Multiffekte verstehen und live benutzen

  • Ersteller Mascarpone
  • Erstellt am
Mascarpone
Mascarpone
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.11.24
Registriert
14.02.16
Beiträge
95
Kekse
0
Ort
Darmstadt
Leute, ich überlege mir ein Hotone Ampero 2, Helix oder ein ähnliches "billiger als Kemper" Gerät zu kaufen.

Zwei Fragen:

1. was zum Teufel ist der Unterschied zwischen einem Patch, einer Bank, einem Set, einem Block usw.? Es ist verwirrend, und wenn ich mir einige YT-Videos über solche Geräte ansehe, wird meine Verwirrung noch größer.

2. wie kann man damit spielen? Ich bin es gewohnt, 6 Knöpfe und ein Stimmgerät auf meinem Board zu haben. Ich schalte um, während ich spiele, ich kann nicht hoch und runter wählen oder einen Knopf drehen oder einen verdammten Touchscreen benutzen. Einfachheit auf der Bühne ist für mich das Wichtigste. Diese kleinen Wundermaschinen sehen nicht so aus, als wären sie von Leuten gemacht worden, die Gigs spielen. Könnte ich ein Button-Brett anbringen, das absolut keine anderen Funktionen hat als ein paar Knöpfe, und jeder Knopf hat eine einfache Aufgabe wie das Einschalten eines bestimmten wasauchimmer (siehe erste Frage)?
 
Moin.
Ich Versuche es kurz am Beispiel HX Effects...das kenne ich.
Du hast 124 Presets, das entspricht quasi 124 verschiedenen Pedalboards. Du erstellst Dir ein Preset und hast die Möglichkeit 6 Buttons für 6 Pedale einzurichten. Tuner geht jederzeit über Taptaster gedrückt halten... Also kannst du für jeden Song ein Preset erstellen und wie gewohnt im live Betrieb Pedale ein und ausschalten. Weitere Spielereien wie Snapshots würden Dir ermöglichen mehrere Pedale gleichzeitig umzuschalten oder oder... Die Möglichkeiten sind am Anfang erschlagend, aber wenn das Ding programmiert ist, kannst Du es bedienen wie Dein Board aus Einzeltretern. Man muss sich aber tatsächlich mit dem Teil oder einem der Vertreter beschäftigen... Das hast Du im Laufe der Zeit mit deinem Board aber auch getan.
Über Bank hoch / runter schaltest Du jeweils 4 Presets + oder -.... also 4 Presets entspricht in diesem Fall einer Bank... man kann auch Presets einzelnd durchklicken ...
Ich habe meine Treter gegen das HX effects eingetauscht und vermisse nix...im Gegenteil. Versuche mal auf deinem Board ein Whammy und ein Wah gleichzeitig synchron zu bedienen... mit dem hx geht das. Deine Band oder Zuhörer werden das nicht in jedem Song höhren wollen, aber.... egal. Im nächsten Preset kann das Expression Pedal als Wah/Whammy oder Volumepedal oder zum Steuern der Delayzeit, Reverbmix, blablub verwendet werden... wie gesagt, Möglichkeiten ohne Ende.
Wenn jemand von line6 hier mit liest, ich hätte Interesse an einem Job in Eurer Marketing oder Test-Abteilung. 
 
  • Gefällt mir
  • Haha
Reaktionen: 5 Benutzer
I find your lack of technical knowledge disturbing.

Get yourself a Boss ME-80.
It will be fully operational when it arrives.

May the Boss be with you!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Haha
Reaktionen: 8 Benutzer
Puh, also @LP Hannes hat es ja schon versucht zu erklären. Ansonsten kannst du dir online problemlos die Anleitungen der Aspiranten anschauen. Da gibt es zu eigentlich allen Geräten ein Quick Guide, der dir einen Überblick verschaffen sollte.
 
Erstelle zuerst idente Sets,
speichere sie nebeneinander, also auf Position 1 2 3 etc.
Dann ändere bei jedem Set nur einen Parameter, speichere die sets wieder.

