Equipment: state of the art 2022

  • Ersteller ChasmofmySoul
  • Erstellt am
Ja, auch Rocker heiraten und selbst wenn nicht machen Hochzeitskapellen meist quer alles und klingen meist überall sehr authentisch. Und nur mal so am Rande. Selbst in der Volksmusik spielen sich viele mit Metal warm und man sieht da viele Engl. Ich seh viel die kleinen Engls, den PRS MT15 und Revv G20.
 
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Du beziehst dich schon auf Metalbands, oder? Ich bin bei „Hochzeitskapelle“ stutzig geworden, da ja nach Metalbands gefragt war.
Jooh, das sollte in dieser Diskussion grundsätzlich berücksichtigt werden, denn nicht umsonst steht der Thread im "Metal"-Sub; der TS hat im ersten Absatz seines Startbeitrags genau darauf abgehoben ;) .

LG Lenny (für die Moderation)
 
Wir spielen mit Kemper Amps. Weiss nicht, ob das jetzt State Of Art ist für Death Metal, aber es ist einfach praktisch. Wir haben einen alten PC im Proberaum an der PA und können so spontane Ideen festhalten. Dazu muss ich noch erwähnen, dass wir auch Inears nutzen und es entspannter ist, einfach ein XLR Kabel einzustecken, anstatt mit dem Mikro vor der Box ewig den sweetspot zu suchen. Man hört sich gut, es ist gut zu transportieren und man ist nicht mehr so abhängig beim Monitormix des jeweiligen FOH-Mischers.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, die Trends haben sich seit 2013 schon etwas verändert. Damals gab es noch weitaus mehr Gitarristen, die Modelling abgelehnt haben und für die nur Bares, äh Röhren Wahres waren. Modelling war damals auch schon nicht mehr neu, diese Technologie wurde schon seit den 90ern immer populärer und hat mit dem Line6 POD so richtig in den Mainstream gefunden. Allerdings hat sich seit dieser Zeit eine Menge geändert, die Chips wurden immer leistungsfähiger und der Sound immer "realistischer".
2009-2013 gab es auch schon sehr gute Modeller (das AxeFX Standard müsste so um 2006 herum rausgekommen sein), aber die Akzeptanz war meiner subjektiven Meinung nach noch weitaus geringer. Früher hieß es immer, eine Röhre macht mehr Druck als eine Transe, diese Aussage konnte man dann 1 zu 1 auf die digitalen Modeller übertragen.
Man muss sich dazu nur einmal die alten Foreneinträge ansehen: "Welcher Röhrenamp wird für Metal empfohlen, welche Box, welcher Speaker, welche Gitarre?" Es gab damals auch eine wirklich gute und große Auswahl. Jetzt, durch Corona und andere dumme Weltereignisse sieht es mit den Lieferzeiten und den Verfügbarkeiten schlechter aus, von Preisen, die auch schon vor Corona immer wieder gestiegen sind, mal abgesehen.
Röhren gibt es momentan auch nicht mehr in der Hülle und Fülle, wie noch vor einigen Jahren.

Unabhängig davon, konnte man aber schon seit längerer Zeit einen Sinneswandel bei den Gitarristen erkennen, besonders bei den jüngeren, die in einer digitalen Welt aufgewachsen sind. Viele können und wollen sich auch kein Halfstack ins Wohnzimmer stellen, weil sie es einfach nicht wirklich benutzen können, gutes Master-Volume hin oder her. Die kleinen sog. "Wohnzimmer-Röhrenamps", die 100 Watt-Fullstacksound bei Zimmerlautstärke versprechen helfen auch nur bedingt, die klingen entweder durch die kleinen Speaker "boxy" oder brauchen auch etwas Luft zum atmen, damit sie klingen. Durch Corona waren Bandproben und Liveauftritte auch nicht mehr so einfach oder gar nicht möglich.
Ich behaupte einfach mal, das der schon bereits stattfindene Wandel schneller vollzogen wurde. In den letzten Jahren scheint das Gitarrespielen immer mehr aus der Mode gekommen zu sein, was man auch gut hier im Forum beobachten kann. Immer weniger tuen sich zusammen und gründen eine Band, dafür gibt es immer mehr einsame Helden, die im Alleingang am Rechner ganze Alben produzieren, ohne je eine Bühne gesehen zu haben. Deren Giglocation heißt dann z.B. Youtube.

