Mikrofon für Sprachaufnahme eines Trickfilms mit mehreren Sprechern?

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Hallo allerseits,

wir planen gerade einen kleinen Trickfilm, Filmdreh kommt erst nach der Audioaufnahme, das Drehbuch ist fertig.
Nun gehen wir den ersten Tonaufnahmetermin an (auf Basis der Tonaufnahme werden die Figuren erzeugt und bewegt);
Es sind, je nach Szene, bis zu acht Figuren (meist drei bis vier), die sprechen. Meine Idee war nun, dass die Sprecher(innen) sich rund um ein zentrales, ungerichtetes Mikrofon versammeln.
Mit solchen Aufnahmen habe ich allerdings keinerlei Erfahrung.
Ich dachte an ein Grenzflächenmikrofon - oder gibt es für solche Aufnahmesituationen etwas Geeigneteres?
Welches Mikrofon und welches Arrangement würdet Ihr dafür empfehlen?
Was muss ich hier (im Gegensatz zu Gesangsaufnahmen) zusätzlich beachten?
Spezielle Tipps für Amateur-Umgebung (wir nutzen das schalltoteste Wohnzimmer, das wir haben...was kann man zusätzlich tun)?
Preis/Leistung sollte vernünftig sein für sehr gute Amateurzwecke, also hinreichend gute Qualität zu einem nicht utopischen Preis (mir schweben etwa 100-200 € vor).

Viele Grüße, Alex
 
Preis/Leistung sollte vernünftig sein für sehr gute Amateurzwecke, also hinreichend gute Qualität zu einem nicht utopischen Preis (mir schweben etwa 100-200 € vor).
Das ist aber ein recht geringes Budget wenn ich das so anmerken darf.

Irgendwie kam mir direkt das akg c414 auf Kugel gestellt in den Sinn.

Grenzfläche könnte vielleicht funktionieren. Ist wohl sehr abhängig vom Raum. Ich hätte bedenken, dass die sprecherInnen nicht nah genug ans Mikro kommen. Was natürlich auch bezüglich Rauschen bei leisen Passagen ein Problem werden könnte.

Einzeln aufnehmen geht nicht? Wäre finde ich irgendwie das sinnvollste. Da bekommst du für 200€ wenigstens etwas einigermaßen brauchbares.

Aber das sind nur meine Gedanken dazu. Vielleicht hat jemand noch eine gute Idee.
 
Danke für Deine Einschätzung!
Einzeln abnehmen würde bedeuten, mindestens vier oder fünf der Mikrofone zu kaufen, was also bei gleichem Budget die Qualität der Mikros erheblich senken würde (eben eines für 200 oder fünf für 40 Euro...).
Es hat ferner den Nachteil, dass es zwischen den einzelnen Mikrofonen eine Latenz gibt in der jedes noch minimal das Sprechen eines anderen Sprechers aufzeichnet. Da die Originalaufnahme aber noch geschnitten wird (um Sprechpausen zu kürzen und ähnliches) verkompliziert das den Schnitt nicht unerheblich.
Grenzfläche war deshalb die Idee, weil die Aufnahmeumgebung eben Privaträume sind, und ich hier ein eigentlich gut geeignetes (weil mit Regalen, Büchern, Retrokonsolen und Spielen, etc.) vollgestelltes Wohnzimmer habe mit einer einzigen nackten Wand, an der das Mikro befestigt werden würde.
Ich verstehe nicht ganz wieso sie immer nur für Percussion und Drums in der Diskussion sind, die scheinen für Sprache und Eliminierung von unerwünschten Raumeffekten ja sehr gut geeignet zu sein.
Das Gros dieser Mikros scheint etwa 200-300 Euro zu kosten, wenns am Ende 250 werden für etwas einigermaßen Solides, dann soll mir das auch recht sein.
Das Sennheiser MEB 102 hatte ich dafür im Auge, Kugel, kostet 175,- €.
Die meisten teureren sind aktuell nicht verfügbar oder haben Nierencharakteristik.

Viele Grüße, Alex
 
Eigentlich wird im Filmbereich genau anders herum gearbeitet, die Stimmen weden zum fertigen Film aufgenommen. und die Sprecher werden einzeln nacheinander aufgenommen, da sie einzeln auf getrennten Spuren einfacher zu bearbeiten sind.Für Euren Zweck ist dann das AT 2035 geeignethttps://www.thomann.de/de/audio_technica_at2035.htm
 
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Das AT ist schon mal ein guter Anfang.
Jetzt noch die Stimmen einzeln aufnehmen, also Darsteller für Darsteller einzeln vor das Mikro, mit definiertem Abstand den Text sprechen und dann schneiden oder mischen.
 
