Geige golden lackieren wie in YT-Video von Rob Landes - Tipps, Meinungen

[Igor Güldenstern]

In einem YouTube-Video von Rob Landes (bekannt durch seine 'Noob to Epic'-Reihe, die ich sehr witzig finde) spielt er eine goldene Violine.

Mir gefällt die Idee einer goldfarbenen Geige sehr gut, und bei einer meiner einfachen China-Geigen könnte ich mir vorstellen, dass ich so eine Lackierung selbst vornehme.

Hat jemand so etwas schon einmal probiert und kann Tipps zur Vorgehensweise, zur Wahl geeigneter (Sprüh-) Farbe geben und worauf man achten sollte? Um Missverständnisse zu vermeiden, ich würde auf der Geige dann auch tatsächlich spielen wollen, es geht mir nicht darum, aus einem Instrument ein Deko-Objekt zu machen. Insofern sollte die Lackierung auch schon etwas strapazierfähig sein, eventuell müsste man auch an eine Endlackierung mit Klarlack denken. Auch würde ich gerne den Span (bzw. die Linien um die Decke) neu aufmalen, hat jemand so etwas schon einmal gemacht?

Sollte man den Hals mitlackieren oder, wie üblich bei farbigen Geigen, naturfarben belassen?

Was haltet ihr von der Idee? Oder findet ihr, dass selbst eine einfache Geige für so etwas zu schade ist? Ich bin gespannt auf eure Beiträge!

 

[QuixX]

Ich habe Erfahrung mit einer silbernen Sprüh-Lösung und ich würde diese weder an Hals noch an Körper gerne haben.

 

[GeiGit]

Zum Spaß kann man vieles machen wenn man es möchte.
Du musst gut anschleifen sehr dünn golden und dann mit Klarlack übersprühen.
Welcher Lack da geeignet ist, musst du testen. Ich würde bei den Auto-Reparatur-Lacken schauen. Die sind teuer, aber halten dann auch. Mach erstmal ein Muster. Metallic zu lackieren bedarf viel Übung.
Es geht aber nur bei den modern lackierten Geigen (PU-, Acryl-, Polyesterlack). Über eine Schellacklackierung würde ich das niemals machen!
Ob sich die Lacke vertragen, sieht mal leider erst bei einem Test.
Das ganze ist nicht ohne Risiko und kann komplett schief gehen.

 

[Igor Güldenstern]

Über eine Schellacklackierung würde ich das niemals machen!

Ich kenne bei wertvollen Geigen eher Öl- oder Spiritus-Lackierungen. Aber so etwas schwebt mir als Basis nicht vor. Eher eine ganz billige Fiedel. Und die sind wohl eher mit Acryllacken o.ä. lackiert.

Zum Spaß kann man vieles machen wenn man es möchte.

Mir gefällt halt dieser Gold-Look aus dem Video. Generell bin ich eher zurückhaltend, was irgendwelche "Verschönerungen" von Instrumenten anbelangt. Aber gerade günstigere Geigen gibt es ja auch schon in allen möglichen Farben fertig zu kaufen; seltsamerweise finde ich nichts in goldfarben. Das hat irgendwie so einen "barocken" Touch.

Wobei echte Barockgeigen ja nochmals völlig anders aussehen.

Du musst gut anschleifen sehr dünn golden und dann mit Klarlack übersprühen.

Ich überlege, ob nicht Füller als erste Schicht sinnvoll wäre.

Dann golden und dann Klarlack. Und zwischen den Aufträgen nochmals schleifen.

Metallic zu lackieren bedarf viel Übung.

Das glaube ich. Ich dachte aber auch weniger an Metallicfarbe, eher an so eine Art Goldbronze.

Im Netz habe ich im Automobilbereich Felgenlack in gold auf Acrylbasis gefunden. Da weiß ich aber nicht, ob das eher wie ein Metalliclack oder eher wie Goldbronze wirkt. Felgensilber sieht ja auch anders aus als Karosserielack in silber-metallic.

Ich fürchte aber, dass gerade bei einer sehr günstigen Geige die goldene Farbe nicht wirkt, weil man dann die Mängel in Verarbeitung und Formgebung umso mehr sieht. Ich müsste also eine günstige Geige als Basis nehmen, die nicht zu "billig" aussieht.