Social Media, Youtube usw. ist weitaus wichtiger für das Marketing, als noch vor ein paar Jahren und gerade bei den Anhängern der etwas "moderneren", härteren Stile konnte ich eine Affinität zu Modellern erkennen, egal ob physisch oder als Plug-In. Die alten Blueser oder Classic Rocker konnten noch nicht so schnell abgeholt werden. Ich habe das Gefühl, dass ein Großteil digitalen Equipments von Metallern getestet wird.
Man muss sich nur einmal die Produktpalette der Firmen ansehen. Die meisten haben anfangs Ampsims oder IRs für Metalsounds rausgebracht. Dabei muss aber erwähnt werden, dass das i.d.R. auch keine "modernen" Eigenkreationen sind, sondern Sims der alten Bekannten. Nahezu jeder hat eine 5150-Sim auf dem Markt oder etwas in die Mesa Rectifier-Richtung, ein JCM 800 ist auch immer noch ein Standard. Wobei man auch sagen muss, dass man mit einem Modeller, einen Amp bzw. Sound schon sehr stark verbiegen kann und auch ein alter Marshall dann mal schnell für modernen Metal fit gemacht werden kann. Heute gibt es aber selbst den edelsten Boutique-Cleanamp als Sim bzw. dessen Boxen als IR. Die Akzeptanz scheint also auch bei den alten Hasen und den Nicht-Metallern zu steigen.

Bei den Gitarren hat sich die Auswahl an Modellen mit mehr als 6 Saiten auch erhöht. Das ist u.a. auch den musikalischen Trends geschuldet. Tosin Abasi hat gezeigt, dass man auch mit 8 Saiten Musik machen kann. Meshuggah haben 2006 "Nothing" neu mit 8-Saitern aufgenommen (das war dann sogar vor 2009 ;)). Multiscale ist toll, wenn man einen straffen Saitenzug auf den tiefen Saiten behalten möchte, die Tunings sind in den letzten Jahren auch immer tiefer geworden und nicht jeder möchte langsamen Stoner- oder Doom Metal spielen. Wobei die meisten (Metal-)Gitarristen anscheinend auch heute noch auf 6-Saiter mit geraden Frets zurückgreifen.

Amps, Boxen, Speaker, Gitarren, Pickups, Effekte usw. müssen auch entsprechend für diese Musik ausgelegt sein. Ein jahrzehntealter EMG 81 ist da aufgrund des Voicings (klarer Sound, Bässe beschnitten usw.) immer noch ein Werkzeug der Wahl, Fishman versucht momentan aggressiv Marktanteile abtzugreifen, wobei auch schon viele Gitarristen wieder davon weg sind (s. oben). Es gibt alle paar Jahre mal "die" Trendmarke. Der Mesa Boogie Rectifier ist gerade nicht so gefragt, wie noch vor 15 Jahren, von ENGL hört man auch nicht mehr so viel, wie noch vor 10 Jahren. Dafür gibt es heute Marken wie Revv oder Fortin. Der Peavey bzw. EVH 5150 scheint immer noch einer der Metalamps zu sein. Tubescreamer und Noisegate sind immer noch up-to-date, genauso wie die V30-Speaker. Ein Seymour Duncan SH-4 JB oder DiMarzio Super Distortion, zwei sehr oft verkaufte Humbucker, was Metalsounds angeht, sind dagegen immer weniger gefragt, da sie einfach nicht so gut mit den neuen Sounds zurecht kommen. Marshall hat m.M.n. schon seit langer Zeit verschlafen, seine Macht als Industriestandard für harte Sounds zu behaupten. Der Mode Four konnte nichts gegen Rectifier und Co. ausrichten und der JVM ist ein wirklich toller, flexibler Amp, aber da waren viele Gitarristen schon ganz woanders unterwegs.

