Marschjus
Registrierter Benutzer
Werte Leser,
ich möchte ein paar Worte, oder auch ein paar mehr, zu der Ibanez PS120BK loswerden. Wen meine persönlichen Beweggründe diese Gitarre zu bestellen nicht lesen möchte überspringt das Vorwort bitte einfach.
Vorwort:
Die Ibanez Iceman fand ich schon immer irgendwie interessant. Für mich ein schöner Spagat zwischen einer irgendwie klassisch wirkenden Form und dennoch einfach anders. Klassisch vielleicht auch deswegen da es die Grundform der PS Gitarren, die Iceman ja bereits seit 1976 gibt. und sie war die erste Eigenentwicklung von Ibanez in einer Zeit als man sich sonst nur von Herstellern aus den USA "inspirieren" lies.
Mit zunehmenden Alter darf bei mir auch gern mal etwas mehr Blingbling dran sein. Auch wenn ich Kiss mag, war das nicht mein Beweggrund diese haben zu wollen. An sich bin ich kein Fan von Signaturgitarren, aber die Paul Stanley Variante der Iceman ist für mich irgendwie die schönste Derivat. Moderne Varianten der Iceman haben meist (immer?) die Kopfplatte der Wizardhälse drauf. Auch schön aber die Variante mit 3+3 passt für mich einfach besser. Auch brauch ich keine 2 Tonpotis, daher wirkt die PS Version für mich neben dem schönen optischen Details auch einfach etwas aufgeräumter. Und nachdem ich Kiss vor einigen Jahren live erleben durfte war mir dann auch egal das es eine Signaturgitarre ist...ich wollte so eine haben.
Review .
Ibanez PS120-BK
Einleitung:
Diese PS120BK wird seit 2019 angeboten und ist eine von 5 aktuell angebotenen Paul Stanley Signaturgitarren. Die PS1CM (cracked Mirror), PS10, PS60 und die PSM 10 (mikro) vervollständigen das Quintett.
Die Cracked Mirror mal außen vor teilt es sich in grob 3 Preisklassen. Die PS60 und PSM10 bedienen das unterste Preissegment. Die PS60 hatte ich im Zoundhouse mal in der Hand und war nicht wirklich angetan, da diese nur auf dem ersten Blick an die Gitarre von Paul Stanley erinnert und die "Kleinigkeiten" die den Reiz ausmachen aus Kostengründen halt einfach fehlen.
Die PS 10 ist wohl dem von Paul genutzten Instrument sehr nah bzw. vielleicht sogar identisch, aber mit knapp 3000€ auch nicht gerade günstig. Die PS120BK wird in China gefertigt bedient das Mittelfeld, von den Daten her auch nicht sooo weit weg von der PS10. Für aktuell ca. 1000€ bekommt man die PS120BK, welche es auch für Linkshänder gibt. Mit dabei ist ein Gigbag, Inbuschlüssel und der übliche Papierkram.
Auspacken und erster Eindruck
In einem großen Ibanez-Karton ist die Gitarre sicher in dem Gigbag verpackt, das ganze noch in einer dünnen Folientüte. Als ich die Gitarre ausgepackt hatte könnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen, auch meine kleine Tochter riss nur die Augen auf und sagte "WOOOOOW"....und ja. Das trifft es auch für mich. Ich war überrascht wie leicht die Gitarre ist (3,4kg) . Ich hätte irgendwie mit mehr gerechnet. Auf den ersten Blick sieht sie wirklich stark aus und mir stach zumindest optisch nichts ins Auge was nicht passte.
Das Gigbag,
Das Gigbag ist entsprechend passend zu der etwas eigenen Form der Iceman und die Gitarre passt gut rein, schlackert aber nicht drin herum. Eine Kletthalterung im Bereich der Kopfplatte/Hals gibt es nicht. Die Nähte sehen ordentlich und gleichmäßig aus. Tragegriff und Träger sind dran, einem Transport mit'm Radl würde also nix im Wege stehen. Die Fronttasche ist leider , wie bei einigen anderen Gigbags auch, nicht groß genug um wenigstens ein paar A4 Blätter reinzupacken. Was schade ist, denn der Platz wäre da gewesen. Für Saiten, Werkzeug und Kleinstzeug reicht es aber. Die Seiten sind innen nochmal mit einem extra Polster rundherum versehen, das finde ich wirklich gut gelöst Weil es zum einen die Gitarre gut an ihrem Platz hält und rundherum noch etwas mehr Schutz bietet. Ich denke das die Gitarre in dem Gigback wirklich gut aufgehoben ist.
Aber schauen wir mal genauer was wir hier haben, die Specs, Äußerlichkeiten und erste (Spiel)eindrücke.
Im Prinzip muss man bei diesem Modell ein wenig unterscheiden, da es ab der Produktion 2019 ein paar Änderungen gab. Die Angaben in den Klammern beziehen sich auf das Vorgängermodell.
Bauform: Solidbody mit HH Bestückung
Hals: 3pc Okoume mit Ebenholzgriffbrett, Binding, Abalone/Acryl Inlays (bis 2018 -> 3pc Mahagoni),Set in, Hals ist lackiert.