Ich habe z.B. eine supereinfache Fiedel, die aber praktisch keine Hohlkehle am Rand der Decke hat - das würde mit deckender Farbe lackiert wohl erst richtig auffallen.

 

[cello und bass]

Auch würde ich gerne den Span (bzw. die Linien um die Decke) neu aufmalen, hat jemand so etwas schon einmal gemacht?
[/MEDIA]

Frag da mal die Motorradumbauer/Lackierer/Resaturateur:innen - die haben damit Erfahrung - langhaariger Pinsel und ruhige Hand...

Ich finde die Idee witzig und würde die an deiner Stelle umsetzen. evtl. anstehende Umbauten (PU, Einbau einer Funke,...@geigit hat da ein schönes Projekt) würde ich vorher einbauen und ggf. mitlackieren (wenn das technisch Sinn macht).

 

[Igor Güldenstern]

Frag da mal die Motorradumbauer/Lackierer/Resaturateur:innen - die haben damit Erfahrung - langhaariger Pinsel und ruhige Hand...

Gute Idee. Ich hatte auch an eine Art Abstandslehre o.ä. gedacht, so ähnlich, wie bei manchen Schneidwerkzeugen, mit denen die Nut für die Einlage geschnitten wird. Bei einer aufgemalten Einlage handelt es sich ja meist um zwei parallele Linien. So eine ruhige Hand kann man ja gar nicht haben.

Vielleicht könnte man so etwas auch als Band aufkleben, vor der Klarlack-Lackierung?

Ich finde die Idee witzig

Ja, das hat mich in dem Video sofort angesprochen. Zumal es mir bislang nicht gelungen ist, eine von Haus aus goldene Geige zu finden. Schwarz, blau, pink, mit simuliertem Carbon-Muster usw., das gibt es alles fertig zu kaufen; aber goldfarben anscheinend nicht.

evtl. anstehende Umbauten

Das sollte man ggf. tatsächlich vor der Lackierung machen. Aber in diesem Fall bin ich Traditionalist. Für meine Zwecke möchte ich es rein akustisch belassen, für alles andere habe ich eine E-Geige.

Rob Landes hat ja auch in einer Einstellung blinkende LED an den Zargen. Das finde ich für ein Video oder für eine Bühnenshow zwar auch originell, aber selbst möchte ich so etwas nicht haben.

 

[Traxxtec]

Da bräuchtest du jemanden mit Airbrush Erfahrung, mit einer Spraydose würde ich das nicht machen.

 

[Igor Güldenstern]

Da bräuchtest du jemanden mit Airbrush Erfahrung, mit einer Spraydose würde ich das nicht machen.

Ja, vielen Dank für den Tipp. Ich befürchte aber, das Thema hat sich fürs erste einmal erledigt.

Der Hintergrund: Ich habe mir kürzlich eine weitere günstige Geige gekauft, mit dem Hintergedanken, diese vielleicht als Basis für meine Goldlackierung zu verwenden. Ein bekanntes Musikhaus aus Berlin hatte ein Geigenset von €99,- auf €40,- heruntergesetzt. Das ist natürlich auch Geld, aber für diese Geige schon sehr, sehr günstig. Massives Holz, zweiteiliger Rücken, wesentlich besser als das, was man sonst für das Geld bekommt.

Das Problem: Ich bringe es nicht übers Herz, diese nette kleine Geige für mein Gold-Projekt zu "opfern". Sie ist kein Klangwunder, aber ein vernünftig eingerichtetes Instrument, das zwar etwas träge anspricht und etwas mehr Bogendruck braucht, aber man kann darauf spielen. Im Grunde nicht einmal schlecht.



Ich werde mein Projekt erst einmal abblasen und danke allen hier für ihre Beiträge. Wenn es irgendwann einmal fertige goldene Geigen zu kaufen geben sollte, werde ich vielleicht zuschlagen.

Ich hoffe, Ihr könnt mich verstehen.

 

[Jonny W]

Frag doch mal @mrairbrush hier aus dem Forum

 

[cello und bass]

Ja, vielen Dank für den Tipp. Ich befürchte aber, das Thema hat sich fürs erste einmal erledigt.


