Register nur mit Grundton und Terzbass – Marinucci 975

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Galoisgruppe
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Hallo,

habe mir ein Marinucci 975 Super zugelegt. Hier gibt es ein Bassregister, bei dem nur der Grundton und der Terzbass funktionieren. Meine Frage ist, was der Sinn davon ist.
 
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Hallo Galoisgruppe,


Herzlich Willkommen im Musiker Forum!


Um den Spielern die tiefsten Bass-Töne ohne höhere Oktaven zu geben. Höhere Oktaven (2 oder 3) klingen nämlich sowohl in dem Grundbass als auch in den Akkorden. Die zwei tiefsten Oktaven erklingen nur im Grundbass (und Terzbass):

Bassregister.png



Liebe Grüße, Vladimir
 
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Hallo Vladimir,
vielen Dank für die Antwort!
 
..das war wahrscheinlich die Marinucci 975 aus ebay , die fälschlicherweise als Konvertorakkordeon angeboten war ?
Die Klangproben , die mir der Besitzer von den Basstönen geschickt hat , war ja beeindruckend.
Ich hätte damals bei meiner Paolo Soprani genau auch so ein Register gern gehabt.
Behelfsweise habe ich mir eine Basslage abgeklebt ,
die Einschränkung war dann aber leider in allen Bassregistern.

Die Grundbässe reichen oft auch schon für leichte Melodielinien im Bass,
kann man sie jedoch nur mehrstimmig spielen erschlagen sie gern die Melodie im Diskant.
Würde mich noch interessieren, ob das ein Umbau war, oder Marinucci das serienmäßig gebaut hat ?
Gruss,
Ludger
 
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Hallo,

Wie finde ich das denn raus?


Vielleicht werden es heute nur die HZIMM wissen (oder Italiener). Das Unternehmen beendete nämlich seine Tätigkeit im 1962. (Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Aziende_produttrici_di_fisarmoniche )

Würde mich noch interessieren, ob das ein Umbau war, oder Marinucci das serienmäßig gebaut hat ?


Ich kenne diese Marke nicht. Sog. Solo-Bass war ein "Privileg" für große, hochwertige Konzertinstrumente wie z.B. die Stradavox. Bei Instrumenten mit weniger Bassregistern ist es wahrscheinlicher, dass sie umgebaut wurden.


Die Stradavox ( Solo-Bass siehe ab 0:40)



Viele Grüße, Vladimir
 
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... auch wenn der Faden schon etwas älter ist
"Zufällig" steht hier eine Marinucci Mod 975 rum - da konnte man es testen - alle 7 Bass-Register mit Akkorden - was für eine aussagekräftige Empirische Studie allerdings ungenügend ist.
BTW
Das Unternehmen beendete nämlich seine Tätigkeit im 1962. (Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Aziende_produttrici_di_fisarmoniche )
hier irrt Wikipedia höchstwahrscheinlich - lt Angaben eines Augenzeugen (Bericht hier im Forum guckstdu) hat Marinucci den Betrieb in Recanati (11km südl von Castelfidardo) erst 1984 eingestellt. Dafür spricht auch die moderne Bauweise der 975 - die ist niemals aus den 50ern o. Anfang 60ern. Allerdings wurde unter dem Firmennamen vermutlich in Niederlande u/o Belgien nach 1984 eine Zeit lang weiter gebaut o/u Marinucci wurde hauptsächlich dort vertrieben. Zumindest gibt es dort eine größere Anzahl gebrauchter Mari's.

@Akkordeonengel zum Thema - hab da auch eine "Bardorfer" rumstehen (klar kennt kaum jmd - aber egal,, hab halt n'Faible für seltene Akko's) da gibt's auch ein Bass-Register ohne Akkorde - nur Terzbass- + Grundbassreihe tönen in den beiden tiefen Bass-Registern. Ob das nachträglich umgebaut ist ? - dazu muss man sie wohl mal aufmachen.
Das wozu bleibt unklart - es könnten doch die tiefen Bass-Register bei Grund- + Terzbässen tönen und trotzdem die Akkorde aktiviert bleiben. Kapiers nicht :unsure:
 
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Das wozu bleibt unklart - es könnten doch die tiefen Bass-Register bei Grund- + Terzbässen tönen und trotzdem die Akkorde aktiviert bleiben. Kapiers nicht :unsure:
Auf das Problem bin ich auch gestoßen, als ich mir meine Baßregister zusammengestellt hab.

