Strat Body Neulackierung Nitro Dual Color

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Moin zusammen,

ich möchte den Body meiner Floyd Rose Strat neu lackieren (mal wieder…).
Das ganze soll in Vintage White over Black erfolgen. Finde diese Dual Color Dinger vom Fender Custom Shop einfach geil. Ihr wisst schon Farbe 1 over Farbe 2... Am besten wäre White over Sunburst, aber ich glaube Sunburst mit Dose sprühen ist nicht so leicht?

Dieses mal möchte ich in Punkto Lack jedenfalls keine Kompromisse eingehen und Nitrolack verwenden. Der Grund: Ich mag die Haptik, die Gitarre soll ein Relic bekommen mit schönen Rissen und mit meinen bisherigen Versuchen mit Baumarktlack hat das natürlich nicht funktioniert. Punkt.
Damit sollte jegliche Dikussion zum Thema Nitro oder nicht bzw. Relic erledigt sein.
Und ja, auch in Punkto Arbeitssicherheit wie ich Bescheid. Das Ganze wird nicht im geschlossenen Raum stattfinden.

Den Body habe bereits ich vom alten Lack befreit, die Tage wird noch mal geschliffen und etwaige „Kampfspuren“ beseitigt. Dazu möchte ich auch Porenfüller benutzen:

https://www.zoundhouse.de/nitorlack/grain-filler/porenfueller-natur-auf-wasserbasis---250ml

Anschließend würde ich dann weiß grundieren, schwarzen Lack, weißen Lack und am Ende den Klarlack ohne Weichmacher, damit sich schnell Risse bilden.

Nun zu meinen Fragen:
1. Hat jemand Erfahrung mit den Nitrosprühlacken von Boston?
https://www.zoundhouse.de/boston/nitrolack,-500ml-spraydose,-schwarz

Der Klarlack soll dieser hier sein:
https://www.zoundhouse.de/nitorlack/nitrolack-relikt-glaenzend-klar---400ml-aerosol

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die NitrolaCoke untereinander kompatibel sind.

2. Ich bin am Überlegen entweder Olympic white zu nehmen und dann anschließend mit einem getönten Klarlack drüber, oder aber direkt Vintage White. Die Farbe soll später in etwa wie die Gitarre im Anhang sein.

3. Wie kann ich das am besten Anstellen mit der Dual Color Lackierung? Das Schwarz soll ja später wieder teilweise sichtbar sein. Ich habe jetzt schon verschiedene Methoden gesehen, wo entweder beide Farben komplett deckend lackiert wurden und dann später mit klingen das Weiß abgezogen wurde. In einem anderen Video wurden manche Bereiche nach der ersten Farbe abgeklebt, sodass diese direkt frei waren.
Keine Ahnung was besser ist?!

4. Die Arbeitsschritte sind teilweise unterschiedlich. Maniche lackieren alle Farben drauf, und lassen diese nach Nitroart einfach „verschmelzen“. Andere machen noch Zwischenschliff nach den einzelnen Schichten?!

Puh, viel Text. Naja…Wünsche noch einen schönen Sonntag :D
 

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Bei den alten Originalen war es ja so, dass fertig lackierte Instrumente wenn es einen Kundenwunsch nach besonderer Farbe gab, überlackiert wurden.

Wenn ich es überhaupt machen würde, dann genau so.

Dein Beispielbild zeigt ja ganz gut wie es total unglaubwürdig wirkt: An der Armauflage einigermaßen glaubwürdiges relicing, aber über dem pickguard und auf der restlichen Gitarre völlig unglaubwürdiges.

*
 
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Ja, gebe dir recht dass das Relic im Bild gerade oberhalb des Pickguard ziemlich übertrieben ist. So stark wollte ich es auch nicht machen. Gerade von den Sachen oberhalb des Pickguard bin ich ab
 
Es ist ja nicht nur übertrieben, sondern zeigt ja gar kein sunburst.

Deswegen meine Empfehlung es wenn dann richtig zu machen.

*
 
Das stimmt. Mir ging’s in dem Bild vorrangig um den Weiß Ton. Ich denke aber das bekomme ich mit Vintage White besser hin als mit Olympic White und getöntem Klarlack.
 
Nicht unbedingt. Was Du dabei natürlich nicht bekommst, ist diese "Schicht-Optik" an der Armschräge mit dem, helleren Weiß an der Grenze zum Sunburst, die kommt ja gerade davon (und ist hier entsprechend simuliert), dass bei Olympic White nicht der ganze Lack vergilbt, sondern der durchsichtige Decklack.