Das Problem: Ich bringe es nicht übers Herz, diese nette kleine Geige für mein Gold-Projekt zu "opfern". Sie ist kein Klangwunder, aber ein vernünftig eingerichtetes Instrument,

Ich finde es schade Vor allem, wenn du mehrere Geigen hast - und ein 99€ Teil ist nicht geopfert, wenn es golden ist

 

[Igor Güldenstern]

Ich finde es schade Vor allem, wenn du mehrere Geigen hast - und ein 99€ Teil ist nicht geopfert, wenn es golden ist

Vielen Dank. Ja, ich verzweifle da manchmal an mir selbst. Ich habe vor Musikinstrumenten, auch vor billigen, so eine Hochachtung. Also für mich ist eine Geige erst einmal eine Geige, mag sie 50 oder 5000 Euro wert sein.

Wenn ich manchmal sehe, dass Leute aus alten Querflöten Tischleuchten basteln oder aus alten Geigen Wandleuchten, dann denke ich mir jedes Mal: Die hätte man doch noch zum Spielen herrichten können!

Etwas Kaputtes wieder instandsetzen, in den Originalzustand, ich glaube, so etwas liegt mir eher.

Hier geht es ja "nur" um eine andere Farbgebung, aber ich hätte nicht gedacht, dass es mir so sehr widerstreben würde, die Idee in die Tat umzusetzen.

 

[killnoizer]

Die Linien würde ich wirklich von jemandem aus dem Custom Car / Bike Bereich machen lassen , oder entsprechend Abklebeband beschaffen .
Ein geübter Linierer macht das mit dem Pinsel per Hand, und dann ist es auch schön.

 

[GeiGit]

Wenn die Geige so günstig war und zudem auch noch träge anspricht, würde ich mir an deiner Stelle ein Herz nehmen, erstmal den Steg dünner machen und die Steg-Bereiche etwas aufschneiden, so wie ich das bei meiner Ebay-Geige gemacht habe (klick).
Das hat sie richtig verbessert!
Dann schleif die dicke Lackschicht dünner. Das ebnet gut ein und wird eine gute Basis für das Gold.
Beim Gold würde ich mir tatsächlich überlegen, ob du nicht mit echtem Blattgold vergolden möchtest. (klick)

Das wäre eine Alternative zum Sprühlack und vielleicht ein Projekt zum Lernen, oder für den Restaurator um die Ecke, welcher das bei Statuen, Bilderrahmen usw. mit etwas Leim, einem weichen Pinsel und hauchdünn getriebenem Blattgold zu echtem Goldglanz bringen könnte.
Das würde dann richtig cool aussehen!

Oder eben doch ein passender Lack: (klick)

Lass die Linie weg, mach das Ding einfach golden und spiel es!

 

[Igor Güldenstern]

@GeiGit Vielen Dank für Deinen netten Beitrag! Bei der Geige handelt es sich um eine Justin VL-4/4, und das mit der trägen Ansprache gilt nur für den Vergleich mit wirklich guten Geigen - hier war zu meinem große Erstaunen der Steg bei Lieferung nicht nur bereits aufgestellt, sondern auch sehr dünn ausgearbeitet und perfekt an die Decke angepasst. Das habe ich in dieser Preisklasse noch nie zuvor erlebt. Im Moment übe ich fast ausschließlich auf diesem Instrument, um es einzuspielen.

Ich habe meine bisherige Lieblings-Billiggeige einmal enorm aufgewertet, als ich von einer netten Geigenbauerin dafür einen alten, gebrauchten Steg geschenkt bekommen habe. Die e-Saite hatte sich tief in das viel zu weiche Holz des Originalstegs hineingefressen, und durch die Montage des hochwertigen Alt-Stegs bekam das ganze Instrument einen enormen Schub.
Insofern volle Zustimmung, dass die Optimierung und/oder der Tausch des Stegs eine Menge bringen kann.

Die Idee mit dem Blattgold spricht mich sehr an. Das zu erlernen, wäre gleichbedeutend mit einem völlig neuen Hobby, aber es wäre einmal interessant zu wissen, was Fachleute für das 'Verblattgolden' einer Geige in Rechnung stellen würden. Schon die Anschaffung des notwendigen Werkzeugs lohnt sich ja nicht für ein Einmalprojekt. Auch stelle ich mir das Vergolden etwa der Schnecke nicht so einfach vor- die Profis kennen solche Ornamente ja aus ihrer Arbeit. Das Blattgold selbst ist ja gar nicht einmal so teuer, wie ich gedacht hätte. Aber bis man den Bogen raus hat (nette Metapher im Streicher-Forum ) wird man davon auch eine Menge verbrauchen.