Bei (m)einem 5-chörigen Bas gibt es pro Ton 2 Klappen, eine kurze für die unteren 2 Oktaven und eine lange für die oberen 3 Oktaven
Die Grund- und Terzbassknöpfe machen jeweils beide Klappen auf (die kurze hebt mit einem Hebel die lange) --> somit gibt es einen maximal 5-chörigen Gundbaß
Die Akkordknöpfe machen jeweils nur die lange Klappe auf --> somit sind die Akkorde nur aus den oberen 3 Oktaven zusammengebaut.
Das tiefste was Du mit Akkorden bekommen kannst, ist somit die Kombination Soft Baß/Alto von oben: tiefste Oktave und 3. Oktave
Akkorde aus den tiefen Oktaven würden auch zeimlich matschig klingen
Grüße,
Jonny
 
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Hallo,

Das wozu bleibt unklart - es könnten doch die tiefen Bass-Register bei Grund- + Terzbässen tönen und trotzdem die Akkorde aktiviert bleiben. Kapiers nicht...
Die Bassmechanik basiert - wie @Jonny W schreibt - auf der Kombination von Chören mit Hilfe von Registerlamellen. Die Registerlamellen befinden sich unter den Klappen, haben Löcher für jeder Ton (für jede Tonkanzelle im Stimmstock) und werden von der Registermechanik gesteuert:
Bassteil.jpg Quelle: https://www.ac-pfister.com/images/sampledata/acp/service/bassmechanik/Lucia_2.jpg

Bei der überwiegenden Mehrheit aller Akkordeons (auch der hochwertigsten) ist die Vielfalt der Bassregister-Klangkombinationen fest vorgegeben. Wenn Sie sich dieses schöne Foto ansehen, sehen wir, dass die Anzahl der Bassregister (3) geringer ist als die theoretische Anzahl aller möglichen Kombinationen, die erstellt werden könnten:
Bassteil 2.jpg Quelle: https://www.ac-pfister.com/images/sampledata/acp/service/bassmechanik/Lucia_5.jpg

Mögliche Kombinationen sind beispielsweise die folgenden:
Basskombinationen.jpg

Ich bezweifle, dass die Kundennachfrage nach der Hohner Lucia auf der Notwendigkeit der Basskombination Nummer 4 beruhte. Basskombinationen werden immer als klanglich akzeptabler Kompromiss für die angestrebte Kundenzielgruppe optimiert. ;)

Aber! Ich habe auch von hochwertigen italienischen Instrumenten gehört, die im Standardbass neben der Registerlamellen-Kombinatorik auch eine Koppel verwenden, die allerdings in die Bassmechanik eingebaut ist. Die Bass-Koppel erhöht die Kombinationsmöglichkeiten, ohne (hier z.B.) 16 Registerschalter über dem Bassmanual zu haben. Diese Instrumente sind jedoch selten und teuer, und ich hatte noch keines davon in meinen Händen.

VG, Vladimir
 
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Hallo Akkordeonengel, meinst du so eines?
Mein Instrument hat 6 Bassregister, jeweils zwei sind gekoppelt. Insgesamt also neun.
IMG_20220701_151527.jpg
 
Bei den Spitzeninstrumenten von Scandalli, z.B. der Super VI in der Ausführung "Extreme" ist es standardmäßig ausgeführt. Da kann man, wenn man einen extra Hebel neben dem Luftknopf betätigt, die Akkordbässe bei der Grund- und Terzbassreihe wegschalten.

Die Bass-Koppel, die du meinst, Akkordeonengel, ist keine echte Koppel. Es ist einfach ein weiterer Registerschalter, der in der Funktion nicht anders ist als die anderen. Es geht nur darum, möglichst viele Schalter auf engem Raum unterzubringen.
 
