[The Endless Test] Mackie SRT 212 x 2

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Hallo in die Runde,

Durch den Test von @Wil_Riker bin ich auf die Mackie SRT Serie aufmerksam geworden und die Losfee war mir hold im "Endless Test". So stehen jetzt 2 Stück Mackie SRT 212 bei mir im Übezimmer und werden seit gestern vorsichtig in Augenschein genommen. In diesem Thread werde ich, wie vom Gewinnspiel gefordert, über die nächsten 2 Jahre von den Boxen berichten und sofern möglich auch auf Fragen eingehen. Wenn Fragen schon gestellt worden sind, dann gibt's auch entsprechende Querverweise. Um die Einleitung hier abzuschließen, natürlich auch an dieser Stelle nochmal hier ein herzliches Dankeschön an die Firma Mackie, die das Gewinnspiel gesponsert hat und die Truppe dieses genialen Boards, die solche Reviews, Tests, Gewinnspiele möglich macht!

Geplante Anwendungsgebiete​

Neben meiner Tätigkeit als Sänger/Saxophonist unserer Rock / Blues Combo bin ich ab und zu auch in anderen musikalischen Projekten unterwegs. Eines davon wird in einiger Zeit so weit sein, die Bühne zu erblicken. Es handelt sich um ein Akustik-Projekt mit einer Sängerin und mir an Gesang und A-Gitarre. Bislang waren wir davon ausgegangen, mit einem Zoom LiveTrak L-8 und einem Joyo BSK-60 (oder zwei) die Beschallung im kleinen Rahmen zu erledigen. Die Mackie eröffnen damit größere Dimensionen.

Unsere Combo "Out Of Blues" ist an sich sehr gut ausgestattet. Entweder wir haben einen externen Tonmenschen mit eigenem Equipment, oder wir nutzen die Line 6 L3 PA aus dem Proberaum. Nachteil an den Line 6 ist, dass sie ziemlich in der Ecke eingebaut sind und groß und unhandlich. Auch hier könnten die SRT 212 gut zum Einsatz kommen. Das wird sich zeigen.

Zu mir und zu den Berichten​

Um meine Berichte einordnen zu können solltet ihr wissen, dass ich von Hause aus Nachrichtentechnik Ingenieur bin, mittlerweile als Software Mensch im Bereich professional Video arbeite und an sich sehr technikaffin bin, was sich meist in einem ausgeprägten Spieltrieb zeigt. Entsprechend benutze ich die meisten Geräte oder Software Applikationen auch "ohne Handbuch" und schaue erst, ob ein solches existiert, wenn irgendwas nicht geht :) Das wird hier auch im Review für einige Kapitel sorgen. Für mich lässt dieses Vorgehen auch immer Rückschlüsse auf das Produkt-Design zu und die Denke der Entwickler oder Programmierer.

Dass es bei der Firma Mackie nicht anders zugeht als "bei uns" lässt sich schon an diesem Abschnitt des Handbuches ablesen:

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Wir lernen also Matt kennen, der wohl Projektleiter ist und Troy, der die Entwicklung leitet und aus Matt's Sicht chronisch zu spät ist. In meinem Leben hab ich Matt's Rolle - den Namen des Gegenparts zu Troy erspare ich Euch hier aus Datenschutzgründen :) Matt und Troy werden uns aber noch öfter begegnen. Und damit ab ins Thema

Die erste Begegnung​

Nachdem also die zwei Kisten mit den Boxen hier oben im Dachgeschoss angekommen waren packte mich die Neugier auf einen ersten Test. Statt gleich eine vollständige Verkabelung zu veranstalten startete ich also mit einer der Boxen. Auspacken, Strom dran und über BT mit dem Handy verbunden. Mit Hilfe des Displays und des großen, handlichen Encoders auf der Rückseite, über den @Wil_Riker schon ausführlich berichtet hatte, war das Pairing kein Problem und der Sound war zunächst mal gut. Ein erster Test bezog sich auf die Presets - auch hierüber wurde schon geschrieben, so dass ich das hier nicht wiederholen will. Ich entschied mich, in der Betriebsart "Flat" zu bleiben und lauschte den ersten Minuten von "Street Fighting Years" - noch nicht von CD, sondern zunächst mal per Streaming. Das klang aber schon recht vielversprechend.