Du hast auch Recht mit den Linien. Sie sind im Grunde entbehrlich. Mal sehen. Vielleicht ist das Ganze auch mehr ein Projekt für die kalte Jahreszeit.

 

[GeiGit]

Mir gefällt generell, wenn ich nicht der Einzige bin, der an seinen Geigen rumbaut!

Frag doch mal @mrairbrush hier aus dem Forum

Auch das wäre eine tolle Möglichkeit!
@mrairbrush hat hier schon echt tolle Umgestaltungen von Akkordeons gezeigt:

Thema 'Vorstellungsthread für unterschiedliche Akkordeon-Designs' https://www.musiker-board.de/thread...er-unterschiedliche-akkordeon-designs.625408/

Vielleicht hat er ja auch schon mal Geigen gestaltet?
@mrairbrush, bitte kommen!

 

[Kokopelli]

Ich finde es schade Vor allem, wenn du mehrere Geigen hast - und ein 99€ Teil ist nicht geopfert, wenn es golden ist

Mir persönlich widerstrebt es auch immer, Instrumente zu verbasteln! Tischleuchten aus Querflöten oder Blumenvasen aus Saxophonen.
Oder Rosa lackieren - natürlich ohne jede Ahnung, wie so ein Lack die Klangeigenschaften beeinflusst. (Klar, hier ist es ein Billig Instrument. Aber trotzdem... Respekt gilt auch für Billiginstrumente).
... und der nächste sieht das, denkt, ja Klasse, die alte Geige von Opa, auf dem Dachboden, kann ich ja auch rosa anmalen, Acryllack habe ich noch... und schon ist wieder ein historisch wertvolles Instrument vernichtet.

Danke @Igor Güldenstern, dass Du jetzt doch darauf verzichtest.

Vielleicht bin ich da überempfindlich, was nur daher kommt, dass die Instrumente, die ich ernsthaft spiele grösstenteils schon 60Jahre und mehr alt sind. Obwohl mein Bass ein 60Jahre alter Sperrholz-Tscheche ist, käme ich nie auf die den umzulackieren... das Relicing von Gitarren ist mir ein Graus. (Schreibt man das so? Also das "Gitarren kaputtmachen, damit sie so aussehen als hätte man schon viel geübt )

Das bezieht sich natürlich nicht auf das Optimieren von Instrumenten. Was z.B. @GeiGit macht, dem Instrument den Respekt erweisen, den es verdient hat, indem man es optimiert.

Grüße,

Kokopelli

Edith sagt: Nicht grösstenteils. Alle. Ausser denen, die es vor 60Jahren noch nicht gab, z.B. Blaswandler. Oder so'n bisschen Kleinzeug, wie Tin Whistles - die es aber auch schon vor 60 Jahren unverändert gegeben hätte

 

[Igor Güldenstern]

@Kokopelli Vielen Dank für Deinen Beitrag! Ich bewundere natürlich auch, wenn jemand wie @GeiGit tolle Sachen macht mit Instrumenten, sie repariert und optimiert, aber dessen ungeachtet sprichst Du mir aus der Seele.

Ein klein wenig hatte ich auch darauf gehofft, dass es auch kritische Stimmen gibt, die sagen: Lass' es sein, du wirst mit dem Ergebnis nicht glücklich sein.

Nun sind wir uns ja darüber einig, das meine infrage kommende Geige weder alt, historisch noch wertvoll ist, aber es ist letztlich etwas, für das irgendwo auf der Welt Leute gearbeitet haben, und wenn sie nur die Teile aus der CNC-Maschine zusammengeklebt haben. Und natürlich weiß ich auch, dass jeden Tag überall auf der Welt Instrumente im Müll landen, die man noch reparieren, spielen, lieben könnte. Aber ein intaktes Instrument just for fun umgestalten, das vorher komplett und funktionsfähig war, mag es noch so günstig gewesen sein, fällt mir schwer.

