Wil_Riker
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Einleitung
"Können wir mal schnell etwas vom Handy abspielen?" Ja, können wir, sogar kabellos, dank der Bluetooth Direct Box BT5 aus Unikas Pro-Serie. Nachdem ich bereits vor längerer Zeit zwei DI-Boxen aus der Stage Series dieser Marke unter die Lupe nehmen durfte, die mich überzeugt hatten, habe ich mir den Bluetooth Access Point, der aktuell (Juli 2022) zu einem Straßenpreis von 219 € erhältlich ist, für mein Toolcase angeschafft.UNiKA PRO-BT5
Die eingebundenen Fotos zur Vollansicht bitte einfach anklicken!
Lieferumfang, Ausstattung, technische Daten
Die BT5 kommt in einem einfachen bedruckten Wellpappkarton ins Haus, der neben der DI-Box selbst nur die EU-Konformitätserklärung und eine Garantiekarte enthält. Den Link zum Handbuch hat Unika als QR-Code auf der Außenseite der Verpackung verewigt - viel zu erklären gibt's ohnehin nicht ...Die Bluetooth-Box besitzt mit 78 x 124 x 46 mm die selbe Bauform wie alle üblichen DI-Boxen, und ihr sattes Gewicht von 610 g lässt auf robuste Bauweise schließen, hier ist die Bezeichnung "Pro(fessional)" Programm .
Die Oberseite der BT5 besitzt neben der Produktbezeichnung "Wegweiser" zu den seitlichen Bedienelementen sowie eine hellblau leuchtende LED, die anliegende Betriebsspannung signalisiert - dazu aber später mehr... Gut erkennbar ist, dass das sauber lackierte Metallgehäuse hier nicht durchgehend ist, sondern mittig ein quadratisches (63 x 65 mm) Kunststofffeld besitzt. Dies dient dazu, um den Bluetooth-Empfang zu ermöglichen, ohne dass an der BT5 eine abgesetzte Antenne vorhanden sein muss; komplett in Metallbauweise würde das Funksignal soweit abgeschwächt oder abgeschirmt, dass kaum Reichweite möglich wäre. Unika weist deshalb im Handbuch explizit darauf hin, im laufenden Betrieb nichts auf diesem Kunststofffeld abzustellen.
Die Unterseite ist komplett mit ca. 2,5 mm starkem und rutschfestem Schaumgummi beklebt, so dass sicherer und wackelfreier Stand gewährleistet ist.
Links und rechts befinden sich keine Bedienelemente, sondern lediglich die "üblichen" Symbole, außerdem Seriennummer und Markenaufdruck.
Interessant wird es wieder an der Vorderseite: Die (farbige) Sync-LED blinkt, solange sich kein Zuspieler mit der BT5 verbunden hat und leuchtet dauerhaft, sobald das Pairing erfolgreich war.
An der 3,5-mm-Miniklinkenbuchse lässt sich zum Monitoring des anliegenden Audiosignals ein Kopfhörer anschließen, dessen Lautstärke mit Hilfe des Level-Potis eingestellt werden kann. Zum Einstellen des Monitor Levels benötigt man etwas spitze Finger, weil der Regler nur soweit aus dem Gehäuse herausragt, dass er nicht über die Kragen des Gehäuses hinausragt - dies ist allerdings kein größeres Problem, denn zusätzlich besitzt das Poti eine tolle Rasterung und eine praxistaugliche Schwergängigkeit .
Auf der Rückseite befindet sich ein XLR-Pärchen, um das anliegende Bluetooth-Signal symmetrisiert ausspielen zu können. Dass hier rechts links ist und umgekehrt, liegt daran, dass es von der Oberseite aus gesehen genau richtig herum ist . Trotzdem sollte man darauf beim ersten Anschließen ein Auge darauf haben. Zwischen den beiden Buchsen hat Unika den Tastschalter für Ground Lift (Trennung der Gehäusemasse von der Signalmasse) und die USB-C-Buchse für die Spannungsversorgung platziert. Hier geht es für meinen Geschmack etwas zu beengt zu - speziell für den Ground Lift braucht man wieder spitze Finger. Ein USB-Kabel liefert Unika leider genausowenig mit wie ein Netzteil. Letzteres mag man angesichts der vielen "Wandwarzen", die in jedem Haushalt herumgeistern, noch verschmerzen können - ersteres ist zumindest für mich ein Manko, da ich kein einziges brandaktuelles Gerät besitze, das diese Anschlussform besitzt, und deshalb erst ein passendes Kabel besorgen musste . Erfreulicherweise stellt die BT5 nur geringe Anforderungen an die Leistung des Netzteils - hierzu finden sich zwar keine konkreten Angaben im Handbuch, aber die Box kommt auch problemlos mit dem schwachen 0,5-Ampère-Ladegerät meines alten iPhones 6S zurecht . Vorsicht ist allerdings beim Einsatz intelligenter USB-C-Lader geboten: Erwartet das Netzteil irgendeine Art der Kommunikation mit der BT5, um die passende Stromstärke aushandeln zu können (wie z. B. bei der Ladeoptimierung mobiler Geräte), bleibt das Gerät mangels entsprechenden Chips leider ohne Funktion.
Fehlen noch ein paar schnöde technische Daten: Die BT5 arbeitet mit der momentan aktuellen Bluetooth-Version 5.0, so dass lt. Datenblatt eine Reichweite von 25-30 Metern erreicht werden soll. Das übertragene Signal wird intern auf CD-Qualität (16 Bit, 44.1 kHz) gewandelt und mit einer Ausgangsimpedanz von 600 Ohm ausgespielt. Das Signal-Rausch-Verhältnis beträgt > 95dB, der T.H.D. (Anteil der Verzerrungen) liegt bei unter 0.005%.
Auf dem Papier hervorragende Zahlen/Daten/Fakten, doch wie schlägt sich die Direct Box im Praxisbetrieb?
Praxistest, Fazit
Direkt nach dem Einstöpseln des Netzteils fängt die blaue Power-LED auf der Oberseite dauerhaft zu leuchten, und die Bluetooth-LED auf der Vorderseite blinkt. Die Verbindung zu einer Bluetooth-Quelle ist innerhalb weniger Sekunden hergestellt, und ab da leuchtet die entsprechende LED ebenfalls dauerhaft.Für den Praxis-Härtetest habe ich die BT5 mit meiner Powerbank verbunden, InEars eingestöpselt und von meinem iPhone 6S aus Musik abgespielt. Das Signal ist glasklar ohne Rauschen, Artefakte oder Störgeräusche - ganz so, als ob man per Kabel verbunden ist. Im Freifeld (Wiese mit direkter Sichtverbindung) komme ich auf gute 20 Meter Entfernung zwischen Sender und Empfänger, bevor das Signal das erste Mal aussetzt . Unter Realbedinungen ist die Reichweite sicher etwas geringer, aber trotzdem absolut ausreichend. Innerhalb des Gebäudes kann ich stabil durch zwei Innenwände (über etwa 5 Meter Distanz) störungsfrei funken . Sehr gut gefällt mir die Kopfhörerbuchse zum Vorhören des Signals! Eine auffallend große Latenz ist nicht vorhanden, wie ich beim Test mit YouTube-Videos feststellen konnte.
Alles in allem also ein hochwertiges und funktionales Tool, das UNiKA hier anbietet. Dank der robusten Bauweise kann man lange seine Freude an dem kleinen Helferlein haben und beim nächsten Beschallungsjob ohne Kopfzerbrechen Konserve kabellos vom Handy abspielen lassen ...