochmals mit einer Band/Live erleben zu können.

Es hat also mindestens zwei Seiten der Medaille. Ein Problem, an dem schon grössere Denker als ich es bin gescheitert sind.

Für mich entscheidend war der Satz: Lieber ein schlechtes feedback wie gar keins! Leider funktioniert das nur im gehobenen, professionell und finanziell
abhängigen Musikerleben. Mir ist das Gefühl aber wichtiger...

@bierli - Viel Glück bei Deiner Entscheidung!
 
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Guten Abend.
Ich bin ganz überwältigt von so viel Feedback. Vielen Dank dafür als erstes!

Mittlerweile stehen unter dem Thread ja auch einige Vorschläge die in die ähnliche Richtung gehen, das hat mir die Suche vorher vorenthalten ;-)

Ich gehe mal auf einige Antworten ein:
Es ist jetzt wohl zu spät, dazu noch viel zu sagen, aber: Lag das denn an ihm oder hatte es andere Gründe (z.B. schlechtes Equipment oder falsche Methodik)? Und warum war es über Jahre hinweg nicht möglich, das zu lösen? Die Trennung hat ja für euch offenbar nichts verbessert.
Brauchst du nicht drauf zu antworten, soll nur ein Denkanstoß sein.
Es lag nicht am Equipment, das hat er sich teilweise extra für uns noch zugelegt, aber wie ich schon sagte, er hat nicht gehört wenn man den Bass nicht mehr gehört hat oder die Sängerin zu laut war und in den Ohren weh tat. Wir haben ihm viele Chancen gegeben bis es irgendwann nicht mehr ging.

Übel. Besteht das Problem immer noch?
Naja, wir haben ja jetzt eine komplett andere Situation und wollen im Prinzip neu "beginnen"
Hat sie keine Lust oder sieht sie keine Perspektive? Das kann ein Unterschied sein.
Ok, dann eher die Perspektive, die Lust ist schon vorhanden.

Wie gesagt, wir harmonieren alle sehr gut ->

Ist das tatsächlich noch so?
Ja, darum haben wir uns ja auch wieder zusammengefunden.
Alle seien Familienväter (die Sängerin auch :ROFLMAO: , Spässle am Rande)
Okey, ich schrieb ja die Musiker - damit meinte ich dann die Instrumentalisten :-D
Für mich ist dieses abstellen auf die angebliche Harmonie und ihr Erheben als oberstes Prämisse und wichtigstes Merkmal ehrlich gesagt Augenwischerei. Für mich wäre der Punkt erreicht, allen die Gretchenfrage zu stellen: Entweder mit gleichem Anteil an dem gemeinsamen Karren ziehen (wohin muss natürlich FESTGELEGT werden - Ausdiskutieren bringt wahrscheinlich das nächste Chaos) oder gehen. Dann können die Verbleibenden mit Schwung sich wieder an Neues machen.
Vielleicht habe ich das in meinem ersten Thread einfach nicht ordentlich rausgearbeitet... Es gibt viele Facetten, aber wir möchten alle gern zusammen weiter Musik machen. Nun gilt eben herauszufinden unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel.
Und wenn Du schreibst "wir harmonieren alle sehr gut, sei es musikalisch und auch menschlich und das ist wertvoll und sollte heutzutage nicht einfach weggeworfen werden, nur weil es uns an dem richtigen "Konzept" / Plan fehlt" dann ist das ja jetzt erst mal DEINE Sichtweise und Wertschätzung. Andere haben offensichtlich abweichende Meinungen.
Nein, genau das war eigentlich der Konsens bei der letzten Besprechung - aber eben ohne die Ideen und Commitments die man dazu eingehen muss.
Meine Meinung: Klarheit schaffen und mit denen weitermachen, die klar dazu stehen, statt Zeit in eine Rettung zu investieren, die nach meiner Einschätzung nicht in Sicht ist.
(y)
Ist das wirklich so? Wollt IHR das wirklich oder ist es eher ein Stück "wishful thinking" auf Deiner Seite? Denn wie Du vollkommen korrekt resümierst, ...
Wie schon gesagt, ja das möchten wir wirklich gern, nur reiten wir noch nicht alle in der gleichen Kutsche ;-)
Was mir in der ganzen Schilderung fehlt, sind zwei ganz wesentliche Dinge:

