Meine Band: Kleinmusikverein

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Hallo zusammen,
bei mir war bandmäßig etwas Pause (Corona und so), aber seit ein paar Wochen ist ein neues Projekt am Start: Der Kleinmusikverein.
Wir sind derzeit zu dritt, Bass, Gitarre und Schlagzeug, bisher kein Gesang.
Das Konzept:
es gibt nur relativ grobe Verabredungen, was wir spielen, der Rest ist Improvisation. Daher zeichnen wir alle Proben komplett auf. Zugegebenermaßen mit sehr einfachen Mitteln, Bass direkt, Gitarre mir einem Mikro, Schlagzeug mit einem Overhead und einem Bassdrummikro.
Im Falle des hier geposteten Stücks Dancefloor Impressions ist die Hookline vom Bass und und eine mehrmals kurz eingestreute Bridge inhaltlich besprochen, aber Zeitpunkt und Spannungsbogen nicht, darüber hinaus ist alles ab Minute 8 komplett improvisiert. Normalerweise würde ich nicht unbedingt mit Proberaummitschnitten an die Öffentlichkeit gehen, zumal kleine Verspieler drin sind und der Improvisationsansatz auch mal Unsicherheiten mit sich bringt, ABER ich finde diese Teil so gelungen, dass ich es gerne teilen wollte (die Band hat zugestimmt).
Nun bin ich gespannt auf eure Reaktionen (Achtung, es entwickelt sich sehr langsam und hat eine Spieldauer von 13:44).
Nils

 
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Leider sind hier im Board die Resonanzen auf Hörproben sehr mau (wobei sich viele User in Technkthreads die Finger wundschreiben können, mich eingeschlossen)
Das finde ich sehr schade...
Auch deshalb...
Das Wort Dancefloor hat mich (als Trommler) schon mal zucken lassen, so gar nicht meinen Musik, aber, je länger das Stück lief, um so mehr fand ich es hörenswert, eine gelungene Session mit endlich mal nicht nur Syntharpeggios, sondern echten (richtigen...:D) Instrumenten.
Bewundernswert, wie man als Drummer 13 Minuten stur Bassdrumviertel spielen kann...
 
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Gefällt mit sehr gut :great:.

Das erste Drittel hätte stilistisch auch ein Jam aus unserem Proberaum gewesen sein können. Wir hätten aber nie die Ausdauer gehabt, das 13 Minuten durchzuhalten und dann noch gezielt und abgestimmt die gezeigte Variation reinzubringen...

Für den Ansatz super, und ganz wichtig, groovt...

Leider sind hier im Board die Resonanzen auf Hörproben sehr mau (wobei sich viele User in Technkthreads die Finger wundschreiben können, mich eingeschlossen)
Das finde ich sehr schade... Auch deshalb...

Dem schließe ich mich an. Daher versuche ich so oft wie möglich mein Feedback zu geben. Allerdings oft auch aus der Sicht des unbedarften Hörers, insbesondere wenn es um Komposition, Texten, Gesang oder Mixing geht. Das kann ich selber nicht. Das wird manchmal auch nicht gerne genommen, wenn man keine eigenen Beispiele bringen kann, die zeigen, wie es "besser" geht :weird:. Dabei sollte doch die Wahrnehmung und Empfindung des Hörers das sein, was einen Künstler interessieren sollte, der seine Werke durch Veröffentlichung oder Auftritte an den Mann oder die Frau bringen will...

Gruß,
glombi
 
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@Ralphgue : Vielen Dank für die Blumen! Stur geradeaus kann ich, möglicherweise wegen meines fortgeschrittenen Alters, ganz gut, ich muss nicht mehr so viel auszucken und wildes Zeug spielen.

@glombi : Vielen Dank! Wie schön, dass es noch andere gibt, die so einen Stil spielen.
 
Das Wort Dancefloor hat mich (als Trommler) schon mal zucken lassen, so gar nicht meinen Musik, aber, je länger das Stück lief, um so mehr fand ich es hörenswert

Das ging mir genauso. Dachte mir erst. Dancefloor und dann noch 13min. Das erste Mal anhören hab ich auch nach 2-3 aufgehört. Erst nach dem Beitrag hier dann noch mal in Angriff. Und irgendwann läuft es dann, wenn man weiter hört.
 