Korpus: Okoume mit Ahorndecke ( bis 2018 -> Mahagoni mit Ahorndecke), deckend lackiert.
Bünde: 22 Mediumbünde lt. Ibanez!
Bridge: Gibraltar Performer fixed mit 10,5mm Stringspacing(bis 2019 -> Full Tune III fixed )
Tailpiece: Quick Change III
Neckpickup: Seymour Duncan '59 neck (H) passive/ alnico
Bridgepickup: Seymour Duncan Custom 5 bridge (H) passive/ alnico
Sattel: Knochen
Hardware: Chrom
Mechaniken: Ibanez Die Cast in Chrom (Übersetzung 15:1 ältere Angabe! )
Werksaiten: D'addario EXL110
Saitenstärke: .010/.013/.017/.026/.036/.046
Tuning: E-Standard
Regler: 2xVolumen, 1x Mastertone, 3-Wegeschalter
Potiknobs: Sure Grip III
Gewicht: 3,4kg (mein Exemplar)
Der Hals:
Mensur: 628mm/ 24 3/4"
Breite am Sattel: 43mm
Breite am 22. Bund: 57mm
Dicke am 1. Bund: 20mm
Dicke am 12. Bund: 23,5mm
Radius: 305mmR
Volute: ja
Zu den klaren Daten gibt es noch das ein oder andere Detail was die PS120BK unverkennbar mit Paul Stanley verbindet. Zum einen prangt im 21. Bund im Inlay den Namen und auf der Halsstababdeckung ist die "Unterschrift" auch drauf.
Des weiteren noch das Schlagbrett in der Chromoptik und das Ornament am Tailpiece.
Der Korpus wird wie die Originale vom Kisssänger mit einem Bindung mit Abalonefüllung optisch aufgewertet. Sowohl bei dem Bindung als auch bei den Griffbretteinlagen gibt es meiner Ansicht nach nichts zu beanstanden.
Auch das Binding an Hals und Kopfplatte sieht sehr gut verarbeitet aus. Lediglich, wirklich sehr kleine Stellen bei den Griffbreiteinlagen scheint wohl im Randbereich etwas aufgefüllt zu sein. Aber das ist jammern auf sehr sehr sehr hohem Niveau. Mit dem Fingernagel spürt man teilweise leicht den Übergang von dem Ebenholz zu den Inlays. Wobei ich aber dazu sagen möchte, das dass bei meiner 2011 Artcore etwas sauber verarbeitet ist (auch made in China). Beim spielen jedoch stört das nicht.
Die Bundstäbe sind alle schön verrundet, keine Kanten und kein Grat. Welchen Bunddraht Ibanez verwendet weiß ich nicht, aber zumindest grob kommt er dem Dunlop6100 recht nahe, die Krone ist sehr rund. Lediglich verwundert mich die Angabe bezüglich der Bundstäbe als medium. Vom Gefühl her ist das kein Medium sondern eher Jumbo. Der Messschieber ergab knapp 1,6mm Höhe. Bin ich persönlich jetzt nicht böse aber verwundert halt das es nicht zu den offiziellen Specs passt.
Das Werkssetup ist leider alles aber nicht gut. Die Saitenlage ist...naja recht hoch. Aber ok, da kann man sich ja behelfen. Die Potis gehen recht straff, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die Sure Grip III kenne ich bereits und habe diese auch auf anderen Gitarren nachgerüstet. Sehr griffig. Leider musste ich feststellen das ALLE 3 Potis stark eiern. Ob es am Poti oder dem Knob liegt weiß ich nicht. Ist an sich auch kein Beinbruch lediglich ein Schönheitsfehler.
Ebenso wie die leichten Kratzer auf dem Korpus. Alle sehr schwach ausgeprägt und mir persönlich nicht so wichtig, weil da bei Benutzung eh noch welche dazu kommen. Das lässt sich einfach nicht vermeiden.
Nachdem ich die erstmal grob die Saitenlage etwas niedriger gestellt hatte (immer noch ca. knapp 2,5mm an der tiefen E-Saite), die Gitarre gestimmt habe bin ich auf Jeder Saite Bund für Bund durchgegangen und musste feststellen das auf der e'-Saite im 12 und 13 Bund der Ton sofort abstirbt, B-Saite war es etwas besser aber nur bedingt. Dazu kommt das die tiefe E-Saite stark schnarrte (leer und auch fast auf dem gesamten Griffbrett), man musste schon behutsam anschlagen wenn es schnarrfrei bleiben sollte. Die ganzen Sachen in Kombination haben mich dazu veranlasst die Gitarre reklamieren zu lassen. Ich habe dem Händler mitgeteilt das es mir egal ist ob er die Mängel behebt oder die Gitarre einfach umtauscht. Es kann ja sein das man einfach mal Pech hatte und mein ein Montagsmodell erwischt hat.
1Woche später hatte ich die Ersatzlieferung, der Händler entschied sich für einen Umtausch.