Ich werde das ganze Projekt noch einmal überdenken.

P.S. Ein klein wenig "relic" gibt es ja auch bei Geigen schon seit langem. Dieser Antiklook mit "abgewetzten" Stellen, wo der Geigenbauer bewusst auf alt imitiert, ist ja nicht viel anders. Nur in meinen Augen meist etwas geschmackvoller gemacht als die bewusste Beschädigung von Gitarren bei "heavy relic". Aber andern gefällt das, das muss man respektieren.

 

[Kokopelli]

@Kokopelli
Ein klein wenig hatte ich auch darauf gehofft, dass es auch kritische Stimmen gibt, die sagen: Lass' es sein, du wirst mit dem Ergebnis nicht glücklich sein.

... und ich hab so gezögert zu posten, dass Du es lassen sollst - man will ja kein Spassverderber sein

Grüße,

Kokopelli

 

[wernerwe]

ist zwar schon ein paar Monate her, aber ich mach Airbrush und hab schon so manches Instrument verunstaltet. Wenn du den Klang ruinieren willst nimm Sprühdosen.
Die Geige im Video ist mit goldpigmentierter Farbe lackiert worden, darüber matter Klarlack. Das ist so gut gemacht das kriegst du zuhause niemals so gut hin.
Da ist viel mit Füller/Primer gemacht worden, viel geschliffen und poliert worden bevor man die finalen Lacke aufgetragen hat. Der Klarlack koennte auch Nitrocelluloselack sein evtl. um den Klang nicht ganz zu runinieren.
Egal was du machst, die Geige wird leicht anders klingen bis gar nicht mehr.
Vielleicht irr ich mich auch mit der Geige in dem Video und es ist einfacher Deko-effekt-Lack aus der Baumarktecke für kreative Hausfrauen. Aber die Oberflächen sind zu gut gemacht.

 

[Igor Güldenstern]

Hallo @wernerwe , vielen Dank für Deine Expertise! Ja, die Fiedel im Film sieht schon sehr gekonnt lackiert aus; und ganz gewiss spielt die Lackierung eine um so größere Rolle für den Klang einer Geige, je hochwertiger diese ist.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die golden Geige im Video aus industrieller Fertigung stammt; bislang konnte ich so etwas aber noch nicht im Angebot eines Herstellers finden, wenngleich es ja inzwischen Geigen in allen möglichen Farben zu kaufen gibt - nur eben nicht in gold.

Egal was du machst, die Geige wird leicht anders klingen bis gar nicht mehr.

Das ist gut möglich. Für das Projekt hätte ich eine sehr günstige Fabrikgeige verwendet, die im Originalzustand ohnehin mit Kunstharzlack beschichtet ist. Handwerklich gefertigte Geigen sind dagegen ja meist mit Spiritus- oder Öllack bemalt; so ein Instrument würde ich auch nicht umgestalten wollen.

Sprühlackierungen jeder Art sind von Vorbereitung, Vorarbeit, Aufbau und Ausführung her eine Kunst für sich - ich habe schon Autolackierern bei der Arbeit zugeschaut und war sehr beeindruckt. Wenn ich selbst früher Autos lackiert habe, habe ich das immer mit recht gutem Ergebnis mit der Rolle gemacht, meine Resultate konnten mit Amateur-Sprühlack immer gut mithalten, da Lackfarbe mehr Füllanteil hat als "richtiger" Autolack. Aber ein Auto muss ja auch nicht "klingen" wie eine Geige. Da stört ein dicker, glänzender Lack natürlich nicht.

Die Geige, die ich eigentlich für das Projekt "Goldvioline" angeschafft hatte, entpuppte sich als wahrer Glücksgriff und ich spiele auf ihr viel und gern. Sie klingt immer besser, und sie wird auf jeden Fall ihr Originaldesign behalten. Falls ich das Projekt doch noch einmal aufgreifen sollte, werde ich zunächst an einer defekten Geige üben, und wenn mich das Resultat überzeugt, vielleicht noch einmal richtig umsetzen.

Wenn es zwischenzeitlich ein Hersteller wagen sollte, eine (erschwingliche) industriell gefertigte Goldgeige anzubieten, würde ich aber vielleicht auch vorher schwach werden.