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Das ging mir genauso. Dachte mir erst. Dancefloor und dann noch 13min.

Ja, das ist keine typische Musik für TrommlerInnen und auch in meinem musikalischen Kosmos kommen solche Sachen eher selten vor.
 
Ich mag das.
Ich mag das, wenn man sich auf Sachen einläßt und von irgendeinem musikalischen Einfall ausgehend schaut, was passiert und was sich entwickelt. Ich mag das sporadische daran, das experimentelle, das suchende und auch, wie man sich mit der Zeit findet, aufeinander eingeht, etwas entsteht, was keine/r auf dem Plan hatte.

Ist bei weitem nicht alles veröffentlichungswürdig, was dabei entsteht, aber das schon.
Ich mag das.

x-Riff
 
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Schön! Gefällt mir sehr gut. Es hat alles, was guter Jazz braucht: Groove, Improvisation, jazztypische Tonbildung. Seht ihr euch selbst als Jazzer? Dancefloor hat mit Jazz ja hin und wieder Berührungspunkte.
Was hast du da als Drummer genau in den Händen? Wenn du auf der HiHat spielst, klingt es nach Rods, auf der Snare nach Besen. Oder beides?
Die Freiheitsgrade auf Gitarre und Bass sind sehr sehr groß, auf dem Schlagzeug nicht gleichermaßen - kann ja Teil des Konzepts sein, war das so geplant?
Nur so als Idee: wenn ihr bei der nächsten Session mal nach 10 Minuten plötzlich die Tonart wechselt, gibt's Spontanapplaus ;)

Bewundernswert, wie man als Drummer 13 Minuten stur Bassdrumviertel spielen kann...

Ja, finde ich auch, wobei das die Swing-Drummer der 40er ja auch schon gemacht haben. Und dabei in höherem Tempo und mit unergonomischen Fußmaschinen...
 
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Ich mag das.
Ich mag das, wenn man sich auf Sachen einläßt und von irgendeinem musikalischen Einfall ausgehend schaut, was passiert und was sich entwickelt. Ich mag das sporadische daran, das experimentelle, das suchende und auch, wie man sich mit der Zeit findet, aufeinander eingeht, etwas entsteht, was keine/r auf dem Plan hatte.

Ist bei weitem nicht alles veröffentlichungswürdig, was dabei entsteht, aber das schon.
Ich mag das.

x-Riff
Vielen Dank! Genau das ungeplante, wo sich was entwickeln kann, ist für mich auch der Reiz an dieser Band.

Schön! Gefällt mir sehr gut. Es hat alles, was guter Jazz braucht: Groove, Improvisation, jazztypische Tonbildung. Seht ihr euch selbst als Jazzer? Dancefloor hat mit Jazz ja hin und wieder Berührungspunkte.
Vielen Dank! Aber Jazz??? So habe ich uns noch nie wahrgenommen, weil wir eigentlich alle aus dem Pop/Rock/Folk-Bereich kommen und typisches Jazzzeug auch garnicht können (jedenfalls ich nicht).
Was hast du da als Drummer genau in den Händen? Wenn du auf der HiHat spielst, klingt es nach Rods, auf der Snare nach Besen. Oder beides?
Ich spiele Regal Tip Nylonbesen. Die sind perfekt für meine Roto-Snare und gehen auch auf dünnen Hihats ganz gut.
Die Freiheitsgrade auf Gitarre und Bass sind sehr sehr groß, auf dem Schlagzeug nicht gleichermaßen - kann ja Teil des Konzepts sein, war das so geplant?
Nur so als Idee: wenn ihr bei der nächsten Session mal nach 10 Minuten plötzlich die Tonart wechselt, gibt's Spontanapplaus ;)
Die Gitarre ist völlig frei, der Bass muss allerdings schon die Grundfarbe liefern und kann nicht ganz so oft die Hookline ändern, während ich meine Rolle darin sehe, den Laden zusammenzuhalten. Insofern gehört meine geringere Freiheit tatsächlich zum Konzept.
 