In der letzten Dekade habe ich auch noch vermehrt über echte Amps gespielt, abends dann über den Rechner, aber mittlerweile gibt es halt immer bessere Produkte, die sehr vielseitig und überzeugend klingen. Es muss nicht gleich ein AxeFX oder Kemper sein. Mit einem Audiointerface, Monitoren und einem guten PlugIn zzgl. guter Impulse Responses erzeugt man heute ohne viel Aufwand sehr gute Sounds, die leise gut klingen und die man ohne Probleme recorden kann, ohne groß mit Mikros oder lauten Amps hantieren zu müssen.

Es gibt aber heute auch die ganz andere Fraktion junger Gitarristen, die Metal machen, aber einfach total auf die analoge Schiene abfahren. Da muss es dann ein fettes Orange-Topteil anstatt eines Kempers sein. Es kommt immer darauf an, was man unter "modernen" Metal versteht. Manche Gitarristen verbinden diese Musik auch mit Vintage-Gear und -Sounds.

Heute gibt es halt eine riesige Auswahl an Equipment. Der Metaller muss nicht mehr zwangsläufig einen Marshall JCM 800 mit BOSS SD-1 davor spielen. Es gibt unzählige Marken und Modelle, mal etwas gefragter, mal etwas "altbackener".

Ich bin gespannt, wo die Reise hingeht, gerade in Bezug auf die momentan vorherrschende "Röhrenknappheit" (vielleicht ist die auch gefühlt schlimmer, als eigentlich in Realität). Nicht, dass ein Gitarrist noch gezwungen wird auf Kemper und Co. umzusteigen, weil er nicht mehr die passenden Röhren bekommt. Flatternde Hosenbeine machen aber auch 2022 noch sehr viel Spaß :) und irgendwie gehört ein schönes Stack auch zu einem "gepflegten" Bühnenbild für die Metalshow :rock:
Das das Segment Digitaltechnik aber weiterhin zunehmen wird, sehe ich aber als gegeben an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 11 Benutzer
Also ich bin vor gut 2 Jahren auf ein Helix Floorboard umgestiegen. Hatte mehrere Gründe.
  • Ich hab noch meinen Sound gesucht, und wollte nicht ewig Geld in anderes Equipment stecken
  • Ich wollte die Bühne leiser bekommen
  • Ich wollte weniger Zeug schleppen, möglichst all-in-one
Was soll ich sagen, hat wunderbar funktioniert. Bin bei einem Friedman BE-100 (BE/HBE channel) mit einer 4x12" Mesa/Boogie 4FB V30 hängen geblieben (das ich mir so kaum leisten könnte; schon gar nicht nur um meinen Sound zu finden)
Dazu noch einen klassischen Tubescreamer vorneweg und ab geht die Luzi. Ich steh jetzt nicht so auf den klassischen fetten Metalsound, sondern mehr auf den dreckigen Metalsound (z.B. die ersten beiden Iron Maiden Scheiben).
Um klanglich zu variieren kann ich ja beliebig Effekte einsetzen.

Und ich bin der Meinung, das die Unterscheide von einem guten Modeller zu einem echten Verstärker überbewertet werden. Hier im Board werden sicher einige den Unterschied heraushören, aber das ist ja nicht die Zielgruppe die die meisten Bands im Auge haben. Die überwiegende Zielgruppe hört die Musik als MP3 komprimiert über irgendwelche "Bluetooth Kopfhörer" oder "Bluetooth Brüllwürfel" vom Handy abgespielt an. Also ich sehe eher da den Flaschenhals beim Sound. Im Studio mit Lautsprechern bei denen einer über 1.000 Euro kostet würden das wohl einige Menschen hören, aber nicht bei Bluetooth Kopfhörern für 30 Euros.
Earbuds.jpeg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
So gestern war ich auf einem Bury Tomorrow Konzert. Die Vorband nutze definitiv Kemper auf der Bühne, Bury Tomorrow selber spielen mit zwei Quad Cortex. Was ganz interessant ist war, dass sie für die Produktion der letzten beiden Songs das Gojira Plugin für die Gitarren verwendet haben. Das hätte ich tatsächlich nicht gedacht.