1. Leadership - ein Mitglied muss hier das Steuerrad übernehmen (das bist aber eher nicht Du von der Persönlichkeit her, sondern eher "die gute Seele", die es allen recht machen will).
Ja, das hast du sehr gut erkannt - also das ich es eher nicht bin. Und ja, die gute Seele trifft es... aber wir haben einen "Leiter". Der steht auch voll hinter mir, ist aber auch ziemlich "harmoniebedürftig".
2. Commitment - alle Miteinander müssen hier schon nicht nur "dabei" sein wollen im Sinne "Früchte ernten", sondern auch gemeinsam die unliebsamen Tätigkeiten proaktiv mit stemmen.
Ja, genau das ist der Kern, den ich wohl besser erkennen muss.
3. Lösungen, wie Backingtracks, die es Einzelnen noch leichter machen, eine Probe zu schwänzen, sind gerade für Hobby
-Bands kontraproduktiv.
Ja, ich hatte gehofft eben dadurch zu kompensieren dass z.B. der Gitarrist mal bei einer Probe nicht da sein kann. Er hat ein krankes Kind und es ist ihm halt manchmal einfach nicht möglich.
Aber vor dem Absteigen kann man doch wenigstens mal den Puls fühlen! Auf den Tisch mit dem Thema, jeder soll sich Gedanken machen und danach die Visonen abgleichen.
Das werden wir machen!!!
Warum übernehmen die sich langweilenden Sänger nicht Backing tracks und Mischer?
Schauen 4 bis 5 Leute zu, wärend du mit den Aufgaben jongliert?! 😅
Hmm, einfache Antwort - weil sie es nicht können ;-) da fehlt einfach das technische Verständnis. Aber sie haben tolle Stimmen 🙃
Zeigt sich auch daran, dass dich deine Kollegen mit mehreren Aufgaben gleichzeitig allein lassen oder die Probe schwänzen oder keinen Notenhefter mehr führen? Ist die Luft etwa raus? Träumt so mancher insgeheim davon einen Schlußstrich ziehe zu können? Es wäre natürlich einfacher, wenn man nicht jemanden enthäuschen müsste, der sich an die Band klammert. Wenn es wenigstens böses Blut geben würde...
Wie gesagt, wir hatten ja eigentlich die Zwangspause und eigentlich war irgendwie klar, dass damit auch der Schlussstrich gezogen war, aber alle kamen wieder und wollten weitermachen.
Ich hätte etwas beizusteuern, was manchmal hilft.
Man stellt eine hypothetische Frage. Geeignet wäre z.B. " Wir stellen uns vor, wir haben in nicht allzu ferner Zukunft gerade einen Auftritt hinter uns, mit dem wir und das Publikum total zufrieden waren. Wir haben uns dabei super wohl gefühlt. Die Frage ist: Wie haben wir das erreicht und was hat sich geändert?"