Guten Abend,

eine Anschlußfrage, deren Antwort ich mangels Vorstellung, wie Baßregister genau funktionieren, nicht aus dem schon Geschriebenen herleiten kann:

Wenn man im Baß Einzeltöne braucht, aber eine einzige tiefe Oktave ausreicht und es außerdem günstig sein soll, dann wäre eine Idee, ein Allerweltsinstrument mit nicht zu wenigen Baßregistern zu nehmen und ein "überflüssiges" davon in ein Einzeltonregister umzubauen. Ist das einfach machbar (z. B. durch Kürzen oder Umlegen von ein paar Drähten, Entfernen von Zacken an Mitnehmern o. ä.) oder eine größere Sache?
Falls es einfach machbar ist, wäre wohl ein Instrument von Vorteil, dessen Baß gegenüber dem Diskant besonders kräftig ist, damit die Einzeltöne, die eigentlich nicht als solche konzipiert sind, dann auch laut genug wären. Was würde sich da z. B. an Nicht-Oberklasse-Instrumenten von Weltmeister oder Hohner anbieten?

Vielen Dank, viele Grüße
H.
 
Hallo Herr H..

Ich gehe davon aus, dass du den tiefsten Basschor einzeln haben willst.
Ja, das geht. Da müssen ein oder mehrere Registerschieber bearbeitet oder ersetzt werden, je nachdem, wie nah das gewünschte einchörige Register an dem Register dran ist, das du ersetzen willst.
Das wird standardmäßig nicht gemacht, weil es bei mehr als 3 Bassregistern meist ohnehin ein einchöriges Register gibt, wegen der Ansprache jedoch eher für die zweittiefsten Chor.
Zudem bleibt auch bei deinem Vorschlag die Beschränkung auf eine Oktave, daher ein unveränderbarer Oktavknick und die vom Grundton aus eher ungünstige Lage mancher Halbtöne, so dass z.B. eine chromatische Tonleiter im Bass auch mit diesem Register nicht an richtigen Melodiebass heranreicht.
Und gerade, wenn dich der Oktavknick stört, nutzt du, wenn vorhanden, ein fünfchöriges (volles) Bassregister, das diesen kaschiert und gerade kein ein- oder zweichöriges.

Gerade Instrumente ohne Cassotto sind in mittleren Lagen im Diskant lauter als teurere, so dass ein einchöriger tiefer Bass da schnell untergeht, zumal wenn ihm die schneller ansprechende Oktave als Starthilfe fehlt.
 
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Guten Abend,

danke.
Mir kommt bisher vor, daß mir das generelle Vorhandensein tiefer Einzeltöne fast wichtiger ist als, oktavknickfrei umfangreiche Melodien spielen zu können. Und mir kommt vor, daß es mich stört, daß "günstige" Konvertorinstrumente oft auf Bach spielende Schüler und Studenten ausgelegt sind man durch die Entscheidung "Konvertor" die mir eigentlich sympathische Richtung "etwas derberer Klang, mehr Volksmusikcharakter" ausschließt. Daher die Überlegung. Aber ich habe ein Instrument, stehe vor keiner dringenden Kaufentscheidung und spiele nur Möglichkeiten durch...
Hm, dann ginge das am ehesten mit einem Instrument, bei dem der Baß ein paar Töne weniger als üblich nach unten geht (um die größten Anspracheprobleme zu vermeiden) und kräftiger als üblich ist? Bietet sich da etwas an?

weil es bei mehr als 3 Bassregistern meist ohnehin ein einchöriges Register gibt, wegen der Ansprache jedoch eher für die zweittiefsten Chor
Ach, ist das so? In einem anderen Faden über Baßregister habe ich es so verstanden, daß bis auf "hochwertige" Instrumente bei den Grundbässen immer auch die Oktaven dabei sind, in denen die Akkorde gespielt werden, daß also in jedem Register der Grundbaß u. a. auch eine andere als die tiefste oder zweittiefste Oktave enthält.

Viele Grüße
H.
 