Bei den ganzen rig rundowns die auf YouTube rumschwirren (pre Corona) waren Kemper und AxeFx bereits schon sehr präsent, was den Sound auf der Bühne anging. Denke dass sich das ganze mit den Modelleren die seit dem auf den Markt gekommen sind, sicherlich noch stärker in diese Richtung entwickelt hat. Somit denke ich, dass der klassische amp auf der Bühne wirklich an Bedeutung verloren hat/verliert und durch die Kompaktheit ersetzt wird/wurde.
Subjektiv wäre ich davon ausgegangen, dass für Produktionen dann doch eher auf das „Original“ gesetzt wird. Mittlerweile geht die Tendenz dort vermutlich auch eher in die gleiche Richtung.
 
War gestern auf kleinem Biker Festival, da war alles kunterbunt gemischt, Combos, Top Teil, Boxen, Kemper..
 
Letzte Woche auf einem Rock- und Metal-Festival gespielt. Kann auch nur beifügen:

4 Bands, wir waren die einzige mit Digi-Teilen (2x Helix und 1 Bias Rack). Restliche Bands: geboosteter Marshall SC20, Bugera 333, Peavey 6505, Marshall Valvestate (die waren eher Classic Rockig unterwegs). Alles bis auf die Valvestates hingen an 4x12 Cabs.

Was hat mir das mal wieder gezeigt? Unser Sound auf der Bühne war nicht matschig. Bei den restlichen Bands war es teils kritisch, da sie den Verstärker so laut aufgedreht haben (Open Air), dass man anstatt die große PA ihre 4x12er gehört hat. Unangenehm wenn man nah an der Bühne stand. Weiter weg war's aber dann geil, da kam's halt aus der PA.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Tosin Abasi hat gezeigt, dass man auch mit 8 Saiten Musik machen kann. Meshuggah haben 2006 "Nothing" neu mit 8-Saitern aufgenommen (das war dann sogar vor 2009 ;))

Zu Tosin Abasi:

Aus einem aktuellen Interview mit Tosin Abasi und Javier Reyes:

I understand you guys did a complete mix of the album with plug-ins, scrapped it, and re-did the mix with real tube amps. Why did the tube amps win out?

Abasi:
We’ve used modelers for over a decade and were using them exclusively at one point. These things have become indiscernible from their real tube counterparts. On this record, we were getting plug-in tones that we were happy with, but we had a loud room with some cool amps, so just for shits and giggles we reamped some things to see if the quality of the tone was different, and we found that particularly in the low-mids and the lower frequencies there was just a different character to a mic on a loud cab. We objectively decided that we were getting more life out of the recorded tones and we were happier with the behavior in the low end. So, we ended up re-tracking everything, and we would compare each section we re-amped to the printed plug-in preset tone we had, and we were always happier with the recorded re-amped version. We were being very objective, and we did A/B them.

Reyes: Ninety-five percent of the guitar tones on there are real amps. This was the first time that we did that. On previous albums, everything’s always been Axe-Fx. We did have a whole mix of the album where all the tones were Neural DSP plug-ins and Axe-Fx, but for some reason we were like, “Yo, let’s just try real amps” and we got results that we were happy with. We were like “Right, we'll do the whole album again!” It was just a matter of thinking about what the songs needed. The plug-ins didn’t sound bad, but we were getting some really good results out of the real amps, and we were like, “Why fight it? Let’s just keep using that.”

“I still don’t know which is better in general, but after doing the entire album with amps, there’s definitely a thing to real amps that I think all of the digital companies still haven’t been able to replicate.”
—Javier Reyes


---


Zu Meshuggah:

Meshuggah switched up their amp game on latest album:

“In the studio, most of our albums have fallen back on Dual Rectifiers. Those are the go-to amps for us,” said Meshuggah guitarist Mårten Hagström. “This time, I found the EVH 5150 III 100-watt heads to be exactly what we were looking for. They had the gain, control and Mesa/Boogie-ness we needed, but with a more raw and unbridled kind of tone. They sounded less predictable, more organic.”


---



Damit steht fest, dass sowohl Animals as Leaders als auch Meshuggah - beide ihres Zeichens musikalische Pioniere - ganz aktuell auch auf Röhren-Amps setzen, wenn sie den besten Sound haben wollen.