Statt diesen Test geordnet fortzusetzen hab ich mir dann mal die Gain Potis auf der Rückseite angeschaut.

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Dies sind die einzigen physischen Regler an den Boxen. Alle anderen Funktionen sind über den Encoder verfügbar und auch (naja, fast, wie wir sehen werden) alle sind in der App gespiegelt. Nun hab ich mir als Spielkind gedacht: Prima - der Gain geht von Line Pegel bis Hi-Z für Kanäle 1 und 2. Also kannst Du ja die Gitarre (Ovation Balladeer mit Preamp) direkt an Channel 1 anschließen und das Gain vorsichtig aufdrehen, dann wird schon was kommen. Gedacht, getan, Gitte dran, Gain in den Bereich "Hi Z" bewegt, Kanal und Master ganz vorsichtig aufgedreht (ich hab Respekt vor 1600 W in einem kleinen Raum) und in die Saiten gegriffen.

Und? NIX - naja, fast nix

Bei voll aufgerissenem Preamp, voll aufgerissenen Master und vollem Gain hatte ich sowas wie Zimmerlautstärke.

An der Stelle musste ich erstmal pausieren, weil mir die Zeit weglief. Also ließ ich die Box verwundert stehen. Im Gespräch mit Freunden schauten wir dann gemeinsam ins Handbuch - mein erster RTFM-Moment.

a) Kanal 1 ist kein Hi-Z Kanal, sondern ein Mikro-Kanal und laut Handbuch sind die Kanalzüge auch so bedruckt (bei mir noch nicht), dass Ch 1 Mic und Ch 2 Hi Z ist
b) Das Poti reicht nicht. Es gibt ein Menü, das aber nicht in der BT App verfügbar ist. In diesem Config-Menü muss man die Kanäle 1 und 2 von Line Pegel auf Mic bzw. Hi Z schalten um ohne Mischer zu arbeiten.

A-HA

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Matt, Troy, we need to talk ;)

Nun gut - um eine Erkenntnis und ein RTFM reicher kam ich nach Hause, probierte die Settings aus und hatte mein Setup für Akustik. Über Klang und so werde ich in folgenden Kapiteln berichten. An dieser Stelle beende ich zunächst dieses Kapitel, um im nächsten meinem Spieltrieb weiter zu frönen.
 
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Bluetooth-Features​

@dr_rollo hat im Original-Review auf ein sehr interessantes Feature hingewiesen: Die Boxen lassen sich per Bluetooth miteinander koppeln, so dass sich der Verkabelungsaufwand reduziert und das Setup schneller geht. Das reizte mich, ich wollte es probieren.


Matt: "Troy, I've got a great idea for a cool feature, can you code that for me?" Troy: "Sure, but I'll take some shortcuts"

Dieses Feature war Grund genug, die zweite Box aus der Verpackung zu heben und nur mit dem Netzkabel anzuschließen. Nun stehen sie also beide hier. Nur mal um ein Gefühl der Dimensionen zu bekommen, hier ein Foto aus meinem Übezimmer mit den beiden Boxen vor dem E-Piano, rechts noch ein JOYO BSK-60 und ein Laney Cub 12R. Am noch entspannten Ausdruck meiner Hündin seht ihr, dass noch kein Sound auf den Boxen war.

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Die Kopplung beider Boxen gibt über das Menü ohne weitere Erläuterung schnell vonstatten, es lässt sich einstellen ob man Stereo-Betrieb oder "Zone" Betrieb (also gleiches Signal für Übertragung zu unterschiedlichen Stellen / in unterschiedliche Zonen oder Räume) nutzen möchte. Bei meinem Test ging es um Stereo, hier lässt sich auswählen, welche der Boxen links und welche rechts ist. Der Bluetooth Zuspieler vom ersten Anspielen war noch verbunden, also los. Beide Boxen arbeiteten zeitgleich und produzierten ein überraschend gut aufgelöstes Stereo-Bild. Aber zum Klang später.

Im Stereo gekoppelten Betrieb steuert die App, genau wie der Encoder auf der Rückseite den Pegel des Master und des Bluetooth Zuspielers für beide Boxen zugleich (macht ja auch Sinn). Bis hierhin noch keine Überraschungen :)

Zufällig hatte ich vom ersten Anspielen noch meine A-Gitarre in Channel 2 der Box 1 eingestöpselt. Da war ich doch mal neugierig, ob die Bluetooth-Kopplung zur zweiten Box funktioniert und wie die Latenz ist.