mir kommt vor, daß es mich stört, daß "günstige" Konvertorinstrumente oft auf Bach spielende Schüler und Studenten ausgelegt sind
Da hast du schon richtig erkannt.
Da ist das Ziel, den Bass so zu bauen, dass er akzeptabel anspricht, aber nie den Diskant übertönt, wenn da, wie meistens, in einem einchörigem oder einem Oktavregister gespielt wird.
Teurere Konverter bieten dann schon auch einen kräftigen Bass, aber auf einem ganz anderen Weg, als du ihn vorschlägst, nämlich über zusätzliche Basschöre und ab einer bestimmten Tonhöhe abwärts immer mit Oktaven.
Aber auch da ist Ausgewogenheit die Prämisse, also dass genug kommt und nicht zu viel.
Zu laute Bässe stören einfach, wenn du rechts ohne Tremolo spielst.
Ein anderes Beispiel in dieser Richtung sind die teureren Modelle von Eriso: Da sind größere Stimmzungen verbaut, dafür ohne aufgelötete Gewichte.
Das Ziel ist die bessere Ansprache, natürlich auch mit kräftigem Klang, aber immer ausgewogen und das Gegenteil von derb.
In einem anderen Faden über Baßregister habe ich es so verstanden, daß bis auf "hochwertige" Instrumente bei den Grundbässen immer auch die Oktaven dabei sind
Ja, auch bei meinem Vorschlag ist das so. Mein Vorschlag war Beibass mit 1. Sekundanten, also in der Aufstellung vom Akkordeonengel das Register 6, aber auch das klanglich recht ähnliche Register 10 finde ich noch passend.
Ich habe vorausgesetzt, dass du 1. auch Akkorde spielen können willst und 2. ein Akkordeonbass ruhig mehrchörig sein darf, wenn sich der Klang schön mischt und man die beteiligten Chöre nicht klar heraushören kann.
Schau mal hier (ca. ab Minute 3), die Hohner Tango VM hatte ein einchöriges tiefes Register (das unterste):

Willst du so etwas haben?
dann ginge das am ehesten mit einem Instrument, bei dem der Baß ein paar Töne weniger als üblich nach unten geht (um die größten Anspracheprobleme zu vermeiden) und kräftiger als üblich ist?
Prinzipiell ja, aber auch nicht in billig. Im Tiefbassbereich wird es trotzdem aufwendig (Stimmzungen, Stimmstöcke).
Bei der Hohner Gola hat lange der Bass beim C (oder A) angefangen.
Ich bin mir nicht sicher, ob du das haben willst.
Ab ca. 1:20 kommt das Basssolo:

etwas derberer Klang, mehr Volksmusikcharakter
Da suchst du erst recht kein einchöriges Bassregister (mit normalen Stimmzunge), zumindest wenn du keine echte Volksmusik oder Stubnmusi meinst, sondern die Remix-Varianten davon oder volkstümlichen Schlager.
Da sind die Stichworte Helikonbass oder gleich Midibass.
 
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Guten Abend,

vielen Dank.
Es ging mir schon speziell um ein einchöriges Register.
Der Baß in der Gola-Aufnahme ist nicht einchörig, oder täuscht mich mein Lautsprecher?
Bei der gespiegelten Tango ist es technisch genau das Gesuchte, aber anscheinend recht schwach - es fragt sich halt, wie die Töne in intaktem Zustand klingen und ansprechen.
"Dem Land Tirol die Treue", na so etwas - damit habe ich gerade begonnen. Ich finde, das Baßsolo sollte einoktavig sein, und werde hier den Melodiebaß nutzen, aber das ist gerade so eine Stelle, wo mich ein Oktavknick auch nicht stören würde und die auf den Grund-/Terzbaßknöpfen gut spielbar wäre, so daß eigentlich ein kräftiges tiefes einoktaviges Register statt Melodiebaß reichen würde. In diesem Fall gingen auch Helikonbässe - aber Bässe, die, wenn sie lange gehalten werden, alles übertönen, was im Diskant passieren kann, wären mir dann auch wieder eine Nummer zu kräftig...
Die Bässe sollten kräftiger als Einzeltöne aus einem Diskantchor sein - gegenüber einem voll registrierten und mehrstimmigen Diskant sollten sie noch hörbar, aber nicht mehr dominant sein, so stelle ich mir das vor...
Wahrscheinlich zu selten nachgefragt... Bei der Weltmeister Toccata geht es, vom Spieler aus gehört, wenigstens ein kleines bißchen in die Richtung, somit freue ich mich, das passendste in der Hand zu halten, was mir bislang über den Weg gelaufen ist...

Viele Grüße
H.
 
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Der Baß in der Gola-Aufnahme ist nicht einchörig,
Nein, ist er sicher nicht. Das Beispiel war glaube ich eher dewegen eingestellt um zu zeigen, wie es klingt, wenn der Bass beim C beginnt und nicht beim G oder Kontra E.

es fragt sich halt, wie die Töne in intaktem Zustand klingen und ansprechen.
Genauso schwach.