Voller Erwartung also Gitarre ausgepackt und inspiziert. Potis eiern auch wieder, wenn auch nicht so stark. Kleine Kratzerchen gibt es auch wieder. Aber wie gesagt, das ist ein optischer Mangel mit dem ich leben kann und wegen den zwei Kleinigkeiten geht es weiter. Die Saitenlage war wieder alles andere als schön und entsprach auch nicht den Empfehlung in der "Bedienungsanleitung". Auch hier wieder alle Bünde getestet und dieses mal stirbt der Ton auf der E und A Saite recht schnell ab, ebenfalls 12 und 13 Bund. Ab dem 14 war wieder alles gut. Schnarren auch wieder im Bereich 5 und 10 Bund. Leer gespielt ist es aber dieses mal i.O. Augenscheinlich ist ein kleiner Spalt zwischen Griffbrett und Bundstab vom 10. und 13. Bund, kann aber auch täuschen.
Ich habe mich entschlossen erstmal neue Saiten aufzuziehen (D'addario EXL110) und die Gitarre einzustellen. Dazu müssen zunächst die Werkssaiten runter. Nachdem die Saiten runter waren, bin ich ein wenig erschrocken. Bei 3 der 6 Mechaniken wackelt die Achse stark. Ebenso schlabbern die Studs der Bridge wie ein Lämmerschwanz um es mal ein wenig übertrieben auszudrücken. Unter dem Druck bzw. dem Zug der Saiten spielt das keine Rolle. Aber ich hätte das von einer Gitarre in dem Preisbereich nicht erwartet. Ähnliche Die Cast Mechaniken habe ich auch auf einer anderen Gitarre verbaut und da waren diese alle Top.
Nun sei's drum dachte ich mir und habe neue Saiten aufgezogen und ein Setup gemacht. Für die Einstellung der Halskrümmung hat Ibanez einen kleinen Inbusschlüssel mitgeliefert.
Nachdem Halskrümmung, Saitenhöhe und Oktavreinheit eingestellt waren nochmal trocken geklimpert. Aber das Schnarren und die Problemstellen blieben im Prinzip. Es lag also nicht an den Saiten.
Das aufziehen geht übrigens sehr gut, die Mechaniken arbeiten sauber (auch die 3 Wackeldackel), brauchen aber ein klein wenig Kraft. Im Sattel klemmt auch nix.
Da ich NOCH keinen Fretrocker habe (kommt jetzt aber) "prüfte" ich die Bünde des gesamtes Griffbrettes zumindest grob mit eine EC-Karte immer zwischen den Saiten (also nicht nur an einer Stelle). Und es bestätigte sich meine Befürchtung...ein paar Bünde waren zu hoch. Es betraf vorrangig die Basssaiten und in den bereits aufgefallen Bereichen war ein deutliches Kippeln zu sehen. Das dämpfte meine Begeisterung erheblich. Durch das Setup ist die Bespielbarkeit an sich schon besser geworden aber zumindest trocken gespielt halt nicht so wie ich es erwartet hätte.
Aber stöpseln wir sie doch mal an, vielleicht fällt es verstärkt gar nicht mehr auf.
Am Amp und Spieleindrücke:
Im sitzen lag die Gitarre gut, aber vor dem Verstärker sitze ich nicht daher zunächst einen Gurt genommen (nicht den der eigentlich für diese Gitarre schon bereit liegt ,um Kratzer zu vermeiden). Ich persönlich finde das die Gitarre gut am Gurt hängt, eine Kopflastigkeit kann ich ihr jetzt nicht attestieren, allerdings muss ich dazu sagen das ich einen sehr breiten Gurt verwendet habe der dem ja etwas entgegenwirkt. Die Potis arbeiten sauber und Kratzen nicht. Klinkenbuchse sitzt fest und Stecker wird gut gehalten. Alle Schalterstellung der PU's funktionieren. Dabei hat man die Wahl zwischen Bridge/Bridge+Neck (jeweils beide Spulen)/Neck.
Die beiden SD Tonabnehmer findet man so auch in der PS10 und liefern das was ich unter einem amtlichen Rocksound verstehe. Der 59' am Hals soll einen klassischen PAF Sound liefern. Ich tue mich mit derartigen Aussagen immer etwas schwer. Im Vergleich zu den SH6 in einer anderen Gitarre haben beide Tonabnehmer aber etwas weniger Output. Die Saitentrennung ist gut, auch bei Gain. Im Vergleich zu meinen Gitarren mit geschraubten Hals liefert die PS120 mehr Sustain.
Mal von den bereits genannten Punkten ist die Bespielbarkeit wirklich gut, der Hals liegt mir gut in der Hand, der Zugang zu den hohen Lagen ist durch den Übergang Hals/Korpus auch schön gelöst.
Verstärkt ist das schnarren nicht mehr so deutlich Spürbar bzw. hörbar. Aber hier und da merkt man halt das ein Ton irgendwie ein wenig abstirbt. Lies sich durch erhöhen der Saitenlage reduzieren, aber das ist meiner Ansicht nach nicht Sinn der Sache.