Überraschung

Der Sound meiner Gitarre kam nur aus der Box, in der die Gitarre eingesteckt war. Eine Weiterleitung hat man sich also gespart, wahrscheinlich weil es zu Latenzen gekommen wäre. Die Hoffnung aller Leute, die für das Setup zuständig sind, dass man "kabellos" die zweite Box betreiben kann hat sich also in Luft aufgelöst. Eine kurze Konfigurationsänderung in den "Zone" Modus ändert das Bild auch nicht - der zweite Lautsprecher bleibt auch im Zone Betrieb stumm.

"Matt, I've got your feature done, but it only works for streamers" - Ok, so be it

Also: Die Bluetooth-Kopplung der Boxen funktioniert nur mit einem Bluetooth Zuspieler.

Im realen Leben auf einer Bühne wäre mir eine drahtlos gekoppelte Box eh nicht "sicher" genug, also auch wenn es hier ein eigenes Kapitel füllt, hat es wohl in der Praxis keine Auswirkungen auf Band-PA Situationen. Der Streamer hingegen hat einen echten Vorteil
 
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Neues von Matt und Troy - Firmware und mehr Bluetooth

In letzter Zeit war es etwas ruhig bei mir. Proben standen nicht an (aus verschiedenen Gründen) und weil bei mir im Haus renoviert wurde wanderten die Boxen in ihre Kartons zurück. Nun sind die (meisten) Baustellen erledigt und es ist an der Zeit, mal wieder zu stöpseln und darüber zu schreiben.

Eigentlich...
... wollte ich ja nur "mal eben" ein klassisches Setup herstellen und die Boxen mit meinem LiveTrak L-8 verbinden um mal etwas Musik zu machen. Dann kam der Spieltrieb durch und ich erinnerte mich daran, dass die App mir gesagt hat, sie wolle ein Firmware Update aufspielen. Also Handy gekoppelt, Bluetooth verbunden, App gelauncht und den Firmware Dialog bestätigt. Die App sagte, es würde "einige Minuten" dauern, die Box zu aktualisieren. Ich hatte noch ein zweites Handy (das meiner Frau) zur Hand, das mit der zweiten Box gekoppelt und auch da über App den Firmware-Update gestartet.

Als ich nach ca. 10 Minuten zurückkam waren beide Geräte (iOS) gesperrt. Also entsperrt und mal nach dem Progress geschaut - bei ungefähr 25% stand der Zeiger von beiden. Gut, also noch einen Kaffee, was anderes erledigt, weitere 20 Minuten später wieder mal geschaut - noch immer kein weiterer Progress. Zur Sicherheit also beide Handys an die Powerbank und noch ne Stunde gewartet. Und was? Nix - Progress Bar bei 25% eingefroren.

Also auf zur Mackie Homepage und dort in den FAQ und sonstigen Bereichen gesucht. Leider keine Artikel gefunden. Zu Hilfe eilte Bonedo. Im Test vom Juni 2021 hatten die Tester dort wohl dasselbe Problem und kamen zum Ergebnis, dass man den Handys die automatische Sperre verbieten muss. Geht bei mir nicht :)

Also nochmal das Ganze gestartet, die Handys durch 1x alle 2 Minuten berühren am "Leben" gehalten und nach ca. 10 Minuten war tatsächlich auf beiden Boxen die aktuelle Firmware vorhanden. Nach Abschluss der Aktualisierung schalten sich die Boxen kurz aus und starten neu. Die Bluetooth Verbindungen werden zurückgesetzt und man darf neu verbinden. (Das wird allerdings auch so angekündigt)

Also - Hinweis: Beim Aktualisieren Handy Sperre abschalten oder Handy ab und zu streicheln, damit es nicht einschläft.
(Matt, Troy, are you listening?)

Kopplung - da muss doch noch mehr sein
Der oben verlinkte Artikel von Bonedo hatte irgendwie impliziert, dass die BT Kopplung der beiden Boxen nicht nur zum Streamen gut sein sollte, sondern wohl auch zur gemeinsamen Steuerung. Hm - so hatte ich das noch gar nicht gesehen.

