Hals verdreht, Problem mit Saitenlage. Kann man was retten?

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Für mich persönlich ist verdrehtes Holz = versautes Holz.
Den Hals neu abzuschleifen/abzurichten dürfte unbezahlbar werden.
Daneben wurde ja noch die Behandlung mit Hitze angesprochen.
Falls man den Hals ohnehin abgeschrieben hat, kann man durchaus mal in dieser Richtung experimentieren.
Habe hier ein Video mit "Bordmitteln" entdeckt (ab 8:30):

Mit Gitarrenbau kenne ich mich allerdings nicht aus.
Im (Pfeil und) Bogenbau ist es jedoch so, dass gerade Ahorn auf eine Dampf-/Wärmebehandlung eher problematisch als zuverlässig reagiert.
Verdrehtes Holz ist nach einer Wärmebehandlung immer bestrebt seine ursprüngliche Lage mehr oder weniger wieder einzunehmen.
Man muss die mögliche Rückbewegung des Holzes bei dem Vorgang also vorausahnen.
Kann klappen, kann nicht klappen, Ahorn kann bei sowas auch schonmal die gesamte Stabilität verlieren.
Zudem könnte ich mir vorstellen, dass sich die Verklebung des Griffbrettes dabei löst.

Anhand weiterer Spuren am Hals der von mir angesprochenen Godin hatte ich den Eindruck, dass genau das an deren Hals auch versucht wurde, offensichtlich aber vergeblich.
So, und bevor ich mich jetzt vollkommen verlabere, warte ich jetzt auch erstmal neue Bilder des Pacifica-Halses ab.
 
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Es ist einfach schwer von Ferne eine Korrigierbarkeit eines Fehlers, der auf Durchbiegung und Verdrehung in verschiedenen Verhältnissen basieren könnte, richtig einzuschätzen.
Das muss man in Händen halten, drüber peilen, um das Ausmaß wirklich einschätzen zu können.
Geh damit zu einem Gitarrenbauer, oder zumindest einem versierten Gitarren Techniker und lass ihn ne Einschätzung machen.
In Hannover wird es sicher einige Gitarrenbauer geben.
 
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Daneben wurde ja noch die Behandlung mit Hitze angesprochen.
Mit Hitze lässt sich ein vertwisteter Hals NICHT wieder richten!! 100% NICHT! Ich habe vor Jahren einen recht teuren Hals aus den USA bekommen, der vertwistet war und ist. ALLE Versuche den zu retten waren vergeblich. Selbst Griffbrett schleifen war unmöglich, die unterschiedliche Dicke vom Griffbrett wären dann so 2 mm gewesen. Ich habe den einmal schnell auf eine zwar alte, aber ebene Fensterbank gelegt, und die Kopfplatte beschwert, so dass sie plan aufliegt. Diese Bilder braucht man nicht weiter kommentieren: Teurer SCHROTT!
DSCF2203.JPGDSCF2202.JPGDSCF2204.JPG
 
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@murle1

Gibt es eine Norm, dass die Auflagefläche am Halsfuß in einer Ebene mit der Kopfplatte sein muss?
Kann man daraus schließen, wenn das so wie in Deinem Bild ist, dass der Hals in sich verdreht ist?
Ketzerisch gesagt, da sieht man nur, dass die Halsauflagefläche nicht in einer Ebene zur Kopfplattenfläche ist.

Ich denke, das muss man ausmessen. Dazu den Halsfuß auf einer ebenen Fläche festspannen und dann Bund für Bund mit einer Messuhr gegen diese Ebene Fläche den Abstand messen. Nur dann sieht man die tatsächliche Drehung.
 
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So wild gemaserte Hölzer wie in der Abbildung muss man in mehreren Schritten verarbeiten, so dass sie nach und nach ihre Spannungen abbauen können.

Im nachhinein ist da nichts mehr zu richten, jedenfalls nicht dauerhaft.

*
 
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...Ketzerisch gesagt, da sieht man nur, dass die Halsauflagefläche nicht in einer Ebene zur Kopfplattenfläche ist....
Also, wenn diese Bilder nicht Aussage genug ist, dann weiß ich gar nichts mehr...Es ist doch deutlich zu sehen, dass die andere Seite des Halsfußes aufliegt? Mehr verdreht geht ja wohl nicht mehr? Dass die beidenen Flächen (Kopfplatte und Halsfuß) auch nicht in einer Ebene liegen, macht bei dem Hals den Kohl auch nicht mehr fett. Ich weiß nicht, wie ich das noch besser darstellen kann! Da muss man nichts ausmessen, das sieht man mit bloßem Auge sogar von oben.
Ich habe aber den Eindruck, Du glaubst ich will Dir einen vom Pferd erzählen? Deswegen noch zusätzliche Bilder von einer anderen Richtung. (Wobei selbst der Halsfuß nicht plan aufgelegt werden konnte, weil dieser zur anderen Seite gebogen ist.