Eigentlich wollte ich NACH der Kennenlernzeit ein Review schreiben und einige Soundbeispiele liefern wenn ich mich auch besser an die Gitarre gewöhnt habe und ihre Stärken und Schwächen besser einschätzen kann. Warum das jetzt entfällt und der Teil eher kurz ausfällt erkläre ich später noch. Ganz allgemein kann ich sagen, das ich für clean oder leicht crunch den Halstonabnehmer oder die Mittelstellung sehr schön finde. Was ich dahingehend interessant finde weil ich der Mittelstellung bei meiner anderen HH Gitarre mit SD SH6 nicht wirklich etwas abgewinnen kann. So klingt das bei dieser Gitarre recht klar und voll. Der Bridge PU für Lead und alles was über crunch hinaus geht. In den Bässen fand ich sie bei viel Gain teilweise ein wenig matschig . Aber das kann man am EQ vom Amp nachbessern und das restliche Equipment spielt da ja auch eine Rolle.
Wegen der nur knappen Eindrücke verzichte ich hier auf weitere Ausschweifungen und sage nur...mir gefällt der Klang der Gitarre.
Fazit:
Im Grunde bekommt man mit der PS120BK doch eine Menge geboten, zumindest für die Preisklasse und auf dem Papier. Wenn man das auffällige Design mag. Binding, an Hals, Korpus und Kopfplatte. Abaloneeinlagen am Bindung und bei den Griffbretteinlagen, Marken-PU's, Knochensattel. Die Optischen Punkte sind auch alle schön umgesetzt. Leider wird Ibanez bei dem wichtigsten Punkt nicht dem gerecht was ich (nicht nur in dieser Preisklasse) erwarte, ein ordentlich bearbeitetes Griffbrett, die anderen hier genannten "Mängel" sind nicht schön aber damit hätte ich leben können. Wenn sich jemand die "Mühe" gemacht hätte ein zumindest halbwegs vernünftiges Setup durchzuführen und eben auch mal abzurichten wo Bedarf besteht, wäre es eine richtig richtig starke Gitarre, die geradezu nach Rock schreit. Wer sich für so eine Gitarre interessiert, sollte wirklich versuchen die vorher im Laden zu testen. Bei mir war das leider aus Entfernungsgründen nicht möglich. Auch wenn es mich irgendwie deprimiert, weil ich laaange von dieser Gitarre geträumt habe. Diese Liaison endet bevor sie überhaupt richtig begonnen hat.
Abschließend noch ein paar Gedanken zu meinem Entschluss:
Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Auch da es ja keine spontane Idee war so eine PS120 zu kaufen sondern der Wunsch lange in mir reifte und es halt dauerte bis die monetäre Situation und die Verfügbarkeit es ermöglichten eine zu kaufen. Irgendwie hatte ich die Hoffnung das es doch alles noch passt. Aber ich muss da einfach ehrlich zu mir selber sein und aufpassen das dieses "endlich haben wollen" nicht über eine vernünftige Entscheidung siegt. Denn ich habe Gitarren da, ich spiele nicht besser nur weil es eine mehr ist auch auch nicht weil die Aussieht wie die von einem Rockstar.
Ich habe die Gitarre zurückgeschickt und dieses mal verzichte ich darauf mir ein weiteres Exemplar zukommen zu lassen. Nach 2 versuchen mit ähnlichen Mängeln gehe ich davon aus das eine weitere nicht viel anders ankommen wird.
Die erste wurde übrigens lt. Seriennummer von Januar 2022 und die zweite wurde im März hergestellt.
Über die Möglichen Gründe kann man nur spekulieren und spielt für mich keine Rolle. Mit den ein oder anderen Kleinigkeit hätte ich leben können. Gerade die Kratzer kommen eh mit der Zeit rein. Aber die Probleme auf dem Griffbrett führen dazu das mir die Summe an größeren und kleineren Unzulänglichkeiten einfach zu groß ist. Und ich weiß nicht was mich mit der Zeit noch erwartet. Auch wenn der Händler mir einen Nachlass angeboten hat, dieser Nachlass deckt gerade die Kosten für einen Gitarrenbauer, aber nur wenn es wirklich beim abrichten und einstellen bleibt. Da an 2 stellen vermutliche die Bundstäbe nicht richtig sitzen besteht die Gefahr das diese Raus müssen und neu eingesetzt und das wird erheblich teurer. Das Risiko ist mir da einfach zu groß. Und ich habe auch keine Muse ein neues Instrument bei einen Gitarrenbauer abzugeben damit dieser die Fehler bei den Bünden behebt bei unbekanntem Kostenpunkt da die Ursache nicht 100%ig klar ist.
Aber ich bleibe dran, denn die Gitarre klingt an sich wirklich gut und irgendwann will ich eine PS1(2)0 haben, vielleicht bringt Ibanez nochmal eine "bessere" Serie raus die wieder näher am Original ist oder die Fertigungsqualität steigt wieder. Oder ich werde auf dem Gebrauchtmarkt fündig. Oder oder oder....aber hier sagt mir mein Bauchgefühl irgendwie das ich langfristig nicht so wirklich glücklich sein würde und ich bin halt auch irgendwie über die Qualität die man für das Geld geboten bekommt enttäuscht. Das hatte ich bei Ibanez so noch nicht erlebt.
Ich hoffe das es dennoch ein Informatives Review ist.