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Ich spiele Regal Tip Nylonbesen. Die sind perfekt für meine Roto-Snare und gehen auch auf dünnen Hihats ganz gut.
Krass, ich hätte jetzt auch zuerst an Rods gedacht, aber ich hab Besen auch ne Weile nicht in dem Kontext gehört.
Die Session ist euch/dir echt gut gelungen und es groovt auf eine sehr angenehme Art und Weise. Ich glaube ich könnte mir sowas sehr gut während der Arbeit in einer Dauerschleife anhören und mir würde nie langweilig werden :)
 
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Tach zusammen,

es gibt mal wieder was vom Kleinmusikverein. Nach stellenweise wegen Covid unterbrochenem Probenbetrieb sind wir nun noch etwas meditativer drauf
=O


Die vorliegende Aufnahme trägt den Titel "Vom Merkur zum Uranus" und lässt sich am besten im Liegen auf der Couch mit Kopfhörern konsumieren. Bei der Länge haben wir gegenüber den "Dancefloor Impressions" noch einen draufgelegt und sind bei 20 Minuten angekommen (wobei dies schon die um 10 min gekürzte Fassung ist, die ursprüngliche Aufnahme hatte satte 30 Minuten).

Die Aufnahmetechnik ist wie gehabt sehr einfach, 2 Spuren Schlagzeug, eine Gitarren- und eine Bassspur; die zweite Gitarre, von meinem Sohn Bendix gespielt) ist auf der Schlagzeugspur mit drauf.



Hier ist also Vom Merkur zum Uranus
.



Bitte seid gnädig
:-D
 
So.....mal wieder eine neue Aufnahme. Diese Nummer heißt Morgens auf der Weide. Wie immer 4-Spur ohne Netz und doppelten Boden.

 
Juhuu, wir hatten den ersten Gig mit dem Kleinmusikverein! Am Sonntag haben wir in der Schnoor Destille in Bremen gespielt. Die spannende Frage war aus meiner Sicht, ob das Konzept. sehr frei über nur ganz grob verabredeten Grooves zu improvisieren einerseits mit uns funktionieren würde, oder ob der Stress der öffentlichen Darbietung zur Verkrampfung führen und damit die Interaktion zerstören würde, und andererseits, ob das Publikum uns akzeptieren würde. Beides hat funktioniert, obwohl die Randbedingung etwas schwierig waren: der Bassamp stand aus Platzgründen vor der Bassdrum, weswegen ich den Bass kaum hören konnte. Das macht das Zusammenspiel deutlich schwieriger.

Hier ein paar Eindrücke

220417_SchnoorDestille_Tafel.jpg



Die Bühne war recht kompakt.
220417_SchnoorDestilleBuehne.jpg



Ein kleiner Videoschnipsel

 
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gratuliere zum gig!
frage, wie schafft ihr es so leise zu spielen?
 
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Bühne war wirklich nicht riesig :D aber dafür ...
Dancefloor Impressions finde ich klasse, schon ziemlich 70's nach meinem Empfinden.
Merkur zu Uranus hat viel länger gebraucht um mich zu fangen ... 99% aller Leute wären weitergegangen.
Morgens auf der Weide sagt schon an dass es nicht "groovy" im Sinne von steady beat sein wird. Gefällt mir, der Bass hat hier etwas mehr zu sagen, die Gitarre hält sich zurück...
Drums wie immer songdienlich und angenehm.
Nur meine Eindrücke als unbedarfter Hörer nachdem ich diesen Thread erst jetzt entdeckt habe :p

Edit: Jazzig angehaucht ist es allemal ...
 
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gratuliere zum gig!
frage, wie schafft ihr es so leise zu spielen?
Vielen Dank!