Dass oberhalb des Pickguards kein Sunburst zu sehen ist, ist glaube ich kein Fehler. Das schenint mir eher das rohe Holz zu sein, das dann á la Rory Gallagher ganz dunkel wurde vom "Schweiß der 1.000 Gigs". Mir ist das auch viel zu viel, aber so richtig stören mich vor allem die zahllosen "Einschläge". Was soll denn da simuliert werden, fragt man sich - hat man die Gitarre in einem Anhänger mit Splitt transportiert oder wurde die Band mit Schrotflinten von der Bühne geschossen...?

Ein gutes Relicing muss für mich auch eine gewisse Erklärbarkeit behalten. Eines der Löcher scheint sogar teilweise vom Buchsenblech verdeckt zu sein. Es rubbelt auch keiner mit dem Nietengürtel im Cutaway rum, und das ziemlich gut erhaltene Pickguard war bei den Attacken doch sicher auch auf der Gitarre.

Ist aber OT, so extrem solls ja anscheinend nicht werden. Ich würde beim Relicing jedenfalls dazu raten, keine "Abkürzungen" zu nehmen wie das angedachte Abkleben von bestimmten Teilen. Das passieren dann genau solche Logik-Löcher, an denen man als Betrachter immer hängen bleibt. Ich denke, weniger ist mehr, und ein realistischer Look wird an der zusammengebauten Gitarre besser zu erreichen sein. Dafür würde ich mir vor dem nächsten Arbeitsgang immer mal wieder die Gitarre umhängen und mir vorstellen, was dem armen Ding jetzt wieder Schlimmes zustoßen könnte:evil:.

Gruß, bagotrix
 
Ok. Also würdest du mehr zu Olympic White + Tönung tendieren?
 
ich habe Montag auch mal eine Mail an Tonematters.com geschrieben was die mir empfehlen um den Weißton am besten umzusetzen. Bisher leider noch keine Antwort.
 
Also ich kann da jetzt nur aus meiner persönlichen Perspektive und Erfahrung sprechen. Ich würde mich eher dafür entscheiden die tatsächlich gewünschte Farbe zu lackieren und anschließend mit getöntem Klarlack drüber zu gehen. Bei den Vintage-Instrumenten war es ja auch eher so, dass der Klarlack vergilbt ist und nicht der Basislack. Beim Relicing erhält man nämlich so dann auch einige Stellen, die „frischer“ Aussehen, da dort die Basisfarbe dann durch den dünnen Klarlack scheint.

Anbei ein Beispiel von meiner Relic.

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Den Punkt mit den Zwischenschliff hab ich leider nicht ganz verstanden. Ein Zwischenschliff zwischen Basis- und Klarlack verhindert das Anlösen des Lacks nicht wirklich. Das Lösemittel im Lack des aktuellen Arbeitsganges wird bei stark lösemittelhaltigen Lacken wie Nitrolacken immer dafür sorgen, dass der Lack des vorherigen Arbeitsschrittes leicht angelöst wird.
 
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@fmueller1992
Was ist das für eine Relic? Von dir gemacht?
Genauso soll ich mir dir Farbe vor. Nur darunter dann noch schwarz.

Ok, heißt für mich noch eine Stimme für das hellere Olympic White + Tönung statt Vintage White ohne Tönung.

Wegen dem Zwischenschliff:
Ich hatte es so gelesen, dass machen zwischen den Schichten keinen Zwischenschliff machen, sondern einfach den Lack immer wieder verschmelzen lassen. Nur am Ende dann logischerweise den Schliff.

Deshalb die Frage Zwischenschliff ja/nein
 
So, ich will euch mal mit Bildern füttern.
Der Schliff ist im Groben durch. Evtl nochmal wässern und feinschliff.

Eine kleine Delle beim Tremolofach musste ich mit Holzpaste füllen.
Es sind noch Spuren vom letzten Relicing zu sehen.
 

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Was soll denn da simuliert werden, fragt man sich …
Ein gutes Relicing muss für mich auch eine gewisse Erklärbarkeit behalten.
Das sehe ich zwar auch so, aber ich glaube Relicing hat sich inzwischen so verselbstständigt, dass es oft gar nicht mehr darum geht.
Es wird nicht mehr der jahrelange Gebrauch nachempfunden, sondern es kommen einfach ein paar möglichst coole Kratzer und Macken an die unmöglichsten Stellen.
 
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Ich werde die Tage mal Farben bestellen. Leider noch keine Antwort von Tonematters.