Gruß Marcus
ich möchte ein paar Worte, oder auch ein paar mehr, zu der Ibanez PS120BK loswerden. Wen meine persönlichen Beweggründe diese Gitarre zu bestellen nicht lesen möchte überspringt das Vorwort bitte einfach.
Vorwort:
Die Ibanez Iceman fand ich schon immer irgendwie interessant. Für mich ein schöner Spagat zwischen einer irgendwie klassisch wirkenden Form und dennoch einfach anders. Klassisch vielleicht auch deswegen da es die Grundform der PS Gitarren, die Iceman ja bereits seit 1976 gibt. und sie war die erste Eigenentwicklung von Ibanez in einer Zeit als man sich sonst nur von Herstellern aus den USA "inspirieren" lies.
Mit zunehmenden Alter darf bei mir auch gern mal etwas mehr Blingbling dran sein. Auch wenn ich Kiss mag, war das nicht mein Beweggrund diese haben zu wollen. An sich bin ich kein Fan von Signaturgitarren, aber die Paul Stanley Variante der Iceman ist für mich irgendwie die schönste Derivat. Moderne Varianten der Iceman haben meist (immer?) die Kopfplatte der Wizardhälse drauf. Auch schön aber die Variante mit 3+3 passt für mich einfach besser. Auch brauch ich keine 2 Tonpotis, daher wirkt die PS Version für mich neben dem schönen optischen Details auch einfach etwas aufgeräumter. Und nachdem ich Kiss vor einigen Jahren live erleben durfte war mir dann auch egal das es eine Signaturgitarre ist...ich wollte so eine haben.
Review .
Ibanez PS120-BK
Einleitung:
Diese PS120BK wird seit 2019 angeboten und ist eine von 5 aktuell angebotenen Paul Stanley Signaturgitarren. Die PS1CM (cracked Mirror), PS10, PS60 und die PSM 10 (mikro) vervollständigen das Quintett.
Die Cracked Mirror mal außen vor teilt es sich in grob 3 Preisklassen. Die PS60 und PSM10 bedienen das unterste Preissegment. Die PS60 hatte ich im Zoundhouse mal in der Hand und war nicht wirklich angetan, da diese nur auf dem ersten Blick an die Gitarre von Paul Stanley erinnert und die "Kleinigkeiten" die den Reiz ausmachen aus Kostengründen halt einfach fehlen.
Die PS 10 ist wohl dem von Paul genutzten Instrument sehr nah bzw. vielleicht sogar identisch, aber mit knapp 3000€ auch nicht gerade günstig. Die PS120BK wird in China gefertigt bedient das Mittelfeld, von den Daten her auch nicht sooo weit weg von der PS10. Für aktuell ca. 1000€ bekommt man die PS120BK, welche es auch für Linkshänder gibt. Mit dabei ist ein Gigbag, Inbuschlüssel und der übliche Papierkram.
Auspacken und erster Eindruck
In einem großen Ibanez-Karton ist die Gitarre sicher in dem Gigbag verpackt, das ganze noch in einer dünnen Folientüte. Als ich die Gitarre ausgepackt hatte könnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen, auch meine kleine Tochter riss nur die Augen auf und sagte "WOOOOOW"....und ja. Das trifft es auch für mich. Ich war überrascht wie leicht die Gitarre ist (3,4kg) . Ich hätte irgendwie mit mehr gerechnet. Auf den ersten Blick sieht sie wirklich stark aus und mir stach zumindest optisch nichts ins Auge was nicht passte.
Das Gigbag,
Das Gigbag ist entsprechend passend zu der etwas eigenen Form der Iceman und die Gitarre passt gut rein, schlackert aber nicht drin herum. Eine Kletthalterung im Bereich der Kopfplatte/Hals gibt es nicht. Die Nähte sehen ordentlich und gleichmäßig aus. Tragegriff und Träger sind dran, einem Transport mit'm Radl würde also nix im Wege stehen. Die Fronttasche ist leider , wie bei einigen anderen Gigbags auch, nicht groß genug um wenigstens ein paar A4 Blätter reinzupacken. Was schade ist, denn der Platz wäre da gewesen. Für Saiten, Werkzeug und Kleinstzeug reicht es aber. Die Seiten sind innen nochmal mit einem extra Polster rundherum versehen, das finde ich wirklich gut gelöst Weil es zum einen die Gitarre gut an ihrem Platz hält und rundherum noch etwas mehr Schutz bietet. Ich denke das die Gitarre in dem Gigback wirklich gut aufgehoben ist.
Aber schauen wir mal genauer was wir hier haben, die Specs, Äußerlichkeiten und erste (Spiel)eindrücke.
Im Prinzip muss man bei diesem Modell ein wenig unterscheiden, da es ab der Produktion 2019 ein paar Änderungen gab. Die Angaben in den Klammern beziehen sich auf das Vorgängermodell.
Bauform: Solidbody mit HH Bestückung
Hals: 3pc Okoume mit Ebenholzgriffbrett, Binding, Abalone/Acryl Inlays (bis 2018 -> 3pc Mahagoni),Set in, Hals ist lackiert.
