Vergleich alte MIJ Jackson/ Ibanez mit Tremolo gegen neue Modelle

  • Ersteller Hangman123
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Mein persönliches Fazit gibt natürlich letztlich nur meinen eigenen Geschmack wieder.

Beide Gitarren hatte ich ausgiebig in der Hand, beide sind aus meiner Sicht wirklich überzeugende Produkte. Da man nichts mit ihnen falsch machen kann, entscheidet letztlich der Geschmack, wobei ich auch der Meinung des Youtubers bin, dass das Preis-Leistungsverhältnis dann, wenn einem Interessenten beide Gitarren gleich gut gefallen, hier für die Ibanez sprechen würde. Der verblüffend gute Preis wurde seinerzeit im Ibanez-Forum ausgiebig diskutiert, wir alle waren sehr überrascht.

Ja, Klangbeispiele hätten das Video abgerundet,wären aber aus den bekannten Gründen auch nur bedingt aussagekräftig gewesen (Aufnahmekette, Amp, Einstellungen, Einzelstücke usw.).
Ich bin eigentlich kein großer Freund von Youtube-Vorstellungen, weil mir da immer "zu viele Unbekannte" vorliegen (persönlicher Geschmack des Youtubers, Wie intensiv hat er getestet?, Hat er genügend Erfahrung?, Hat er die Instrumente kostenlos zum Test bekommen? etc.), aber hier bin ich zumindest zum gleichen Ergebnis gekommen wie das Video.
 
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Ich sags mal so:

Wer kein Problem mit dem sehr dünnen Hals und dem Linde-Korpus hat, kann getrost die Ibanez kaufen.
Die PUs kann man zur Not auch tauschen, wenn sie einem nicht so gefallen.
Das Edge Vibrato IST in der Tat ein Verkaufsargument - und zwar ein ziemlich gutes! :)
 
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Allgemein zu den Ibanez: Mir ist das ein bisschen zu viel Tremolo Hype o_O ;) (Steinigt mich jetzt bitte nicht).
Es ist ja nicht so, dass jeder Live Gitarrist, der ein Tremolo einsetzt, eine Ibanez spielt ;)
Ich selbst habe live Slayer Songs gecovert mit Jackson Tremolo Licensed by FR und mit Schaller. Beide waren hervorragend und stimmstabil.
Natürlich, auch andere Mütter haben dazu viele schöne Töchter, auch wenn wir Ibanez Fanboys nicht immer gaanz den Fokus darauf haben 😇
Ich bin beim Vibrato selbst sehr pingelig, auch wenn ich es eher selten extrem nutze. Mich nerven Arme ernorm, die beim Drehen Schab- oder Quitschgeräusche generieren oder durch Spiel im Sitz beim Benutzen Knacken, Klacken o.ä. oder sich die Überwurfmutter ständig bei Benutzung löst.
Bei Ibanez finde ich z.B. das billige Edge-Zero II dahingehend mehr als nervig. Von meinen 3 damit bestückten Premium Indo Ibanez sind zwei unter meinen absoluten persönlichen Favoriten und lassen weit teurere Modell locker hinter sich, wäre nur nicht das nervige Vibrato, das den Spaß verleidet, sodass schon Arme mit Einsätzen von Red-Bishop drauf sind. Mit dem teureren Edge-Zero auf anderen Modellen werde ich auch nicht unbedingt warm. Recht überlegt konnte mich noch kein System mit Überwurfmutter dauerhaft überzeugen.
Das Edge auf meiner '96 neu gekauften JPM Petrucci funktioniert dagegen auch heute noch tadellos. Leichtes Spiel des Arms nach >25 Jahren war durch Tausch der Kunststoffringe behoben, eben ein bewusstes Verschleißteil.
Daher vielleicht mein persönlicher Hype/Fokus Richtung FloydRose Variante, da diese Komponente eine ansonsten perfekte Gitarre für mich verderben kann.
Ich bin total bei Dir, dass viele andere Aspekte einer Gitarre genauso relevant sind und es bei anderen Herstellern viele Modelle gibt, die für die meisten genauso oder vielleicht sogar besser funktionieren - am besten antesten :)
 
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das billige Edge-Zero II

Ich hatte eh den Eindruck, dass Ibanez das bei manchen Premium Gitarren nur verbaut hat, damit die Leute den Aufpreis zur teureren Japan Version zahlen, insbesondere bei den Signature Modellen.
Wenn man bedenkt, dass das Edge Zero II schon bei <400 Euro Gitarren drauf war, dann erscheint es einem schon fast grotesk, warum das auch auf einer 1500 Euro teuren Premium JEM 77 BFP (die Blue Flower Vai) drauf sein muss. Mit Kostengründen alleine lässt sich das ganz gewiss nicht rechtfertigen.
 