:hat:
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 4 Benutzer
... Und Satriani hat sein neues Album mit einem Plugin aufgenommen, da er den Sound einfach am besten fand... Gehört hats keiner ;)

Wir sind in einer Zeit angekommen wo es nicht mehr hörbar ist, es ist eine emotionale Sache....

Spiele in 2 Bands und mit Kemper und die anderen Gitarristen mit Amps und Pedalen und wir respektieren uns gegenseitig und das Equipment, das ist das wichtigste ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ob die Fishman Fluence State of the Art im Metal sind bezweifele ich, genauso aber auch die Aussage Marketing über Funktion/Klang.
Sie bieten durch die Fertigung eine geringere Streuung als klassisch mit Draht um Magnet gewickelte, sie bieten in der Regel zwei unterschiedliche Charakteristika und - das ist das Wesentliche - Nebengeräuschunterdrückung. Und das vor allen Dingen bei ihren Singlecoils. Dies hat zur Folge, dass man ohne Probleme eine Singlecoil-Harfe mit aufgerissenem Ultrahighgain-Amp spielen kann.

Wenn ich mir den Hype um andere Pickup-Hersteller anhöre, die wirklich nur einen Draht um Magnete wickeln, aber dann ihre Nutzer/Endorser säuseln, sie würden so nuanziert artikulieren, dass man hören kann, wieviel Flüsdigkeit im Kondensator ist.
Es ist nur Draht, der vernünftig in bestimmten Wicklungszahlen um bestimmte Magnete geführt werden muss. Das ist beileibe keine Raketenwissenschaft, für die es derartige Wickler sie verkaufen.

Ich darf mir regelmäßig Rezensionsmaterial - vorwiegend Metal/Heavy Rock - antun. Mir ist es egal, ob der Sound aus einer physischen Transe, Class D, Vollröhre, Hybrid, Modeller, Profiler oder einer Softwarelösung kommt, es eine Vintagegitarre ist, deren rissiger Nitrolack die Schwingungen fördert, deren Elektrik bummelig 60 Jahre alt ist oder eine 8 String mit fanned und tempered Frets mit optimierter Tiltposition der Pickups und Evertunesteg.
Was mir nicht egal ist, ist der Klang bzw. der Job des Mixers.
Und da nervt mich - das ist nicht per se der als scoopig benannte Sound der E-Gitarre, sondern ein Mix, der so klingt, als hätte man Loundness exponenziert.
Das Schlagzeug ploppt nur dumpf (Bsp dafür sind u. a. die letzten Alter Bridge Produktionen, viele ProgMetal-/Djent-Kapellen. Alles im Tief- und Tiefmittenbereich.

Damit fehlt dem Klang eine gewisse Leichtigkeit.
Höre ich mir z. B. Sepultura (egal, ob mit Cavalera an den Drums oder seine Nachfolger) oder auch Soulfly an, merkt man, wie lebendig allein ein top-gemischtes Schlagzeug zum Gesamtsound beiträgt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Und da nervt mich - das ist nicht per se der als scoopig benannte Sound der E-Gitarre, sondern ein Mix, der so klingt, als hätte man Loundness exponenziert.
Das Schlagzeug ploppt nur dumpf (Bsp dafür sind u. a. die letzten Alter Bridge Produktionen, viele ProgMetal-/Djent-Kapellen. Alles im Tief- und Tiefmittenbereich.

Damit fehlt dem Klang eine gewisse Leichtigkeit.
Höre ich mir z. B. Sepultura (egal, ob mit Cavalera an den Drums oder seine Nachfolger) oder auch Soulfly an, merkt man, wie lebendig allein ein top-gemischtes Schlagzeug zum Gesamtsound beiträgt.
Wahre Worte!
Aus dem Grund haben wir bei unserer neuen CD Ohne Hilfsmittel "live" eingespielt. Auch wenn wir 2 Gitarristen sind und leicht unterschiedliches Timing haben, macht genau das den Sound aus ;) Hoffentlich gefällts danach auch anderen ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... Und Satriani hat sein neues Album mit einem Plugin aufgenommen, da er den Sound einfach am besten fand... Gehört hats keiner ;)

Hat er aber offen kommuniziert und das wurde auch entsprechend diskutiert.
Satch hat auch in Vergangenheit schon öfters Solid State Zerre in Form von Pedalen genutzt.
Ob er jetzt "Metal" macht, darüber kann man sich streiten.

