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Epiphone Les Paul Custom Classic Antique 2008
Hier stelle ich meine Limited Edition aus dem Hause Epiphone, die Les Paul Custom Classic Antique aus dem Jahr 2008 vor. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung zwischen der Standard/Classic und der Custom. Von der Standard/Classic entlieh man sich die Griffbrettinlay und –material, als auch die Ahorndecke des Tops und von der Custom den Rest, sprich das auf der Kopfplatte vorzufindende Split Diamondinlay, Kopfplatten- sowie beidseitiges Korpusbinding, die vergoldete Hardware. Damit es auch Antique ausschaut, verpasst man dem Binding eine Ageing, das deutlich dunkler und verrauchter aussieht, als das schneeweiße einer neuen Custom. Optisch geht die 12 Jahre später gebaute Epiphone Les Paul Custom Bonamassa ebenfalls in diese Richtung, die bekanntermaßen seiner 1958er Custom nachempfunden wurde. Zur Verwirrung aller Epi-Fans gab es auch eine Custom Classic. Diese sah der Antique sehr ähnlich. Einziger augenscheinlicher Unterschied bestand in der SG-typischen Crown statt dem Split Diamondinlay in der Kopfplatte. Auf den Les Paul-Schriftzug muss man so bei beiden Modellen verzichten. Aber natürlich sieht man auf den ersten Blick wessen Erbe sie antreten. Bei der Custom Classic konnten die beiden Humbucker über die Volumepotis gesplittet werden. Ich weiß nicht, ob das bei der Antique ebenfalls möglich war, da ich meine gebraucht kaufte und vom Vorsitzer auf aktive EMG´s umgerüstet wurden. Ein Umstand, der zu Beginn als ich sie bei den Kleinanzeigen entdeckte keine Freudensprünge bei mir hervorrufen konnte.
Ausstattung
Die Epiphone Custom Classic ist an das entsprechende Gibson Modell angelehnt. Von der Antique konnte ich in der Gibson-Historie nichts finden. Eventuell handelt es sich bei ihr um ein Hybridmodell mit Merkmalen einer Custom und Standard, respektive Classic. Natürlich gegenüber den Gibson hier und da ob der Preisklasse in der Ausstattung oder Güte der Materialien reduziert. Nichts Neues für uns. Ich beschäftige mich nicht groß mit der Gibson CC, preislich zu weit weg für mein Budget, auch wenn sie mir optisch doch sehr zusagte. Von daher kann ich hier nicht auf die tatsächlichen Unterschiede eingehen. Letztendlich bewegen sie sich aber mit Sicherheit in den üblichen Bahnen. Obwohl ihres opulenten Auftritts wurde sie dennoch „nur“ mit Epiphone Humbucker ausgestattet. Bei dem Look hätten ihr klanglich mit Sicherheit auch Gibson 490/498 oder ein Set Burstbucker gut zu Gesicht gestanden. Für mich kam dieser Umstand jedoch wie beschrieben nie zum Tragen, da aktive EMG´s in Form eines 81 an der Bridge und 85 am Neck.
Die Hardware wurde customlike vergoldet und zeigt sich nach all der Zeit recht resistent gegen Abrieb. Das sieht bei meiner Bonamassa Custom ganz anderes aus. Bereits nach kurzer Zeit treten bei der Hardware an den mechanisch beanspruchten Stellen die unter dem Gold liegende Schicht zu Tage. Ageing bereits ab der ersten Stunde! Das Halsprofil ist weder Slim Taper noch Rounded, sondern irgendwas dazwischen. Nicht so fett wie bei der Zakk oder gar Bonamassa, allerdings mit ordentlichem Fleisch auf dem Halseinstellstab. Der Wechsel von Zakk zu CC oder umgekehrt erfolgt ohne eine Umgewöhnungsphase. Da spielt die .060er Saite der Zakk schon eine ganz andere Rolle (CC: .054 und damit mein Standard). Mit der Zakk kommt man allerdings „härter“ ans Arbeiten. Die CC spielt sich dagegen butterweich.
