
Wil_Riker
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Einleitung
Ein interessantes Helferlein für sowohl Live- als auch Recording-Einsätze hat sE Electronics mit dem DM2 TNT kürzlich auf den Markt gebracht: Ein Preamp mit schaltbarer Impedanzanpassung, dessen Betriebsspannung von der Phantomspeisung geliefert wird. Ich hatte die Möglichkeit, das XLR-Aufsteckteil im Rahmen einer Teststellung durch den Deutschlandvertrieb Mega Audio unter die Lupe zu nehmen.SE Electronics DM2 T.N.T

Lieferumfang, technische Daten
Bereits beim Öffnen des Pakets zaubert mir die Verkaufsverpackung des DM2 TNT ein Grinsen ins Gesicht: Das zylinderförmige Kästchen ist wie eine Sprengstoffstange mit Lunte gestaltet

Nach Abziehen der Kappe gibt sie (ganz ohne Explosion


Das DM2 TNT besitzt einen Durchmesser von 2 cm, ist 10 cm lang und wiegt mit 80 Gramm weniger als eine Tafel Schokolade



Lt. Datenblatt ist das DM2 TNT in der Lage, Signale zwischen 10 und 120.000 Hz zu übertragen und dabei um entweder 15 oder 30 dB zu verstärken. Die eigene Anschlussimpedanz beträgt 135 Ohm, und der Clou ist, dass die "Load Impedanz" des angeschlossenen Mikrofons in 8 Stufen (50 - 200 - 360 - 1.500 - 2.700 - 6.800 - 100.000 - 10.000.000 Ohm) geschaltet werden kann, um so eine entsprechende Anpassung (auch und speziell klanglich) vornehmen zu können.

Sowohl das Drehpoti für den "Load" als auch der Schiebeschalter für den "Gain" sitzen versenkt im Gehäuse und müssen mit dem mitgelieferten Schraubendreher bedient werden. Dies ist ein klein wenig fummelig - hoffentlich geht der Schraubendreher nicht mal irgendwann verloren. Zudem besitzt der "Load"-Regler leider keine Endstellungen, sondern ist endlos. Dies ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man bei blinder Bedienung durch eine Drehung schlagartig von der kleinsten zur größten Impedanz (oder umgekehrt) umschaltet. Die aktuelle Einstellung wird hierbei durch einen kleinen Pfeil im Kopf der Potiachse signalisiert.
Zur Funktion benötigt das DM2 TNT Phantomspeisung (48 Volt, Stromaufnahme 3.1 mA) und muss deshalb mit einem korrekt und vollständig beschalteten XLR-Kabel an einen entsprechenden Input angeschlossen werden. Allerdings funktioniert es nicht an Kondensatormikrofonen oder aktiven Bändchenmikrofonen, da es keine Phantomspeisung durchleitet, d. h. es ist ausschließlich für dynamische Mikrofone und passive Bändchenmikrofone geeignet.
Praxistest, Fazit
Tatsächlich bin ich live noch nie in die Bredouille gekommen, ein Mikrofon nicht ausreichend vorverstärken zu können. Insofern ist mein Test nur als Simulation einer Live-Bedingung unter Einbeziehung der Klangeingenschaften im Heimstudio zu verstehen
Zum Einsatz kommen hier einerseits mein Allen&Heath Qu-16, andererseits mit dem Beyerdynamic M 88 TG 90 Years Edition (Nennimpedanz 200 Ohm) mein "bestes Pferd im Stall"

Die angegebenen Verstärkungsfaktoren werden (im Vergleich zum Standalone-Betrieb des Mikrofons direkt am Pult-Input) lt. VU-Meter im Display eingehalten, und hörbares Rauschen kann ich nicht feststellen
Also: Mission erfüllt, das sE Electronics DM2 TNT tut genau das, was es soll, und ist zudem robust verarbeitet. Freilich könnte man sich als zusätzliches Feature wünschen, den Vorverstärker auch ohne Phantomspeisung z. B. an einem Amp oder einer (Akku-) Aktivbox verwenden zu können, bei dem/der der einfache interne Gain-Regler nicht ausreicht. Hier ließe sich dann allerdings die kleine Bauform nicht mehr einhalten oder man würde mit einem zusätzlichen Steckernetzteil Kabelsalat produzieren... Deshalb: Kauftipp für all diejenigen, die schon mal im Grenzbereich der Mikrofon-Vorverstärkung arbeiten

- Eigenschaft
Grund: Herstellerlink aktualisiert
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