Zerbrochene Klinkenbuchse bei altem Stagg Viersaiter m. aktiver Klangregelung (70er Jahre)

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Hallo Bass-Gemeinde, an meinem alten Stagg-Viersaiter aus den 70ern ist die Klinkenbuchse zerbrochen. Auf dem Griffbrett kenn ich mich ja ganz gut aus aber hinter der Elektronik-Abdeckung beginnt das Mysterium...Die Buchse ist in mehrere Teile zerbrochen (Altersschwäche?). Ich habe schon "überall" nach einem vergleichbaren/ähnlichen Exemplar gesucht, aber leider erfolglos - ich wusste aber auch nicht genau, wie so eine Buchse heißt. Die Klangregelung ist eine aktive mit 3 Potis und einem Kipp-/Wahlschalter zwischen dem Single-Coil am Steg und dem Split-Coil in Halsnähe (siehe Fotos). Die Verdrahtung ist mir ein Rätsel und mein anfänglicher Enthusiasmus das alles selber zu "regeln" ist etwas eingebrochen. Hat jemand eine Idee, wo es entweder eine Ersatzbuchse oder eine komplette vergleichbare Schaltung geben könnte.... oder ist das ein Fall für den Bass-Bauer-Elektronik-Spezialisten...? Beste Grüße an alle und vielen Dank für eure Ideen...
 
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Hi,
ausgerechnet die Buchse ist rel. schlecht zu erkennen.
Kannst Du diese sowohl von oben als auch von unten mal in groß fotografieren. Dann kann man Dir besser Hinweise geben.
Die Elektronik muss vermutlich nicht getauscht werden, wenn sie bis zum Ableben der Buchse funktioniert hat.
Gruß Ulrich
 
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Kannst Du diese sowohl von oben als auch von unten mal in groß fotografieren. Dann kann man Dir besser Hinweise geben.

Es wäre auch hilfreich, wenn man die zu den Buchsen-Fragmenten gehenden Kabel genauer anguckt bzw. fotografiert. Da hier eine Batterie eingebaut ist, wird das a) entweder eine Stereo-Buchse mit Schaltung des Batterie-Minus-Pols auf Masse sein, oder b) eine Buchse mit (vom Klinkenstecker) unabhängigen Schaltkontakten, über die evtl. der Plus-Pol geschaltet wird.

Edit: Tendenziell sieht mir das nach so einer oder so einer Klinkenbuchse aus.

Grüße,
Bernd
 
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Klinkenbuchsen sind Verschleißteile, kommen alle paar Jahre neu. Bei mir zumindest ;-)
 
Eigentlich braucht man nur eine Stereobuchse mit 3 Kontakten, alles andere ist Overkill.

Das Wichtigste ist die Passform für die Bohrung, das muss passen und ausserdem genug Platz sein. Die normalen offenen Buchsen sind meist grösser im Durchmesser als die schwarzen Bakelitbuchsen.
 
Eigentlich braucht man nur eine Stereobuchse mit 3 Kontakten, alles andere ist Overkill.

Stimmt prinzipiell, und ist auch weniger fehleranfällig. Allerdings sehe ich im Foto oben den roten Batteriedraht an ein Buchsenfragment gehen. Da müsste man erstmal rausfinden, wie das aktuell verdrahtet ist und wie man das sinnvoll umbaut. Die typische Schaltung Batterieminus auf Masse über den Stereo-Ring-Kontakt ist in der Tat die simpelste Lösung, aber möglicherweise erst nach etwas geänderter Verdrahtung des Gesamtkunstwerks ;-)

Grüße,
Bernd
 
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Der - Pol der Batterie geht an die Masse. Daher vermute ich, es wurde der + Pol mit einem Schalter in der Buchse geschaltet.
Daher wäre
nach etwas geänderter Verdrahtung des Gesamtkunstwerks
erst eine Umstellung auf Schaltung der Batteri - über den Ring-Kontakt möglich

Der Vorteil beim gesondert geschalteten +-Pol: beim Einstecken knallt es nicht so. Denn sonst hat man ja beim Einstecken mal eben 9V auf dem Signalkontakt, bis er am Ring vorbei ist.
 
Der Vorteil beim gesondert geschalteten +-Pol: beim Einstecken knallt es nicht so. Denn sonst hat man ja beim Einstecken mal eben 9V auf dem Signalkontakt, bis er am Ring vorbei ist.

Das verstehe ich nicht. Es wäre technisch völlig ausgeschlossen, den +Pol über den Ring zu schalten, das wäre der Batteriekurzschluss mit Ansage. Zielkontakt wäre immer Masse. Also kann die Schaltung nur entweder +Pol separat oder -Pol über Ring sein. Oder zur Not auch -Pol ebenfalls separat, aber das wäre unnötig kompliziert.
 