Die Bandlautstärke hängt ja ganz wesentlich vom Schlagzeug ab, das legt als einziges akustisches Instrument in meiner Band den Pegel fest. Als ich mit der Vorgängerband (selber Bassist, anderer Gitarrist) einen Kneipengig spielen sollte, war klar, dass ein Standardschlagzeug und mit Sticks gespielt viel zu laut sein würde, eine Form der Abrüstung musste her. Also hab ich zunächst eine Cajon als Bassdrum getestet (hab mir dafür eine Bodenplatte gebastelt), war aber nicht so zufrieden. Ich hab mich dann für ein umgekipptes 16er Floortom entschieden, dazu sehr kleine Toms (damals 8x5 und 10x5,5) und ein umgebautes 8er Rototom als Snare, das ich ursprünglich mal als Snare für ein Kinderschlagzeug gebastelt hatte. Dazu spiele ich entweder mit Besen (meist Nylon) oder mit Adoro Silent Sticks. Außerdem hab ich lange daran geübt, sehr leise spielen zu können. Die Amps werden dann so gepegelt, dass sie zum leisen Schlagzeug passen. Damit ist die Schlagzeug- und die Bandlautstärke so niedrig, dass man keinen Gehörschutz braucht und sich sogar innerhalb der Band noch unterhalten kann, ohne brüllen zu müssen.

Zusammengenommen sind die Maßnahmen:
- kleine, leichte Trommeln (sind leiser als große, schwere)
- leichte und weichere Materialien als Stickersatz
- leise spielen lernen
- sehr offene Stimmung, damit die Trommeln bei sehr leisem Spiel schon Ton produzieren

P.S.: ich hab letzte Woche mit einer anderen Band einen Bob Dylan Interpreten begleitet. Da bin ich mit weitgehend identischem Setup (12er statt 10er Tom) aufgelaufen und auch das hat sehr gut funktioniert, zumal wir im Rahmen eines Galadiners einer Tagung gespielt haben und ebenfalls sehr leise sein mussten.
 
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Bühne war wirklich nicht riesig :D aber dafür ...
Dancefloor Impressions finde ich klasse, schon ziemlich 70's nach meinem Empfinden.
Vielen Dank!
Merkur zu Uranus hat viel länger gebraucht um mich zu fangen ... 99% aller Leute wären weitergegangen.
Wir brauchen generell relativ viel Zeit, bis es "richtig losgeht", die Stücke entwickeln sich eher langsam. Wo die Stücke anderer Bands schon zuende sind, kommen wir oft gerade erst in den Hauptgroove rein. Live ist das weniger problematisch als wenn Leute sich unsere Aufnahmen anhören.
Morgens auf der Weide sagt schon an dass es nicht "groovy" im Sinne von steady beat sein wird. Gefällt mir, der Bass hat hier etwas mehr zu sagen, die Gitarre hält sich zurück...
Drums wie immer songdienlich und angenehm.
Nur meine Eindrücke als unbedarfter Hörer nachdem ich diesen Thread erst jetzt entdeckt habe :p

Edit: Jazzig angehaucht ist es allemal ...
Vielen Dank!
 
Letze Woche haben wir wieder in unserer Stammkneipe gespielt. Hier ein paar Eindrücke in Form von zwei Videos:



Dancefloor Impressions





Komplett freie Imrovisation





Wir hatten jedenfalls Spaß.
 
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Erinnert mich vom Platzangebot an "Inas Night" :giggle:
 
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Woran ich mich nie gewöhnen werde, wenn die Unterhaltungen oft nahezu die Musik übertönen, oder zumindest stark behindern. Teilweise sind dann Gäste mit am Start, die anstatt mal der Musik ne Chance zu gönnen ihre Probleme oder Alltagsblabla lauthals dem Gegenüber zuposaunen. Frage mich wozu die dann genau da hingehen..
Im Übrigen auch manchmal recht unverschämt, sitzen doch gleich daneben ev. Besucher die zuhören möchten.

Irgendwie als wären die Musiker nur ein nettes Wandbild oder halt ne Jukebox im Hintergrund, der man mal nen 1.- spendiert und dann wieder wegläuft.

Wahrscheinlich haben mich solche Erlebnisse das Musikmachen auf Bühne von vorneherein etwas verhagelt. So dass
"Perlen vor die Säue"-Prinzip etwas hart gesagt. Mich würde das irgendwie nerven.

Kann aber auch sein, dass das wegen der Handy-aufnahme anders rüberkommt, als es vorort war.

Ps.. gut gespielt, mag so Session-ähnliches spielen..
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nachtrag und ev. Lösungsansatz:

-Vorher höflich um den Versuch nach etwas ruhiger Atmosphäre bitten, dafür aber öfter paar Spielpausen machen ?
 
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