Dann hast du nebeneinander Sets die sich nur durch eine Änderung an einem Parameter unterscheiden.
Wenn du jetzt umschaltest ist es als ob nur der eine Parameter umgeschalten würde.

Beispiel:
Set 1 cleaner amp mit etwas hall und reverb
Set 2 selbes Set aber mit eineschalteten Tubescreamer mit etwas Overdrive
Schaltest du jetzt zwischen 2 und1 hin und her scheint es so zu sein als ob du nur den Tubescreamer einschaltest.

Das ist nur ein Beispiel das lässt sich natürlich vielfältig ausbauen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du hast die Schwachstelle eines Multieffektboardes dieser Größenordnung gut erkannt: overload / sehr komplex.

Allerdings ist es dann wie mit jeder anderen komplexen software: Du benutzt in der Regel nur 10% und damit kennst Du dich dann auch aus. Die sind auch so aufgebaut, dass das funktioniert.

Worauf Du achten solltest - und dazu musst Du dir die Teile angucken und ausprobieren:
  • Welche Bedienerführung kommt Dir am nächsten, mit welcher kommst Du am besten klar?
  • Welche ist für Deinen live-Einsatz am tauglichsten: 2 Pedale oder 1, großes beleuchtetes Display oder nicht, wie viele sets sind direkt abrufbar/wie viele Fusstaster brauchst du und wie sind die angeordnet?
  • Welche sounds sprechen Dich am ehesten an und welche brauchst Du am meisten?
Das waren für mich die entscheidenden Punkte. Live brauchte ich letztlich vier schnell abrufbare sounds: clean, rhythm, crunch, lead. Plus die Möglichkeit, verschiedene Effekte gut abrufbar zu haben, wenn ich über einen Verstärker gespielt habe, dessen Grundsound ich so haben wollte und wo es eher um psychodelische Klangerzeugung ging.

Für mich wäre ein Aufwand von einer Woche intensiver Tests angemessen für ein Board, das Dich mehrere Jahre begleiten soll und auf dass du dich live voll verlassen können musst.

just my 2,35 cent

x-Riff
 
ist ein anderes Wort für Preset
eine Bank steht für die Presets, die mithilfe der vorhandenen Schalter direkt gewählt werden können. Um mehr Presets, als Knöppe bedienen zu können, schaltet man dann zu einer anderen/weiteren „Bank“.
ist hier in diesem Zusammenhang, ein eher ungebräuchlicher Begriff, aber manche Gitarristen programmieren ihre Presets entsprechend ihrer Set List (siehe auch weiter unten).
Ein Block steht idR für ein Effekt/Amp/Cab/…-Model. Je nach Rechen Power der DSP (Digital Sound Processor) bieten die Modeler eine unterschiedliche Zahl an Blöcken, die man wählen/belegen kann, um daraus ein Preset zu programmieren.
2. wie kann man damit spielen? Ich bin es gewohnt, 6 Knöpfe und ein Stimmgerät auf meinem Board zu haben. Ich schalte um, während ich spiele, ich kann nicht hoch und runter wählen oder einen Knopf drehen oder einen verdammten Touchscreen benutzen. Einfachheit auf der Bühne ist für mich das Wichtigste. Diese kleinen Wundermaschinen sehen nicht so aus, als wären sie von Leuten gemacht worden, die Gigs spielen. Könnte ich ein Button-Brett anbringen, das absolut keine anderen Funktionen hat als ein paar Knöpfe, und jeder Knopf hat eine einfache Aufgabe wie das Einschalten eines bestimmten wasauchimmer (siehe erste Frage)?
Es ist tatsächlich wichtig, sich hier seinen individuellen „Workflow“ zu überlegen und die Presets bzw. Schalter Zuordnung entsprechen zu bauen.
Grundsätzlich bieten fast alle Multieffekte die Möglichkeit zwischen einem Preset- und Stomp-Mode umzuschalten. In letzteren Fall hat man ein vorprogrammieres „virtuelles“ Pedalboard, wo die einzelnen Effekt -ganz „konventionell“- ein- und ausgeschaltet werden können.
Ein großer Vorteil von Multieffekten ist jedoch ein- und ausgeschaltete Effekte in Presets vorzudefinieren, um so mit nur einer Schalterbetätigung, auch komplexe Umschaltvorgänge realisieren zu können.

