Wir diskutieren ab heute "unter uns", der Kaufinteressent hat sich aus dem Board verabschiedet.
Gruß Claus
Na toll, wieder mal so 'einer', konnte man sich fast denken...
Egal, war heut Nachmittag 1/2h beim Kirstein wg. Classic Cantabile GP-A 810 aka Thomann aka Medeli BabyGrand. In der Zeit konnte natuerlich nicht in die 'Interna' eingedrungen werden.
Allgemeine Erscheinung:
es war das weisse Modell: SEHR huebsch, macht was her, nobel. Schoen verarbeitet, Lack top. Optisch sehr schoen die 'Lautsprecherplatte" aus Naturholz - das sieht 'eingebettet in weiss' richtig Klasse aus. Volume und 'Brilliance'-Potis sind 'friemlig'', die Drucktaster hingegen ok. Natuerlich ist das 'Multi-Funktions-Panel' fuer den puristischeb Klavierix nix, aber das ist halt so. Display ist scharf und gut ablesbar, zeigt das Notwwendige ohne in Kunterbunt-Maeusekino zu entgleiten. Schoen: der gueldene 'Classic Cantabile' Schriftzug: elegant zurueckhaltend, kein Protz, schaut auf dem 'weiss' toll aus. Die Pedaleinheit ist 'wackelfest', die Pedale fuehlen sich sehr solide an, Sustainpedal ist wohl Halbpedal, zumindest setzt es sehr weich ein (da fehlte aber Zeit & Expertise).
Tastatur: Spielgefuehl sehr aehnlich der Casio Tri-Sensor II (bekannt aus aelteren Stage-PX-en und PX-Home-Modellen) - doch im Gegensatz zu dieser schoen fest, kein (Nach)-Klappern,
perfekte Verarbeitung (keinerlei Hoehen/Seitenunterschiede der Tasten, keine 'Gussgrate' an den Kanten...), angenehme 'Textur' (nicht zu glatt, nicht zu rauh), nahe dem 'Fallboard' kaum Kraftmehraufwand noetig, Tasten wippen nicht nach.
Die Medeli-K8 ist ja auch eine Tri-Sensor: auch hier aehnelt sie der Casio Tri-Sensor: der Repetitionspunkt liegt relativ hoch (ca. 5 mm ueber Anschlag), der (Sustain)-Bereich zw. Repetitionspunkt und 'Daempfer-on' ist < 1mm (also nicht gezielt nutzbar). Die mechanische 'Druckpunkt-Simulation' ist spuerbar, vermutlich wie bei vielen anderen Tastaturen (Casio Tri-Sensor, Roland PHA-4 Standard, Kawai-Compact etc.) 'lediglich' basierend auf dem Widerstand der Kontaktgummis - aber wie gesagt, man fuehlt es.
Wuerd sagen, diese K8 ist aenlich, aber
deutlich besser als die Casio Tri-Sensor. Wir waren von der ersten Minute an dicke Freunde.
Klang: gehoert wurde ueber (meinen Referenz-) Kopfhoerer. Hab am Ende mal kurz laut gestellt, kann das aber nicht beurteilen - wenn ne zeitlang mit KH gespielt, praegt sich das Ohr so drauf ein, dass es 'offenen Klang' nicht mehr beurteilen kann.
Klavier-Klang: 'Haupt-Grand': kein 'Premium-Klang', aber besser als die Unkenrufe. Trockene Daten: man hoert 3 Sample-Schichten. Der Sprung von der 1. auf die 2. ist direkt. Dann setzt eine Velocity-abhaengige Modulation ein, so dass der Sprung auf Sample 3 verwischt wird. Es ist leichtes Looping zu hoeren, in den hohen Lagen 'trillert' es etwas schnell. Ausklingzeit 'C4' ca. 15 Sekunden - im Laden mit Hintergrundgeklimper bisserl schwierig zu verfolgen - vielleicht sind es auch 17 - 18 sec - egal - das ist sehr kurz. Diskant ist huebsch, Bass verhalten und ein bisserl 'verschleiert' - das muesste man halt mal ueber die Lautsprecher hoeren. Saitenresonanz (laesst sich abschalten) klingt gut, fuellig, sphaerisch.
Es gibt weitere 'Pianos', die ebenfalls nett klingen.
Sagen wir es so: es ist nicht auf dem Level aktueller DPs, aber man (ich) kann (koennte) damit gut leben - auf keinen Fall hat das mehr was zu tun mit China-Toy-Piano.
Andere Klaenge. Insgesamt sind es ja 1200 Klaenge - musste im Schnellauf gehen - und ich wuerd sagen: 80% Prozent sind hochwertig - wuerd mir einige in meinen 'Markennamen-Keys' wuenschen
E-Pianos: bis auf 'Electric Grands' (aka CP) haben alle gut gefallen: wo 'Bark' notwendig ist, ist er abrufbar, ohne in uebertriebenes Spektakel auszuufern. Keines, was 'steril-digital-flach-kuenstlich' klingt.
Streicher: Ensemble- und Synth-Stings sind sphaerisch, fett und warm. Einzelinstrumente meist ok.
Blaeser: schwieriges Thema - teilweise gut, teilweise solala
Orgeln (tonewheel): ok fuer 'Preset'-Sounds. Konnte auf die Schnelle nicht rausfinden, ob bzw. wie sich Leslie slow-fast umschalten laesst.
Synth-Sounds: SEHR fein - nix was nach 'digitalem Toy' klingt.
Gitarren: diese Akkustik-Gits haett ich gern in meinen Keys
E-Gitarren: ok.
Bis auf Ausnahmen klingt alles fuellig, 'un-steril' - einfach gut.
Was bzgl. 'Handling' gut gefallen hat: man kann die 1200 Sounds mit dem Drehrad (Dial) durchscrollen - mit den 'Kategorie'-Tasten kann man in den jeweilig 'Abschnitt' springen und von da aus in alle Richtungen weiter scrollen - das geht wirklich fix von der Hand.
Accompaniment, DSP, customizing: dafuer fehlte die Zeit. Bediehnoberflaeche macht auf den ersten Blick einen aufgeraeumten, systematischen Eindruck. Es gibt die 'Klang-Kategorien', Preset-Baenke fuer eigenes (z.B. fuer gelayerte Sounds + DSPs), eine Accompaniment-Sektion, eine Sektion fuer split/layer, Transpose-Tasten usw.
Vorlaeufiiges Fazit: haette dem TO und seinen 'Anforderungen' imho perfekt entsprochen:: edele 'Haptik', tolle Tastatur, 'akzeptabler' Fuegelklang, sehr schoene 'nicht-Klavier-Kl;aenge' und das ganze Drumherum.