Jetzt hab ich hier mein Basis-Setup:
  • L-8 Ausgang L auf eine Box Ch1, Line in - Gain 0 (rastet schön ein)
  • L-8 Ausgang R auf zweite Box Ch1, Line in - Gain 0 (siehe oben)
Soweit, so nett.

Das ist natürlich das gängige Bühnen-Setup. Wie war das mit Bluetooth?

Also hab ich die beiden Boxen gekoppelt und in den Stereo Modus versetzt. Kanäle (L/R) zugewiesen und die "Primary" Box mit dem Handy gekoppelt. Siehe da: Die Anzeige in der App veränderte sich und zeigte dieses Bild:

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Über die Kopplung der beiden Boxen ist es also möglich, nicht nur per BT zu streamen (Ch 3/4), sondern auch gemeinsam den Master (Main) zu regeln und die Balance zwischen Primary und Secondary für die Analog-Eingänge 1 und 2 einzustellen. Ziemlich cool, wie ich finde - so macht BT Sinn und Spaß!

In Summe kann man also mit diesem Setup die Boxen hinter dem FOH Mixer einsetzen und in den Pausen per BT Musik einspielen ohne dafür noch einen Mischerkanal zu ver(sch)wenden. Noice!

Disclaimer: Der Pegel an den Boxen reagiert mit einer minimalen Verzögerung auf Einstellungen per BT. Gefühlt liegt die Verzögerung bei weniger als einer halben Sekunde, ist also durchaus verschmerzlich und damit lässt sich gut arbeiten.

Well done, Matt & Troy - keep it up!
 
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Kleines Addendum zu meinen gestrigen Beitrag:

Die Kombination von Pairing und damit verbundener App-Steuerung der "Master Volumes" hinter einem Mixer ist in der Form nicht im Handbuch beschrieben. Aber die Jungs von Mackie haben sich weitere Gedanken gemacht.

Während ich den Screenshot gestern im "Handy-Hochkant" Format gemacht habe und zwischen Primary und Secondary Controls umschalten musste (und auf meinem iPhone 8 ziemlich genau zielen musste), stellt sich die Funktionalität im Querformat wesentlich komfortabler dar:

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Im Querformat hat man also Primary und Secondary Speaker nett nebeneinander und daneben noch die Controls für die gemeinsame Lautstärke von Bluetooth und Master.

Die Konfiguration wird auch im Bluetooth Menü verständlich (und editierbar) angezeigt. Netter Gedanke dabei: Egal, welches Settings Menü im Querformat (oder wahrscheinlich Tablet) angezeigt wird, der Main Regler und Mute Button ist IMMER zugänglich.

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So - es ist mal wieder Wochenende und ich hab Zeit, mich mit den Boxen zu beschäftigen. Heute ist es Zeit, dass ich mich mal der Frage aller Fragen widme:

Wie klingen sie denn?

Vorab: Die SRT haben bei mir / uns leider noch keine Möglichkeit gehabt, mal richtig laut zu werden. Im Moment ist die Probentätigkeit etwas eingeschränkt, so dass die beiden Teile noch neben meinem E-Klavier im Überaum stehen. Sicher kein ideales Setup, um alle möglichen Klangaspekte zu testen. ABER: Ich habe sie in letzter Zeit mit verschiedenen Zuspielern (Sowohl Bluetooth als auch CD und Live / Loop aus dem Mischer) gefüttert, um mal einen Eindruck zu bekommen.

@Wil_Riker schrieb es schon: Nach dem Einschalten machen sie mit einem (ganz leisen und verschmerzlichen) Rauschen auf ihre Betriebsbereitschaft aufmerksam. Sobald auch nur ein kleines Signal anliegt, ist das nicht mehr wahrnehmbar und für den Einsatzzweck als PA Box vernachlässigbar.

Abhören der Referenztitel

Bei meiner Bewerbung für den Test hatte ich einige Referenztitel angegeben, die ich der Box mal zumuten wollte. Ich habe die Titel schlussendlich im "Live" Modus abgehört. Der "Flat" Mode ist etwas basslastiger, was einige unten beschriebene Effekte leider negativ verstärkt.