Jetzt wird es spannend, denn theoretisch gibt es natürlich schon bei relativ wenig Effekten, schnell eine große Zahl möglicher Kombinationen/Presets. Diese Zahl übersteigt idR die Anzahl der vorhandenen Fußschalter. Daher ist es notwendig, zu entscheiden, welche Presets tatsächlich notwendig/sinnvoll sind.
So programmiere ich mir idR. nur meine „Brot und Butter Sounds“ als Presets (Clean, Chrunsh und Lead) und versuche tunlichst zu vermeiden, mehrere Bänke nutzen zu müssen, um ausreichend Presetauswahl zu haben.
In der Praxis ist es dann bei mir so, dass ein paar Stücke so funktionieren, dass ich z.B. von von Preset Clean nach Preset Lead schalten muss (und kann), wo dann mehrere Aktionen ablaufen (z.B. Kanalumschaltung, Lautstärke Boost und Delay aktivieren). Oft ist es jedoch eher so, dass während eines Stückes nur noch einzelne Schaltaktionen notwendig sind (z.B. nur ein Lautstärke Boost). Da ist der Stomp Modus völlig ausreichend.
Vor einem Stück ist es auch zumeist unproblematisch, mit mehreren Schalteraktionen, einen Sound vorzuwählen und dann müssen im Stück eben oft nur noch wenige bzw. einzelne Effekte geschaltet werden.

Eine Möglichkeit noch mehr Flexibilität/Individualität bei der Programmierung/Anwendung zu bekommen ist die Nutzung weiterer externer zusätzlicher Schalter. So kann man beim Helix Effects bis zu 4 zusätzliche Schalter anschließen, denen man ziemlich frei Aktionen zuordnen kann und so ein Umschalten von Preset in den Stomp Mode überflüssig wird bzw. Presets und das Schalten von Einzeleffekten parallel genutzt werden kann.

Eine weitere Möglichkeit das zu erreichen, ist zusammen mit dem Mulitieffekt dennoch auch zusätzliche Einzelpedale zu nutzen. Oft sind die Models von Zerrern oder Fuzz eh nicht so 100% nach dem eigenen Gusto oder ein Booster, als Laustärkeanhebung/Solo Switch ist auch oft eine praktische Erweiterung, die leicht viele „Presets“ ersetzen kann.

Man muss sich halt genau Gedanken darüber machen, welche Schaltaktionen man tatsächlich braucht und in der Programmierung umsetzen.
Dann kann die Bedienung durchaus sehr übersichtlich und einfach, aber dennoch vielseitig sein.

Hier ein paar Beispiele wie ich das zum Teil gelöst habe/hatte:
E0B7008A-1882-44EC-B1C4-FB5909FCBFF0.jpeg

Kein Multieffekt, aber ein Swicher/Looper, der die Zerrer und das Delay entsprechend der Presets in den Signalweg schaltet. Der Spark Booster ist mein globaler Solo Switch und auch Chorus, Hall und das SY-01 werden ganz konventionell geschaltet.
7E181DAB-1796-4104-A1BD-DD7BA6C0DB3A.jpeg

Hier mit einem Boss MS-3 als Schaltzentrale, das bei Bedarf Wah, Chorus, Delay, Reverb und Tremolo (Stomp-Modus/rote Beschriftung) liefert. Im Preset Mode habe ich wieder die Wahl zwischen den „Grundsounds“. Eine Besonderheit beim MS-3 ist, dass das interne Wah ein- und ausgeschaltet werden kann, in dem man noch mal den Schalter eines schon aktiven Presets betätigt (im Stomp Mode hat das Wah seinen eigenen Schalter…). Die Einzel Pedale sind zum Sound Shape da und laufen unabhängig vom MS-3 davor oder dahinter. Der Boss Fußschalter steuert zusätzlich im MS-3 den Lautstärke/Solo-Boost bzw. das Delay, auch wenn die Kiste im Preset Modus ist.
85E4FA28-49C5-4F4A-90EA-1EBD155E1D06.jpeg