Eine Frage habe ich noch:
Würdet ihr zwischen dem schwarzen und dem weißen Lack noch eine Schicht Klarlack empfehlen?

Ich komme da aus zwei Gründen drauf:

- Wenn man die Methode, wie sie auch @Bassturmator beschreibt, berücksichtigt, dann wäre die Gitarre im Erstzustand Schwarz ja auch mit Klarlack fertig gewesen und dann später noch weiß drüber? Oder eher nicht?
- Wenn ich später das Relic mache, habe ich mehr „Schutzschicht“ bevor ich auch noch das Schwarze weg mache?

Ansonsten wäre mein Farbaufbau nun wie folgt:

- Grundierung weiß
- Farblack Schwarz
(- Klarlack??)
- Olympic White
- Klarlack getönt

Anschließend kommt dann der schwierige Part…Relic :p
 
Glaube nicht dass auf schwarzem Lack noch Klarlack aufgebracht wurde.
 
würde ich auch nicht machen, hat auch sicher keine vorteile.
 
Was ist das für eine Relic? Von dir gemacht?
Ja, den Body hatte ich schon länger rumfliegen. Hab Gott sei Dank ein paar Schreiner in der Familie, daher wurde das auch entsprechend mit 1-Komponenten-Möbellack auf Nitrobasis mit Lackierpistole im Lackierraum gemacht.

Ich hatte es so gelesen, dass machen zwischen den Schichten keinen Zwischenschliff machen, sondern einfach den Lack immer wieder verschmelzen lassen.

Ich persönlich halte den Zwischenschliff nicht für zweigend notwendig… nachdem wir aber mit Lackierpistole und sehr feiner Düseneinstellung gearbeitet haben, lässt sich das womöglich nicht 1:1 auf den Umgang mit Spraydosen anwenden. Ich vermute fast, dass man mit einer Dose nur schwerlich eine ordentliche Schicht Lack aufbringen kann, die ohne Zwischenschliff das gewünschte Ergebnis liefert.

Bin mal gespannt, was du dann über den weichmacherfreien Klarlack aus der Dose berichtest. So ganz kann ich mir noch nicht vorstellen, wie gut das funktionieren wird. Die Weichmacher sorgen ja überhaupt erst dafür, dass der Lack mit der Spraydose sauber verarbeitet werden kann. Vermutlich ist dafür einfach mehr Lösemittel enthalten, was halt wieder zulasten der Abbindezeit geht. 3-4 Wochen würde ich da wohl auf jeden Fall warten, bevor ich mich ans Relicing mache.


Mal noch ne andere Frage: warum willst du einen weißen Lack als Grundierung verwenden? Wurde damals überhaupt eine Grundierung verwendet? Vor allem bei Sunbursts erscheint mir das kontraproduktiv. Ich habe mich bewusst gegen eine Grundierung entschieden, weil ich den Effekt von „eingefallenem“ Nitrolack erzeugen wollte, bei der man teile der Maserung auch noch durch den Klarlack erkennen kann. Weiß nicht, was dein Plan hier ist, das klappt vermutlich aber ohne Füller und Grundierung deutlich besser.
 
Mal noch ne andere Frage: warum willst du einen weißen Lack als Grundierung verwenden? Wurde damals überhaupt eine Grundierung verwendet? Vor allem bei Sunbursts erscheint mir das kontraproduktiv. Ich habe mich bewusst gegen eine Grundierung entschieden, weil ich den Effekt von „eingefallenem“ Nitrolack erzeugen wollte, bei der man teile der Maserung auch noch durch den Klarlack erkennen kann. Weiß nicht, was dein Plan hier ist, das klappt vermutlich aber ohne Füller und Grundierung deutlich besser.

Berechtigte Frage. Für mich ist ne Grundierung irgendwie selbstverständlich.
Aber Achtung: Es wird KEIN Sunburst wie im Bild oben, das ist mir als Hobbysprühdosenbastler ne Nummer zu hoch. Deshalb ja nur Schwarz als Grundfarbe.

Im Anhang mal ein paar Varianten White over Black. Da meine ich eine weiße Schicht unter dem Schwarz erkennen zu können.
 

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Das ist eigentlich keine extra weiße Schicht. Der weiße Rand entsteht nach langen Jahren des Benutzen dadurch, dass die eigentlich weiße Oberfläche vergilbt und/oder verschmutzt ist und an den Abnutzungsrändern die eigentliche weiße Farbe durchkommt.
 

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