Ich habe nicht geschrieben, dass der + Pol über den Ring geschaltet werden soll, sondern über einen gesonderten Kontakt (und der wäre vom Rest isoliert).
Was da passieren kann, ist der Einschaltknack durch das Anlegen der Batteriespannung an die Schaltung. Das kann man aber so gestalten, dass es nicht knallt.

Beim - Pol über Ring kommt die Spitze zuerst an der Batterie vorbei (Batteriespannung) bevor sie den Ring wieder verlässt und die Masse des Steckers den Ring auf Mass verbindet. Das gibt einen heftigen Knall.
 
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Beim - Pol über Ring kommt die Spitze zuerst an der Batterie vorbei (Batteriespannung) bevor sie den Ring wieder verlässt und die Masse des Steckers den Ring auf Mass verbindet. Das gibt einen heftigen Knall.

Ach so, missverstanden. Ja, bei aktiven Instrumenten ist es diesbezüglich auch klug, zuerst am Instrument und dann erst am (evtl. eingeschalteten) Verstärker einzustecken. Obwohl… es ist eigentlich immer besser, das in dieser Reihenfolge zu tun :)
 
Hallo und guten Morgen, vielen Dank für die umfangreichen Tipps und Diagnosen. Ich versuch das mal zu verstehen/nachzuvollziehen. Es ist wirklich ein Wirrwarr in der Verdrahtung für mich. Ich habe auch im Vorfeld/Recherche keinen anderen Bass gefunden, der mit 3 Potis + 3-fach Kippschalter ausgestattet ist/war. Ich lade jetzt noch mal 4 Fotos der Buchse in Nahaufnahme hoch. Zwei Kabel sind so kurz, dass es wenig Bewegungsfreiheit in den Ansichten/Draufsichten gab. Ich hoffe, ihr könnt jetzt die Details besser erkennen. Sehr erfreute Grüße von mir 😎 Olaf

Es wäre auch hilfreich, wenn man die zu den Buchsen-Fragmenten gehenden Kabel genauer anguckt bzw. fotografiert. Da hier eine Batterie eingebaut ist, wird das a) entweder eine Stereo-Buchse mit Schaltung des Batterie-Minus-Pols auf Masse sein, oder b) eine Buchse mit (vom Klinkenstecker) unabhängigen Schaltkontakten, über die evtl. der Plus-Pol geschaltet wird.

Edit: Tendenziell sieht mir das nach so einer oder so einer Klinkenbuchse aus.

Grüße,
Bernd
Hi Bernd, danke für deine Recherche/Vorschläge. Hab mir die Buchsen angeschaut aber bei beiden sind unterschiedliche Anzahlen von Lötpins zu meinem Teil. Die 9-polige 6,35 mm Klinkenbuchse stereo E5020 von BassParts scheint am ähnlichsten wegen dem extra Lötpin an der Buchse (Masse?). LG Olaf


Hi,
ausgerechnet die Buchse ist rel. schlecht zu erkennen.
Kannst Du diese sowohl von oben als auch von unten mal in groß fotografieren. Dann kann man Dir besser Hinweise geben.
Die Elektronik muss vermutlich nicht getauscht werden, wenn sie bis zum Ableben der Buchse funktioniert hat.
Gruß Ulrich
Hi Ulrich, neue Fotos sind oben. Das "Ableben" der Buchse war wohl ein stiller, schleichender Prozess. Die Aussetzer in der Klangregelung hab ich zuerst immer einer nachlassenden Batterie zugeschrieben, bis mir beim x-ten Tausch plötzlich ein Buchsenteil entgegen fiel, da habe ich den Schaden erst realisiert. Deshalb kann ich nicht exakt sagen, ob die Elektronik nicht besser gesamt ausgetauscht werden sollte, aber das könnte bei dieser Ausführung ja vermutl. schwierig und/oder teuer werden...LG Olaf
 

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Das sollte so eine Klinkenbuchse sein: https://www.henri.de/bauelemente/st...e-stereo-mit-schalter-2xwechslerkontakte.html
Da sieht man mal einen Schaltplan.

Die weiter oben von @Be.eM verlinkten sollten auch so etwas sein.
Auf den Fotos sieht man die isolierten Umschaltkontakte (rotes und weißlich milchiges Plastik).

Und nein, die von Farnell passt nicht, die hat keine isolierten Kontakte.

Edit: das hier noch gefunden:
https://www.reichelt.de/klinkeneinb...-lum-1505-01-p243928.html?&trstct=pol_0&nbc=1
Da gibt es bein Datenblatt auch den passenden Schaltplan
 
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Die Buchse hat die normalen Kontakte (TRS) + 2 vom Steckvorgang isolierte Umschaltkontakte. Um letztere geht es hier. Die von dir verlinket Buchse hat diese getrennten Umschalter nicht.