Hier eine Variante mit Erweiterung der Schalter mit Hilfe einer Midi-Leiste für das Helix Stomp. Hier sendet der Midi Controller die Befehle zum Presetwechsel an das Helix Stomp (die „+ Presets“ sind jeweils lautstärkegeboostet…). Die übrigen Einzelpedale sind wieder zum Sound Shape vor dem Helix Stomp.

Auf diese Weise komme ich auch bei etwas komplexeren Schaltaktionen in/während einem Stück zu 99% mit einen Step hin, ohne eine zweite Bank nutzen zu müssen.

Andere Gitarristen organisieren sich da ganz anders und nutzen z.B. für bestimmte Stücke, jeweils dafür vorgesehene Bänke. Dazu muss man natürlich wissen, welche Bank, zu welchem Stück gehört (was man aber auch auf der Set List vermerken kann) und es erfordert, sich für jedes Stück, die jeweilige Schalterbelegung zu merken… und es soll sogar Leue geben, die jeden Schaltvorgang in einem Liveset, in Form eines neuen Preset realisieren und dann, statt umzuschalten, nur einen Preset-Up Schalter betätigen… gerade Letzteres birgt natürlich die Gefahr, da durcheinander zu kommen und nicht mehr zu wissen, an welcher Stelle man ist…
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 4 Benutzer
Jo, das Programmieren der Multieffektboards ist eine Wissenschaft für sich. Allerdings eine, mit der man bei entsprechender Beschäftigung mit der Materie durchaus klar kommen kann. Stell dir einfach einmal physisch einen Raum vor, in dem allein 60 verschiedene Amps und Cabs herumstehen, aus denen du auswählen kannst. Dazu noch ein paar hundert Pedale, Mikrofone etc. Jeder Amp hat Minimum 10 Potis und dazu noch Schalter, Taster und Buchsen, jedes Pedal mal mindestens 3 Potis und zusätzliche Schalter. Und oben drauf noch Software (auch vom Fremdanbieter) in Form von IRs etc..

Und aus allem, was da in diesem Raum steht, kannst du dir zusammenstellen, was du für deinen einzelnen Sound möchtest und das Ergebnis auf einen Knopf legen, den du dann nur noch im Livebetrieb auswählen musst.

Damit alle Knöpfe, Potis, Schalter und Buchsen in diesem Raum auch gefunden und bedient werden können, bedarf es einer entsprechenden Logistik. Und weil diese vermutlich insgesamt ein paar 1000 Möglichkeiten nicht eins zu eins auf ein Board übertragen werden können, denn dann wäre das Board ähnlich groß wie der Raum, in dem das alles steht, hat sich jeder Hersteller etwas eigenes ausgedacht, wie man damit klar kommt.

Grundsätzlich ist es doch dasselbe Vorgehen, wie bei einzelnen Pedalen. Wenn der Effekt Einstellungen für Drive, Gain und Volume vorsieht, muss man auch dem Multi irgendwie mitteilen, mit welcher "Potistellung" es für diesen Effekt arbeiten soll.

Hier einmal eine Seite, auf der ansatzweise erklärt wird, was, in diesem Fall, das Line6 Pod Go so kann und wie es bedient wird.

https://www.amazona.de/test-line6-pod-go-multieffektgeraet/

Wenn man nicht zufällig jemanden im Bekanntenkreis zur Verfügung hat, der sich da schon einmal durchgearbeitet hat und einem die wichtigsten Schritte zu Anfang erklärt, bleibt nix übrig, als sich die Anleitungen zu Gemüte zu führen. Einfach ausprobieren und learning by doing funktioniert dabei maximal mittelgut.

