Wil_Riker
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Einleitung
Ein Bluetooth-Kopfhörer, den man auch kabelgebunden verwenden kann? Ja, gibt's: Mackie legt in seiner MC-Serie nach und bringt mit dem MC-40BT ein entsprechendes Modell auf den Markt . Nachdem ich bereits MC-150 und MC-250 sowie MC-350 und MC-450 auf den Ohren hatte, ergab sich für den neuen Hörer, der aktuell (Mai 2022) zu einem Straßenpreis von ca. 150 € erhältlich ist (momentan aber leider nicht bei Thomann gelistet wird), ebenfalls eine Teststellung.Zur Vollansicht der eingebundenen Fotos bitte die Thumbnails anklicken.
Lieferumfang, technische Daten
Die Verpackung wirkt edel, und der Innenkarton besitzt einen magnetischen Verschluss für den Klappdeckel. In ihm befindet sich ein Reißverschlusscase, das mit dem Running Man bestickt ist.Das Unterteil bietet Platz für den (zusammengeklappten) Hörer, im Deckel lassen sich hinter einem Netz (oberer Rand per Klett am Decken fixierbar) die beiden mitgelieferten Kabel verstaut werden: Ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel (35 cm lang) und ein Anschlusskabel mit Mikrofonkapsel und Steuerungstasten (1,40 m lang, 4-pol. Miniklinke in Richtung Zuspieler, 3-pol. Miniklinke in Richtung Hörer), wenn man auf den Funkbetrieb verzichten und den MC-40BT an die Leine legen möchte . Ein viersprachiges Handbuch (Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch) rundet den Lieferumfang ab.
Das Logo wird auf der Außenseite der Hörmuscheln erneut aufgegriffen.
Sämtliche Bedienelemente und Anschlüsse befinden sich an der rechten Hörmuschel; letztere sind die Miniklinkenbuchse zur Verwendung des Kabels und die USB-C-Buchse zum Laden des integrierten Akkus. Eine mehrfarbige LED daneben dient sowohl zur Ladeanzeige (durchgehend Rot während des Ladens, durchgehend Grün bei abgeschlossenem Ladevorgang) als auch zur Signalisierung des Bluetooth-Verbindungsstatus (abwechselnd Rot/Blau blinkend während des Pairings, langsam Blau blinkend bei gekoppeltem Zuspielgerät). Die Bedienknöpfe in Mackie-Grün sind selbsterklärend: +/- dienen sowohl zur Veränderung der Wiedergabelautstärke (kurzer Druck) als auch zum Springen zum vorherigen/nächsten Titel (langer Druck). Mit dem Play/Pause/On/Off-Knopf startet/pausiert man nicht nur die Wiedergabe (kurzer Druck), sondern er schaltet den MC-40BT auch ein/aus (langer Druck).
In Richtung Gesicht/Mund befindet sich die Einsprechöffnung für die integrierte omnidirektionale Mikrofonkapsel.
Die Ohrpolster, die mit einem dünnen schwarzen Kunstlederbezug versehen sind, lassen sich, anders als bei den anderen MC-Hörern, nicht auswechseln. Das elliptisch geformte Polster (Durchmesser an der schmalen Seite 7,5 cm - in der Höhe 9 cm) besteht aus leicht genarbtem Kunstleder (Durchmesser 9 cm, Stärke 2 cm). Der dynamische Treiber (Durchmesser 40 mm) mit Impedanz von 32 Ohm wird von einer dünnen Lage Schaumstoff geschützt.
Auch der obere Bereich des Kopfbügels ist mit gepolstertem schwarzen Kunstleder überzogen.
Die Links-/Rechts-Markierung ist dezent auf der Innenseite des Bügels aufgedruckt, wobei sich anhand der Neigung der Ohrmuscheln die Tragerichtung automatisch ergibt.
An der Aufhängung der rechten Ohrmuschel ist die Modellbezeichnung in Richtung vorne aufgedruckt.
Die Gelenke zwischen Bügel und Ohrmuscheln ermöglichen einerseits das Einklappen nach innen um 90° zum Transport (siehe oben). Zusätzlich sind die Muscheln aber auch noch um 20° schwenkbar, um sich optimal an jede Kopfform anzuschmiegen. Eine Torsion zur Bügelachse ist ebenfalls möglich, und zwar um 10° in beide Richtungen von der Mittelstellung aus gesehen.
Die Bügel sind beidseitig in 7 gerasterten Schritten zu je 4 mm ausziehbar, d. h. der Bügelumfang kann um insgesamt 56 mm (2 x 7 x 4 mm) erhöht werden, damit sich der etwa 300 g schwere MC-40BT für unterschiedliche Kopfgrößen anpassen lässt.
Zu guter letzt seien noch die innere Werte aufgeführt:
Lt. Datenblatt wird ein Frequenzgang von 20 - 20.000 Hz wiedergegeben; Empfindlichkeit 102 dB/mW (maximaler Eingangspegel 200 mW).
Der MC-40BT erfüllt die Bluetooth-Spezifikationen V4.2 und ist zu den meisten gängigen Profilen/Codecs kompatibel, d. h. die Funktion an PCs, Macs, Android- und iOS-Geräten sollte gewährleistet sein. Mackie gibt eine maximale Reichweite von 10 Metern an - dies sollte für die üblichen Anwendungen auch tatsächlich reichen.