Diese Vision teilt man gemeinsam und lässt sie auf sich wirken - so realistisch wie möglich. Dann beantwortet jedes Bandmitglied die Fragen für sich selbst - so detailliert, wie es nur geht. Dann setzt man sich zusammen und jede/r stellt der Band die eigenen Antworten vor. Dann guckt man, was zusammen geht und gemeinsam ist und wo die Unterschiede liegen. Über beides spricht man offen.
Das klingt nach einem guten Ansatz, vielleicht probieren wir das mal genau so aus.
Der andauernde Krisenmodus, in dem wir uns nun schon seit mehren Jahren befindet, fordert halt seinen Tribut. Die Menschen stetzen andere Prioritäten, haben sich andere Gewohnheiten angeeignet und vielen fehlt einfach die Kraft, sich noch mit Dingen zu beschäftigen, die ihnen eigentlich gut täten. Vielen laufen inzwischen im Energiesparmodus.
Leider sehr wahr!!! Habe ich in vielen Bereichen so wahrgenommen.
"Gruppengespräch. Lust, Zeit, Motivation und Ziele jedes einzelnen": Das Ergebnis davon liegt doch längst fest!!! Offensichtlich will nur einer - der Threadstarter - es nicht glauben.
Hmm, wie ich oben schon schrieb - womöglich habe ich da noch zu wenig Details beschrieben. Ich bin fest davon überzeugt dass es nur ein richtiges "Projektmanagement" braucht um wieder durchzustarten. Und ja dazu gehört natürlich ein Teammeeting...
ber jeder ist seines Glückes Schmied, und wenn einer halt klammert, dann ist es halt so, aber was die anderen davon halten und damit machen, muss letztlich ja doch akzeptiert werden, nur dass es einige Zeit und Enttäuschungen (also entfernte Täuschungen ;) ) später ist.
Ja. Es mag sein, dass ich gerade der einzige bin, der versucht eine gute Lösung zu finden, denn das derzeitige intuitive dahintreiben wird uns nicht weiterbringen. Und ja, damit zerbreche ich mir für die anderen den Kopf. Aber ich würde es jetzt nicht klammern nennen, sondern es liegt mir einfach etwas daran. Natürlich auch für mich selbst.
---
Ich habe mittlerweile einige hilfreiche Threads gefunden, was z.B. das erarbeiten von Songs angeht usw. - es müssen alle an einem Strang ziehen, es müssen auch alle etwas für das Vorankommen tun. Ich werde die Bereitschaft dafür ausloten. Danke nochmal für die vielen Tipps!!! 🙏 Das hat mir wirklich dabei geholfen meinen Gedankenhorizont zu erweitern!

Ich werde auf jeden Fall berichten ;-)

Gruß, Birlie
 
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Noch was zu dem was hier als fauler Kompromiss bezeichnet wurde: Songs spielen, die man selbst nicht gewählt hätte.

Einfach mal probieren! Bei uns sind 1/4 Songs die Renner in der Setlist, mit denen sich am Anfang wenigstens einer schwer getan hat. Weil wir sie aber alle ein wenig in unseren Stil gezogen haben, sind es jetzt Songs auf die alle Bock haben! Man darf da ruhig mal Vorurteile gegen Songs über Board schmeißen und lieber gucken, wie man sie „geil“ bekommt.

Gruß
Martin
 
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Ich schreib mal nur vom technischen.
Wenn mans ordentlich vorbereitet ist mit Playbacks arbeiten kein Problem. Wenn man Klick nur auf den Drummer gibt ists für die anderen eh als ob man einfach nur zu einem guten Drummer spielt.
Ich hab vorher aus den Playbacks schon mp3s gemacht, Klick hart gepannt, immer eine kleine Vorlaufzeit um mit der Hand von Notebook zu INstrument zu kommen.
Hab Ordner zB "Bass" oder "Bass, Keys" wo eben alles weg ist bis auf Klick und Bass. Alle Songs sind vorneweg mit der Nummer aus der Setliste und fertig ... wenn wir 28___Metallica_Nothing ... spielen. Doppelklick, 1 Sekunde warten ... Leertaste ... los gehts.
Klar, wenn man alle Mitglieder in verschiedenen Kombinationen ersetzen will ist das echt viel vorarbeit, aber wenn 3,4 Leute regelmäßig fehlen frag ich mich eh ob das so Sinn macht. Bei uns läufts immer auf die gleichen 2 raus da sie nunmal Vertriebler und Aussendienst sind. Ich hab das alles auch nach und nach gemacht. Bei den neuen Sachen ist das dann immer recht schnell gemacht.
Wenn alle regelmäßig zu Klick und Playbacks spielen üben und sich bei allen wesentlichen Teilen ans Original halten, ist das kein Problem. Viele Songs bekommen wir so auch schon beim ersten mal zusammenspielen akzeptabel hin.
Man muss halt mit Leuten spielen die willig sind zu Klick zu üben und Abläufe lernen und daran halten. Man wäre aber überrascht wie viele das nicht wollen bzw ehrlichgesagt eher nicht können.
 
Einfach mal probieren! Bei uns sind 1/4 Songs die Renner in der Setlist, mit denen sich am Anfang wenigstens einer schwer getan hat.
2nd. Plus: Die Annahme, dass es nur zwei Kategorien gibt (Lieblingssongs und die, die man hasst) ist schon fast provokativ - selbst, wenn da "schlimmstenfalls" steht. Irgendwie hat man als Band ja mal zusammengefunden.