YT-Tutorials können helfen. Allerdings leben bzw. sterben diese wie immer selbstredend mit den Fähigkeiten der Autoren, Zusammenhänge zu erklären und anschaulich abzubilden. Zudem sind die meisten, nicht unbedingt die Masse der Besseren, auf Englisch und erfahrungsgemäß tun sich damit viele schwer. Bei einigen Tutorials habe ich zudem den Eindruck, dass es mehr darum geht, den Zuschauer zu verwirren und am Ende die eigenen Presets gegen Geld zu verticken, als letztendlich wirklich zu helfen und zu erklären.

Auch sind die gehörten Beispiele und speziell die vorgestellten Sounds ja nur selten direkt vergleichbar. Einfach, weil man selber in aller Regel andere Hardware als Abhöre und sehr wahrscheinlich weder genau das Gitarrenmodell noch die PUs wie im Video hat.

Am Ende ist es wie bei den DAW´s. Wenn man es einmal verstanden hat, was die alles können, wird man feststellen, dass man für den täglichen Betrieb vielleicht 10 oder 15 % der Möglichkeiten tatsächlich auch braucht bzw. nutzt. Trotzdem sollte man sich möglichst viele Features ansehen und einigermassen verstehen, um dann die auswählen zu können, die man braucht.

Es bleibt aufwändig, ja, lohnt sich aber.

Keep on tweakin´
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn du nicht nur kleine Bühnen mit Amp Only spielst, relativiert sich das Zeitbudget zum Einarbeiten in ein Kemper/Co. wieder, denn du bist ohne Aufwand mit dem gleichen Sound in der PA und brauchst nur dein Board mit zum Gig nehmen.

Ich persönlich spiele auch lieber meinen Amp und 5 Pedale - die Sounds reichen mir für die Musik die ich mache. Bist du aber Dienstleister und spielst Sounds die klingen sollen wie die Vorlage, so machen die vielen Optionen definitiv Sinn. Und dann würde ich mir die Setliste als Bänke organisieren. Vor dem Song auf Bank X schalten, in der die 3 Sounds aus Song X liegen, die du mit einem Schaltvorgang an der richtigen Stelle im Song anwählst. In meiner Organisationsform würde ich also mit 4 identischen Sounds pro Bank beginnen und dann die Änderungen für die speziellen Sounds des Songs vornehmen. Auf Knopf 1 den Brot und Butter Sound für den Song, auf 2 z.B. den Sound für den B Part, auf 3 den Lead Sound für den Song und auf 4 vielleicht das sphärische Intro. Ist der Song rum, geht es zum nächsten Song und zur nächsten Bank.

Auf dem Leadsheet stehen dann nicht nur Akkorde, sondern auch Bank Nummer und bei Wechseln die Knopf Nummer innerhalb der Bank.

Und ja, das braucht Zeit mit der Band (was den Kollegen manchmal schwer begreiflich zu machen ist), denn wirklich passende Sounds lassen sich nur im Kontext erstellen. Alleine im Kämmerlein gebaut, kannst du die in der Regel vergessen.

Gruß
Martin
 
wie kann man damit spielen? Ich bin es gewohnt, 6 Knöpfe und ein Stimmgerät auf meinem Board zu haben. Ich schalte um, während ich spiele, ich kann nicht hoch und runter wählen oder einen Knopf drehen oder einen verdammten Touchscreen benutzen. Einfachheit auf der Bühne ist für mich das Wichtigste. Diese kleinen Wundermaschinen sehen nicht so aus, als wären sie von Leuten gemacht worden, die Gigs spielen. Könnte ich ein Button-Brett anbringen, das absolut keine anderen Funktionen hat als ein paar Knöpfe, und jeder Knopf hat eine einfache Aufgabe wie das Einschalten eines bestimmten wasauchimmer (siehe erste Frage)?
Spar die das Gedöns, das frisst Zeit ohne Ende. Du wirst zB feststellen, dass die zuhause reingedrehten 78 geilen Sounds in 3 Bänken zu je 30 Patches sich in der Band scheisse anhören. Und live im Eifer des Gefechts (für mich jedenfalls) auch schwer handlen sind, jedenfalls wenn man singt. Oder wenn ein Mitmusiker sagt, wir spielen jetzt erstmal einen Song, der später hätte kommen sollen, wovon ich immer gleich einen Fön bekommen haben, wo ist jetzt dafür das Dingens ... äh ... Preset?

