Hi Montifya,
Dein Problem kenne ich nur zu gut!
Vorneweg: ich finde Deine Improvisation an sich sehr gut- schöne Läufe und Licks, aber es fehlt noch ein wenig Salz und Pfeffer in der Suppe, wie Du ja selber sagst.
Genau diese Frage wollte ich auch schon mein Spiel betreffend ins Forum stellen- vielleicht mache ich es auch noch, jeder hat andere Schwächen. Würde mich vom Spielen her ungefähr in der gleichen Lkga sehen wie Du.
Ich bin begeistert, was die Leute hier schon geschrieben haben, wirklich tolle Tipps, da kann ich auch noch viel mitnehmen- also Danke!
Neben Länge der Phrasen und dem Timing etc ist der Gesamteindruck wichtig- es gibt simple Soli, die so gut sind zb in a Girl like you von Edwin Collins
Eine Sache möchte ich noch Ergänzungen:
Feeling- Emotionen- klingt sehr pathetisch, sorry
Daran arbeite ich nämlich gerade bei meinen Improvisationen
Man kann jetzt ganz viele berühmte Gitarristen mit unzähligen Beispielen aufführen- und bei mir war es Angus Young.
Diese Energie, die er in seine Soli packt fasziniert mich. Oder the Sky is crying von SRV- Da hört man das Herz und die Emotionen 1:1 aufs Griffbrett gezimmert. Es ist als ob er sagt, Hör mir zu, was jetzt kommt ist wichtig!
Ja Phrasierung wurde schon angesprochen, aber damit bringst Du in Dein Solo Emotionen, dann wird es phantastisch mit dem was Du kannst.
Anders gesagt- jetzt mal völlig überzogen:
Wenn ein 4. Klässler ein Gedicht herunterleiert oder ein professioneller Sprecher ein spannendes Hörbuch liest, hörst du einen gewaltigen Unterschied, so stelle ich mir Dein Problem in etwa vor -wie gesagt, sehr stark übertrieben! Ich will niemanden beleidigen.
Also was Du da spielst, ist ein tolles Solo dem einfach nur ein wenig Bluesfeeling fehlt…
Ein paar Beispiele, was ich gerade übe:
kurze und einfache Phrasen, welche man am besten ohne Nachdenken wiederholen kann mit unterschiedlichen Emotionen durch unterschiedliche Phrasierung zb
einem Ton beim Bending ein Vibrato geben und dann den Ton vielleicht noch höher zu ziehen. Denk dabei vielleicht an etwas was Du liebst, dann an etwas, was Dich wütend macht, was Dich traurig macht, vielleicht alles zusammen?
Dazu am besten einen guten Sound einstellen, der Dich inspiriert.
Nicht alle Töne ausklingen lassen sondern durch Muting am Ende des Tons ganz kurze Pausen zu erzeugen, damit der nächste Ton kraftvoller beginnen kann.
Kurze Läufe mit Palm Muting -
Den Kopf abschalten und die Sau rauslassen- damit habe ich die meisten Probleme- daher einfache Licks üben, damit der Kopf gar nicht mehr sagen muss, wo es lang geht.
Das in Abwechslung mit vom Kopf gesteuerten Läufen bringt Abwechslung zwischendurch sehr rhythmisch spielen zb Double Stops…Usw..
Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich , vielleicht kannst Du etwas damit anfangen,
Gruss, Player1