Obwohl - Ricky King bei Slayer hätte was. 🤭
 
Natürlich muss jeder Einzelne mal Kompromisse bei der Songauswahl machen, wenn die Mehrheit den Song spielen will. Sowas ist in einer Band für mich nicht mal der Rede wert?! Ab einem Drittel oder spätestens der Hälfte der Songs würde ich mir dann aber doch Gedanken machen, ob ich (noch) in die Band passe…
 
DAS Konzept gibt es nicht, wie man hier gut mitbekommt. Aber es gibt ein paar gute Ansätze, mit denen man Kompromisse schaffen und Probleme lösen kann.
Das erste wäre ein fester Probetermin, am besten ein fester Tag in der Woche, den sich dann jeder freihält, bei bei meiner letzten Band war's immer der Montag. Natürlich wird irgendeiner an irgendeinem Montag mal nicht können. Entweder man probt dann ohne den/diejenige(n) oder lässt halt mal ausfallen. Aber ein gewisser Druck muss schon da sein, sonst wird das nichts, z.B. wer absagt, muss einen Ersatztermin organisieren, was bei 6 Leuten schon aufwendig sein kann.
Dass Aufgaben in einer Band in der Praxis selten gleichmäßig verteilt ist, dürfte wohl jedem klar sein. Menschen sind nun mal unterschiedlich, was Kenntnisse und Fähigkeiten für bestimmte Aufgaben angeht, was die Verfügbarkeit von Zeit betrifft, und was auch an der Bereitschaft von Engagement angeht. Das kann man und sollte man auch nicht erzwingen, geht unter Garantie in die Hose oder wird nur kurz anhalten.

Ich spiele immer schon in mehreren Bands. In der einen Band, mit der wir als Dienstleister auf Schützenfesten, Hochzeiten etc. unterwegs sind, mach ich fast alles, erstelle die Verträge, verwalte die Terminplanung, die Finanzen, incl. Kontoführung, die Steuererklärung, stelle Tools wie einen Bandkalender und mit Bandhelper eine Datenbank zur Verfügung, betreue die Webseite, die Facebookseite, die Band-Emailbox, suche neue Songs raus, bzw. wenn ein Vorschlage von jemandem aus der Band kommt, bereite ich die Texte, Sheets, Aufnahmen vor und stelle sie zur Verfügung. Bis auf einen haben alle iPads, auf denen Bandhelper läuft. Über diesen Weg ist es für mich recht einfach, Sachen zu verteilen. Auf der Bühne bin ich für die Technik zuständig, habe einen Digitalmixer angeschafft, lediglich das Licht hat der Gitarrist übernommen, der Drummer steuert die PA-Boxen ggf. mit Endstufen dazu.
Ist das ungleich verteilt? Ja, natürlich. Und ist das ein Problem? Nein, solange es für mich ok ist und von den anderen anerkannt und mir alle Freiheiten dabei zugestanden werden. Zumindest weiß ich so, dass alles funktioniert, und wenn nicht, kann ich mir an die eigene Nase fassen.
Ärgern tu ich mich allerdings, wenn eigentlich dringend Proben anfallen, was allen klar ist, sich aber niemand wirklich kümmert, sondern eher in meine Richtung schauen.

In meiner vorigen Band - auch Cover, aber weniger Dienstleister - war ich nur Keyboarder. Ja ich hab auch ein Digitalpult beigesteuert, bedient hat es aber der Gitarrist, der auch immer Multitrack mitgeschnitten hat. er hat sich auch um die Webseite gekümmert, den Youtube Channel, den er mit Video-Mitschnitten der Gigs gefüttert hat. Der Bassist hat sich um Proberaum und auch sonst um die Finanzen gekümmert und in den meisten Fällen um die Gig-aquise.
In der neuen Countryrock-Band bin ich auch nur Keyboarder, hab mich aber bereits auch mit Digitalpult eingebracht, und kümmere mich um die Beschallung und das Mixen bei Gigs. Ansonsten sind Aufgaben dort etwas breiter verteilt, die Sängerin macht Aquise, Soziale Medien, Kommunikation, der Gitarrist die Verträge, Rechnungen und Finanzen bis hin zu Steuererklärung, der Drummer organisiert Proben und erstellt die Setlisten.