1. Ulla Meinecke - Die Tänzerin (CD Version)

Ich stelle diesen Titel an den Anfang, weil für mich beim Hören zwei Aspekte wichtig sind: Wie kommt das sehr perkussiv und dynamisch gespielte Keyboard raus und wie wird die Stimme abgebildet? Bei dem Stück (von Original-CD) hat sich die Box sehr positiv geschlagen. Das Keyboard kommt präzise, die leisen Passagen sind super aufgelöst und auch die Details, wie das "Digital ts-ts-k-ts" und Feinheiten im Rhythmus-Part sind super vorhanden, ganz klar ortbar, klar abgebildet. Wenn's dann mal in die Vollen geht bleibt das Keyboard präzise dargestellt und platzt nicht auf und wird nicht schrill. Hier volle Punktzahl. Auch die Stimme von Frau Meinecke ist nie aufdringlich oder gar scharf in der Darstellung sondern liegt immer vorne aber gut eingebettet. Das lässt schon mal für eigene Live-Vocals Tests hoffen und viel erwarten.

2. Simple Minds - Street Fighting Years (CD Version)

Die Mixes von dieser Minds CD sind sehr dicht und gefallen mir nicht auf jedem Lautsprecher. Ich empfinde sie manchmal als zu komprimiert (bin mir nicht sicher, ob es der richtige Begriff ist). Umso spannender war es, diesen Titel zu hören. Wie Ulla Meinecke schon vermuten ließ, war das (Bass- oder Cello) Intro super klar und detailliert abgebildet. Mit dem Einsatz des Klaviers und der Percussion, später noch der akustischen Gitarre war das Bild leider nicht mehr ganz so klar. Der Klang (im "Live" oder "Flat" Modus) ist etwas zu mittenbetont und in Verbindung mit dem Mix ergibt sich ein etwas "mulmiges" Klangbild. Im EQ leicht die Mitten herausnehmen brachte etwas Besserung, aber so ganz überzeugend war das Bild dann doch nicht. Zumindest auf erhöhter Zimmerlautstärke. Hier würde ich nur 5/10 Punkten geben.

3. Dire Straits - Ride Across the River (CD Version)

Hier ein ganz ähnliches Bild wie bei den Minds, obwohl der Mix an sich (so, wie ich ihn aus anderen Umgebungen kenne) durchzeichneter ist. Die Details (Flöte und Percussion / Synth Steel Drum am Anfang) sind wunderbar da und präzise. Die Mittenbetontheit schlägt aber auch hier in den Tutti-Passagen zu Buche und die Klarheit leidet bei Zimmerlautstärke doch etwas. Die Dynamik des Stückes und die Feinheiten im Hintergrund bleiben jedoch zu jeder Zeit vorhanden und klar wahrnehmbar. Die räumliche Platzierung und Tiefe ist erstaunlich für eine PA Box außerhalb ihres Sweet Spot. Hier ganz klar 7-8/10

Weitere Titel aus der Konserve

Ich hab dann mal einige Titel meiner Spotify Playlisten per BT an die Box geschickt. Darunter ältere Jazz Aufnahmen, Akustik-Versionen, aber auch rockigere Stücke. Gerade bei Akustik-Sachen (Little Lies in der Version von Anna Ternheim, gefunden nach dem Tod von Christine McVie) schlagen sich die SRT 212 erstaunlich gut mit einer präzisen Abbildung von Gitarre und Stimme, ohne Schärfe und mit klanglicher Ausgewogenheit. Ebenfalls sehr fein durchzeichnet sind Jazz-Combo Dinge wie die "Midnight Blue" CD von Kenny Burrell. Auch die CD "1961" von Jimmy Giuffre 3 kommt klar, sauber, ohne Schärfe beim Hörer an.

Ein Titel, der mich überrascht hatte (weil ich an sich "Mumpf" erwartet hatte) war die "Soulshine" Version von Beth Hart, die ihrer Stimme schmeichelt, nie rau oder scharf wird und trotz des eher dichten Arrangements klar bleibt. (Im Gegensatz zur Version desselben Titels von Gov't Mule).

Erstes Zwischen-Fazit nach Konserven

Bei gemäßigten Lautstärken (Zimmerlautstärke plus) in kleinen Räumen sind die Boxen ganz hervorragend für lichte, kleine Arrangements. Fettere Mixe verschwimmen und werden nicht so klar wiedergegeben, wie man sich das erhoffen würde. Mag sein, dass das bei höheren Lautstärken anders wird. Der Test steht noch aus.