Ich mache seit Jahren Hörspiele, Trickfilme, Theater etc…
Ja erst Text dann Bild ist ungewöhnlich aber nicht unüblich.
Wieso soll das nicht gehen?

Ob nun Stimme für Stimme oder alle zusammen hängt vorallem ersteinmal vom Stück, von der vorhandenen Technik, der zeitlichen Planung, der Textfassung, den Fähigkeiten der Sprecherinnen und der Regie ab.

Mitunter ist es sogar einfacher Passagen gemeinsam einzusprechen. Das muss auch nicht im Multitrack geschehen.
Plane Szenen und Pausen richtig ein. Lass Luft zum eventuellen Schneiden. Gut und lebendig gesprochen ist wichtiger als perfekter Sound! Lass die Sprecherinnen die Szenen spielen.
Da ist ne Grenzfläche praktisch.
Die liegt auf dem Tisch, zeichnet auf und wird vergessen ;-)

Einen Toten Raum würde ich nicht suchen. Such einen der so klingt wie er soll.
 
Ich muss Euch widersprechen, ich habe mich bei den Studios, die mit NDR etc. zusammenarbeiten umgehört und mit den Regisseuren selbst gesprochen und die Tonaufnahme steht immer am Anfang. Das geht auch aus den "Hinter der Kamera"-Dokus hervor.
Der Ton wird aber mit dem Video auch wieder geschnitten um Pausen und ähnliches anzupassen.
Ich kenne die Sprecher(innen) ja sehr gut, das sind alles gute Freunde mit denen ich schon seit Jahren solches Zeug mache (wenngleich eben nicht sowas bisher); daher weiß ich auch dass a) die professionelle Erfahrung fehlt sich mit lebendiger Stimme an das Videomaterial anzupassen und darauf zu sprechen, und b) deswegen kommt auch eine Einzelaufnahme nicht in Frage - ich weiß dass die Leute am besten sind wenn die Energie eines echten Gesprächs entsteht.
Einzelspuraufnahmen machen wir bei gefilmten Diskussionsrunden, damit habe ich auch Erfahrung (wir nutzen da Lavaliers, die gut genug dafür sind aber für ein Filmprojekt qualitativ halt nicht genügen), kommt aber eben aus den genannten Gründen hier nicht in Frage.

Viele Grüße, Alex
 
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Versuchs doch mal hiermit

Ein befreundeter Regisseur schneidet hiermit die Proben mit und das klingt super
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a) die professionelle Erfahrung fehlt sich mit lebendiger Stimme an das Videomaterial anzupassen und darauf zu sprechen, und b) deswegen kommt auch eine Einzelaufnahme nicht in Frage - ich weiß dass die Leute am besten sind wenn die Energie eines echten Gesprächs entsteht.
Meine Rede und logische Argumente
 
Danke für den Tipp!
Hmmm.... die technischen Daten des Sennheisers sehen etwas besser aus (was ja nicht zwangsläfig was sagt), ich habe Thomann mal angeschrieben ob sie neben den beiden selbst noch einen Tipp hätten.
Da wünscht man sich vergleichende Testaufnahmen :D Aber was Tests von solchen Mikros angeht ist das Interwebs doch recht dünn.

Viele Grüße, Alex
 
Ich glaube dasSennheiser geht bis 20.000 HZ und hat Kugelcharakteristik oder?
Mir wäre dieHalbkugel des Superlux in deinem Fall lieber und da es ja „nur“ um Sprache geht ist der Frequenzbereich bis 18.000Hz schon ok
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Oder Vergleich beide einfach
 
Üblicherweise werden solche Sprechspuren (selten) mit Kugeln in guten Räumen aufgenommen oder einzeln hintereinander mit Nieren-Mikrofonen wie dem TLM 103 oder dem universellen U 87 von Neumann in Nierenschaltung. Ich würde vorschlagen, ein entsprechendes Mikrofon zu leihen. Du brauchst dann aber auch noch ein Interface.
 
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@Astronautenkost: Leihen ist wegen der nicht vorhersehbaren Terminaufsplittung nicht rentabel, denn wir werden so schon mit Sicherheit drei Termine brauchen. Der erste hat sich Ende September gefunden. Ich habe keine Ahnung wann alle das nächste mal Zeit haben, vielleicht Mitte/Ende Oktober. Sollte nochmal irgendwas sein und Aufnahmen wiederholen müssen brauchen wir es ein weiteres mal. Und es gibt einzelne Aufnahmen, die Drittsprecher unabhängig davon machen müssen, was weitere 2-3 Termine sind. Das ganze wird sich 2-3 Monate hinziehen, mal mit Lücken von ein paar Wochen, mal von ein paar Tagen.
Ich habe lieber etwas hier, worauf ich dann immer und sofort Zugriff und eine Wiederholbarkeit des Ergebnisses habe.
Ich verstehe auch nicht was Du von einem Interface schreibst, das U87 hat doch einen ganz normalen XLR Anschluss?