Der grundsätzliche Bassaufbau ist bei der Tango VM ähnlich wie bei der Tango IIIM, die ich habe. Und die Stimmplatten sind einerseits nicht die leistungsstärksten (die Tango war eben ein einfaches Modell seinerzeit). Und die Stimmplatte des Grundbasses als alleinige tonproduzierende Stimmplatte braucht einfach seine Zeit bis sie anschwingt. Und wenn sie obendrein nicht die größte und leistungsstärkste ist, dann ist der einchörige Grundbass eben naturgegeben nicht besonders leistungsstark. Aus dem Grund werden normalerweise der Grundbass nie alleine gespielt sondern so gut wie immer mit der Beibassoktave gekoppelt, die dann auf den Grundbass wie ein Kickstarter wirkt und dafür sorgt, dass die n bissl schneller in Fahrt kommt und obendrein den Ton, wenn auch eine Oktave höher, verstärkt. Das ist das ,was auch Arrigo schon weiter oben zu erklären versucht hat.

Diese tiefen Töne beim Akkordeon sind nicht der Bereich, wo die Stärken des Instruments liegen. Prinzipbedingt hat man da entweder einen eher schwachen Tonstart, wenn man dann bei voll klingendem Ton ein ausgewogenes Verhältnis zum Diskant haben will, oder man hat einen kräftigeren Start mit größeren Stimmplatten , dann aber dafür auch einen sehr kräftigen Bassklang wenn der dan richtig schwingt, und den Diskant dann eher schon zu übertönen droht. In dem Bereich ist ein Akkordeon schlicht und einfach ein Kompromissgeschäft und man muss sich entscheiden, welchen Tod man sterben will, bzw. sich entscheiden, was einem wichtig ist und dann dafür die Kröten schlucken, die auf dern Nachteilseite dann mit dabei sind.
 
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Ich stimme maxito vollkommen zu.

Die Bässe sollten kräftiger als Einzeltöne aus einem Diskantchor sein - gegenüber einem voll registrierten und mehrstimmigen Diskant sollten sie noch hörbar, aber nicht mehr dominant sein, so stelle ich mir das vor...
Genau so war lange die Vorstellung von einem perfekten gesamten Bass.
(Erst in den letzten (mehreren) Jahrzehnten ging der Trend zum dominanteren Bass.)
Wenn du jetzt von so einem Gesamtbass die dominantesten Chöre, also die hohen, wegnimmst, bleibt entsprechend wenig über.

Das Video von der Tango habe ich herausgesucht, weil dieser Spieler/Verkäufer unvorbereitet in das einchörige Register schaltet und versucht genauso weiterzuspielen wie in den anderen Registern und dann genauso überrascht ist wie du wahrscheinlich.
Normalerweise wird in solchen Verkaufsvideos, wenn es um die tiefsten Bässe geht, kontinuierlich das Tempo verringert und der Balgdruck erhöht, damit das nicht auffällt.
Ich glaube auch nicht, dass diese Tango kaputt ist und sich dieses Verhalten auch nach einer Optimierung so stark ändern wird.

Wenn es wirklich mit deiner Vorstellung einchörig sein muss, was ich nicht nachvollziehen kann, dann wirst du um größere Stimmzungen nicht herumkommen.
Helkonbass ist nicht zwangsläufig so knorrig. Da gibt es auch zahmere.

Und wie schon geschrieben, die teureren Erisos haben keinen Beibass, dafür größere Bassstimmzungen.
Das wäre also etwas für dich und zwar ohne große Nachteile außer dem Preis und auch mit grundsätzlich akkordeontypischem Bassklang.
Erich Sokollik (Eriso) rüstet so einen Bass auch nach, sogar ohne den Beibass ersatzlos zu entfernen, wenn Platz ist, den Bassstimmstock durch einen höheren Winkelstimmstock zu ersetzen.
Wahrscheinlich machen das andere kleine Akkordeonbauer auch, da weiß ich es nur nicht.

"Dem Land Tirol die Treue", na so etwas - damit habe ich gerade begonnen.
Bei mir war das ganz anders: Ich habe von Anfang an an die Tuba gedacht, also kräftig und obertonreich und nicht dünn und obertonarm, also mit vollem Bassregister, aber je nach Instrument ohne die höchsten Chöre.
Was mich aber gewaltig gestört hat, war ein sehr unpassender Oktavsprung bei Instrumenten mit G als tiefstem Basston statt E.
In so einem Fall habe ich es ganz anders gemacht, in diesem Fall sogar einchörig:
Basssolo mit rechts im 16'-Register und diese einfachen Akkord-Einwürfe mit der linken Hand, weil es bei diesen Akkorden weder auf die Tonhöhe noch auf die Umkehrung ankommt.
 