Wir sind in einer Zeit angekommen wo es nicht mehr hörbar ist, es ist eine emotionale Sache....

Das ist DEINE Interpretation - das gilt aber nicht für jeden.
Neben der "Hörbarkeit" kommt auch noch das Feeling beim Spielen hinzu.
Und es gibt halt einfach Gitarristen, die aus guten Gründen immer noch keinen Kemper oder AxeFX spielen. Die sind auch nicht alle blöd oder "emotional" vorbelastet. ;)

Spiele in 2 Bands und mit Kemper und die anderen Gitarristen mit Amps und Pedalen und wir respektieren uns gegenseitig und das Equipment, das ist das wichtigste ;)

Dass friedliche Koexistenzen der verschiedenen Technologien möglich (und auch wünschenswert sind), darauf habe ich schon mehrfach im Forum hingewiesen, z.B. hier - insofern hoffe ich mal, dass du diese Ansprache allgemein an die Leserschaft gerichtet hast. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist DEINE Interpretation - das gilt aber nicht für jeden.
Neben der "Hörbarkeit" kommt auch noch das Feeling beim Spielen hinzu.
Und es gibt halt einfach Gitarristen, die aus guten Gründen immer noch keinen Kemper oder AxeFX spielen. Die sind auch nicht alle blöd oder "emotional" vorbelastet. ;)
Ich hab noch keinen erlebt, inklusive mir, der den Blindtest erfolgreich absolviert ..... und ich habe noch nicht mal Transistoren neben Röhren geduldet ...
Wir haben 2022 und da ist doch einiges passiert ....

Keiner meiner Bekannten und Gitarristen würde sich anmaßen zu behaupten er würde es spüren oder fühlen, und da sind exzellente Leute dabei die auch nur Röhren spielen. Und das seit 30 Jahren.

Fakt ist, dass hier das emotionale vor dem Ergebnis steht, da sind sich zumindest die RL Gitarristen die ich kenne, alle einig ....

Und spätestens wenn Du Live spielst und der Raum, das Micro ins Spiel kommt, oder im Studio aufnimmst, bleibt von Deiner Box und Amp immer weniger übrig, das solltest Du wissen als Fachmann für Hardware ;)

„Neben dem Kemper werden auch wieder echte Amps eingesetzt. Wieder an Knöpfen herumzudrehen besitzt etwas Nostalgisches“
Corey Beaulieu / Trivium

„Die letzten Alben habe ich alle mit dem Kemper eingespielt. Beim Head-To-Head Vergleich mit dem analogen Verstärker merkt man keinen Unterschied. Man weiß ja, es ist eine schwierige Kiste, den Sound den man vor der Box hört über die Monitore zu bekommen. Egal ob ich im Studio bin oder auf der Bühne stehe, ich habe mit dem Kemper immer den gleichen Sound.“
Wolf Hoffmann/Accept

„Bei dem aktuellen Album, waren die Kemper-Profiles so gut und überzeugend, dass sie genauso übernommen wurden. “
Luke Morley/Thunder

„So sehr ich meinen MK IV und andere echte Verstärker liebe: Man kann nicht leugnen, dass der Kemper großartig klingt. Ich nehme heutzutage gerne den Kemper, anstatt unzählige Stunden das Topteil und die Box einzustellen. Im Studio sowie Live.“
Jim Matheos / Fates Warning

„Dead Men haben wir hauptsächlich mit Kemper eingespielt, weil es so bequem und konstant ist“
Corey Beaulieu / Trivium


„Normal spiele ich Rectifier mit Abnahme über M149 Neumann Mikrofone. Ich wollte Live den gleichen Sound wie bei den Studioaufnahmen. Dann habe ich begonnen abzuwägen und den Kemper und meine Profile eingesetzt. Somit ist der Sound immer gleich.
Richard Z. Kruspe / Rammstein