Verarbeitung
Generell zeigt sie sich größtenteils makellos verarbeitet. Die Bundenden sind bestens verrundet. Hier spürt man keinen Grad, der den Spielfluss stört. Ein Übergang zwischen Halsbinding und Hals fühlt man ebenfalls nicht. Den Paintjob gelang den Chinesen wunderbar. Spiegelglatt geriet die schwarze Oberfläche und harmoniert bestens mit dem eingefärbten Binding. Gerade bei schwarz sieht man natürlich jeden Fehler im Lack. Wenn was zu bemängeln ist, dann das vorderseitige Korpusbinding. An manchen Stellen schaut es überhaupt nicht sauber aus, so sei jemand vor der Montage drübergelatscht. Recht leicht ist sie und würde sie unter 4 kg liegt.
Modifikationen
Die größten Modds, auch die vermeintlich ungewollten wurden vom Vorbesitzer erledigt. Zum einen wie beschrieben der Austausch der passiven gegen aktive Pickups und zum anderen der Ersatz der Stocktuner gegen goldene Locking von Sperzel. Als ich deren aktuellen Preis beim Thomann sah, verschlug es mir erst einmal den Atem, derzeit 179 € in dieser Ausführung. Soviel gab ich noch nicht einmal ansatzweise für Tuner aus. Allerdings muss ich sagen, dass sie einen wirklich soliden Eindruck hinterlassen und die Vergoldung sieht doch hochwertiger, als die bei den Grover aus.
Für mich standen nur noch mittlere bzw. kleinere Modifikationen an. Dabei handelt es sich um die Installation eines „Les Paul Custom“-Trussrodcover, Top Hatknobs nebst goldenen Pointern sowie schwarzen Tipknob. Ob ich Bridge und Stoptailpiece auf Faber umrüste, ist noch offen. So wie sie klingt, gefällt sie mir momentan und warum dann in andere Hardware investieren? Nachtrag nach längerer Zeit des gemeinsamen Kennenlernens: Bridge und Stoptail bleiben ihr erhalten. Ich denke, ein Alustoptailpiece würde bei ihr suboptimale Auswirkungen haben. Die CC braucht alles an Bass, was sie kriegen kann. Dazu jedoch in der nächsten Rubrik Tone mehr.
Tone
Aktive Pickups konnte mich bis dato nicht wirklich überzeugen. Gerade den 81er hatte ich dabei immer recht steril, kalt und irgendwie nichtssagende im Ohr. Deswegen beschäftigte ich mich auch gar nicht groß mit ihm an dieser Position. Ich verfolgte gleich zu Beginn einen anderen Plan. Der 81er sollte komplett weichen und an seine Stelle der 85er vom Neck rücken. Die Neckposition würde dann ein neu gekaufter 60 einnehmen. Die 85er sind mit Alnicomagneten ausgestattet. In der Regel sagen mir diese mehr als keramikbewehrte Aggregate zu. Der 60er dagegen kommt eben mit Keramik. Hier wusste ich nicht, ob nicht doch ein 60A die bessere Wahl ob seines Alnico wäre, fand jedoch keinen vorrätig und entschied mich so doch für den 60. Von außen zu erkennen ist das, wie üblich bei EMG durch die Farbgebung des Schriftzuges auf dem Cover. Fluch und Segen zugleich, die EMG Humbucker verfügen über keine einstellbaren Polpieces. Zum einen grenzt das natürlich die Suche nach dem Sweet Spot ein, auf der anderen Seite ergeht man sich so nicht unbedingt den tagelangen Versuchen, den aller allerbesten Tone zu finden.