DSCF2205.JPGDSCF2206.JPGDSCF2208.JPG
 
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Wer Dir da helfen kann, investiert mehr Zeit als ein neues, derartiges Instrument kostet.
Auch ist längst nicht klar, ob der Hals sich nächste Woche nicht noch ein Stück weiter dreht.
Ob er überhaupt jemals damit aufhört?

Jedenfalls kostet das Instrument neu weniger, als eine Reparatur kosten würde. Soll ich Dir den eBay-Link nochmal schicken?
 
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Wer Dir da helfen kann, investiert mehr Zeit als ein neues, derartiges Instrument kostet...
Bitte darauf achten, das Maß der Pacifica Halstasche ist (war) anders. Jedenfalls vor einiger Zeit, als ich eine Pacifica mit einem Göldohals versehen sollte. Der Kunde wollte einen Hals mit einem anderen Griffbrettradius, konnte aber keinen anderen finden, und habe dann den vorhandenen abgeändert.
 
Grund: Vollzitat Vorpost reduziert
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Bitte darauf achten, das Maß der Pacifica Halstasche ist (war) anders. Jedenfalls vor einiger Zeit, als ich eine Pacifica mit einem Göldohals versehen sollte. Der Kunde wollte einen Hals mit einem anderen Griffbrettradius, konnte aber keinen anderen finden, und habe dann den vorhandenen abgeändert.
Ich bin ein bisschen verwirrt, Du kannst Dich um Veranderungen an Griffbrettradien von Kunden kümmern und verschwendest Gedanken an eine Reparatur der Billiggitarre?
 
Ich bin ein bisschen verwirrt, Du kannst Dich um Veranderungen an Griffbrettradien von Kunden kümmern und verschwendest Gedanken an eine Reparatur der Billiggitarre?
Was verwirrt Dich denn? Ein guter Bekannter und Musiker mit wenig Finanzpolster wollte seine Gitarre behalten. Nur störte ihn der Griffbrettradius von 7.25.
Ich hatte hier noch einige Srathälse liegen, auch den von Göldo.. Der aber, wie auch die anderen, nicht in die Tasche passte. Daraufhin habe ich dann die Bünde von seinem Hals gezogen, das Griffbrett auf anderes Maß geschliffen und neu bundiert. Was ist dabei verwirrend? Das war für ihn optimal und billiger als ein neuer Hals.
 
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Was ist dabei verwirrend?
Na, in dem Fall sicher nichts, für @QuixX aber offensichtlich die Unterstellung, Du würdest u.U. die Reparatur der billigen Pacifica des Fragestellers in Betracht ziehen:
....und verschwendest Gedanken an eine Reparatur der Billiggitarre?
Aber das hat er bitte wo geäussert :gruebel: ? @murle1 hat doch bereits in #12 den "Irrwitz" der Reparatur anklingen lassen. In den Folgeposts erfolgt daher auch nur ein allgemeiner Austausch über die Beurteilung (bzw. zunächst erstmal die Feststellung des Vorliegens) eines "twisted neck" - auch anhand von Beispielbildern (z.B. #24 / #27). Wie sich jetzt speziell das vom TS konstatierte "Hals verdreht" nun in der Realität darstellt, ist im Grunde nach wie vor -sagen wir mal- nicht eindeutig, zumindest aber so vage, dass bereits mehrfach die Inaugenscheinnahme durch einen Fachmann vor Ort empfohlen wurde ;).

Aber bevor das hier (mal wieder?) nun "von Höcksken auf Stöcksken" kommt, bitte back to topic :whistle:.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Q
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Keine Ahnung, was das sollte
Ach endlich sagt das mal jemand so deutlich lieber Lenny - nicht dass die anderen Beiträge nun völlig ungültig gewesen wären... ;)

@murle1 : Ich glaube Du muss Dich hier echt nicht rechtfertigen für Deine Aussagen, obwohl es Dich ehrt dass Du es tust.

*
 
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@murle1

Ist das ein Vogelaugen Ahorn Hals?
 