Die Songauswahl scheint für den TE auch ein Problem zu sein. Natürlich muss man sich in etwa einig sein, welche Musikrichtung, welche Songs gespielt werden. Bei einer Diestleistungs-Band ist das etwas einfacher, da muss gespielt werden, was das Publikum hören will, was gerade angesagt, und alles, was dort nicht geeignet ist, nicht tanzbar, kein Beitrag zur Stimmung, fällt weg, und wenn die Band den Song noch so geil findet. In ner Coverband, wo man mehr Optionen für Songs hat, die einem selber gefallen, wird die Bandbreite damit größer. Hier hatten wir Regeln, wie jeder bringt 5 neue Vorschläge, über die abgestimmt wird, und jeder hat ein Veto, wenn ihm ein Song überhaupt nicht gefällt.
Ansonsten sehe ich das wie @hack_meck - man sollte ruhig mal offen sein, und sich auf Songs einlassen. Ich hab's schon mehrfach erlebt, dass mir ein Song überhaupt nicht gefiel, nachdem wir uns dann damit beschäftigt haben, sah's anders aus. Manche Songs sind sogar Lieblingssongs von mir geworden.
 
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Ärgern tu ich mich allerdings, wenn eigentlich dringend Proben anfallen, was allen klar ist, sich aber niemand wirklich kümmert, sondern eher in meine Richtung schauen.
Das kenn ich. Alle wollten geile Gigs spielen, aber keiner wirklich was tun, nicht mal proben. Ich hatte mit etwas Glück einen schönen Gig auf einer jährlichen Veranstaltung meines Arbeitgebers organisiert. Bühne, Ton und Licht, alles professionell. Wir konnten da 3 Jahre hintereinander spielen und es gab sogar eine kleine Kostenentschädigung. Aber richtig Probenehrgeiz kam da trotzdem nicht auf, obwohl es nötig war. Ich musste mir dan immer anhören "Wieso, ist doch dein Gig!". War vielleicht spaßig gemeint, aber nachdem es öfters kam, war da sicherlich auch die entsprechende Einstellung dahinter. Jedenfalls habe ich deshalb im vierten Jahr diese Auftrittsmöglichkeit abgelehnt, danach hat sich die Band dann auch bald aufgelöst. Klar darf jeder unterschiedliche Engagement zeigen, solange es für die anderen passt. Aber wenn ein gemeinsamer Bandauftritt schon kein gemeinsames Ziel ist, außer man hat ihn selber organisiert, dann weiß ich auch nicht mehr...
 
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Aber richtig Probenehrgeiz kam da trotzdem nicht auf, obwohl es nötig war.
Das ist der Punkt, wo man die Notbremse ziehen muss. Wenn Gigs an die Wand gefahren werden, weil nicht genug geprobt wurde.

Das hab ich einmal erlebt, Stadtteilfest, den ganzen Tag Livemusik, und wir hatten die Prime Time am Abend. 3 Sets, über zwei Stunden Nettospielzeit, und wir hatten dreieinhalb (!) Mal geprobt dafür, weil immer irgendwas anderes dringender war. War echt wackelig an einigen Stellen, aber wir sind heil durchgekommen. Nur als am Tag drauf die Motzmails kamen, dass wir ja wohl die Band mit den meisten Fehlern waren, da war der Ofen aus, aber ruckartig.
 
von wem kamen denn die Motzmails? Von Besuchern? Vom Veranstalter? Oder etwa von den Bandkollegen?
Von einigen Bandkollegen. Die Musikpolizei wird ein paar Patzer bemerkt haben, aber die Besucher eher nicht, glaube ich. Die hatten Spaß (und auch genug getrunken).
 
Also sind die Kollegen die Musikerpolizei.
 
Na ja, das geht natürlich gar nicht, wenn einem die Kollegen direkt in den Rücken fallen, anstatt dass sie sich selber drum gekümmert haben, ausreichend Proben stattfinden zu lassen. Da wäre ich auch angepisst.
 

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