„Ich nutze klassische Röhrenverstärker, aber auch Modeling kommt bei mir zum Einsatz. Zum Beispiel der Fractal Audio Axe-FX III, da das auch eine entscheidenden Vorteil hat: Viele Studiosounds die teils viele Effekte haben, kann ich so 1:1 einsetzen“
Keith Urban

„Kemper habe ich getestet und habe auch einen. Aber, und das wird jetzt doch viele überraschen, ich bin einfach gestrickt was Equipment angeht und nutze mein Synergy Amp System. Das Potential des Kemper ist jedoch enorm. Die haben ganze Arbeit geleistet.!“
Steve Vai

„Auf der ganzen Platte habe ich keinen einzigen Amp gespielt. Ich habe viel in diverse Amp Plugins investiert“
Michael Sagmeister
 
Und spätestens wenn Du Live spielst und der Raum, das Micro ins Spiel kommt, oder im Studio aufnimmst, bleibt von Deiner Box und Amp immer weniger übrig, das solltest Du wissen als Fachmann für Hardware ;)

Man kann zumindest bei der Aufnahme eines echten Amps mit Mikro vor der Box so einiges falsch machen bzw. ein optimales Aufnahme-Ergebnis verhindern - das weiß ich auch als Nicht-Fachmann für Recording.
Insofern sehe ich es natürlich, dass Plugins, Kemper und AxeFX da eher "idiotensicher" sind, um das mal so salopp zu formulieren.
Und btw habe ich gar nichts gegen das AxeFX, habe da auch schon sehr gute Sounds gehört.

Schau, du hast vorher gesagt, man solle sich gegenseitig respektieren hinsichtlich des Equipments, das man nutzt.
Aber du beharrst gleichzeitig darauf, dass quasi keinen Grund gibt, nicht auf den Kemper umzusteigen, außer eben aufgrund von Gefühlsduselei. Und bringst diese Blindtests ins Spiel.

Der Kemper kann dir immer nur eine Momentaufnahme deines Amps liefern.
Wenn du genau DEN Sound immer nutzt, ist das sicherlich praktisch.
Sobald du an den Reglern drehst, wird er sich aber nicht verhalten wie der echte Amp.
Das ist ja auch der Grund, warum es die vielen tausende Profile von jeweils einzelnen Amps gibt, mit den unterschiedlichsten Einstellungen.
Da hat auch nicht jeder Lust drauf, erstmal alles auszuprobieren um dann das zu bekommen, was man mit ein paar Handgriffen am echten Amp schneller erzielt hätte.

Es gibt immer Pro- und Contra Argumente.
Modeling hat seine Daseinsberechtigung - und das nicht erst seit 2022, sondern auch schon zu Zeiten der kleinen Line6 Pod Bohne (die ich übrigens auch gekauft hatte, als sie erschienen ist, genauso wie den ersten Flextone Amp).
Es ist einfach praktisch, viele renommierte Studio Gitarristen haben die kleine Bohne auch Jahre später noch genutzt, wenn sie z.B. mal schnell was für einen Werbe Jingle einspielen sollten.

Friedliche Koexistenzen!
Wie ich schon gesagt hatte.
Dann aber bitte ohne diese Belehrungen, warum Röhrenamps so unnötig seien. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Schau, du hast vorher gesagt, man solle sich gegenseitig respektieren hinsichtlich des Equipments, das man nutzt.
Aber du beharrst gleichzeitig darauf, dass quasi keinen Grund gibt, nicht auf den Kemper umzusteigen, außer eben aufgrund von Gefühlsduselei. Und bringst diese Blindtests ins Spiel.
Na, na, na, das ist eine kleine Unterstellung die so nicht stimmt ;) Ich spiele doch mit Gitarristen zusammen die völlig traditionell eingestellt sind : Metal Band Peavey Topteil mit 4x12er Peavey Box und Pedalboard - Coverband Victory Topteil und 2x12er Box und Mega Pedalboard ;)

Und weder die versuchen mich zurück zu Röhren zu bringen noch würde ich mir anmaßen ihnen zu sagen sie sollen ein Modeling oder Profiler nutzen.

