Wenn man weiss was man macht, finde ich feste LUFS Werte von Vorteil. Man kann ja auch mit festen LUFS Werten auf jeden Song einzeln eingehen, sodass der Algorithmus nichts verändert. Nachteil ist bestimmt dass man sich da mehr einstudieren muss.
Das ist sicher richtig. Und ja, man sollte sich damit auseinandersetzen. Das ist nun mal so und damit sollte man umgehen können. Klar ist unterdessen, Target LUFS wird immer über den ganzen Song gemessen. Klar ist auch, Streaming Services verwenden keine Limiter und auch keine anderen Klang- oder Dynamic verändernden Mittel.
Im Prinzip ist es auch egal, was man anliefert, es wird entweder im Level runtergezogen, damit es dem Target LUFS entspricht, oder hochgezogen.
Wobei hier beachtet werden muss, dass ein Song der unter dem Target Level liegt, nur soweit hochgezogen wird, dass er das max Peak Target erreicht. Hat der schon max Peak, also - 1 dBFS oder was auch immer der Streamer verlangt, passier gar nichts. Die Dynamic bleibt, wie sie ist und es wird nichts geändert.
Die offene Frage ist, sollte man auf den bei fast allen Streamern üblichen LUFS Level von -14 LUFS mischen?
Ich finde nein. Und bin damit nicht alleine. Hier ein Artikel von Ian Shepherd, einem meiner Lieblings Mesnerin Engineer. Der erklärt das dann so, dass man es auch versteht. Zitat:
There are no ideal loudness values – just guidelines you can follow
Und:
Integrated loudness isn’t the best way make loudness choices
Warum das so ist, erklärt er denn
in dem Artikel.
Seine Empfehlung,
But from what’s written above you’ll have gathered by now that I’m not going to be recommending any of the LUFS numbers suggested above – or any integrated loudness.
Instead, my recommendation uses short-term loudness values instead, and it's this:
Fabrice Dupont zeigt hier wie es geht:
der macht da übrigens einen Track, der weit unterhalb des Target Level ist lauter. Und das ohne Probleme. Nur so am Rande bemerkt.
Im Prinzip ist short-term loudness nicht viel anders als RMS. Oder eben auch VU. Einer der Gründe, warum ich in meinem Mixbus ein VU Meter habe. Ich kann das gut interpretieren. Das gab es schon zu Anfang meines Ton Schaffens.
Das ist beim Erstkontakt auf -16 VU eingestellt. Damit mache ich das Basic Leveling. Danach kommen die Komponenten im MixBus dazu. Da ist eine Fairchild 650. Der macht nichts, ausser da drin zu sein. Dann ein EQ. Fabfilter. Der mach Lowcut. Ich will nichts haben unterhalb von 35 HZ. Der macht auch Mono bis 100 Hz. Und der hat einen High Cut bei 12.5 kHz. Und dann ein Limiter auf -1 dBFS eingestellt. Ein MixDown Approach.
Das VU Mater hat einen eingebauten Gain Regler. Kommt zuviel an im MixBus dann wird das angepasst.
Dynamische Song, Singer Songwriter, Baladen und Co werden auf -16 bis -12 VU geregelt. Rock auf -12 bis -9VU. Krasse Sachen dann schon mal auf -8 VU.
Und dann mische ich. Das kommt dann immer in einem LUFS Level raus der passt. Mal was mehr, dann wird es eben leiser gemacht auf dem Streamer, oder auch weniger, was mich auch nicht kümmern muss, da die Dynamic unangetastet bleibt.
Wie auch immer, wenn man sich das mal sortiert hat, kann man LUFS wieder vergessen und sich damit beschäftigen, schöne Songs und Mischungen zu machen..... (;