EvH würde heute noch am 1. Album der Band patchen, steppen, midifizieren und IR-en, wenn er damals so ein Ding gehabt hätte. Dabei wären Drums und Bass schon seit 1978 fertig. Benutzt hätte er es aber nie.

Kauf Dir einen Milkman The Amp, Blug Amp 1 oder diesen Blackstar Amped1, Strymon Iridium oder Tech21 FlightRig, wenn es schon sowas ein muss und gut ist. Achtung, nicht alle davon haben eine Endstufe. Die muss man aber m. E. haben, sonst hängt man komplett an anderen Leuten, zumal, wenn man dann auch keine eigene Box beschäftigt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielleicht noch ein Hinweis: für etliche genannten Geräte gibt es hier user-threads. Dort könnte man auch gezielte Fragen stellen.

Vorab stellt sich für Dich aber die Herausforderung, möglichst genau Deine Anforderungen und Vorlien sowie Abneigungen zu beschreiben und für Dich einen stimmigen workflow zu entwickeln.
Sonst verirrst du dich in der Vielfalt.

x-Riff
 
Spar die das Gedöns, das frisst Zeit ohne Ende. Du wirst zB feststellen, dass die zuhause reingedrehten 78 geilen Sounds in 3 Bänken zu je 30 Patches sich in der Band scheisse anhören.
Ich würde jetzt nicht gleich das Kind mit dem Bade auskippen…
Die Unmenge an Möglichkeiten und Speicherplätzen ist zwar verlockend, sich im Tweaken und Probieren zu verlieren, doch man ist auch nicht dazu gezwungen! Man kann einen Modeler auch klassisch wie einen Einkanaler nutzen. Ein Sound, Gitarre rein und fertig!
Man hat es selbst in der Hand, was man daraus macht.
EvH würde heute noch am 1. Album der Band patchen, steppen, midifizieren und IR-en, wenn er damals so ein Ding gehabt hätte. Dabei wären Drums und Bass schon seit 1978 fertig. Benutzt hätte er es aber nie.
Lukather hatte wenig später drei Kühlschrank große Racks und ein Broadshaw Controller mit 40 Schaltern vor sich auf der Bühne und hat neben Toto auch noch mit Michael Jackson Jahrhundert Alben gemacht. Eddy hat seine Gitarren zersägt, an seinen Amps rumlöten lassen und mit Variacs deren Spannung getweakt, da wäre er mit ein paar IR gewiss auch nicht überfordert gewesen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer

Die Du mit Deiner Frage bereits beantwortest. Das erste ist das Verstehen. Erst das zweite das Benutzen.

Ein Verstehen bedeutet Wollen. In diesem Sinne das RTFM. Das Einarbeiten in ein Multi ist ein sehr hoher und arbeitsintensiver Zeitaufwand vor dem Anwenden auf einer Bühne. Wenn man das dann einmal kapiert hat, ist die Belohnung eigentlich ein sehr unkomplizierter, "dankbarer" Einsatz mit reproduzierbaren Sounds vergleichsweise zu einem Board mit Einzelpedalen (ohne Switch). :gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
ich überlege mir ein Hotone Ampero 2, Helix oder ein ähnliches "billiger als Kemper" Gerät zu kaufen.
... Ich bin es gewohnt, 6 Knöpfe und ein Stimmgerät auf meinem Board zu haben.
welche Vorteile erwartest du dir?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich verwende meinen Multi fast gleich wie ich das bei echten Amps mache.
Eine Bank für Clean, Blues, Rock und Metal. Jede Bank hat Clean, Drive, Solo. Bissi Hall, bissi Delay, man kann das Wah dazuschalten und gut.
Ich seh den Vorteil von Multis auf kleinstem Raum, leicht und transportabel was dabei zu haben und für Live ein Ersatzgerät. Fertig.
Ob ich da klanglich das Maximum raushohle ist mir ziemlich egal, weils mir einfach zu blöd ist da Stunden und Tage rumzumachen.