Oder mein Cousin, eingefleischter Real Amp Spieler, hat zwischen 30-40 Amps am Start und bestimmt , keine Ahnung, 100 Pedale. Der kann mit Kemper und Co.2 gar nix anfangen, nicht wegen dem Sound, sondern wegen dem ganzen drumherum. Er will Kabel verbinden, die Pedale einstellen, den Amp einstellen usw. und wir Koexistieren ;)

Also ich möchte niemand bekehren, sondern jeder soll Dinge nutzen die wer will. Das ist das was ich schon immer denke und sage.

Dann aber bitte ohne diese Belehrungen, warum Röhrenamps so unnötig seien. :)
Das habe ich nicht gesagt. Ich sehe das eher exakt wie diese Aussage:

„Neben dem Kemper werden auch wieder echte Amps eingesetzt. Wieder an Knöpfen herumzudrehen besitzt etwas Nostalgisches“
Corey Beaulieu / Trivium

Was sich ja auch mit Deiner Aussage deckt. :prost:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Na, na, na, das ist eine kleine Unterstellung die so nicht stimmt ;)

Kam halt grad so rüber. ;)

„Neben dem Kemper werden auch wieder echte Amps eingesetzt. Wieder an Knöpfen herumzudrehen besitzt etwas Nostalgisches“
Corey Beaulieu / Trivium

Natürlich macht die Haptik eines "echten" Amps auch was aus - aber bei der Aussage schwingt eben auch mit, dass es eben eine weniger rationale Entscheidung sei, einen herkömmlichen Röhrenamp zu nutzen, als viel mehr "nostalgische Gründe", also auch das, was du mit "emotional" beschrieben hast.

Mir ging es bei meinem ersten Post nur darum, hier darüber zu informieren, was Tosin Abasi und Meshuggah gerade an Equipment nutzen, zumal beide vorher erwähnt wurden und gerne als Pioniere im Metal Bereich gesehen werden.
Diese Grundsatzdiskussion, welche Technologie nun "besser" ist, gab es glaub ich im Forum schon mal. :engel:

jeder soll Dinge nutzen die wer will.

Da stimme ich dir voll und ganz zu! :)
 
Bei den Profis würde ich das nicht allzu ernst nehmen. Ein Tosin Abasi z.B. wechselt seine Endorsements doch unheimlich häufig und jedesmal ist der Sound toller als zuvor usw.
Letztlich können dir mit den meisten Sachen ihr Ziel erreichen.

Die Diskussion über "State of the Art" macht glaube ich beim Recording deutlich mehr Sinn, denn hier ähnelt sich dann am Ende doch sehr viel, egal ob Plugin oder Röhrenamp.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gespielt wird was gerade In ist, state of the art ist, oder eben einfach verfügbar und bezahlbar ist. Das ist nicht neu sondern ein sehr altes Prinzip. Es gibt die Standard-Metal Amps, DIGI Zeugs seit den 90ern. Vergessen wird oft die Versalitat der so genannten Metal Amps. Ich bin Happy mit einem 6505 in allen Stilen.
Setzt man ein Torpedo Captor, oder OX Box, oder ähnliches ein, sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt. Ich sehe in der Mischung aus Digitalem und Analogen den Weg.

Für die Beurteilung eines Line 6 HD 500 empfehle ich immer Be'Lakor. Wie würden die mit analoger Technik klingen!?
 
Hab aufm Festival mal drauf geachtet, as die tourende Zunft macht.
Es ist wirklich jede erdenkliche Kombination vertreten. Inkl. Dekowand von Orange sowie gemischte Kombinationen innerhalb einer Band.

Vor ein paar Jahren hat mich bei digital spielenden Bands die fehlende Verstärkerwand gestört. Jetzt ist es eher gegenteilig. Ich hab mich dran gewöhnt, dass keine Boxenschränke mehr auf den Bühnen stehen. Und die Orange-Deko fand ich eher unnötig.
So ändern sich zu den hör- auch die Sehgewohnheiten.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben