Westerngitarre mit "weichem" Klang bis 500 Euro? (Teste momentan Yamaha FX370C NT und FGX800C NT)

Woran kann ich einschätzen welche Gitarre diesen "seidigen"/"weichen" Klang hat?
Die Frage lautet wohl eher "Womit ...?" und die simple Antwort ist: Mit Deinen Ohren (und ggf. mit dem Bauch).
Ist Dir das zu banal?
Dann überleg mal. dass nur DU den Klang der Gitarre so hörst, wie Du ihn hörst. Jeder andere Mensch hört den Klang anders, nämlich durch die jeweils eigenen Ohren. Du erklärst also dem Gitarrenverkäufer, was Du Dir klanglich vorstellst, und er bringt / empfiehlt Dir die Gitarre, die nach seinem (!) Hörempfinden Deinen Ansprüchen nahekommt oder entspricht. Es wäre schon ein Riesenzufall, wenn Kunde und Verkäufer etwa das gleiche Hörempfinden hätten, also tappt der Verkäufer ein wenig im Dunklen und versucht, sich Deinen Anforderungen anzunähern. Erschwerend kommt dazu: Fast alle Akustikgitarren sind "ein Naturprodukt", keine zwei Holzstücke sind gleich.

Man muss sie in die Hand nehmen und anspielen... ;)
Daran ändert sich nix, egal, wie man's dreht und wendet - und zum Schluss ist es Deine Entscheidung, die Dir niemand abnehmen kann.
Ich habe nach manchem Instrument jahrelang gesucht, weil ich bestimmte Vorstellungen hatte, die ich in vielen Tests (in Musikgeschäften bundesweit) irgendwie nicht umgesetzt bekam. Und einmal, als ich dann endlich zu 98 % am Ziel war, hatte sich kurz davor mein Anforderungsprofil geändert ... Die Suche hat trotzdem Spaß gemacht.
 
Stimmt, das alles ist sehr subjektiv. Entsprechend meine subjektive Meinung:

YAMAHA kann Elektrisches und Elektronisches sehr gut. Akustisch sollten sie anderen überlassen. Kenne keine noch so teure YAMAHA, die auch nur "überdurchschnittlich" klingt.

Massive Decke ist Pflicht.

"In den Laden und mehrere... " ist rausgeworfene Zeit - es sei denn, du machst das ernsthaft:

Thomann anrufen, Kaufabsicht bekunden und dann vier, fünf Kandidaten mit den gleichen neuen Saiten bestücken und deinen Vorlieben entsprechend einstellen lassen. Dann hinfahren, ausgiebigst (und ggf. an identischem Equipment) testen. Am Ende dann auch eine kaufen! Sonst ist unfair.

Spontan irgendwo hinfahren, hier die eine und dort die andere von der Wand nehmen und die Dinger, so wie sie eben gerade sind, zu "shootouten", ist vollkommen wertlos zur Entscheidungsfindung.

SIGMA testen.

Für "weichen" Klang Zederndecke (oder auch Mahagoni) testen.
 
Akustisch sollten sie anderen überlassen. Kenne keine noch so teure YAMAHA, die auch nur "überdurchschnittlich" klingt.
Nö, lass' ma. Die akustischen Gitarren sind, wenn man den Klang mag, sehr ordentlich, gerade auch die GC-Nylons. Die Orchesterinstrumente ohnehin.
Allerdings - wenn man Sigma mag, dann wird Yamaha langweilig erscheinen. Oder eben neutral.
 
Spontan irgendwo hinfahren, hier die eine und dort die andere von der Wand nehmen und die Dinger, so wie sie eben gerade sind, zu "shootouten", ist vollkommen wertlos zur Entscheidungsfindung.
Stimmt, mit dem Ziel Shootout ist es ein Schuss in den Ofen... :D
Aber mit der Methode an sich habe ich immerhin 2 (für meinen Bedarf) so gute Instrumente gefunden, dass die Motivation für weitere fast gegen null tendiert.