Die insgesamt gute Nachricht ist: es gibt noch passende Buchsen und es ist relativ sicher reparierbar.

Schwierig ist nur die Zuordnung aus den Fotos, denn dummerweise ist für Stromversorgung der Elektronik und Ausgangssignal jeweils ein graues Kabel verbaut.
"interessant" ist auch die Farbwahl gelb-grün, denn die ist für die Schutzerdung reserviert, was hier ja nicht der Fall ist. Richtig wäre schwarz für Masse.
 
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Früher war das der Witz an Kontakten, nicht isoliert zu sein?

Hier wird witzig aber nicht funktionieren… :tongue:

Es geht um die zusätzlichen Schaltkontakte, die zwar mechanisch durch das Einstecken des Klinkensteckers betätigt werden, aber elektrisch von diesem (und dem Tonsignal) getrennt sind. Um den Pluspol der Batterie zu schalten. Das ist die Funktion bzw. das sind die (vom Tonsignal) isolierten Schaltkontakte, die am Farnell-Stecker fehlen.

Letztlich ist die exakte Anordnung der Kontakte am Schaltergehäuse auch wurscht. Es geht um die Funktion, die gewährleistet sein muss, und dazu muss man die Strippen identifizieren, die vorher an die kaputte Buchse gingen. Dann kann man das mit den meisten hier verlinkten Klinkenbuchsen lösen.

Edit: @chris_kah war schneller. Aber ist auch weniger Text… :D
 
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Die Buchse hat die normalen Kontakte (TRS) + 2 vom Steckvorgang isolierte Umschaltkontakte. Um letztere geht es hier. Die von dir verlinket Buchse hat diese getrennten Umschalter nicht.

Die insgesamt gute Nachricht ist: es gibt noch passende Buchsen und es ist relativ sicher reparierbar.

Schwierig ist nur die Zuordnung aus den Fotos, denn dummerweise ist für Stromversorgung der Elektronik und Ausgangssignal jeweils ein graues Kabel verbaut.
"interessant" ist auch die Farbwahl gelb-grün, denn die ist für die Schutzerdung reserviert, was hier ja nicht der Fall ist. Richtig wäre schwarz für Masse.
Hi, danke für die "insgesamt gute Nachricht" und die Bauteil-Links, die sehen passend aus. Dank euch ist mein Bastler-Selbstvertrauen-Level wieder etwas im grünen Bereich gelandet 😀. Ich werde die Buchsen mal bestellen und dann den Lötkolben heizen. Die Schaltpläne sind wirklich hilfreich und die kreative Farbgestaltung bei der Kabelauswahl kann ich ja jetzt evtl. besser ein-/zuordnen. Also danke nochmal für deine Mühe und die ausführlichen Beschreibungen/Diagnosen und Bauteil-Recherche. Sehr cool 😎
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Es geht um die zusätzlichen Schaltkontakte, die zwar mechanisch durch das Einstecken des Klinkensteckers betätigt werden, aber elektrisch von diesem (und dem Tonsignal) getrennt sind. Um den Pluspol der Batterie zu schalten. Das ist die Funktion bzw. das sind die (vom Tonsignal) isolierten Schaltkontakte, die am Farnell-Stecker fehlen.

Letztlich ist die exakte Anordnung der Kontakte am Schaltergehäuse auch wurscht. Es geht um die Funktion, die gewährleistet sein muss, und dazu muss man die Strippen identifizieren, die vorher an die kaputte Buchse gingen. Dann kann man das mit den meisten hier verlinkten Klinkenbuchsen lösen.

Edit: @chris_kah war schneller. Aber ist auch weniger Text… :D
Hi, danke für deine sehr hilfreichen Beschreibungen (kann leider nur einen Beitrag als "Lösung" markieren). Ich habe jetzt einiges verstanden 😀Die verlinkten Buchsen werde ich mal bestellen und dann versuchen, die kreative Chaos-Verdrahtung mit Hilfe meines Lötkolbens in eine nachvollziehbare "Ordnung" zu bringen. Großen Dank für deine kompetente Unterstützung zur Problemlösung. Sehr cool 😎
 
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kann leider nur einen Beitrag als "Lösung" markieren)
Das würde ich ohnehin auf einen späteren Beitrag umhängen.
Wenn du alles repariert hast, machst du einen Doku-Post (Fotos, Produklinks auf die dann verwendeten Bauteile) und markierst den dann als Lösung. Du kannst auf unsere Beiträge hinweisen, aber die sieht man ja ohnehin im Verlauf.
 
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Hey, danke für den Tipp, bin wohl zu selten hier...
 

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