Aber woran erkenne ich denn, wenn ich erstmal nur die Noten habe, die Tonart (insbesondere wenn man nicht auf Dur/Moll beschränkt ist)?
Zwei Möglichkeiten.
1) Sie steht schon dran, wie angegeben
2) Man deutet die Melodie als Skala und schaut notfalls nach unter
https://chord.rocks/piano/identify-scale?accidental=flat (alles Englisch gedacht)
Ich beschränke mich auf den oberen Teil, um das Prinzip zu verdeutlichen, wie man's herausfinden kann.
Mit A, Bb, C, D, F, G liefert o.g. Linke KEINE Skala. Ergänzt man sinngemäß das E, erscheint, wie erwartet, F-Major (Stufen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7). Nun kommt E nicht vor, außer in Takt 14 ans Eb, womit sich zwanglos, wenigstens in diesem Teil, F Mixolydian ergibt (1, 2, 3, 4, 5, 6, ♭7).
Gehen wir wieder von F-Major aus, was ist dann mit den beiden Fis? Modifiziert man die in der Skala enthaltenen Töne sinnvoll auf A, B♭, C, D, E♭, F, G♭, und will man den Grundton F, hieße die Skala F Hijaz (1, ♯1, 3, 4, 5, 6, ♯6 // neige zu 1, b2, 3, 4, 5, 6, b7).
Usw. Stücke können:
- vollständig in einer Skala sein (und oft ist es dann eine der Dur- oder Moll Tonarten)
- Skalen wechseln (passiert zB. oft im Jazz, aber nicht nur dort)
Von Dur- und Moll abweichende Skalen/Tonarten sind natürlich per Vorzeichen etwas tückisch zu notieren. Weiß nicht, ob es da einen Standard für gibt. Im Jazz macht man daher oft Folgendes:
- Vorzeichen der Grundtonart notieren
- abschnittsweise den Skalenwechsel über die Passagen schreiben (Mixolydian, Dorian b5 usw.)
Das vorliegende Stück ist offenbar von 1601. Daher wäre zu vermuten, dass:
P.S.: Gegen
@McCoy 's Scharfsinn und Erfahrung kann ich natürlich nur wenig dagegenhalten
Ja, auf's Ende hätte ich schauen sollen. Ändert aber am Vorgehen, wie beschrieben, nicht viel. Setzt nur den Schwerpunkt anders auf G.