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dann erscheint es einem schon fast grotesk, warum das auch auf einer 1500 Euro teuren Premium JEM 77 BFP (die Blue Flower Vai) drauf sein muss. Mit Kostengründen alleine lässt sich das ganz gewiss nicht rechtfertigen.
Grotesk ist treffend gesagt, zumal man auf der Indo JEM 70V das Edge verbaute. Wäre auf der 77P BFP ein Edge, hätte ich schon eine, aber so - sorry Ibanez.
 
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Auf der Premium Satriani ist auch ein Edge.
Und ich bin mir sicher, dass Joe das so wollte.
 
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Jetzt habe ich mich das erste mal auf dem Gebrauchtmarkt umgeschaut und in meinem größeren Umkreis viele ältere Ibanez Prestige/ Team J. Craft und Jackson MIJ Modelle gefunden und frage mich wie sich diese zu einer neuen Ibanez/ Jackson vergleichen lassen und vor allem wie beständig die Tremolos in den Gitarren sind.

Ich fände das für dich schon eine gangbare Lösung, dass due eine MiJ-RG oder auch S, RGA;, etc. gebraucht kaufst. Einigermaßen gut erhaltene ältere RG550/570 bekommst du ab ca. 450,- (oder auch weniger, wenn der Verkäufer das Modell nicht kennt, etc, auch 200,- sind drin) , Prestiges (zb. RG1570) ab 600,-. Ich hatte noch keine ältere RG (und das zurück bis 89'er Baujahr) bei der das Trem verschlissen war, will das aber auch nicht ausschliessen. Du kannst beim Kauf ja mal einen Cliptuner mitnehmen und testen.

Von gegenwärtigen Pro Line Jacksons (seit ca. 2015) rate ich deutlich ab. Die älteren Japan-Jacksons sind dagegen ein Träumchen.
Schecters können ganz ordentliche Gitarren sein. Sie haben aber oft ziemlich enge Sättel.
oder sich die Überwurfmutter ständig bei Benutzung löst.

Ca. 20 Wicklungen Teflonband um das Kunststoffteil am Arm beheben das.
dass ich die Tage in der Nähe bei einem Musikgeschäft bin

Bitte hier berichten!
 