@Salty: Stimmt, die Halbkugel ist hier natürlich ein sehr gutes Argument. Sofern von den Händlern oder hier nicht noch ein anderer Tipp kommt werde ich dann wohl das bestellen, falls es nicht taugt ist jetzt noch genug Zeit für eine Alternative.

Viele Grüße, Alex
 
Ich verstehe auch nicht was Du von einem Interface schreibst, das U87 hat doch einen ganz normalen XLR Anschluss?
Irgendwie musst Du das Mikrofonsignal doch digital in den Computer bekommen. Dafür brauchst Du ein Interface aus Mikrofonvorverstärker und Wandler.
Kondensatormikrofone müssen mit Phantomspannung versorgt werden.Wenn Du kaufen willst, empfehle ich Dir das AT 2035 (bzw. zwei) und eine Stereoaufnahme. Auf einer Grenzfläche hast du zuviel Raum drauf.

Audio-Technica AT 2035
 
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Ich verstehe auch nicht was Du von einem Interface schreibst, das U87 hat doch einen ganz normalen XLR Anschluss?

Da werden Standardantworten abgespult, quasi reflexartig. Du kannst/könntest natürlich auch ein Neumann-Mikrophon an dein Audio-Interface von Tascam anschließen, sofern Du denn wolltest.
 
Ich muss Euch widersprechen, ich habe mich bei den Studios, die mit NDR etc. zusammenarbeiten umgehört und mit den Regisseuren selbst gesprochen und die Tonaufnahme steht immer am Anfang.

Du hast eine etwas seltsame Herangehensweise... Erst stellst du eine Frage an die Runde, bekommst daraufhin verschiedene "Vorschläge" unterbreitet, die du dann sofort negierst und deren Richtigkeit in Abrede stellst, um dann kund zu tun, dass du dich mit Profis aus dem Bereich ausgetauscht hättest, um zu kären, wie so etwas in der Realität und unter professionellen Bedingungen abläuft. Warum hast du dann nicht gleich mit denen deine Fragen erörtert? Eine bessere Quellen gibt es doch gar nicht.
 
Üblicherweise werden solche Sprechspuren (selten) mit Kugeln in guten Räumen aufgenommen oder einzeln hintereinander
Üblicherweise wird in solchen Fällen eine Produktion auch bezahlt und Studiokosten sind im Budget eingeplant.
Wie hoch ist des Studiobudget des TE gleich?

Erst stellst du eine Frage an die Runde
Die nach einem Grenzflächenmikrofon….? Nach nichts anderen, oder ?
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Auf einer Grenzfläche hast du zuviel Raum drauf.
Echt jetzt?
 
@Salty
Wenn das Budget nur wenig hergibt, sollte man sinnvoller Weise so nahe wie möglich an profesionelles Vorgehen herankommen. Ich habe konstruktive Vorschläge gemacht. Ich habe nicht erst seit gestern professionell mit Sprachproduktionen zu tun.
 
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Ich auch nicht

Hab auch nicht deine Kompetenzen angezweifelt.
 
Ich würde allgemein darum bitten, freundlich zu bleiben und - bevor man überflüssige Aussagen macht - doch zumindest die Beiträge lesen, da ist eigentlich alles inkl.Vorerfahrung erklärt und die Limits deutlich beschrieben.
@Salty: Danke für den Link! Allerdings heißt es da: "mäßiges Rauschverhalten bei leiseren Quellen (Sprache, Gitarre)", das spricht nicht gerade für das E304. Das schwammige Verhalten bei Gitarre deutet imho auf die fehlenden Transienten hin, könnte also auch die Konsonanten bei Sprachaufnahmen betreffen. Ich zweifle gerade etwas. Auch die Audioaufnahme im Test überzeugt mich nicht wirklich (imho schlechter als das Behringer C-1, das ich auch noch hier habe). Das MEB-114 klingt schon hörbar besser, hat aber leider Niere. Ein Tontest vom MEB-102 wäre schön :) .
Da bleibt dann aber nichts Anderes übrig als das MEB-102.
Wg.Kugel/Halbkugel: ich finde das seltsam, in dem verlinkten Test heißt es auch dass es bei Grenzflächen nur Halbnieren und Halbkugeln gibt. Das klingt auch sinnvoll, niemand will den Schall von jenseits der Wand.
Daher überlege ich, ob die Angabe "Kugel" einfach für "Halbkugel" steht, auch wenn "Halbkugel" bei anderen wiederum angegeben ist, aber diese technischen Angaben sind eh oft lückenhaft.

Viele Grüße, Alex
 

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