Korpus: Okoume mit Ahorndecke ( bis 2018 -> Mahagoni mit Ahorndecke), deckend lackiert.
Bünde: 22 Mediumbünde lt. Ibanez!
Bridge: Gibraltar Performer fixed mit 10,5mm Stringspacing(bis 2019 -> Full Tune III fixed )
Tailpiece: Quick Change III
Neckpickup: Seymour Duncan '59 neck (H) passive/ alnico
Bridgepickup: Seymour Duncan Custom 5 bridge (H) passive/ alnico
Sattel: Knochen
Hardware: Chrom
Mechaniken: Ibanez Die Cast in Chrom (Übersetzung 15:1 ältere Angabe! )
Werksaiten: D'addario EXL110
Saitenstärke: .010/.013/.017/.026/.036/.046
Tuning: E-Standard
Regler: 2xVolumen, 1x Mastertone, 3-Wegeschalter
Potiknobs: Sure Grip III
Gewicht: 3,4kg (mein Exemplar)
Der Hals:
Mensur: 628mm/ 24 3/4"
Breite am Sattel: 43mm
Breite am 22. Bund: 57mm
Dicke am 1. Bund: 20mm
Dicke am 12. Bund: 23,5mm
Radius: 305mmR
Volute: ja
Zu den klaren Daten gibt es noch das ein oder andere Detail was die PS120BK unverkennbar mit Paul Stanley verbindet. Zum einen prangt im 21. Bund im Inlay den Namen und auf der Halsstababdeckung ist die "Unterschrift" auch drauf.
Des weiteren noch das Schlagbrett in der Chromoptik und das Ornament am Tailpiece.
Der Korpus wird wie die Originale vom Kisssänger mit einem Bindung mit Abalonefüllung optisch aufgewertet. Sowohl bei dem Bindung als auch bei den Griffbretteinlagen gibt es meiner Ansicht nach nichts zu beanstanden.
Auch das Binding an Hals und Kopfplatte sieht sehr gut verarbeitet aus. Lediglich, wirklich sehr kleine Stellen bei den Griffbreiteinlagen scheint wohl im Randbereich etwas aufgefüllt zu sein. Aber das ist jammern auf sehr sehr sehr hohem Niveau. Mit dem Fingernagel spürt man teilweise leicht den Übergang von dem Ebenholz zu den Inlays. Wobei ich aber dazu sagen möchte, das dass bei meiner 2011 Artcore etwas sauber verarbeitet ist (auch made in China). Beim spielen jedoch stört das nicht.
Die Bundstäbe sind alle schön verrundet, keine Kanten und kein Grat. Welchen Bunddraht Ibanez verwendet weiß ich nicht, aber zumindest grob kommt er dem Dunlop6100 recht nahe, die Krone ist sehr rund. Lediglich verwundert mich die Angabe bezüglich der Bundstäbe als medium. Vom Gefühl her ist das kein Medium sondern eher Jumbo. Der Messschieber ergab knapp 1,6mm Höhe. Bin ich persönlich jetzt nicht böse aber verwundert halt das es nicht zu den offiziellen Specs passt.
Das Werkssetup ist leider alles aber nicht gut. Die Saitenlage ist...naja recht hoch. Aber ok, da kann man sich ja behelfen. Die Potis gehen recht straff, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die Sure Grip III kenne ich bereits und habe diese auch auf anderen Gitarren nachgerüstet. Sehr griffig. Leider musste ich feststellen das ALLE 3 Potis stark eiern. Ob es am Poti oder dem Knob liegt weiß ich nicht. Ist an sich auch kein Beinbruch lediglich ein Schönheitsfehler.
Ebenso wie die leichten Kratzer auf dem Korpus. Alle sehr schwach ausgeprägt und mir persönlich nicht so wichtig, weil da bei Benutzung eh noch welche dazu kommen. Das lässt sich einfach nicht vermeiden.
Nachdem ich die erstmal grob die Saitenlage etwas niedriger gestellt hatte (immer noch ca. knapp 2,5mm an der tiefen E-Saite), die Gitarre gestimmt habe bin ich auf Jeder Saite Bund für Bund durchgegangen und musste feststellen das auf der e'-Saite im 12 und 13 Bund der Ton sofort abstirbt, B-Saite war es etwas besser aber nur bedingt. Dazu kommt das die tiefe E-Saite stark schnarrte (leer und auch fast auf dem gesamten Griffbrett), man musste schon behutsam anschlagen wenn es schnarrfrei bleiben sollte. Die ganzen Sachen in Kombination haben mich dazu veranlasst die Gitarre reklamieren zu lassen. Ich habe dem Händler mitgeteilt das es mir egal ist ob er die Mängel behebt oder die Gitarre einfach umtauscht. Es kann ja sein das man einfach mal Pech hatte und mein ein Montagsmodell erwischt hat.
1Woche später hatte ich die Ersatzlieferung, der Händler entschied sich für einen Umtausch.