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Guten Abend,

vielen Dank. Unter günstigen Gebrauchtinstrumenten wird in der Richtung also kaum etwas zu finden sein, und wenn ich mal unerwartet viel Geld übrig habe, lohnt sich eine Fahrt nach Fürstenfeldbruck.
Wenn man neue, auch "Unterklasse"-Instrumente von der Stange kauft, bekommt man ja oft gegen Aufpreis höherwertige Stimmplatten. Ist es typischerweise auch möglich, auf denselben Stimmstock größere Grundbaß-Stimmzungen einzubauen, oder ist der Platz meist haargenau für die vorgesehene Größe bemessen?
Ich bin nicht generell gegen einen normalen mehrchörigen Baß, aber auch mal auf einchörig zu wechseln ist für meinen Geschmack die wichtigste Kontrastmöglichkeit. Weitere Baßregister wären mir gar nicht wichtig, aber nur mehrchöriger Baß nervt irgendwann. (Ähnlich stelle ich fest, daß ich im Diskant unbedingt ein eher kräftiges Tremolo will, es mich aber sehr nerven würde, z. B. auf einer Steirischen zu spielen, die nicht auf einchörig umschaltbar ist.)

Viele Grüße
H.
 
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Ist es typischerweise auch möglich, auf denselben Stimmstock größere Grundbaß-Stimmzungen einzubauen, oder ist der Platz meist haargenau für die vorgesehene Größe bemessen?
Nein, das geht nicht.
Der Stimmstock muss ersetzt werden, ggf. auch der Balg, wenn sich dann Bass- und Diskantstimmstöcke in die Quere kommen.
Du brauchst einen Stimmstock, der da, wo er auf der Planfüllung aufliegt, die selben Maße wie der originale hat, aber höher ist, also weiter ein den Balg hineinreicht.
Deshalb brauchst du für so einen Umbau jemanden, der entweder selber Stimmstöcke anfertigt oder (wahrscheinlicher) direkte Kontakte zu den Zulieferern in Castelfidardo hat.

Ich rate auch davon ab, ein einen Kleinstwagen einen Rennmotor einzubauen.
Nach dem Motor stören dich dann die Bremsen, das Fahrwerk etc, wie das ja auch schon andeutest:
Ähnlich stelle ich fest, daß ich im Diskant unbedingt ein eher kräftiges Tremolo will
Luxustuning am Billiginstrument führt auch für viel Geld nicht zu einem Luxusinstrument.

Mich würde jetzt doch interessieren, welche(s) Instrument(e) du aktuell hast, also an welchen Instrumenten du etwas auszusetzen hast und ob die keine Bassregister haben.
Ich kann mich nämlich schon daran erinnern, dass ich so einen Wunsch nach einem einchörigen Bass auch einmal hatte.
Das lag an der Morino (mit 5-chörigem Bass):
Das volle Bassregister war mir zu lärmig, das zweitunterste Register (Bass + Beibass + 1.Sekundant) auch nicht klar genug und das unterste (Beibass + 1.Sekundant) nicht tief genug.
Als ich mir dann mein Melodiebassinstrument zugelegt habe, hat mich das eines besseren belehrt:
Das einchörige Register passt sehr gut zu den einchörigen Diskantregistern, aber kann den anderen Registern kein Paroli bieten.
Im Endeffekt habe ich mich mit dem vollen (4-chörigen) Bassregister angefreundet, das im Vegleich zur Morino deutlich grundtöniger klingt.
(Deshalb wäre meine erste Tuningempfehlung auch, bei deinem Instrument die Öffnungen im Bassverdeck zu verschließen.)
Jetzt habe ich leisen präzisen einchörigen Bass für einchörige Diskantregister und vollen mehrchörigen Bass für mehrchörige Register.
Was will ich mehr?
auch mal auf einchörig zu wechseln ist für meinen Geschmack die wichtigste Kontrastmöglichkeit.
Das Problem entsteht, wenn das einchörige Bassregister so laut sein soll, wie das volle Bassregister, was einfach nicht möglich ist.
Entweder das einchörige Register ist zu leise oder das volle zu laut.

Ich sehe schon, du brauchst ein Zweitinstrument.
 

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