Man sollte dabei jedes Instrument individuell beurteilen und erst am Schluss ein Fazit ziehen. Was kann die Gitarre besonders gut, was nicht, sind Auffälligkeiten wie Dröhn- oder Deadspots vorhanden, spontane oder gemächliche Ansprache, etc.
Bei abgespielten Saiten kann es mehrere Gründe geben: ein „Mode-Modell“ oder sie wird tatsächlich gern (etwas länger) gespielt.
Ggf muss man halt extrapolieren... aber eine (zB) Gitarre die mit alten Saiten einen guten Attack ohne Deadspots liefert, wird mit neuen nicht plötzlich einbrechen ;)

Bei einer Sigma habe ich letzte Woche keine 2 Minuten gebraucht um die Fehler zu finden, die sie als potentielle Anschaffung ausgeschlossen hätten.
Die Marke ist 100% Wundertüte, imho ist da gar nichts vorhersehbar, egal welches Modell.
(gemessen am Preis sind natürlich alle ok, manche top, manche eben lau.
 
Ich habe eine Takamine TSF40C die deinen Beschreibungen voll entspricht - zumal auch der für mich Live wirklich tolle Cool Tube PreAmp mit an Board ist. Allerdings ist die aus Japan und für dein Budget nicht zu bekommen.

https://www.takamineguitars.de/gitarren/serien/legacy-series/tsf40c.html

Allen deinen gewählten Gitarren gemein ist die Decke aus Fichte ... und ja, da bist du bei "warmer Fläche" im Sound durchaus richtig aufgehoben.

Was vielleicht auch noch passen würde, wäre ne D'Angelico Bowery aus der ersten Reihe (Korea). Die empfinde ich auch als ausreichend warm. Hier ein Review zur Gitarre https://www.musiker-board.de/threads/dangelico-bowery-western-gitarre.625662/#post-7682631

Gruß
Martin
 
Ich verlasse hier mal bewusst den Mainstream:

Den mit Abstand wärmsten und dennoch strahlenden Sound den ich je gehört habe, hat meine Kiso Suzuki W200 aus den frühen 70ern. Grund dafür ist die meisterlich umgesetzte Kombination eines Laminates mit Lindenholz mit einem Korpus aus Palisander.
Linde wird heute eigentlich nur noch im untersten Preissegment eingesetzt und sorgt dort für einen duchaus angenehmen Klang. Wir hatten hier im Forum schon Blindtests wo eine solche Gitarre als deutlich höherwertig eingeschätzt wurde.
Wer einen besonderen Sound sucht, etwas abseits vom Mainsream, der muss auch mal die Welt der Massivdecken verlassen, die das Angebot im Wesentlichen auf Fichte, Zeder und Mahagoni einschränkt. Massive Linde ist zu einfach zu weich und wird daher furniert. Manche Laminate sind auch quasi massiv, weil die Mittellage 70-80% der Dicke ausmacht.
Meine Emfehlung: Schau dich auch mal bei den Laminaten um und wenn du jemand zur Hand hast, der sich auskennt, bekommts du bei Ebay wunderbar klingende Vintage Gitarren. Auch die Kiso Suzuki W200 taucht immer mal wieder auf.
 
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Die Dadarwood-31 gefällt mir klanglich sehr gut. 600 Euro und vollmassiv. Zwar nicht dieser seidige aber dennoch ein schöner warmer Klang, leider sagt mir das optische gar nicht zu. Jetzt muss ich überlegen ob ich sie trotzdem behalte. Der Herstellername sagt mir übrigens gar nichts.
Empfehlen würde ich diese Gitarre zum Anspielen (in dieser Preisklasse) auf jeden Fall.
 
Jetzt muss ich überlegen ob ich sie trotzdem behalte.
Da gibt es eigentlich wenig zu überlegen, wenn sie dir klanglich und von der Bespielbarkeit gut passt. Ich gehe mal davon aus, dass du das Instrument zum Musikmachen und nicht primär als Wandbehang haben möchtest.
 
Bei der Aussage ist m.E. Vorsicht geboten. Bei mir isst das Auge mit, und ein Instrument, das mir überhaupt nicht optisch zusagt, würde mich vermutlich nicht zum Spielen animieren. Gut, wer das ausblenden kann, ich leider nicht.
 
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Natürlich tendiere ich eher dazu sie zu behalten, nur will ich mich nicht irgendwann ärgern mit dem Gedanken, dass ich eine hätte finden können bei der alles passt.
 