Voller Erwartung also Gitarre ausgepackt und inspiziert. Potis eiern auch wieder, wenn auch nicht so stark. Kleine Kratzerchen gibt es auch wieder. Aber wie gesagt, das ist ein optischer Mangel mit dem ich leben kann und wegen den zwei Kleinigkeiten geht es weiter. Die Saitenlage war wieder alles andere als schön und entsprach auch nicht den Empfehlung in der "Bedienungsanleitung". Auch hier wieder alle Bünde getestet und dieses mal stirbt der Ton auf der E und A Saite recht schnell ab, ebenfalls 12 und 13 Bund. Ab dem 14 war wieder alles gut. Schnarren auch wieder im Bereich 5 und 10 Bund. Leer gespielt ist es aber dieses mal i.O. Augenscheinlich ist ein kleiner Spalt zwischen Griffbrett und Bundstab vom 10. und 13. Bund, kann aber auch täuschen.
Ich habe mich entschlossen erstmal neue Saiten aufzuziehen (D'addario EXL110) und die Gitarre einzustellen. Dazu müssen zunächst die Werkssaiten runter. Nachdem die Saiten runter waren, bin ich ein wenig erschrocken. Bei 3 der 6 Mechaniken wackelt die Achse stark. Ebenso schlabbern die Studs der Bridge wie ein Lämmerschwanz um es mal ein wenig übertrieben auszudrücken. Unter dem Druck bzw. dem Zug der Saiten spielt das keine Rolle. Aber ich hätte das von einer Gitarre in dem Preisbereich nicht erwartet. Ähnliche Die Cast Mechaniken habe ich auch auf einer anderen Gitarre verbaut und da waren diese alle Top.
Nun sei's drum dachte ich mir und habe neue Saiten aufgezogen und ein Setup gemacht. Für die Einstellung der Halskrümmung hat Ibanez einen kleinen Inbusschlüssel mitgeliefert.
Nachdem Halskrümmung, Saitenhöhe und Oktavreinheit eingestellt waren nochmal trocken geklimpert. Aber das Schnarren und die Problemstellen blieben im Prinzip. Es lag also nicht an den Saiten.
Das aufziehen geht übrigens sehr gut, die Mechaniken arbeiten sauber (auch die 3 Wackeldackel), brauchen aber ein klein wenig Kraft. Im Sattel klemmt auch nix.
Da ich NOCH keinen Fretrocker habe (kommt jetzt aber) "prüfte" ich die Bünde des gesamtes Griffbrettes zumindest grob mit eine EC-Karte immer zwischen den Saiten (also nicht nur an einer Stelle). Und es bestätigte sich meine Befürchtung...ein paar Bünde waren zu hoch. Es betraf vorrangig die Basssaiten und in den bereits aufgefallen Bereichen war ein deutliches Kippeln zu sehen. Das dämpfte meine Begeisterung erheblich. Durch das Setup ist die Bespielbarkeit an sich schon besser geworden aber zumindest trocken gespielt halt nicht so wie ich es erwartet hätte.
Aber stöpseln wir sie doch mal an, vielleicht fällt es verstärkt gar nicht mehr auf.
Am Amp und Spieleindrücke:
Im sitzen lag die Gitarre gut, aber vor dem Verstärker sitze ich nicht daher zunächst einen Gurt genommen (nicht den der eigentlich für diese Gitarre schon bereit liegt ,um Kratzer zu vermeiden). Ich persönlich finde das die Gitarre gut am Gurt hängt, eine Kopflastigkeit kann ich ihr jetzt nicht attestieren, allerdings muss ich dazu sagen das ich einen sehr breiten Gurt verwendet habe der dem ja etwas entgegenwirkt. Die Potis arbeiten sauber und Kratzen nicht. Klinkenbuchse sitzt fest und Stecker wird gut gehalten. Alle Schalterstellung der PU's funktionieren. Dabei hat man die Wahl zwischen Bridge/Bridge+Neck (jeweils beide Spulen)/Neck.
Die beiden SD Tonabnehmer findet man so auch in der PS10 und liefern das was ich unter einem amtlichen Rocksound verstehe. Der 59' am Hals soll einen klassischen PAF Sound liefern. Ich tue mich mit derartigen Aussagen immer etwas schwer. Im Vergleich zu den SH6 in einer anderen Gitarre haben beide Tonabnehmer aber etwas weniger Output. Die Saitentrennung ist gut, auch bei Gain. Im Vergleich zu meinen Gitarren mit geschraubten Hals liefert die PS120 mehr Sustain.
Mal von den bereits genannten Punkten ist die Bespielbarkeit wirklich gut, der Hals liegt mir gut in der Hand, der Zugang zu den hohen Lagen ist durch den Übergang Hals/Korpus auch schön gelöst.
Verstärkt ist das schnarren nicht mehr so deutlich Spürbar bzw. hörbar. Aber hier und da merkt man halt das ein Ton irgendwie ein wenig abstirbt. Lies sich durch erhöhen der Saitenlage reduzieren, aber das ist meiner Ansicht nach nicht Sinn der Sache.
