Vorab ein expilziter Verweis auf:
Durch all die Posts wirst Du gerade bei dem Thema, dich ruck zuck verfahren ...
(also eher zum bissl drüber nachdenken, nicht unbedingt als direkte Antwort gemeint)
Aber zum Thema Umkehrungen (Aka Slashakkorde):
Wenn man sich mal anschaut, was
Obertöne sind sollte einem mal zumindest grob dämmern, wie "durchsetzt" ein Akkordklang eigentlich mit der Oktave, Quinte, Doppeloktave usw. zusätzlich zur Schwingung der gegriffenen/leer schwingenden Saitenlänge ist. Das geht klarerweise nur nach oben (eine schingende Saite kann man halbieren/dritteln/vierteln/.... aber nicht verdoppeln), nach unten dichtet unser Hirn auch gerne was dazu, etwa bei Powerchords, die drei Töne entsprechen genau dem 1., 2. und 3. Oberton eines gar nicht gespielten Tons, der noch eine ganze Oktave tiefer liegt als der tiefste gespielte Ton, den unser Hörzentrum dann aber genau deswegen zumindest dazu vermutet- und schon klingt es fetter, als es eigentlich ist, nur durch Psychoakkustik.
Stellt man sich nun vor, wie weit jetzt jeder einzelne Ton eines offenen Am-Akkords "nach oben streut" sollte es zumindest mal plausibel erscheinen, dass dieser "Klangteppich" noch immer einen Am ergibt, auch wenn man da etwa die tiefste Saite weglässt.
Was aber bei den Umkehrungen das Wichtige ist:
Man hört bei einem Akkord nicht nur die Töne an sich, sondern sie bilden ja auch bestimmte Intervalle.
Die sog. Grundstellung, also das Terz + Terz, im Falle eines Mollakkords zuerst klein, dann groß, ergeben ein sog. Rahmenintervall - in diesem Fall eine Quinte (eben
A-C-
E)
Spielt man nun die erste Umkehrung, also
C-E-
A , ist dieser Rahmen eine große Sexte, in der 2. Umkehrung
E-A-
C eine kleine Sexte UND über dem tiefsten Ton ist anstatt einer Terz eine Quarte. Das ändert zwar nichts daran, dass das Gehör alles auf den Grundton A bezieht, aber es macht klanglich natürlich einen Unterschied.
Man kann sich das ja gut vor Ohren führen, wenn man eben mal nur diese Rahmenintervalle ohne den Ton dazwischen spielt - welches davon man dann im primär im klingenden Akkord hört macht klarerweise einen Unterschied.
Bevor sich der TO denkt, toll, in meinem Beispiel, dem offenen Am beginnt man mit A-E-A und dann kommt erst das C --> da ist der Basston entscheidend. Am mit A im Bass ist die Grundstellung, mit C die erste und mit E die 2. Umkehrung, sobald du ein C als tiefsten Ton greifst kannst du, egal ob du das nächste A oder erst das übernächste A dazu spielst diese große Sexte hören.
Bei sowas wie Highway to Hell ist die 1. Umkehrung des D-Dur ja aus einem recht simplen Grund sehr passend, schaut man die Basstöne an spielt man A-A-A, F#-F#-G, F#-F#-G, F#-A-A, liegt quasi alles direkt nebeneinander (innerhalb 3er Halbtonschritte) , ein D wäre da ein verhältnismäßig recht weiter Sprung, das nimmt das Ohr gerne als schlüssig hin.
Was man diesbezüglich auch noch erwähnen sollte: Die Grundstellung mit Beginn am tiefsten Ton ist natürlich die konsonanteste (also "glatteste", "in sich geschlossenste") Version. Deswegen ist auch der Schlussakkord bei verdammt vielen Stücken in Grundstellung.
LG