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Bitte hier berichten!
Jetzt wird berichtet (ist nur etwas lang geworden)! Da ich nicht super erfahren bin was Gitarren testen und vergleichen angeht wird das vlt. für den ein oder anderen etwas oberflächlich sein aber z.B. die Dynamik oder den Output von Tonabnehmern und weitere Sachen kann ich schlecht einschätzen und daher verlasse ich mich auf die Unterschiede die ich fühle (auch wenn ich teilweise nicht weiß was sie verursacht).
Ich war gestern im Musikgeschäft und habe folgende Gitarren gespielt: Ibanez RG565, Jackson Pro Soloist, ESP M1000 und eine Schecter Apocalypse Red Reign. Die Bilder passen alle zu den Modellen, die Schecter war nur eine 6 Saiter.
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Die ersten beiden Gitarren kosten ca. 1000€, die letzten beiden um die 1400€. Durch den Preisunterschied von 400€ hatten es die ESP und Schecter von Anfang an etwas schwerer und beim Anspielen mit dem Verstärker (Engl Powerball 2) ist die ESP aufgrund ihres Klangs schnell rausgeflogen was vermutlich an den EMGs lag. Von der Art wie die Gitarren in der Hand liegen fand ich die Schecter der Ibanez und der Jackson etwas unterlegen. Die Lackierung spricht mich auch nicht so sehr an und mich hat die scharfe Kante am Top gestört. Der Sustainiac wäre zwar cool, ist mir aber keine 400€ Wert. Den Klang der Schecter und Jackson fand ich etwas besser als den der Ibanez da mir bei dieser etwas das Low End im Klangbild bei Palm Mutes gefehlt hat, als schwerwiegenden Punkt empfinde ich das aber nicht.
Die Entscheidung zwischen der Jackson und Ibanez ist mir schwer gefallen. Die Jackson fand ich anfangs optisch ansprechender, sie war leichter und hat sich nach meinem Empfinden besser an den Körper angeschmiegt. Die Ibanez war aber wirklich perfekt eingestellt und ließ sich super spielen. Gefühlt höre ich oft von den suuuuuuuper Wizard Hälsen der Ibanez die nichts in dieser Welt überbieten kann ;) , zu 100% nachempfinden konnte ich das aber nicht. Zwar ließ sich der Wizard Hals wirklich sehr gut und schnell spielen, ich empfand ihn der Jackson aber nicht allzu sehr überlegen. Das könnte aber auch dadurch kommen, dass ich hauptsächlich auf einer Dinky spiele und sich die Soloist daher eher heimisch anfühlt und die Ibanez etwas ungewohnt/anders.
Rein von der Intuition fand ich die Mutter zum des Arms am Floyd sinnvoller da der Arm des Edge mal und mal nicht fest war, das lässt sich aber ja wohl auch beheben.
Da ich keine Entscheidung treffen konnte habe ich beim anspielen kurz eine Pause gemacht um frische Luft zu schnappen und den Kopf frei zu kriegen. Als ich wieder rein bin stand das Ergebnis dann sehr schnell fest da ich die Ibanez beim spielen nicht mehr aus der Hand legen wollte und ich sie beim zweiten Blick dann doch schöner fand als die Jackson. So habe ich jetzt die RG565 mitgenommen auch wenn eigentlich die Absicht zum Kauf nicht groß war und ich nur schauen wollte. Da Jackson, Schecter und ESP alle gegen die Ibanez verloren haben bleiben nicht mehr allzu viele Gitarren übrig die mit der RG565 konkurrieren würden. Zwar wäre eine RG550 nochmal interessant gewesen, aber ich war mit der RG565 richtig glücklich und so habe ich sie mitgenommen.
Hier Zuhause haben die Saiten angefangen an den Bünden zu scheppern also werde ich den Hals nochmal etwas einstellen müssen. Natürlich ist heute erst der zweite Tag aber ich bin mit der Bespielbarkeit und der Optik echt glücklich.
Eine Frage würde ich hier noch stellen da genügend Fachkundige zum Edge Tremolo mitlesen: Nach Anleitung soll die Spannung von der Brücke genommen werden wenn ich die Höhe einstelle. Reicht es wenn ich dafür mit dem Tremoloarm die Saiten runterdrücke und dann justiere?
Abschließend muss ich aber noch sagen das alle Gitarren meines Erachtens top verarbeitet waren. Von Problemen bei Jackson Pro Modellen habe ich in den letzten Jahren auch gehört und am Übergang des Korpus zum Hals war die Grenze vom Lack auch nicht optimal lackiert. Davon abgesehen waren die Gitarren alle gut und es gab nirgends scharfe Bünde und ähnliches, aber natürlich kann das bei dem nächsten Modell, dass man in die Hand nimmt auch schon anders sein.
 
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Dann viel Spaß ;) (y) 🍀 hast Dir ein schönes Geschenk für die Feiertage gemacht
 
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Hallo Hangman, Glückwunsch, dass Du Deine Gitarre unter den Kandidaten gefunden hast. Klingt nach nach einem sinnvollen "Shootout" - so sollte es laufen :great: Viel Spaß mit Deiner Wahl!
 
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Gute Wahl! Und schön, dass Du Dich hier wieder nach Deiner Entscheidung gemeldet hast, da gab es vor Dir andere, die nur "absaugten und verschwanden".....
Viel Spaß! :great:
 
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Reicht es wenn ich dafür mit dem Tremoloarm die Saiten runterdrücke und dann justiere?