Eigentlich wollte ich NACH der Kennenlernzeit ein Review schreiben und einige Soundbeispiele liefern wenn ich mich auch besser an die Gitarre gewöhnt habe und ihre Stärken und Schwächen besser einschätzen kann. Warum das jetzt entfällt und der Teil eher kurz ausfällt erkläre ich später noch. Ganz allgemein kann ich sagen, das ich für clean oder leicht crunch den Halstonabnehmer oder die Mittelstellung sehr schön finde. Was ich dahingehend interessant finde weil ich der Mittelstellung bei meiner anderen HH Gitarre mit SD SH6 nicht wirklich etwas abgewinnen kann. So klingt das bei dieser Gitarre recht klar und voll. Der Bridge PU für Lead und alles was über crunch hinaus geht. In den Bässen fand ich sie bei viel Gain teilweise ein wenig matschig . Aber das kann man am EQ vom Amp nachbessern und das restliche Equipment spielt da ja auch eine Rolle.
Wegen der nur knappen Eindrücke verzichte ich hier auf weitere Ausschweifungen und sage nur...mir gefällt der Klang der Gitarre.
Fazit:
Im Grunde bekommt man mit der PS120BK doch eine Menge geboten, zumindest für die Preisklasse und auf dem Papier. Wenn man das auffällige Design mag. Binding, an Hals, Korpus und Kopfplatte. Abaloneeinlagen am Bindung und bei den Griffbretteinlagen, Marken-PU's, Knochensattel. Die Optischen Punkte sind auch alle schön umgesetzt. Leider wird Ibanez bei dem wichtigsten Punkt nicht dem gerecht was ich (nicht nur in dieser Preisklasse) erwarte, ein ordentlich bearbeitetes Griffbrett, die anderen hier genannten "Mängel" sind nicht schön aber damit hätte ich leben können. Wenn sich jemand die "Mühe" gemacht hätte ein zumindest halbwegs vernünftiges Setup durchzuführen und eben auch mal abzurichten wo Bedarf besteht, wäre es eine richtig richtig starke Gitarre, die geradezu nach Rock schreit. Wer sich für so eine Gitarre interessiert, sollte wirklich versuchen die vorher im Laden zu testen. Bei mir war das leider aus Entfernungsgründen nicht möglich. Auch wenn es mich irgendwie deprimiert, weil ich laaange von dieser Gitarre geträumt habe. Diese Liaison endet bevor sie überhaupt richtig begonnen hat.
Abschließend noch ein paar Gedanken zu meinem Entschluss:
Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Auch da es ja keine spontane Idee war so eine PS120 zu kaufen sondern der Wunsch lange in mir reifte und es halt dauerte bis die monetäre Situation und die Verfügbarkeit es ermöglichten eine zu kaufen. Irgendwie hatte ich die Hoffnung das es doch alles noch passt. Aber ich muss da einfach ehrlich zu mir selber sein und aufpassen das dieses "endlich haben wollen" nicht über eine vernünftige Entscheidung siegt. Denn ich habe Gitarren da, ich spiele nicht besser nur weil es eine mehr ist auch auch nicht weil die Aussieht wie die von einem Rockstar.
Ich habe die Gitarre zurückgeschickt und dieses mal verzichte ich darauf mir ein weiteres Exemplar zukommen zu lassen. Nach 2 versuchen mit ähnlichen Mängeln gehe ich davon aus das eine weitere nicht viel anders ankommen wird.
Die erste wurde übrigens lt. Seriennummer von Januar 2022 und die zweite wurde im März hergestellt.
Über die Möglichen Gründe kann man nur spekulieren und spielt für mich keine Rolle. Mit den ein oder anderen Kleinigkeit hätte ich leben können. Gerade die Kratzer kommen eh mit der Zeit rein. Aber die Probleme auf dem Griffbrett führen dazu das mir die Summe an größeren und kleineren Unzulänglichkeiten einfach zu groß ist. Und ich weiß nicht was mich mit der Zeit noch erwartet. Auch wenn der Händler mir einen Nachlass angeboten hat, dieser Nachlass deckt gerade die Kosten für einen Gitarrenbauer, aber nur wenn es wirklich beim abrichten und einstellen bleibt. Da an 2 stellen vermutliche die Bundstäbe nicht richtig sitzen besteht die Gefahr das diese Raus müssen und neu eingesetzt und das wird erheblich teurer. Das Risiko ist mir da einfach zu groß. Und ich habe auch keine Muse ein neues Instrument bei einen Gitarrenbauer abzugeben damit dieser die Fehler bei den Bünden behebt bei unbekanntem Kostenpunkt da die Ursache nicht 100%ig klar ist.
Aber ich bleibe dran, denn die Gitarre klingt an sich wirklich gut und irgendwann will ich eine PS1(2)0 haben, vielleicht bringt Ibanez nochmal eine "bessere" Serie raus die wieder näher am Original ist oder die Fertigungsqualität steigt wieder. Oder ich werde auf dem Gebrauchtmarkt fündig. Oder oder oder....aber hier sagt mir mein Bauchgefühl irgendwie das ich langfristig nicht so wirklich glücklich sein würde und ich bin halt auch irgendwie über die Qualität die man für das Geld geboten bekommt enttäuscht. Das hatte ich bei Ibanez so noch nicht erlebt.
Ich hoffe das es dennoch ein Informatives Review ist.
Gruß Marcus
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