Leider gibt es keine weitergehenden Infos zur Kapazität des verbauten Akkus. Um ihn "von 0 auf 100" zu laden, sollte man etwa 3 Stunden einkalkulieren. Danach ist der Kopfhörer lt. Mackie etwa 30 Stunden lang kabellos verwendbar.
Praxistest, Fazit
Das Einschalten/Pairing des MC-40BT funktioniert ähnlich wie beim MP-BTA, dem Bluetooth-Adapter für Mackies InEar-Serie MP. Ein langer Druck auf die mittlere Bedienteste aktiviert den Hörer und initiiert die Verbindung. Man wird man akustisch begrüßt, wie im folgenden Hörbeispiel - Anschalten/Verbinden mit anschließendem direkten Ausschalten. Da hier der Hörer vorher schon einmal mit meinem MacBook Pro gekoppelt war, verzichtet die Stimme nach dem Bestätigungspieps auf die Ansage "Connected", die man sonst zu hören bekommt .16 MP3.mp3
- Wil_Riker
Zunächst wird der Bügelumfang der Kopfgröße angepasst. Besonders gut gefällt mir der Auszug, da er aus Metall besteht, die Raststellungen präzise einrasten und ihre Position gut halten. Das Kopfpolster sitzt bequem, die Polsterung oben ist weich, ohne zu drücken.
Als Brillenträger sitzen mir viele Hörer zu stramm - das ist beim MC-40T zum Glück nicht der Fall . Meine eher großen Ohren werden von den Hörmuscheln komplett umschlossen , was zu einer bestmöglichen Dämpfung der Außengeräusche führt. Hier gefallen mir ebenfalls die angenehme Polsterung und der Kunstlederbezug, auch wenn darunter nach längerer Tragezeit etwas zu schwitzen beginnt - ebenfalls ein bekanntes Problem bei diesem Material bzw. dieser Hörer-Bauart. Dadurch hat der Hörer die Tendenz, etwas nach unten zu rutschen.
Alle Kunststoffteile sind robust und tadellos verarbeitet und sorgen für einen hochwertigen und langlebigen Eindruck. Die mattschwarze Farbgebung tut das Ihrige zum professionellen Outfit.
Entscheidet man sich für kabelgebundenen Betrieb, besitzt das Anschlusskabel eine praxistaugliche Länge. Seine Beschichtung und der Durchmesser machen es sehr robust, allerdings leider auch ein klein wenig störrisch. Die Bedienelemente entsprechenden denen direkt am Hörer und sind gut erreichbar. Man benötigt nur wenig Gewöhnungszeit, um sich blind zurechtzufinden.
Ein Indiz dafür, dass Mackie den MC-40BT primär für den Einsatz an mobilen Endgeräten und nicht im Studio oder am FOH vorgesehen hat, ist übrigens der fehlende Adapter von 3,5 auf 6,35 mm Klinkenstecker .
Nun aber zum wichtigsten bei einem Kopfhörer - dem Klang. Als erster Testtitel läuft bei mir wie gewohnt die Maxiversion von Proud Mary (Global.Kryer).
Die Wiedergabe von Bässen und Tiefmitten ist satt, die Mittenwiedergabe OK, und die Höhen sind für mich ein bisschen unterrepräsentiert. Dadurch ist der Frequenzganz alles andere als neutral, trotzdem klingt der Hörer rund und in sich stimmig. Etwas impulstreuer könnte er sein und einen Tick brillanter, aber er eignet sich recht gut zum täglichen Musikkonsum, denn sein Klang ist nie aufdringlich oder angestrengt. Etwas nervig finde ich die quäkige Ansagestimme.
Einen nennenswerter Klangunterschied zwischen Bluetooth- und Kabelbetrieb kann ich nicht feststellen, ebensowenig eine störende Latenz beim Funken. Die im Datenblatt angegebene Reichweite von 10 Metern wird bei direktem Sichtkontakt zur Zuspielquelle sogar leicht übertroffen. Durch Wände hinweg bricht die Verbindung jedoch schnell ab - so wie man's beim Einsatz von Bluetooth gewohnt ist.
Beim Telefonieren mit dem MC-40BT hinterlassen sowohl die in der rechten Ohrmuschel eingebaute Mikrofonkapsel als auch die am Kabel einen guten Eindruck. Die Sprachverständlichkeit auf der Gegenseite ist gut, und auch der Gesprächspartner ist gut zu verstehen.
Die angegebene Akkulaufzeit von 30 Stunden wird in der Praxis nicht ganz erreicht, aber für einen Dauerbetrieb "rund um die Uhr" reicht sie bequem. Dass nur ein für meinen Geschmack viel zu kurzes Ladekabel mitgeliefert wird, gibt einen leichten Punktabzug - aber immerhin besser, als wenn es komplett fehlen würde. So kann ich den Kopfhörer zumindest überhaupt aufladen, denn ich besitze kein USB-C-Kabel bzw. -Netzteil.
Insgesamt ist Mackie mit dem MC-40BT ein guter Kopfhörer gelungen. Dank der Möglichkeit, ihn sowohl mit Kabel als auch per Bluetooth verwenden zu können, wird er sicher einige Fans finden, denn beim aufgerufenen Straßenpreis kann er meiner Meinung nach sogar den ein oder anderen rein kabelgebundenen Mitbewerber in der 150-Euro-Klasse ausstechen, auch wenn er kein analytischer Studiokopfkörer ist. Dennoch eignet er sich für mehr als nur "Music, Calls, Gaming": Fieldrecording, Podcasting etc.
Grund: Korrektur
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