Durch runter- und raufdrehen die Pickups und die Auswirkungen darauf erst einmal verstehen, um sich dann an die finale Einstellarbeit zu begeben. Alle drei Positionen müssen für mich gut klingen, wobei ich in der Mittelstellung schon Kompromisse eingehen kann. Entsprechend passende Einstellungen fand ich verblüffend schnell. Der Bridgehumbucker klingt in der Tat recht warm und weit weg von dem, was ich von dem 81 an dieser Stelle kenne. Er bietet auch eine schöne Klarheit über das ganze Tonespektrum, nicht zu schlank in den Bässen oder zu dünn in den Höhen. Dieser Wechsel war schon einmal von Erfolg gekrönt. Der 60 klingt in meinen Ohren zunächst zu bassarm (und das bei einer Les Paul, bei der man gerade diesen eher bändigen muss!). Heller und schlanker war hier zu hören, auch gegenüber dem Bridge. Verrückte Welt, was passiert da gerade. Wie besagt, die Bässe kommen zumindest bei meiner Les Paul eher sparsam rüber. Durch weitere Einstellarbeiten schaffte ich es doch, einen Tone zu finden, der mich öfter in dieser Position spielen lässt, als das bei anderen meiner Les Pauls der Fall wäre. Ihm fehlt auch ein klein wenig die Wärme, aber die „Räumlichkeit“ des Bridgepickups lässt auch er erkennen. Mittlerweile verwende ich den 60A in meiner Epiphone Les Paul Custom Heafy. Abschießend kann ich sagen, dass dort die gemachten Erfahrungen in Bezug auf Bass- und Höhenwiedergabe ebenfalls zutreffen. Jedenfalls macht der A in der Heafy keine bessere Figur, was ein Austausch in der Custom Classic recht unwahrscheinlich macht.. Liegt´s an dem Pickup oder der Gitarre.
Generell weiß der 85 an der Bridge beherzt zuzubeißen, auch wenn er das nicht mit der Intensität eines 81 tut. Dafür zeigt er einfach mehr Tone und Blüte, vielleicht sogar etwas Organisches. Jedenfalls stellt mich dieser Pickup für einen Aktiven zufrieden. Er klingt etwas weniger offen, ohne jedoch Frequenzen überzubetonen. Auch die Höhen sind schön abgerundet, die Bässe markant. Er tönt wirklich in keinster Weise blutleer ohne Aussagekraft. Wenn der 60 nun noch etwas mehr von 85 hätte, 1a. Auf der anderen Seite gefällt mir dann wie beschrieben genau dieser Tone, weswegen ich mir doch schwertue.
Mittlerweile besitze ich auch einen EMG 60A, allerdings kann ich mich (noch) nicht dazu durchringen, ihn in der CC zu testen. Man weiß ja nie, ob man wieder zu dem gefälligen Tone einer Gitarre zurückfindet. Und warum nochmal anpacken, wenn es passt? Natürlich könnte ich den 60A in einem eigenen Rahmen schrauben, um damit die Position des 60ers zu konservieren und es zieht schon ein wenig, bisschen das zu ertesten. Aber momentan ist der Drang noch zu gering.
Fazit
Ich werde immer mehr zu Fan der LE-Epiphones. Immerhin besitze ich mir der Classic Custom hier mittlerweile die Dritte neben Camo, Bonamassa und der Zakk Wylde Camo. Wenn ich haptisch z.B. meine Wylde von 2005 mit meiner damaligen Standard ebenfalls um den Dreh gebaut vergleiche, ergeben sich für mich Welten zwischen diesen beiden Modellen. Die Standard entsprach dabei dem, was man erwartet, eine Gitarre aus China, gut gemacht und auch wohlklingend, jedoch nicht groß in Erinnerung bleibend. Bei den drei o.g. sieht die Sachlage schon anders aus. Jede vermittelt den Eindruck einer wirklich hoch- und vollwertigen Gitarre, bei denen durch kleinere Maßnahmen noch größeres zu erwarten ist. Zudem finde ich auch, dass Epiphone mit dem Jahrgang 2020 doch deutlich an der Qualitätsschraube gedreht hat. Haptisch stehen sie für mich weit oben. Allerdings kann ich sagen, dass meine beiden weiteren und älteren LE-Modelle dem in nichts nachstehen.
Die aktiven EMG´s stehen der Custom Classic gut zu Gesicht. War ich vor dem Kauf noch skeptisch ob dieser Kombi, battlet sie sich mit der Zakk um Platz 1 meiner EMG-Customs. Für mich steht nun fest, es gibt zwei Sieger, die Zakk auf der passiven und die Custom Classic auf der aktive Seite. Mehr Bumms hat jedoch die Zakk mit ihren passiven H4-Humbucker.