Mir hats letztens ein Video vorgeschlagen, da war eine Servicefirma zu Gast die die Programmierung von den Multis nach Wunsch übernimmt ... das sieht man doch wie irre das mittlerweile ist :rolleyes:
 
Oder wenn ein Mitmusiker sagt, wir spielen jetzt erstmal einen Song, der später hätte kommen sollen, wovon ich immer gleich einen Fön bekommen haben, wo ist jetzt dafür das Dingens ... äh ... Preset?
Nun, dafür hatte ich schon immer eine ganz analog handgeschriebene oder später ausgedruckte Setlist. Und da steht hinter jedem Song, welches Preset für ihn abgestimmt ist.

Ich fand die Idee auch noch nie besonders sinnvoll, die Presets alle in der Reihenfolge der Setlist zu programmieren. Ich glaube nicht, dass ich je zwei Auftritte gespielt hab, auf denen die Liste der Songs identisch gewesen wäre.

Und innerhalb jedes Song-Presets kann ich dann die Einzeleffekte zu- und abschalten, die nur für bestimmte Parts gebraucht werden. Da ist es natürlich sinnvoll, artverwandtes immer auf die jeweils gleiche Taste zu legen. Bei mir ist das immer so, dass die ersten Taster von 1-3 mit einem clean/crunchy Rhythm/Solo-Grundsound und der jeweils passenden Einstellung für Reverb und evtl. Delay belegt sind (auch wenn nicht immer alle für den Song gebraucht werden), dann 4 mit dem für den Song benötigten Modulationseffekt wie Chorus, Flanger, Pitch Shifter... und 5 war für "Special Effects" im engeren Sinn reserviert, wenn sowas in dem Song an irgendeiner Stelle gebraucht wurde - Whammy, WahWah, Harmonizer, Mid Boost, Leslie-Simulation, Acoustikgitarren-Simulation, was auch immer. Auf dem Rocktron Midi Mate ist das sehr gut zu organisieren, hier kann man einfach zwischen dem Modus zur Auswahl der Presets und dem zur Anwahl der Einzeleffkte wählen.

Außerdem habe ich immer gerne eine auf "Bank 1" so eine Art Panik-Preset-Sammlung. Da sind dann 10 "neutrale", sprich vielseitig verwendbare Brot-und-Butter-Sounds, mit denen ich zur Not eigentlich durch jeden Gig kommen würde.

Tatsächlich waren die Taster 1-3 aber auch in den meisten Song-Presets über Jahre hinweg mit völlig identischen Einstellungen belegt, auf 2 war immer mein Lieblings Heavy-Rhythmussound aus der Marshall JCM-Richtung. Gain, Volume, Klangregelung war da immer gleich. Bei einem Amp dreht man ja auch nicht ziwchen jedem Song daran rum. Mir war auch schon immer wichtig, dass wir uns nicht bei jedem Lied wie eine ganz andere Band anhören, selbst bei gecoverten Songs. Zur Zeit habe ich keine Band, aber wenn ich mal wieder in einer spiele, werde ich das wieder genauso halten.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Boss? Das ist doch Parfüm.
 
Könnte ich ein Button-Brett anbringen, das absolut keine anderen Funktionen hat als ein paar Knöpfe, und jeder Knopf hat eine einfache Aufgabe wie das Einschalten eines bestimmten wasauchimmer (siehe erste Frage)?
Ja, genau so kannst du es machen. Allerdings hat jedes brauchbare Multieffekt- oder Modelling-Floorboard diese Knöpfe schon eingebaut. Deinem Vorhaben steht also nichts im Weg.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben