Tonleitern und Akkorde

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josh98
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Hey Zusammen, ich bin Anfänger E-Gitarrist und kenne mich bisher nur ein wenig in der Musiktheorie aus.
Was ich bisher nicht verstanden hab ist, wie man Akkorde und Tonleitern verbindet.
Ich kann ein paar Tonleitern und ein paar Akkorde ganz i.O. spielen. Jetzt würde ich gerne mit einem Looppedal den Rhythmus bspw. mit ein paar Powerchords aufnehmen und darüber ein Riff spielen das auf einer Tonleiter basiert.
Woher weis ich welche Akkorde mit welcher Tonleiter harmonieren?
Ich hoffe die Frage ist nicht allzu blöd und danke jetzt schonmal für eure Antworten.
Lg
 
Eigenschaft
 
Woher weis ich welche Akkorde mit welcher Tonleiter harmonieren?
Ich hab u.A. mit diesem Video begonnen mich in die Theorie reinzuarbeiten. Er baut darin Chordprogressionen (Chordfolgen) in E-Moll, es passen also zB. alle Töne der E-Moll-Tonleiter oder E-Moll-Pentatonik über diese Chordfolgen.
Die meisten nachfolgenden Antworten werden dir zu Büchern oder einem echten Lehrer raten, was natürlich nicht verkehrt wäre, aber ich finde dieser Kanal hat alles was man für den Anfang braucht.
Du kannst mit deinem Looper auch gleich probieren ob das was ich geschrieben habe stimmt. :)

 
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Ich hab u.A. mit diesem Video begonnen mich in die Theorie reinzuarbeiten.
Die Videos von dem Typen finde ich auch total genial! Es ist sehr fundiert, aber trotzdem einfach zugänglich.
Er hat eine Menge gute Videos, auch z.B. über Songwriting. (y)
 
Q
  • Gelöscht von peter55
Er baut darin Chordprogressionen (Chordfolgen) in E-Moll, es passen also zB. alle Töne der E-Moll-Tonleiter oder E-Moll-Pentatonik über diese Chordfolgen.
Da würde ich aber zu mehr Differenzierung raten.

Die Denkweise "Such dir ne Akkordfolge in X-Dur/Moll" + "Tonleiter X-Dur/Moll" = "fertiges Kochrezept" greift meine ich zu kurz.

Ich würde empfehlen, sich das mal so vor Ohren zu führen: Man suche sich eine Kadenz bzw. einen Backingtrack in Em.
Dann dazu die Em-Tonleiter (E-F#-G-A-B-C-D).

Und dann nicht einfach wahllos ausprobieren, sondern nimm mal nur den Ton E und versuch zu hören, wie sich der mit den verschiedenen Akkorden dieser Kadenz verhält.
Dasselbe dann mit F#, G,.... usw.
Kommt in der Kadenz etwa ein Bm vor wird etwa der Ton C mit diesem Akkord eher einen Kleinkrieg anfangen wenn er länger dazu klingt - obwohl Bm ein Stufenakkord aus der Em-Tonleiter ist und der Ton C ebenso Teil der Em-Tonleiter ist. Das ist kein Verbot, sowas zu spielen, ist eher ein wenig wie der Gebrauch von Gewürzen beim Kochen: Ein ganz klein bisschen muss, damits nicht total eintönig ist, gekonnt eingesetzt peppt es richtig auf, ein Hauch zu viel und die Suppe ist versalzen - der TO hört beim ersten Versuch klarerweise nur die "versalzene Suppe", wenn er über einen Bm ein C schrammelt, dann kann man ja als nächstes versuchen, diesen Ton C mit anderen Tönen so in den Akkord einzubauen, dass es schlüssig klingt ("die Richtige Dosis Salz finden" wenn man so will).

Ähnliche Übung anders herum:
Folge mal nur den Akkorden. Ist die Kadenz Em-C-G-D spielst du parallel zu den Akkorden die Töne E-C-G-D (Anm: Klingt stinklangweilig)
Dann die nächste Akkordstufe (das solltest du dir anschauen, Stichwort Terzschichtung und Stufenakkorde), wären in dem Fall die Töne G-E-B-F# (Klingt schon nach mehr oder?^^)
Übernächste wäre B-G-D-A - das klingt sogar schon wieder etwas langweiliger weil die Quinte nach der Oktave das konsonanteste Intervall ist.
Bis jetzt wären es zu jedem Akkord nur Töne gewesen, die sowieso in diesem Akkord gespielt werden. Die nächste "Schicht" wäre D-B-F#-C. Da beginnt sich dann wirklich was zu tun und es wird merklich farbiger.


Wichtig ist: Du musst wissen wozu du gerade spielst, es ist nämlich nicht egal, welcher Akkord gerade klingt und auch, was du dazu spielst, nur Griffpositionen einer Tonleiter auswendig lernen und willkürlich zu diversen Akkorden aus dieser Tonleiter ausprobieren ist ein wenig, wie wenn man sich den Weg zu einem Ziel auf einer Karte anschaut und dann mit verbundenen Augen ins Auto steigt, wird selten das gewünschte Ergebnis haben und sogar, wenn man nicht sofort im Straßengraben landet wird der Lerneffekt eher überschaubar sein.



Das ist aber mal alles primär Harmonik ("Wie wirkt das Zusammenspiel dieser Töne")
Das ist erst die halbe Miete, das Ohr will nicht nur schlüssige Harmonien, sondern auch schlüssige Melodien - Musik hat eine horizontale und eine vertikale Komponente.

Grüße
 
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Nicht falsch verstehen, Du hast ja bei Deinen Worten viel Wahrheit drinnen nur ist Deine Ausführung für Anfänger viel zu kompliziert.

Derzeit gebe ich viel Unterricht und glaube mir, ein Anfänger würde bei soviel Input zum improvisieren ruckzuck die Segel streichen.
Die sind oft schon mit weit aus weniger Input überfordert,

Da ist der "einfache" Ansatz von @abolesco deutlich einfacher zu verstehen und umzusetzen.
 
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Nicht falsch verstehen, Du hast ja bei Deinen Worten viel Wahrheit drinnen nur ist Deine Ausführung für Anfänger viel zu kompliziert.
Primär verstehe ich das eigentlich eher als Kompliment :engel: :prost:

Aber du hast schon recht, "Heureka" wird's wohl kaum machen, aber ich kann die Grundintention ja noch mal in eine Zeile fassen:
Akkordfolge + Tonleiter = Fertig ist zu einfach. Versuche ein Gespür dafür zu bekommen, was welcher Ton in welchem Akkord macht.

LG
 
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... nur ist Deine Ausführung für Anfänger viel zu kompliziert.
Ob einem das kompliziert vorkommt, oder im Gegenteil ganz intuitiv klar und eindeutig, ist wohl eine Frage des Typs.

Ich persönlich finde es (und fand es damals als Anfänger) viel komplizierter, mich als Anfänger mit theoretisch überfrachteten Unsinnigkeiten wie Pentatonik und Tonleitern aller Art herumschlagen zu müssen. Viel simpler und klarer war mir immer die Methode: Spiel` nach, was Dir gefällt.
Wie man das dann theoretisch kategorisieren kann, kann man zu einem späteren Zeitpunkt noch immer lernen, wenn man Lust darauf hat.

Thomas
 
Woher weis ich welche Akkorde mit welcher Tonleiter harmonieren?
Dazu verwendest Du das Stufenmodell.

Im Beispiel hier von den Tonleitern C-Dur bzw. A-Moll ausgehend die passenden Stufenakkorde:
C-Dur: C // Dm // Em // F // G // Am // H dim
A-Moll: Am // H dim // C // Dm // Em // F // G

Und hier ist die vollständige Tabelle zur Kichentonleiter im ionischen (Dur) Modus:

Tabelle-Tonart-bestimmen.jpg
 
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Woher weis ich welche Akkorde mit welcher Tonleiter harmonieren?
Puh, diese Frage ist imho nicht mit einem simplen Forenpost abgetan.
Wo das Thema für Einsteiger gut erklärt wird ist mmn bei Tom Bornemann.



Es wäre sinnvoll sich erstmal damit vertraut zu machen und falls dann noch Sachen unklar sind hier gezielt nachfragen.
 
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... ich würde gerade zu diesem Thema am Anfang einen Gitarrenlehrer nehmen, da dies unheimlich Zeit und Nerven spart ;)
 
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Ansonsten gibt es auch noch dieses Buch. Das ist allerdings nicht ohne und erinnert mich an ein komplexes Schulbuch, mit Übungen, etc. Es ist gut gemacht, aber man muss schon motiviert sein, sich darauf einzulassen.
 
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Hi, noch'n Nachzügler-Tipp, falls du noch etwas Basismaterial zum "Studieren" brauchst. Das sind die Tonleiter-/Akkordbezüge in einer Tabelle dargestellt. Hab ich für meine Schüler erstellt und verwende das als Nachschlagewerk und zum Üben/Transponieren in alle anderen (benötigten) Tonarten. Ist ziemlich kompakt und beinhaltet alle Informationen zur Harmonie-/Melodierelation (theoretisch). Falls du Fragen dazu hast. gerne melden...Beste Grüße Olaf
 

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  • CdurAmoll_StufenAkk_02.pdf
    55 KB · Aufrufe: 198
*Edit: Hierher eingegliedert (siehe auch #15 nachstehend)*

Ich befürchte es gibt keinen einfacheren Weg, aber vielleicht habt Ihr ja Tipps.
Wenn ich mir eine Akkordfolge aufnehme um dann dazu zu dudeln, finde ich irgendwann durch Versuch und Irrtum die passende Tonleiter bzw. Skala.
Bin mir dann aber manchmal nicht so sicher ob ich meinem Gehör trauen kann.

Gibt es da einen schnelleren Weg außer wirklich Harmonielehre drauf zu haben?
Man könnte alle Noten der Akkorde aufschreiben und gucken wo die reinpassen.
Da fehlt mir die Geduld und ich habe das schneller durch rumprobieren raus. Bei mir dreht es sich eher um Rock.
Ich habe irgendwo gelesen, dass die Tonleiter oft in dem Akkord zu finden sei wo man landet, also der letzte der Folge. Naja, das scheint mir nicht so oft zu stimmen, so dass es mir wirklich hilft.

Es gibt auch Apps oder Seiten wo man die akkordfolge eingeben kann, aber ich will es selbst erkennen können.
 
Grund: siehe Edit (in grün) by C_Lenny
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gibt es da einen schnelleren Weg außer wirklich Harmonielehre drauf zu haben?
Man könnte alle Noten der Akkorde aufschreiben und gucken wo die reinpassen.

Das es einen schnelleren Weg gibt glaub ich nicht, aber es gibt einen sinvolleren.
Sogar sinnvoller als Harmonielehre nämlich sein Gehör zu schulen, das man den Grundton hört !!

Gleich mal ne Übung. Welche Tonart hörst man/du hier in der Strophe ? Bis 1:40 sind es ja nur 3 Akkorde
 
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Ich befürchte es gibt keinen einfacheren Weg, aber vielleicht habt Ihr ja Tipps.
Wenn ich mir eine Akkordfolge aufnehme um dann dazu zu dudeln, finde ich irgendwann durch Versuch und Irrtum die passende Tonleiter bzw. Skala.
Bin mir dann aber manchmal nicht so sicher ob ich meinem Gehör trauen kann.
Vertrau deinem Gehör. Wenn es gut klingt passt es!
Es gibt in der Musik kein absolutes richtig und falsch. Was in Klassik und Pop verboten dissonant klingt, kann in Jazz und Metal der heiße Scheiss sein. ;)

Wenn du natürlich möglichst harmonisch zu einer gegebenen Akkordfolge spielen willst wirst du um etwas Theorie (zumindest die Töne der jeweiligen Akkorde) nicht herum kommen.
Das Fachwort wäre dafür "funktionsharmonische Improvisation". Ein anwendungsorientiertes Buch mit einem absoluten Minimum an Theorie, das mir sehr dabei geholfen hat ist dieses:
https://www.amazon.de/Die-Jazzmethode-für-Gitarre-Improvisation/dp/379575352X

Edit: Sehe gerade, dass das Buch nicht mehr verfügbar ist. Meins ist auch mehr als 15 Jahre alt. Aber sowas in der Art gibt es jetzt garantiert auch noch.
 
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Der Akkord, der zum Ausklang der Sequenz gut (oder komplett) klingt, gibt Hinweis auf die Tonart.
 
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Der Schlussakkord ist es, den man sucht, also der, der jedem klar macht: "Jetzt ist das Lied zuende". Das ist manchmal, aber nicht immer der letzte Akkord einer Folge, oft auch (aber aber auch wirklich nur oft ;-) ) der erste.

Der Rocksolist kann dann diese Tonart nehmen (z.B. A-dur) und dudelt dann darüber die A-Moll-Pentatonik - dann klingt es nach Blues bzw. klassischem Rock.

Das war nur eine ultrakurze Erklärung. Lies dir einfach mal ein bisschen Theorie durch und probiere die aus, dann wird vieles klarer.
 
Gleich mal ne Übung. Welche Tonart hörst man/du hier in der Strophe ? Bis 1:40 sind es ja nur 3 Akkorde
Das war natürlich sehr einfach, weil der Grundtonakkord sehr dominant ist. Aber das macht es mir verständlich was Du meinst.
Vielleicht hilft es mir mehr, erstmal zu hören anstatt zu denken. Heraushören wo die Heimat, die Base ist.
Edit: ich glaube mir hat das eben die Augen(Ohren) geöffnet. Ich hab mir eben mal ein paar Lieder angehört, wirklich erstmal zugehört und konnte schnell den Grundakkord ausmachen und dadurch die Tonleiter. Wahrscheinlich bin ich das zu verkopft angegangen.
 
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