Vocals hingegen (männlich und weiblich) bleiben immer klar und präzise und werden nicht scharf.

Der "Live" Test

Nun ja, live? Wie gesagt, im Moment kein Probeneinsatz der Boxen, daher nur eine Session mit einigen Arrangements unserer Band (Git, Bass und E-Drum von einem Probenmitschnitt und dann Live Vocals von mir dazu). Ich habe dabei nicht nur "während des Singens" versucht, den Klang wahrzunehmen, sondern auch über den Zoom LiveTrak L-8 mitgeschnitten (Stereo Zuspieler Backing und Live Vocals über mein Gesangsmikrofon Lewitt MTP 940 CM) und hinterher abgehört.

Während der eigentlichen Performance sind die Boxen fast nicht wahrnehmbar. Es fühlt sich sehr "organisch" an, die Dinger als Monitor zu verwenden, einfach eine Verlängerung des eigenen Stimmapparats. Keine scharfen Höhen, kein topfiger Mittenklang, einfach nur transparent. Dieser Eindruck bestätigte sich beim Abhören der mitgeschnittenen Tracks. Die Vocals blieben präzise, wurden nicht scharf oder dumpf. Alles (natürlich auch Fehler) wurde klar gezeichnet. Da ich bei dem Test alleine war und leider keine zusätzliche Sängerin dabei hatte hab ich Stücke ausgewählt, die durch alle mir möglichen Lagen gingen. Aus dem Band-Repertoire war da "Bloody Well Right" von Supertramp, das recht weit "oben" liegt, aber auch "Turn The Page" von Bob Seger, das die untere Oktave abdeckt. In keinem Fall hatte ich am Klang der Wiedergabe etwas auszusetzen (abgesehen von meiner Performance, um die es hier nicht geht). Die Stimme war nie "aufdringlich".

Um das Ganze dann noch mit anderen Stilistiken abzurunden hab ich noch einige jazzigere Nummern gesungen, hier dann leider nur zu Karaoke-Backings: "What A Difference A Day Made" (Jamie Cullum) liegt recht tief, "Frau'n regier'n die Welt" von Roger Cicero bedient beides, tiefe und hohe Lage. Auch hier, wie nach den CD Anspielern zu erwarten, war die Wiedergabe der Stimme zu jeder Zeit angenehm und präzise.

Bis hierher

Ich bin bislang sehr positiv angetan von den SRT-212, speziell mit akustischen Klängen und Vocals im unteren Lautstärkebereich. Tests mit Beschallung von größeren Räumen und Publikum stehen natürlich noch aus und dafür sind die Boxen ja eigentlich gemacht. Es kann gut sein, dass sie da auch bei "fetteren" Angelegenheiten richtig gut kommen und punkten können.

ABER: Wenn jemals ein Gig mit Akustik-Set oder im Singer-Songwriter Stil ansteht, oder eben mein Duo-Projekt, das seit Jahren auf Sparflamme köchelt, bin ich mir sicher, mit den SRT 212 richtig aufgestellt zu sein.
 
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Lange war es still hier - und auch die Boxen standen in ihren Kartons. Gestern Abend gab sich dann aber die Gelegenheit

Der erste Live Einsatz

Gestern Abend haben wir mit unserer Truppe unsere berühmt-berüchtigte "Livingroom Session" gespielt in Martins Wohnzimmer mit ca. 30 Leuten im Publikum. Da wir mit eher gemäßigter Lautstärke spielen wollten, musste das E-Drum Set an den Start. Lange hatten wir überlegt, doch die Line 6 L3 mit Subwoofer aus dem Proberaum zu holen, haben uns dann aber doch entschieden, die SRT ohne Sub zu nehmen und beim Sub etwas zu "schummeln".

Das Setup

Besetzung wie immer: Bass und Gitarre direkt ohne Abnahme, 3x Vocals und E-Drum über LiveTrak L-8 in die SRT. Saxophon wurde nicht abgenommen,Harp kam noch als Gast dazu - hatte aber ihren eigenen Amp und lief nicht über die PA . Die E-Drum bekam ihren eigenen 15" Monitor, der gleichzeitig als eine Art Subwoofer wirkte und der Base Drum etwas mehr Volumen verlieh.

Die SRT wurden von uns probehalber nach hinten verbannt, also hinter die Mikrofone, etwas erhöht und geneigt auf die Stative. Wir hatten mit heftigsten Rückkopplungen gerechnet und wurden sehr angenehm überrascht: Es gab KEINE. Also konnten die Boxen da stehen bleiben und wir benötigten keine Voc-Monitore. Per-fekt!

Der Klang

Die SRT wurden von uns im "Live" Modus eingesetzt. Zunächst wirkte der Gesang etwas "Boxig" und nicht so aufgelöst, wie wir es von den Line 6 gewohnt waren. Etwas Mittenabsenkung und etwas mehr Höhe im EQ der Boxen haben da aber viel ausgebügelt. Die Mischung der Sänger mit den E-Drums kam dann sauber, präzise rüber und im Raum mischten sich auch Gitarre und Bass wunderbar in einen Gesamtklang.

Hier mal ein Bild vom Setup mit Gitarristen und Bass ;)

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Für uns auf der Bühne etwas ungewöhnlich, ohne Monitoring zu arbeiten, aber in Summe im Raum ein überzeugendes Ergebnis - wenn man eben den fehlenden Sub etwas kompensiert. Die Möglichkeit, die Balance der Boxen und den EQ über Bluetooth aus dem Raum zu regeln macht die Grundeinstellung sehr einfach - und vor dem Gig wurde natürlich auch über Bluetooth etwas Hintergrundmusik eingespielt.

Fazit

Für Gigs in kleineren Locations jederzeit wieder dieses Setup.
 
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SRTs im "Aquarium"

Die letzten Gigs, die wir gespielt haben, liefen mit einem dezidierten FOH Menschen über sein Equipment, so dass die SRT nicht zum Einsatz kamen und entsprechend auch nichts zu berichten war. Am vergangenen Sonntag war es aber mal wieder soweit, dass wir mit unserem Equipment in etwas "außergewöhnlicher" Version arbeiten durften.

Die Ausgangslage
Wir waren eingeladen, auf der Terrasse eines Golfclubs zu spielen. Ringsum Plexiglas (daher der Hinweis "Aquarium") und oben ein Dach. Ausführungen über die 36 Grad Außentemperatur und Setup um 15 Uhr erspare ich Euch :) In jedem Fall wollten wir mit "kleinem Besteck" spielen und die Gesamtlautstärke in Grenzen halten. So kam das folgende Setup zustande:
  • Gitarre über Amp und Box (Engl und Kammler 1x12), nicht weiter abgenommen
  • Bass über Markbass 1x15 und 2x10, nicht abgenommen
  • E-Drums
  • 3x Vocal
  • Saxophon (nicht abgenommen)
Es stand nicht viel Zeit zum Soundcheck zur Verfügung (eigentlich gar keine, wie sich später herausstellen sollte), so dass wir uns entschieden haben, nur die Vocals über die PA zu schicken (hier kamen Line 6 L3 Tops zum Einsatz). Dasselbe Signal wurde auch auf 2x Mackie Thump Monitore für die Sänger gegeben.

Die Drums
Um die Drums nicht auch abmischen zu müssen und flexibel agieren zu können, haben die beiden SRT Boxen den Line Out (Mono) der E-Drums bekommen. Eine stand als Strahler in Richtung Publikum, eine andere lag als Monitor beim Drummer und bekam zusätzlich das Vocal Signal aus dem Mischer.

Die SRT und die Drums im Aquarium
Die beiden SRT wurden zunächst auf "Unity Gain" eingestellt und mal angetrommelt. Unity Gain und ein asymmetrisches Line Signal aus dem Drumkit resultierte wie erwartet in zu wenig Pegel. Also entsprechend den Gain an den SRTs erhöht und die nach vorne strahlende Box in den "Live" Modus gesetzt. Siehe da - das hat schon mächtig Dampf gemacht. Die SRTs lieferten ein sehr klares, differenziertes Drum Signal mit erstaunlich tief gehenden Bässen, wohl auch dank des akustisch an sich ungünstigen Raums mit Plexi-Umhüllung. Obwohl nur eine der beiden SRTs nach vorne strahlte hat die zweite, liegende SRT dafür gesorgt, dass man nie den Eindruck einer "punktförmigen" Schallquelle hatte. Der Drum-Sound hat sich sehr ausgewogen im ganzen Raum verteilt.

Die zweite SRT wurde als Monitor von der ersten über "direct out" versorgt auf Eingang 1, der zweite Eingang bekam das Vocal Signal aus dem Mischer wie schon erwähnt. Sehr praktische Verkabelung!

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Im Diagramm sah das ganze Setup anfangs noch etwas "wüst" aus, hat sich aber in Summe für eine solche Location bewährt und vorne kam auch ohne (großen) Soundcheck und mit nur 3 (Vocal) Kanälen am Mischer ein ausgewogenes Klangbild an. Auf die im Diagramm dargestellte 3. Monitorbox haben wir verzichtet.

In Summe sah unsere Bühne dann so aus: ("Kleines Besteck" - immer noch 6 Boxen plus Gitarren- & Bass-Amps)

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In Summe
  • An den Drums 2x Mackie SRT 212
  • Vocal Monitore 2x Mackie Thump 12
  • PA für Vocals: Line 6 L3 Tops
P.S.: Eine Bemerkung sei noch erlaubt, weil es ja hier auch immer mal wieder um Brummschleifen und Stromverteilung geht. Uns stand (wie leider so oft) genau eine Steckdose zur Verfügung. Ich hatte massive Bedenken, was Brumm angeht, gerade durch die Doppel-Verwendung der einen SRT mir einem asymmetrischen Signal aus den E-Drums und einem symmetrischen aus dem Mixer. Zur Sicherheit hatte ich diverse DI Boxen dabei, die aber alle im Koffer bleiben konnten. Manchmal muss man eben auch Glück haben :cool:
 
Grund: Beautification
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Die kalte Jahreszeit beginnt

Nicht nur uns wird es kalt - auch den Boxen kann es kalt werden ;)

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Nun aber ernsthaft...

Mackie hat die Boxen zwar getreu seinem Slogan "built like a tank" sehr robust gebaut, aber man darf nicht unterschätzen, dass die Außenhaut der Boxen Plastik ist und dass damit eine gewisse Empfindlichkeit bei Kratzern schon gegeben ist. Von Staub wollen wir da mal gar nicht reden...

Da die Boxen bei mir zur Zeit auch viel "gelagert" sind ohne zum Einsatz zu kommen habe ich mich auf die Suche nach passenden Hüllen gemacht. Auf ihrer eigenen Webseite hat Mackie als Option für die SRT die Hüllen der SRM212 V-Class im Angebot, die scheinen also von außen gleich zu sein. Lieferbar waren sie zu dem Zeitpunkt nicht und der Preispunkt, der aufgerufen wurde, schien mir etwas hoch.

Irgendwo in den Weiten des Netzes bin ich bei der Recherche über die Firma Covers For All (www.coversforall.de) in Freising gestolpert. Christian Brummer und sein Team haben eine illustre Kollektion an Hüllen in verschiedenen Ausführungen am Start - leider nicht für die SRT 212. Eine kurze Mail mit der Anfrage, ob er die basteln könnte führte zu einem sehr netten Email Austausch mit ihm und eine PayPal Zahlung und 6 Werktage später kamen hier passgenaue Hüllen als Transport- und Lagerschutz für die Boxen an. Ich habe mich für die ungepolsterte Variante entschieden, eine Polsterung wäre auch möglich gewesen. Wenn man mit ihm spricht sind sicherlich auch andere Ausführungen möglich. Preislich lagen wir hier deutlich unter den "Original-" Hüllen

Ich bin sehr zufrieden, die Verarbeitung ist prima, die Nähte sind sauber, passgenaue, umsäumte Löcher für die Griffe sind genau da, wo man sie braucht. Darum bekommen Christian und sein Team hier von mir gerne eine Erwähnung.

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Ich habe für meine SRM212 V-Class die Originalhüllen mit Zusatztasche für Kabel und Kleinteile.

Interessant sind auch die Trolleytaschen von Mackie, allerdings auch mit happigem Preis. Ein befreundeter Verein hat davon welche gekauft.

Tatsächlich sehen die Covers For All richtig gut aus :great:. So ähnliche Hüllen haben wir für unsere alten Dynacord E122 ;)
 
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