Nein, denn das verscheibt ja nur die Zugkraft auf die Federn oder andersrum, je nach Tremolowinkel, auf die Saiten, die Messerkantenbalastung bleibt gleich. Gemeint ist hier, Saitenzug und Federzug zu minimieren. Also Saiten runterstimmen bis sie schlackern und dann das Trem nach unten kippen, so dass die Federspannung nachlässt (oder zwei Federn aushängen). Dann die Haltebolzen justieren (***). Auch würde ich die Kontaktstellen der Messerkanten schmieren (und immer drauf schauen, dass die Messerkanten im rechten Winkel zum Bolzen stehen! An der Seite des Trems ist da so ein schmales liegendes Rechteck. das muss horizontal sein).

knife-edge.jpg


Ich denke mit der Ibanez hats du die richtige, weil wertigere Wahl (Beständigkeit!) getroffen und ich glaube auch, dass diese Liebe sich im Lauf der Zeit weiter verfestigen wird, wenn ihr beide erst mal durchs musikalische Dick und Dünn gegangen seid und du feststellst, das du dich auf das Teil verlassen kannst. (Dimarzios sidn der nächste Schritt. ;))
Hab Spass!

*** Vorsicht!
Innen in den Haltebolzen ist nochmal eine Madenschraube, die du mit einem kleinen Inbus erreichst. Diese ist normal so eingestellt, dass sie unten gegen den Boden drückt und durch den Gegenduck den Haltebolzen stabilisiert. Wenn du den Haltbolzen (sprich: Das Tremolo) tiefer legst, ohne erst die Madenschraube "hochzuholen", drückt es diese in Holz oder beschädigt sonst was. Immer erst Innenschraube hochdrehen, Halzebolzen höhenjustieren und dann wieder runterschrauben.

 
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Ich schließe mich den Huldigungen hier an und wünsche viel Freude mit deiner neuen "Sportgitarre"! :)
 
Danke für den ausführlichen Bericht und herzlichen Glückwunsch zur neuen Gitarre! Natürlich bin ich "biased" hinsichtlich Ibanez, aber auch bei abgenommener Fanboybrille hast Du objektiv gesehen einen guten Kauf getätigt.

Nach Anleitung soll die Spannung von der Brücke genommen werden wenn ich die Höhe einstelle.

Das wird empfohlen, damit beim Rauf- oder Runterjustieren der Höhenbolzen ja kein unnötiger Verschleiß von Messerkanten oder den dazugehörigen Kerben in den Bolzen entsteht. *)

Die meiner Meinung nach einfachste Methode ist das vorübergehende Aushängen der Vibratofedern, wozu vorher nur der Federkammerdeckel weggeschraubt wird.
Ich nutze dafür entweder einen Schlitzschraubendreher, den ich zwischen zwei Spiralwindungen schiebe und damit die Feder von der Federkralle abhebe, oder das Rockinger Spezialwerkzeug The Spring Thing.

09182n_2.jpg


Dann bitte nicht vergessen, die internen Madenschrauben zu lockern, die zur Arretierung der Höhenbolzen dienen.

setup_post3.jpg


*) Wem das egal ist (wie beispielsweise mir :cool: ), der justiert auch unter voller Saiten- und Federspannung. Ihr dürft mich jetzt steinigen.
 
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der justiert auch unter voller Saiten- und Federspannung

Ich auch. Aber nur weil die Messerkanten bei mir geschmiert sind und dennoch nie mehr als eine halbe Umdrehung. Aber als Rat muss ich sowas nicht gerade geben.
Und wenn, dann schadet das eher den Bolzen, als dem Edge.

(PS: Steinigungen bin ich gewohnt. Nur zu.)
 
Aber nur weil die Messerkanten bei mir geschmiert sind
Guter Tipp mit dem Schmieren. Mach ich auch, und zwar nach alter Väter Sitte mit Vaseline. Es geht auch Labello und gemäß vereinzelter Erzählungen in den weltweiten Interwebs praktiziert das auch der Guitar Tech von Joe Satriani mit einem Äquivalent namens Chapstick.
 
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Meinem Verständnis meiner Ibanez-Gitarren getreu nehme ich Waffenöl.
:cool:
 
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Anmerkung am Rande: Mir ist das ZR das liebste Trem.
Und für wohl alle Trems gültig: Die Bolzen für die Höhenjustage immer wieder mal ölen. Mir sind schon zweimal Madenschrauben ausgerissen...
 
".....Wäre auf der 77P BFP ein Edge...."
Genau. Sämtliche meiner Überlegungen zum Neuerwerb sind an dem EDGE ausgerichtet, da ich mal eines hatte.
 

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