@murle1

Ich weiss, dass Du mir nichts vom Gaul erzählst. Ich wollte Dich nur aus der Reserve locken. Das hab ich geschafft... :LOL:
 
Hey zusammen,

...über die Jahre sind mir immer wieder Gitarren untergekommen, deren Hälse vertwistet waren...nicht ganz so sehr wie bei Murle`s Beispiel. In der Praxis war das zB. bei einer Gibson-Style (winkelig eingeleimter Hals) schon ne Einschränkung, da diese Gitarren eine stärkere Halswölbung brauchen mit tendenziell eher flacher Saitenlage - die dann nur noch eingeschränkt möglich ist.
Bei Fender Styles fand ich das oft gar nicht störend, da hier die Einstellung Hals so gut wie gerade plus höhere Saitenlage eh besser funktioniert...Vorallem bei Griffbrettern mit stark gewölbten Vintage-Radien und eher niedrigen Bünden werden zum Saitenziehen zwecks Griffigkeit höhere Saitenlagen benötigt - was zusammen mit der stärkeren Griffbrettwölbung eine leichte Vertwistung des Halses nahezu unbedeutend macht - so meine Erfahrung.

Für die Pacifica würde das bedeuten: Hals gerade einstellen, Saitenlage hoch auf Richtung 2,5 - 3mm (hohe E-Saite), H Saite in Relation nen Ticken tiefer (damit dir beim Saitenziehen der hohen E-Saite die H-Saite nicht über den Finger rutscht)...sollte funktionieren und fühlt sich gut an...so stelle ich vintage Strat/Teles ein.

Gruß,
Bernie
 
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nicht ganz so sehr wie bei Murle`s Beispiel. In der Praxis war das zB. bei einer Gibson-Style (winkelig eingeleimter Hals) schon ne Einschränkung, da diese Gitarren eine stärkere Halswölbung brauchen mit tendenziell eher flacher Saitenlage - die dann nur noch eingeschränkt möglich ist.

Liegt halt auch daran, dass die meisten Gibson Hälse einteilig und aus Mahagoni sind.
Also eher weicheres Holz (ist anfälliger für Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit) und nicht gesperrt aus mehreren Teilen - damit kann man zumindest in der Theorie dem Twisten entgegen wirken, wenn man die Teile so anordnet, dass die Jahresringe zur Mitte hin gespiegelt werden. Oder man nutzt einfach Carbonstäbe zur Verstärkung, was ja auch immer mehr Hersteller machen (z.B. Ibanez, Jackson, Charvel).

Wenigstens hat man bei den F-Style Gitarren die Möglichkeit, den Hals, wenn er wirklich hinüber ist, einfach auszutauschen.
Bei G-Style Gitarren hat man dann idR die A*schkarte gezogen, wenn das passiert.
Das war für mich auch immer einer DER Gründe, warum ich "eigentlich" lieber keine Gibsons oder deren Nachbauten haben wollte.
Aber die haben halt auch ihre Vorzüge bzw. ihren eigenen Charakter... :)
 
@murle1

Ist das ein Vogelaugen Ahorn Hals?
Ha ha - ich weiß worauf Du hinaus willst! Ja, es ist ein Vogelaugenahorn Hals. Von Mighty Mite! Der einzige der mir bisher so untergekommen ist. Von einer US Firma habe ich hier noch 4 andere Hälse aus normalem Ahorn, die ebenfalls leicht vertwistet sind, oder stark "verkehrt" herum gebogen sind, so dass die normalen Halsstäbe nicht helfen können. Ein guter "Kunde" (Freund), der mehrere Gitarren von mir hat, ist bei einem Aufenthalt in den USA "fremd" gegangen - und hat sich eine G. Paula dort gekauft. Die er mir zurück in D. brachte, weil sie kaum spielbar war: Hals vertwistet, ich konnte ihm da leider nicht helfen.
Das war die Strafe!! :(:sneaky:
 
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@Volkri Ich finde, dass zwei Hilfslinien die Verdrehung viel deutlicher zeigen:
... allerdings auch nur, wenn die Symmetrie der optischen Linsen beachtet wird :D (was auf dem gezeigten Bild offensichtlich NICHT der Fall ist ...)

Dadurch lässt sich die Saitenlage nicht mehr richtig einstellen, was sich etwa ab dem 5. Bund durch ein schnarren der gegriffenen 5. Saite bemerkbar macht.
die Saitenlage wird doch durch individuelle Brückenreiter eingestellt, wie kann ich da ausgehend von einer "5.Saite" (ist das A oder H?) eine Aussage über die Halssymmetrie ableiten??
 
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