Hier stelle ich meine Limited Edition aus dem Hause Epiphone, die Les Paul Custom Classic Antique aus dem Jahr 2008 vor. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung zwischen der Standard/Classic und der Custom. Von der Standard/Classic entlieh man sich die Griffbrettinlay und –material, als auch die Ahorndecke des Tops und von der Custom den Rest, sprich das auf der Kopfplatte vorzufindende Split Diamondinlay, Kopfplatten- sowie beidseitiges Korpusbinding, die vergoldete Hardware. Damit es auch Antique ausschaut, verpasst man dem Binding eine Ageing, das deutlich dunkler und verrauchter aussieht, als das schneeweiße einer neuen Custom. Optisch geht die 12 Jahre später gebaute Epiphone Les Paul Custom Bonamassa ebenfalls in diese Richtung, die bekanntermaßen seiner 1958er Custom nachempfunden wurde. Zur Verwirrung aller Epi-Fans gab es auch eine Custom Classic. Diese sah der Antique sehr ähnlich. Einziger augenscheinlicher Unterschied bestand in der SG-typischen Crown statt dem Split Diamondinlay in der Kopfplatte. Auf den Les Paul-Schriftzug muss man so bei beiden Modellen verzichten. Aber natürlich sieht man auf den ersten Blick wessen Erbe sie antreten. Bei der Custom Classic konnten die beiden Humbucker über die Volumepotis gesplittet werden. Ich weiß nicht, ob das bei der Antique ebenfalls möglich war, da ich meine gebraucht kaufte und vom Vorsitzer auf aktive EMG´s umgerüstet wurden. Ein Umstand, der zu Beginn als ich sie bei den Kleinanzeigen entdeckte keine Freudensprünge bei mir hervorrufen konnte.
Ausstattung
Die Epiphone Custom Classic ist an das entsprechende Gibson Modell angelehnt. Von der Antique konnte ich in der Gibson-Historie nichts finden. Eventuell handelt es sich bei ihr um ein Hybridmodell mit Merkmalen einer Custom und Standard, respektive Classic. Natürlich gegenüber den Gibson hier und da ob der Preisklasse in der Ausstattung oder Güte der Materialien reduziert. Nichts Neues für uns. Ich beschäftige mich nicht groß mit der Gibson CC, preislich zu weit weg für mein Budget, auch wenn sie mir optisch doch sehr zusagte. Von daher kann ich hier nicht auf die tatsächlichen Unterschiede eingehen. Letztendlich bewegen sie sich aber mit Sicherheit in den üblichen Bahnen. Obwohl ihres opulenten Auftritts wurde sie dennoch „nur“ mit Epiphone Humbucker ausgestattet. Bei dem Look hätten ihr klanglich mit Sicherheit auch Gibson 490/498 oder ein Set Burstbucker gut zu Gesicht gestanden. Für mich kam dieser Umstand jedoch wie beschrieben nie zum Tragen, da aktive EMG´s in Form eines 81 an der Bridge und 85 am Neck.
Die Hardware wurde customlike vergoldet und zeigt sich nach all der Zeit recht resistent gegen Abrieb. Das sieht bei meiner Bonamassa Custom ganz anderes aus. Bereits nach kurzer Zeit treten bei der Hardware an den mechanisch beanspruchten Stellen die unter dem Gold liegende Schicht zu Tage. Ageing bereits ab der ersten Stunde! Das Halsprofil ist weder Slim Taper noch Rounded, sondern irgendwas dazwischen. Nicht so fett wie bei der Zakk oder gar Bonamassa, allerdings mit ordentlichem Fleisch auf dem Halseinstellstab. Der Wechsel von Zakk zu CC oder umgekehrt erfolgt ohne eine Umgewöhnungsphase. Da spielt die .060er Saite der Zakk schon eine ganz andere Rolle (CC: .054 und damit mein Standard). Mit der Zakk kommt man allerdings „härter“ ans Arbeiten. Die CC spielt sich dagegen butterweich.