Dann hast du eben irgendwann eine Zweitgitarre.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
will ich mich nicht irgendwann ärgern mit dem Gedanken, dass ich eine hätte finden können bei der alles passt.
Diesen Gedanken logisch zu Ende gedacht, wirst Du Dir nie eine Gitarre (oder überhaupt irgendetwas) kaufen können. "Irgendwann" lässt eine große Zeitspanne zu, und weil
a) man in aller Regel nicht mal das komplette derzeitige Angebot an verfügbaren (einschlägigen) Waren überblickt
b) sich dieses Angebot auch noch dauernd ändert
c) auch der persönliche Geschmack Wandlungen unterworfen ist oder die Anforderungen sich verschieben,
ist es höchstwahrscheinlich, dass "irgendwann" Dein absolutes Trauminstrument erhältlich ist.
Und wenn Du dann die Gitarre, bei der fast alles passt, schon hast, würdest Du Dich ärgern? Denk lieber an die schöne Zeit, die ihr bis dahinzusammen gehabt habt, und kauf Dir dann die perfekte dazu!
 
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Das ist eine echte Odyssey. Ich habe die DR-31 behalten, allerdings hatte die einen Riss im Griffbrett direkt am Schalloch, deshalb habe ich um einen Austausch gebeten.
Die neue Gitarre ist da und ich bemerke, dass sie leicht anders aussieht und dann sehe ich die Bezeichnung "DW-3100C". Die DR-31 soll erst ab dem 22.09 wieder auf Lager sein. Ich hab direkt mal den Kundensupport von Dadarwood angeschrieben und der hat mir mitgeteilt, dass keine DR-31 existiert. Jetzt habe ich Angst, dass ich, nachdem ich endlich die passende Gitarre gefunden habe, diese aus der Hand gegeben habe und nicht mehr wiederbekomme.
:)
edit: Die Bezeichnung ist wohl korrekt, aber es ist defintiv eine andere Gitarre als die die ich vorher hatte.
edit: Die Produktion wurde etwas geändert, das Griffbrett war aus Palisander und ist jetzt aus Ebenholz. Ich hoffe, dass ich meine alte Gitarre einfach wiederbekomme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Herstellername sagt mir übrigens gar nichts.
Ich würde auch nicht unbesehen davon ausgehen, dass es sich um einen Herstellernamen handelt. Es könnte auch so was wie eine Handelsbezeichnung sein. Gibt es einen Zettel im Korpus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dadarwood ist so weit ich weiß eine "Import-Marke" (OEM Produktion). Die Dinger kommen (was die Herstellung betrifft) so weit ich weiß auch aus China und waren auch immer recht güstig. Sollen aber (für das Geld) auch ganz ok sein. Da gab es auch schon E-Gitarren die sehr preiswert, aber gar nicht mal so ganz übel waren. Letztendlich kann jeder Gitarren importieren und ein Label seiner Wahl draufpappen. Bei den Eigenmarken der großen Stores ist das ja auch nicht anders. Diese etwas hochpreisigeren "Fame" sind überigens auch nicht zu unterschätzen. Hatte ich mal vor einigen Monaten in der Hand weil die jemand dabei hatte. Die war auch echt klasse.

Wenn die Dadarwood so war wie man sich das vorgestellt halt, dann ist das doch gut?
Ich habe schon so manche preiswerte Gitarre in der Hand gehabt, die mich dann doch etwas überrascht hat.

Zu den Yamahas:
Geschmacksache.
Die Verarbeitung bei den höherwertigen Gitarren ist da astrein. Da können sich einige etwas von abschneiden.
Wir haben zum Vergleich auch einige andere Gitarren. (u.A. auch von Gibson, Larrivee, Collings, Maton, BSG, Sigma, etc.)
Meine Yamaha LL-TA macht mir da aber jetzt nicht weniger Freude. Klingt anders (soll sie ja auch), aber mir gefällt sie auch gut.

Die Yamaha habe ich übrigens genau so erworben. @Tremar ;-)
Spontan von der Wand genommen und gespielt. War für mich jetzt nicht wirklich wertlos zur Entscheidungsfindung.
Anfassen, spielen, hören fühlen und mitnehmen wenn es halt passt. Da muss man doch nicht immer eine Wissenschaft draus machen?

Ich bin auch etwas vorsichtig mit Begriffen wie besser, schlechter oder "überdurchschnittlich" geworden.
Eine Gitarre muss sich erstmal gut spielen lassen und einem subjektiv gut gefallen. Natürlich gibt es Unterschiede in vielerlei Hinsicht.
Ansprache, Dynamik, Lauststärke, etc..

Aber man sieht ja in solchen Fäden wie unterschiedlich da die subjektiven Wahrnehmungen sind. Davon abgesehen verändert sich so etwas im Verlauf der Jahre auch schon mal. ;-)
 
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