Verarbeitung
Generell zeigt sie sich größtenteils makellos verarbeitet. Die Bundenden sind bestens verrundet. Hier spürt man keinen Grad, der den Spielfluss stört. Ein Übergang zwischen Halsbinding und Hals fühlt man ebenfalls nicht. Den Paintjob gelang den Chinesen wunderbar. Spiegelglatt geriet die schwarze Oberfläche und harmoniert bestens mit dem eingefärbten Binding. Gerade bei schwarz sieht man natürlich jeden Fehler im Lack. Wenn was zu bemängeln ist, dann das vorderseitige Korpusbinding. An manchen Stellen schaut es überhaupt nicht sauber aus, so sei jemand vor der Montage drübergelatscht. Recht leicht ist sie und würde sie unter 4 kg liegt.
Modifikationen
Die größten Modds, auch die vermeintlich ungewollten wurden vom Vorbesitzer erledigt. Zum einen wie beschrieben der Austausch der passiven gegen aktive Pickups und zum anderen der Ersatz der Stocktuner gegen goldene Locking von Sperzel. Als ich deren aktuellen Preis beim Thomann sah, verschlug es mir erst einmal den Atem, derzeit 179 € in dieser Ausführung. Soviel gab ich noch nicht einmal ansatzweise für Tuner aus. Allerdings muss ich sagen, dass sie einen wirklich soliden Eindruck hinterlassen und die Vergoldung sieht doch hochwertiger, als die bei den Grover aus.
Für mich standen nur noch mittlere bzw. kleinere Modifikationen an. Dabei handelt es sich um die Installation eines „Les Paul Custom“-Trussrodcover, Top Hatknobs nebst goldenen Pointern sowie schwarzen Tipknob. Ob ich Bridge und Stoptailpiece auf Faber umrüste, ist noch offen. So wie sie klingt, gefällt sie mir momentan und warum dann in andere Hardware investieren? Nachtrag nach längerer Zeit des gemeinsamen Kennenlernens: Bridge und Stoptail bleiben ihr erhalten. Ich denke, ein Alustoptailpiece würde bei ihr suboptimale Auswirkungen haben. Die CC braucht alles an Bass, was sie kriegen kann. Dazu jedoch in der nächsten Rubrik Tone mehr.
Tone
Aktive Pickups konnte mich bis dato nicht wirklich überzeugen. Gerade den 81er hatte ich dabei immer recht steril, kalt und irgendwie nichtssagende im Ohr. Deswegen beschäftigte ich mich auch gar nicht groß mit ihm an dieser Position. Ich verfolgte gleich zu Beginn einen anderen Plan. Der 81er sollte komplett weichen und an seine Stelle der 85er vom Neck rücken. Die Neckposition würde dann ein neu gekaufter 60 einnehmen. Die 85er sind mit Alnicomagneten ausgestattet. In der Regel sagen mir diese mehr als keramikbewehrte Aggregate zu. Der 60er dagegen kommt eben mit Keramik. Hier wusste ich nicht, ob nicht doch ein 60A die bessere Wahl ob seines Alnico wäre, fand jedoch keinen vorrätig und entschied mich so doch für den 60. Von außen zu erkennen ist das, wie üblich bei EMG durch die Farbgebung des Schriftzuges auf dem Cover. Fluch und Segen zugleich, die EMG Humbucker verfügen über keine einstellbaren Polpieces. Zum einen grenzt das natürlich die Suche nach dem Sweet Spot ein, auf der anderen Seite ergeht man sich so nicht unbedingt den tagelangen Versuchen, den aller allerbesten Tone zu finden.
Durch runter- und raufdrehen die Pickups und die Auswirkungen darauf erst einmal verstehen, um sich dann an die finale Einstellarbeit zu begeben. Alle drei Positionen müssen für mich gut klingen, wobei ich in der Mittelstellung schon Kompromisse eingehen kann. Entsprechend passende Einstellungen fand ich verblüffend schnell. Der Bridgehumbucker klingt in der Tat recht warm und weit weg von dem, was ich von dem 81 an dieser Stelle kenne. Er bietet auch eine schöne Klarheit über das ganze Tonespektrum, nicht zu schlank in den Bässen oder zu dünn in den Höhen. Dieser Wechsel war schon einmal von Erfolg gekrönt. Der 60 klingt in meinen Ohren zunächst zu bassarm (und das bei einer Les Paul, bei der man gerade diesen eher bändigen muss!). Heller und schlanker war hier zu hören, auch gegenüber dem Bridge. Verrückte Welt, was passiert da gerade. Wie besagt, die Bässe kommen zumindest bei meiner Les Paul eher sparsam rüber. Durch weitere Einstellarbeiten schaffte ich es doch, einen Tone zu finden, der mich öfter in dieser Position spielen lässt, als das bei anderen meiner Les Pauls der Fall wäre. Ihm fehlt auch ein klein wenig die Wärme, aber die „Räumlichkeit“ des Bridgepickups lässt auch er erkennen. Mittlerweile verwende ich den 60A in meiner Epiphone Les Paul Custom Heafy. Abschießend kann ich sagen, dass dort die gemachten Erfahrungen in Bezug auf Bass- und Höhenwiedergabe ebenfalls zutreffen. Jedenfalls macht der A in der Heafy keine bessere Figur, was ein Austausch in der Custom Classic recht unwahrscheinlich macht.. Liegt´s an dem Pickup oder der Gitarre.
Generell weiß der 85 an der Bridge beherzt zuzubeißen, auch wenn er das nicht mit der Intensität eines 81 tut. Dafür zeigt er einfach mehr Tone und Blüte, vielleicht sogar etwas Organisches. Jedenfalls stellt mich dieser Pickup für einen Aktiven zufrieden. Er klingt etwas weniger offen, ohne jedoch Frequenzen überzubetonen. Auch die Höhen sind schön abgerundet, die Bässe markant. Er tönt wirklich in keinster Weise blutleer ohne Aussagekraft. Wenn der 60 nun noch etwas mehr von 85 hätte, 1a. Auf der anderen Seite gefällt mir dann wie beschrieben genau dieser Tone, weswegen ich mir doch schwertue.
Mittlerweile besitze ich auch einen EMG 60A, allerdings kann ich mich (noch) nicht dazu durchringen, ihn in der CC zu testen. Man weiß ja nie, ob man wieder zu dem gefälligen Tone einer Gitarre zurückfindet. Und warum nochmal anpacken, wenn es passt? Natürlich könnte ich den 60A in einem eigenen Rahmen schrauben, um damit die Position des 60ers zu konservieren und es zieht schon ein wenig, bisschen das zu ertesten. Aber momentan ist der Drang noch zu gering.
Fazit
Ich werde immer mehr zu Fan der LE-Epiphones. Immerhin besitze ich mir der Classic Custom hier mittlerweile die Dritte neben Camo, Bonamassa und der Zakk Wylde Camo. Wenn ich haptisch z.B. meine Wylde von 2005 mit meiner damaligen Standard ebenfalls um den Dreh gebaut vergleiche, ergeben sich für mich Welten zwischen diesen beiden Modellen. Die Standard entsprach dabei dem, was man erwartet, eine Gitarre aus China, gut gemacht und auch wohlklingend, jedoch nicht groß in Erinnerung bleibend. Bei den drei o.g. sieht die Sachlage schon anders aus. Jede vermittelt den Eindruck einer wirklich hoch- und vollwertigen Gitarre, bei denen durch kleinere Maßnahmen noch größeres zu erwarten ist. Zudem finde ich auch, dass Epiphone mit dem Jahrgang 2020 doch deutlich an der Qualitätsschraube gedreht hat. Haptisch stehen sie für mich weit oben. Allerdings kann ich sagen, dass meine beiden weiteren und älteren LE-Modelle dem in nichts nachstehen.
Die aktiven EMG´s stehen der Custom Classic gut zu Gesicht. War ich vor dem Kauf noch skeptisch ob dieser Kombi, battlet sie sich mit der Zakk um Platz 1 meiner EMG-Customs. Für mich steht nun fest, es gibt zwei Sieger, die Zakk auf der passiven und die Custom Classic auf der aktive Seite. Mehr Bumms hat jedoch die Zakk mit ihren passiven H4-Humbucker.